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Die Konstruktion internationaler Politik in den Bildsequenzen von Fernsehnachrichten. Quantitative und qualitative Inhaltsanalysen zur Darstellung von mediatisierter und inszenierter Politik


Autoren: Sabrina Baumgartner, Joachim Trebbe
[erschienen in: IMAGE 6 (Ausgabe Juli 2007) ]

Schlagwörter: Visuelle Kommunikation, Politikvermittlung im Fernsehen, inszenierte und mediatisierte Politik

Disziplinen: Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft


What kinds of images are shown in political television news? How can the degree of non-genuine events in covering international politics be measured? The aim of the article is to answer these questions and to show the results of a quantitative and qualitative content analysis of international political news in Public Swiss television network. The results of the analysis of 29 news stories with 226 scenes are discussed on the basis of methodological and theoretical criteria. One of the results is that the number of sequences which show artificial, mediated events is not higher than the number of genuine events, but stories of non-genuine events have longer durations and contain a different type of representation of people.

Abstract in Deutsch:

1. Einführung

In politischen Fernsehnachrichten sieht man häufig Sequenzen, die mit dem eigentlichen Geschehen oder dem berichteten Ereignis im engeren Sinne nichts zu tun haben. Solche Bilder zeigen zum Beispiel Banknoten, wenn es im Beitrag um finanzpolitische Dinge geht oder die Herstellung von Medikamenten, wenn der Beitrag im Bereich Gesundheitspolitik angesiedelt ist. Aus diesen Beobachtungen lassen sich Fragen zur Art und Weise der Bebilderung von Nachrichtenbeiträgen ableiten: Welche Bildtypen werden in Nachrichtensendungen gezeigt und von welcher Art ist der Bezug zum Thema des Nachrichtenbeitrages? Wie werden abs-trakte Ereignisse bebildert, zu denen keine Bilder vorhanden sind?

Das Thema dieses Artikels ist die Bebilderung von Fernsehbeiträgen zu mediatisierter und inszenierter Politik in einzelnen Sequenzen der Hauptnachrichtensendung des ersten Programms des Schweizer Fernsehens (SF1). Dabei steht die Konstruktion von internationaler Politik in den einzelnen Bildsequenzen im Zentrum der durchgeführten Analysen.

Auf den folgenden Seiten wird aus einer primär kommunikationswissenschaftlichen Perspektive der Frage nachgegangen, ob einerseits die zunehmende Medialisierung der Politik und andererseits die Eigenheiten und Selektionszwänge der Politikvermittlung im Fernsehen eine Konzentration auf inszenierte und mediatisierte Bildtypen in der Fernsehberichterstattung zur Folge haben. Die Untersuchung basiert auf der Unterscheidung von inszenierten, mediatisierten und genuinen Ereignissen. Genuine Ereignisse sind unvorhersehbare Ereignisse, die unabhängig von der Berichterstattung stattfinden, mediatisierte sind Ereignisse, die mediengerecht aufbereitete sind und inszenierte Ereignisse schließlich sind für Medien veranstaltete Ereignisse (vgl. Kepplinger 1992: 51ff.).

Die Bildsequenzen aus den Nachrichten werden in diese Kategorien eingeteilt und verglei-chend in Bezug auf die grundlegenden Dimensionen einer Sequenz (Akteur, Ort, Thema) analysiert. Ziel der Untersuchung ist es, die Medialisierung und Inszenierung der Politikvermitt-lung am Fernsehen mittels einer Bildanalyse zu erfassen und Aussagen über die Eigenschaf-ten dieser Bildtypen zu generieren. Damit knüpft dieser Beitrag an die umfangreiche For-schung zur Politikvermittlung im Fernsehen (vgl. Bruns/Marcinkowski 1997; Brosius 1998b; Kamps/Meckel 1998; Sarcinelli 1998a; Kamps 1999) und im Speziellen an die weniger umfangreiche kommunikationswissenschaftliche Forschung zur Analyse von Bildern an (vgl. Doelker 1997; Knieper/Müller 2001; Müller 2003).

Sowohl inhaltliche als auch methodische Fragen werden im Mittelpunkt dieses Beitrages stehen. Nach einer Diskussion der Problemstellung und des theoretischen Hintergrunds wird auf die methodische Konzeption der Studie eingegangen. Zum Schluss werden exemplarisch Ergebnisse präsentiert, die mit dieser Art der Konzeption gewonnen werden können.

1.1 Problemstellung

Für den Grossteil der Bevölkerung stellt sich Politik nicht als unmittelbar erlebtes Ereignis dar. Fast immer wird Politik durch die Medien vermittelt wahrgenommen (vgl. Sarcinelli 1987: 5). Dies gilt insbesondere für Ereignisse internationaler Politik. Die Bevölkerung ist bei politischen Ereignissen im Ausland in erster Linie auf die Politikberichterstattung der Medien angewiesen. Politikvermittlung im Fernsehen kann jedoch die politische Realität, wenn es denn so etwas wie eine objektive Realität gibt, nie vor- und werturteilsfrei widerspiegeln. Der Begriff „Politikvermittlung“ betont, dass „Politik – auch für politische Akteure – ein überwiegend massenmedial ‚vermitteltes’ Geschehen ist, das politische Realität nicht einfach abbildet, sie vielmehr – subjektiv und objektiv – erst durch Publizität mitkonstituiert“ (Sarcinelli 1998b: 702; vgl. auch Sarcinelli 1998a). Die Politikvermittlung kann deshalb als überwiegend massenmedial vermitteltes Geschehen definiert werden, bei dem politische Realität nicht einfach abgebildet, sondern konstruiert wird (vgl. Maurer 2005; Schulz 1995).

Die Darstellung von Politik in Fernsehnachrichten spielt bei der Entstehung von „Politik-Bildern“ in den Köpfen des Publikums eine wichtige Rolle. Dies rührt daher, dass dem Fernsehen innerhalb des Mediensystems in Bezug auf die Vermittlung von Politik eine besondere Stellung zukommt (vgl. Meyer/Ontrup/Schicha 2000). In der politischen Kommunikation wird das Fernsehen als Leitmedium bezeichnet, „sowohl in Bezug auf die perzipierte Objektivität der Darstellung der politischen Informationen, als auch bezüglich der empfundenen Vollständigkeit der übermittelten Informationen […]“ (Gerhards 1991: 17). Dem Fernsehen wird zusätzlich eine hohe Glaubwürdigkeit bei großer Reichweite zugeschrieben. Politische Nachrichten im Fernsehen erreichen ein sehr großes und heterogenes Publikum. Darüber hinaus profitiert das Fernsehen im Gegensatz zu Zeitung und Radio von seiner visualisierenden Präsentationsweise.

Folglich kommt den Bildsequenzen, mit denen Politik im Fernsehen dargestellt wird, eine wichtige Rolle in der Konstruktion von Politik in den Köpfen der Rezipienten zu (vgl. zur Rezeption von Fernsehnachrichten exemplarisch Berry 1988; Brosius 1995, 1998a; Eilders 1997; Holtz-Bacha 1990; Kepplinger 1987; Ruhrmann 1989). Diese Fernsehbilder sind jedoch selten Gegenstand von Untersuchungen geworden.

Die inhaltliche Fragestellung dieses Beitrages lautet: Mit welchen Bildtypen werden Sequenzen internationaler Politik in der Tagesschau des Schweizer Fernsehens abgebildet? Aus methodischer Sicht stellen sich dabei vor allem zwei Probleme. Erstens muss geklärt werden, welche Analysemöglichkeiten ganz allgemein für Bilder in Nachrichtensendungen bestehen: was gilt als eine Sequenz und wie wird die Sequenz definiert? Zweitens ist im Speziellen die Frage zu berücksichtigen, welche Besonderheiten sich bei der Analyse von inszenierter und mediatisierter Politik stellen. Sowohl die inhaltliche als auch die methodische Fragestellung erfordern eine Betrachtung der bestehenden Forschung auf diesen Gebieten.

2. Politikvermittlung im Fernsehen

Die Forschung zur politischen Berichterstattung im Fernsehen hat sich in den vergangenen Jahren vor allem mit Inhaltsanalysen im Zusammenhang mit Wahlkämpfen, mit Programmstrukturanalysen zur Ermittlung einer möglichen Konvergenz zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk und mit Analysen von Politik in Fernsehnachrichten beschäftigt (für einen Überblick vgl. Jarren/Donges 2002: 209). Die Mehrzahl dieser Studien beschäftigt sich mit der Frage, in welchem Umfang Politik und politische Themen im Fernsehen auftauchen und ob eine Entpolitisierung auszumachen ist (vgl. Bruns/Marcinkowski 1997; Marcinkowski/Greger/Hüning 2001; vgl. ferner die programmstrukturanalysen von Krüger 2000; Weiß/Trebbe 2000; Trebbe 2004). Eine Beurteilung über den Umfang der Politikberichterstattung oder einen Beitrag in der Diskussion der Konvergenzthese (vgl. Schatz 1994) kann und will dieser Beitrag jedoch nicht leisten.

Im Zentrum dieses Beitrages steht die Bebilderung von Beiträgen zu mediatisierter und inszenierter Politik anhand einzelner Sequenzen von Fernsehnachrichten. Studien zu Nachrichteninhalte beschäftigen sich mit den formalen und inhaltlichen Dimensionen von Nachrichtensendungen (vgl. Meckel/Kamps 1998: 20ff.). Dabei dominieren die Studien, in denen die Analyse des Bildes und des Textes im Vordergrund stehen. Zwar wird immer wieder auf die Besonderheit des Fernsehens als Bildmedium und die damit verbundenen Möglichkeiten und Zwänge bei der Thematisierung Bezug genommen (vgl. Kamps 1999), aber eine Differenzierung zwischen Bild und Text beziehungsweise eine spezifisch auf die Rolle des Bildes fokussierte Inhaltsanalyse findet in vergleichsweise wenigen Studien statt (vgl. Berens/Hagen 1997; Ludes/Schütte 1998). Die kommunikationswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Bild als Forschungsgegenstand ist dem entsprechend verhältnismäßig jung (vgl. Knieper/Müller 2001; Müller 2003). Es lassen sich – insbesondere bei inhaltsanalytischen Studien von Fernsehbildern – zwei Forschungstraditionen identifizieren. Auf der einen Seite gibt es die Fragestellungen und Studien, die explizit dem Bild beziehungsweise der visuellen Darstellung und ihrem Verhältnis zum Text zugewandt sind (vgl. Wember 1976; Brosius 1998b). Auf der anderen Seite ist die Perspektive der nicht zwischen Bild und Text (besser Ton) differenzierenden Aussagenanalyse von Fernsehsendungen oder -beiträgen zu nennen. In den meisten inhaltsanalytischen Studien wird die inhaltlich-thematische Codierung (etwa zu Nachrichtenfaktoren, Qualität oder behandelten Themen und Akteure) implizit auf der Basis von Bild und Ton vorgenommen (vgl. Maurer 2005). Eine besondere Erfassung der Bildsequenzen in Studien zu Nachrichtensendungen und eine Analyse auf ihre Eigenschaften als nonverbaler Inhalt ist dagegen vergleichsweise selten (vgl. Berens/Hagen 1997; Ludes/Schütte 1998; Kamps 1999).

Im Folgenden wird versucht, die beiden Perspektiven der Politikvermittlung im Fernsehen und der kommunikationswissenschaftlichen Analyse von Bildern zu verbinden und exemplarisch in ein methodisches Konzept zur Analyse von Fernsehbildern und -sequenzen umzusetzen. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie die Erkenntnisse der Forschung zur Politikvermittlung im Fernsehen in einer Inhaltsanalyse von Nachrichtenbildern genutzt werden können. Wie lässt sich zum Beispiel der Grad der Inszenierung internationaler Politik in den Sequenzen reliabel erfassen? Können Bildtypen identifiziert und beschrieben werden, die die Symbolhaftigkeit und Medialisierung der Politikvermittlung klassifizierbar und damit auch quantifizierbar machen?

2.1 Medialisierung von Politik

In den letzten Jahrzehnten hat die Entwicklung der Massenmedien rasant zugenommen. Politische Akteure und Organisationen sind zunehmend auf die Massenmedien angewiesen, wenn sie ein großes Publikum mit ihren Botschaften erreichen wollen. Diese Entwicklung wird in der Forschung unter dem Schlagwort „Medialisierung von Politik“ erfasst (vgl. exemplarisch Mazzoleni/Schulz 1999; Bennet/Entman 2001). Altheide und Snow definierten 1988 Medialisierung als „the impact of the logic and form of any medium involved in the communications process”(Altheide/Snow 1988: 195ff.). Nach den Autoren strukturieren die Medien das politische und soziale Leben nach ihrer eigenen Logik (vgl. Altheide/Snow 1988). Eine Konsequenz daraus ist, dass sich politische Akteure vermehrt der Medienlogik anpassen müssen, um die öffentliche Kommunikation aufrecht zu erhalten. Medialisierung wird hier nach der Definition von Sarcinelli verstanden als „(1) die wachsende Verschmelzung von Medienwirklichkeit und politischer wie sozialer Wirklichkeit, (2) die zunehmende Wahrnehmung von Politik im Wege medienvermittelter Erfahrung sowie (3) die Ausrichtung politischen Handelns und Verhaltens an den Gesetzmäßigkeiten des Mediensystems“ (Sarcinelli 1998c: 678f.).

Der Prozess der Medialisierung führt zur Entstehung einer Mediengesellschaft (vgl. Sarcinelli 1998a; Saxer 1998, 2006; Imhof/Blum/Bonfadelli/Jarren 2004). Eigenschaften dieser Mediengesellschaft sind neben der quantitativen Zunahme der Medienangebote auch die qualitative Veränderung der Angebotsformen und die Herausbildung neuer Formate wie Internet oder Spartenprogramme. Zudem ist eine Beschleunigung der Vermittlungsleistung der Medien festzustellen (Jarren/Donges 2002: 30).

Das Konzept der Medialisierung zeigt in Bezug auf die hier verfolgte Fragestellung zwei Dinge. Erstens macht es im Sinne der Definition von Sarcinelli auf die enger werdenden Verflechtungen zwischen Medien und Politik aufmerksam. Mit der zunehmenden Bedeutung der elektronischen Medien und insbesondere des Fernsehens wird das Erlangen von Medienpräsenz zu einem zentralen Anliegen der Politik. Mit dieser Bedeutungsverschiebung bestimmt mehr und mehr die Darstellungsweise eines Akteurs oder eines Problems über Erfolg oder Misserfolg eines politischen Anliegens.

Die Politik wird zweitens zunehmend medienvermittelt wahrgenommen (vgl. Sarcinelli 1998c). Der Aufwand an Kommunikation und Politikvermittlung muss folglich zunehmen, damit der Prozess der Zustimmung und der Mehrheitsbeschaffung, der in einem demokratischen System grundlegend ist, nicht unterbrochen wird (vgl. Saxer 1998: 60). Deshalb spielt die Vermittlung von Politik als öffentliche Darstellung und Rechtfertigung politischen Handelns eine zunehmend wichtige Rolle (vgl. Sarcinelli 1991: 470).

Die Rolle der Medien beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Transport von politischen Botschaften. Medien erlauben den Bürgern eine tägliche symbolische Anteilnahme an Politik. Sie ermöglichen eine Wirklichkeitskonstruktion, welche von den Rezipienten zunehmend als politische Realität wahrgenommen wird (vgl. Sarcinelli 1987: 243). Politisches Geschehen wird zunehmend in Form von medialer Wirklichkeitskonstruktion wahrgenommen.

2.2 Selektions- und Darstellungszwänge der Medien

Politische Akteure sind in einer Mediengesellschaft auf die Medien als Vermittler zu ihren Wählern angewiesen. Da aber die Politik in einer Demokratie die Medien nicht zwingen kann, über sie zu berichten, sind die Politiker einem doppelten Selektionszwang ausgesetzt: Politische Akteure müssen ihre Botschaften sowohl im Hinblick auf ihre Wähler als auch nach den Selektionskriterien und den Selektionszwängen der Medien ausrichten.

Zur Verminderung des Risikos, nicht wahrgenommen oder falsch verstanden zu werden, entstehen zwischen Politik und Medien Interaktionsbeziehungen (vgl. Jarren/Donges 2002: 27). Zu diesen Interaktionsbeziehungen gehören auch ritualisierte und standardisierte Formen der Berichterstattung von Seiten der Medien und der Einsatz von inszenierter Politik seitens der politischen Akteure. Inszenierte symbolische Handlungen sind kurz, aussagekräftig und lassen wenig Raum für Missverständnisse. Symbole vermögen Komplexität zu reduzieren und Zusammenhänge vereinfachend darzustellen. Für politische Akteure bieten Symbole eine Möglichkeit, Normen und Grundwerte auf effiziente Weise zu vermitteln. Genau diese vereinfachende Darstellung von komplexen Zusammenhängen kommt auch den Erfordernissen der massenmedialen Politikvermittlung entgegen.

Eine weitere Hürde für jede politische Botschaft sind die Selektionszwänge und -kriterien der Medien. Im Vordergrund stehen hier logistische Zwänge, die die Berichterstattung beeinflussen können. Für die Berichterstattung steht nur begrenzt Raum und Zeit zur Verfügung. Medien im Allgemeinen und das sequentielle Medium Fernsehen im Besonderen sind gezwungen, Wirklichkeit durch Selektionsprozesse zu reduzieren. Hinzu kommt die knappe Ressource Zeit. Die Arbeit auf einer Redaktion ist output-orientiert, das heißt, das Ziel, am Ende des Tages eine Nachrichtensendung hergestellt zu haben, muss unter Einhaltung eines vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmens erreicht werden (vgl. Lange 1981: 62). Bedingt durch diese Einschränkungen haben sich Stereotypisierungen, Standardisierungen und Routinen zur Verarbeitung von Informationen herausgebildet (vgl. Lange 1981: 53; Kamps 1998: 41; Kamps 1999).

Zu diesen Zwängen kommt für das Fernsehen allgemein und die Fernsehnachrichten im Speziellen der Zwang zur Visualisierung hinzu (vgl. Kamps 1999: 26). Das Argument des Visualisierungszwangs bedeutet für den politischen Diskurs im Fernsehen, dass dieser überwiegend mit Bildern geführt werden muss. Das Bildmedium Fernsehen ist auf Gesichter und auf Personen angewiesen. Visualisierung heißt in diesem Zusammenhang nicht nur die Bildlastigkeit des Fernsehens, sondern die Konzentration aller Kommunikationsaspekte auf die Bilder (Kamps 1999: 159ff.). Wie wichtig der Faktor der Visualisierung ist, betont auch die Studie von Ruhrmann et al., die zum Ergebnis kommt, dass die Verfügbarkeit und die Qualität von bewegtem Bildmaterial wesentlich die journalistische Nachrichtenauswahl bestimmt (Ruhrmann et al. 2003: 135ff.).

Die logistischen Zwänge, kombiniert mit dem Zwang zur Visualisierung ergeben für das Fernsehen eine Bevorzugung von Ereignissen, deren Ablauf vorhersehbar und darstellbar ist. Dazu gehören politische Ereignisse wie Pressekonferenzen, Parlamentsdebatten und andere Ereignisse, die immer am selben oder an einem vorher angekündigten Ort stattfinden. Genau diese Ereignisse sind es, die zusätzlich durch politische Öffentlichkeitsarbeit bearbeitet und vorbereitet werden können. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass sich die politische Berichterstattung im Fernsehen tendenziell auf wenige Orte konzentriert und sich grundsätzlich in wenigen, ritualisierten Standardsituationen abspielt (vgl. Kamps 1999; Jansen/Ruberto 1997: 114).

2.3 Inszenierte und mediatisierte Politik im Fernsehen

Was bedeuten nun die oben angestellten Überlegungen für die Bebilderung von Politik im Fernsehen? Auf der einen Seite steht die zunehmende Medialisierung der Politik, die das Erlangen von Medienpräsenz zu einem zentralen Anliegen der Politik macht und ein zusätzlicher Aufwand an Kommunikation und Politikvermittlung zwecks Zustimmung und Mehrheitsbeschaffung bedeutet. Auf der anderen Seite kann angenommen werden, dass die Selektions- und Darstellungszwänge der Medien eine Tendenz zu ritualisierten und standardisierten Formen der Berichterstattung verursachen. Vor allem von den logistischen Zwängen der Nachrichtenproduktion im Fernsehen lässt sich vermuten, dass sie eine Konzentration der Berichterstattung auf Ereignisse bewirken, die im Ablauf vorhersehbar und an immer demselben oder an einem vorher angekündigten Ort stattfinden.

Nun geht es darum zu fragen, wie sich die vermutete Konzentration der politischen Berichterstattung auf im Ablauf vorhersehbare und immer am selben oder an einem vorher angekündigten Ort stattfindende Ereignisse in den Bildsequenzen zeigen lässt. Dazu wird die Definition von genuinen, mediatisierten und inszenierten Ereignissen von Kepplinger herangezogen. Kepplinger unterscheidet drei Ereignistypen (vgl. Kepplinger 1992: 51ff.):

1) Genuine Ereignisse: Vorfälle, die ganz unabhängig von der Berichterstattung in den Medien geschehen, zum Beispiel Erdbeben oder Unfälle.

2) Mediatisierte Ereignisse: Geschehnisse, die auch ohne Berichterstattung stattgefunden hätten, die aber im Hinblick auf das Medieninteresse einen spezifischen, mediengerechten Charakter erhalten, zum Beispiel Parteitage.

3) Inszenierte Ereignisse: Ereignisse, die eigens zum Zweck der Berichterstattung herbeigeführt werden, zum Beispiel Pressekonferenzen.

Aus der Definition geht hervor, dass insbesondere inszenierte und mediatisierte Ereignisse vorhersehbare, vorher angekündigte oder sogar absichtlich für die Medien stattfindende Ereignisse sind. Es kann folglich vermutet werden, dass die Folgen der Medialisierung, die logistischen Zwänge einer Nachrichtenproduktion zusammen mit dem Zwang zur Visualisierung im Fernsehen eine Konzentration auf inszenierte und mediatisierte Ereignisse bewirken. Die Hypothese lautet folglich:

Die Mehrheit der untersuchten Sequenzen zeigt inszenierte und mediatisierte Ereignisse.

Die drei Ereignistypen nach Kepplinger werden nun auf Grund der theoretischen Überlegungen zu inszenierten und mediatisierten Ereignissen in Bildern der politischen Berichterstattung in Fernsehnachrichten operationalisiert. Zur Operationalisierung ist anzumerken, dass das Hauptaugenmerk nicht auf der Arbeit der Journalisten liegt, sondern auf dem Geschehen in den gefilmten Sequenzen. Würde nämlich die Arbeit der Journalisten im Mittelpunkt stehen, wären alle Sequenzen in irgendeiner Weise inszeniert, da sie von den Journalisten ausgewählt und bearbeitet wurden. Vielmehr muss das Ereignis selbst angeschaut werden und gefragt werden, wie dieses Ereignis herbeigeführt wurde und welche Akteure daran beteiligt gewesen sind.

Bilder inszenierter Ereignisse sind daran zu erkennen, dass in ihnen eine Interaktion zwischen dem Journalisten und dem Akteur zu sehen ist. Die Handlung oder das Verhalten des gefilmten Akteurs würde ohne die Anwesenheit der Kameras keinen Sinn ergeben. Unter die Kategorie der inszenierten Ereignisse fallen so vor allem Interviews, Statements oder andere direkte Reaktionen der Akteure auf die Anwesenheit der Kameras.

Mediatisierte Ereignisse unterscheiden sich von inszenierten Ereignissen dadurch, dass in ihnen die Anwesenheit von Journalisten gewünscht und geplant ist, jedoch keine direkte Interaktion des Akteurs mit den Journalisten vorkommt. In Bildern von mediatisierten Ereignissen sind oft abgesperrte Zonen für Journalisten zu sehen. Dadurch wird die Erwünschtheit von Kameras sichtbar, es wird den Journalisten Raum und Zeit zur Verfügung gestellt, um Bilder vom Geschehen machen zu können. Beispiele von mediatisierten Ereignissen sind Konferenzen, Staatsbesuche, Treffen unter Politikern oder Parteitage.

Alle anderen Ereignisse werden als genuine Ereignisse codiert. Solche Ereignisse finden völlig unabhängig von jeglicher Berichterstattung statt und es ist nicht erkennbar, dass Rücksicht auf die Arbeit der Journalisten genommen wurde.

3. Methodische Konzeption der Studie

Die Studie besteht im Kern aus einer zweistufigen Inhaltsanalyse der Beiträge zur internationalen Politik in der Hauptausgabe der Tagesschau des Schweizer Fernsehens SF 1. Die Wahl des Untersuchungsgegenstandes ergibt sich aus dem Befund, dass die Wahrscheinlichkeit, im Fernsehen auf politische Inhalte zu treffen, in Nachrichtensendungen noch immer am höchsten ist (vgl. Trebbe 2004; Maurer 2005: 182).

Zur Stichprobenziehung wurden alle Nachrichtensendungen der Hauptausgabe der Tagesschau des ersten Programms des Schweizer Fernsehens einer natürlichen Woche ausgewählt. Kriterium bei der Auswahl der Woche war, dass sich keine herausragenden Ereignisse zutragen, welche die übliche Struktur der Sendung beeinflussen könnten. Es wurde festgestellt, dass in den analysierten Sendungen keinem Thema mehr als ein Beitrag gewidmet wurde.

Sendung Beiträge internationaler Politik (Fälle, n) Anzahl Sequenzen (Fälle, n)
Montag, 14.2.2005 2 30
Dienstag, 15.2.2005 2 20
Mittwoch, 16.2.2005 2 28
Donnerstag, 17.2.2005 4 37
Freitag, 18.2.2005 2 22
Samstag, 19.2.2005 2 26
Sonntag, 20.2.2005 5 63
Total 19 226

Tabelle 1: Die Stichprobe: Außenpolitische Themenbeiträge in der Tagesschau des Schweizer Fernsehens SF (14. 2. 2005 - 20. 2. 2005)

In der ausgewählten Woche konnten 19 Beiträge zu internationaler Politik – also Ereignisse und politisches Handeln auf mehrstaatlicher Ebene ohne expliziten außenpolitischen Bezug zur Schweiz – ausgemacht werden, was insgesamt rund 18 Minuten an gesendetem Material und 226 Sequenzen entspricht.

3.1 Die Sequenz: eine operationale Definition

Methodisch stellt sich an dieser Stelle vor allem das Problem, wie mit den ausgewählten Beiträgen umgegangen werden soll und wie sie sich in Sequenzen einteilen lassen. Die Probleme betreffen im Kern die Definition der kleinsten Untersuchungseinheit und die Art der Auswertung der Sequenzen. Was soll als Sequenz gelten? Wo beginnt und wo endet eine Sequenz? Nach welcher Definition soll vorgegangen werden?

Auf zwei Studien wird hier eingegangen, die sich mit solchen und ähnlichen Problemen bereits beschäftigt haben. Die Studie von Ludes und Schütte (1998) beschäftigt sich mit der audiovisuellen Darstellung von Menschen in Nachrichtensendungen. Untersuchungsgegenstände sind die Hauptnachrichtensendungen CBS Evening News, die Tagesschau der ARD und die Aktuelle Kamera aus der DDR. In einer quantitativen Inhaltsanalyse ermitteln die Autoren Schlüsselbilder und Schlüsselbildsequenzen. Schlüsselbilder werden dabei als Standbilder oder Bewegtbildsequenzen definiert, die den Beitrag visuell auf eine kurze Formel bringen (vgl. Ludes/Schütte 1998: 239ff.).

Der Fülle von Informationen in den Sequenzen von Nachrichtensendungen begegnen Ludes und Schütte durch ihr Konzept der Schlüsselbilder. Diese Einschränkung erlaubt es, nur einen ganz speziellen Typ von Bildern herauszufiltern. Diese Vorgehensweise hat auf der einen Seite den großen Vorteil, Beiträge auf ihre Hauptaussage zu reduzieren und sie somit handhabbar und analysierbar zu machen. Auf der anderen Seite stellt die Methode eine Einschränkung auf eben diesen speziellen Typus von Bildern dar, die restlichen Bilder werden nicht erfasst.

Eine andere Vorgehensweise wählen Berens und Hagen in ihrer Analyse der Berichterstattung über den Fall „Brent Spar“ (vgl. Berens/Hagen 1997: 539ff.). In ihrer Untersuchung schlagen die Autoren vor, Qualitätskriterien der journalistischen Textberichterstattung auf die Bildberichterstattung anzuwenden. Sie analysieren 62 Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL, SAT1 und Pro7 mit einer quantitativen Inhaltsanalyse, indem sie jeder Bildeinheit eine verbale Aussage des Begleittextes zuordnen. Im Gegensatz zu Ludes und Schütte erfassen Berens und Hagen also den gesamten Beitrag mit all seinen Sequenzen. Aus diesem Grund ist es besonders interessant, die Definition der Bildeinheit dieser Studie zu betrachten. Als Bildeinheit wird eine zusammenhängende Bildpassage definiert, die in der Regel durch zwei Schnitte begrenzt ist. Bei Zooms, Schwenks der Kamera oder Kamerafahrten wird zusätzlich eine neue Bildeinheit codiert, falls ein neues, relevantes Objekt oder Geschehen ins Bild kommt. Diese aus der Filmwissenschaft entliehene Definition zur Erfassung von Filmbeiträgen erlaubt eine angemessene Einteilung des Bildmaterials zur kommunikationswissenschaftlichen Analyse.

In der vorliegenden Untersuchung wird mit der Definition der Sequenz analog zur Studie von Berens und Hagen gearbeitet. Im Unterschied zu diesen werden jedoch den jeweiligen Untersuchungseinheiten keine verbalen Aussagen zugeordnet. Dies ergibt sich aus dem Fokus dieses Beitrages auf die Bildtypen von Nachrichtensendungen.

3.2 Vorgehen

Neben der Definition der Sequenz stellt sich ein zweites methodisches Problem bei der Analyse von Sequenzen der politischen Berichterstattung. Inszenierte und mediatisierte Sequenzen müssen sowohl isoliert als auch ihr Inhalt adäquat beschrieben werden können. Als Lösung dieses Problems werden hier eine zweistufige Inhaltsanalyse sowie die einzelne Codierung jeder Sequenz vorgeschlagen.

Mit der oben beschriebenen Definition einer Sequenz können die 19 als internationale Politik definierten Beiträge in 226 Sequenzen eingeteilt werden. Diese Sequenzen werden nach ihren grundlegenden Dimensionen Akteur, Ort und Thema sowie nach der Unterscheidung inszeniert, mediatisiert und genuin codiert. Die Variablen werden für jede Sequenz einzeln und unabhängig von der Codierung der vorhergehenden Sequenz vergeben. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, der Komplexität von Bewegtbildern gerecht zu werden. So wird es möglich, Sequenzen zu erfassen, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem Thema des Beitrages stehen. Es können auch Bilder erfasst werden, die andere Akteure als die im Begleittext genannten zeigen. Ebenfalls können thematische Übergänge oder Ortswechsel in den Aussagen der Bilder festgehalten werden. Die methodische Entscheidung, die Sequenz als kleinste Untersuchungseinheit anzunehmen, hat also Auswirkungen auf die Erfassung und Codierung der Sequenzen.

Ein erster Untersuchungsschritt erlaubt die quantitative Analyse der Daten und eine Klassifizierung und Einordnung aller Sequenzen nach der Unterscheidung zwischen inszenierten, mediatisierten und genuinen Ereignissen. Die Erfassung der Dimensionen Akteur, Ort und Thema der Sequenz ermöglicht anschließend Aussagen über den Inhalt und die Eigenschaften dieser Bildtypen in Bezug auf diese drei Dimensionen zu generieren.

Durch die Einteilung aller Sequenzen nach inszenierten, mediatisierten und genuinen Ereignissen ist es an dieser Stelle möglich, die inszenierten und mediatisierten zu isolieren und damit eine Detailanalyse dieser Bildtypen vorzunehmen. Dies geschieht mittels einer qualitativen Inspektion ausgewählter Sequenzen. Die Detailanalyse geschieht in Bezug auf die aus der Theorie abgeleiteten vermuteten Inhalte dieser Sequenzen. Danach sollten Sequenzen von inszenierten und mediatisierten Ereignissen in erster Linie vorhersehbare, angekündigte und auf die Medien ausgerichtete Ereignisse zeigen. Hinweise auf die Vorhersehbarkeit und die spezifischen Vorbereitungen und Vorkehrungen im Hinblick auf eine Berichterstattung durch die Medien kann durch eine qualitative Inhaltsanalyse der Anordnung der Akteure, der Bildelemente im Raum und der Kameraeinstellungen erhoben werden. Auf diese Weise können mögliche typische, immanente Eigenschaften von Bildtypen mediatisierter und inszenierter Ereignissen festgestellt werden.

4. Ergebnisse

Zunächst wird im Folgenden auf die Überprüfung der Hypothese eingegangen. Ferner werden die Eigenschaften von Bildtypen inszenierter und mediatisierter Ereignissen aufgezeigt, um schließlich beispielhaft die Art der Ergebnisse zu diskutieren, die eine qualitative Analyse liefern kann.

4.1 Inszenierte und mediatisierte Ereignisse dominieren

Betrachtet man zunächst die drei oben angesprochenen Basistypen von Ereignissen, also genuine, mediatisierte und inszenierte Ereignisse, wird ersichtlich, dass die meisten Ereignisse in Sequenzen internationaler Politik auf den ersten Blick tatsächlich genuin sind. Nur 47,8 % der Sequenzen zeigen Ereignisse, welche unter die Kategorien inszeniert oder mediatisiert fallen (vgl. Tabelle 2).

Ereignistyp (Fälle, n) (Prozent, n) (Sekunden, t) (Prozent, n)
inszeniert 29 12,8 307 28,6
mediatisiert 79 35 358 33,3
genuin 117 51,8 406 37,8
Nicht ersichtlich 1 0,4 2 0,2
Total 226 100 1073 100

Tabelle 2: Ereignistypen der Berichterstattung internationaler Politik nach Dauer in Sekunden

Je nach analytischem Bezugsrahmen fallen jedoch einige Besonderheiten ins Auge. Werden die Sequenzen nach der Zeit ausgewertet, in der sie am Bildschirm zu sehen sind, kann die Hypothese bestätigt werden. Wird die höchst unterschiedliche Dauer der Sequenzen berücksichtigt, erreichen inszenierte und mediatisierte Ereignisse zusammen 61,9 %.

Dieser Unterschied ist in erster Linie auf eine themenspezifisch-formale Besonderheit derjenigen Sequenzen zurückzuführen, welche inszenierte Ereignisse zeigen. Ungewichtet machen sie nur 12,8 % aller Sequenzen aus, sie dauern jedoch außerordentlich lange. Inszenierte Ereignisse sind per Definition auf die Logik des Mediensystems abgestimmt und sie zeigen in den meisten Fällen ein Interview oder ein Statement eines politischen Akteurs. Sie sind bereits mediengerecht produziert, was die Vermutung erlaubt, dass solche Sequenzen weniger stark gekürzt und redaktionell bearbeitet werden als Sequenzen von genuinen Ereignissen, die erst noch an die Verhältnisse des Fernsehens angepasst werden müssen. Diese Überlegung gilt selbstverständlich nicht für genuine Bilder von spektakulären, unvorhergesehenen Ereignissen, die oft ungekürzt gezeigt werden, auch wenn es Aufnahmen von schlechter Qualität sind (Bilder des 11.Septembers 2001 oder vom Tsunami in Südostasien 2004). Solche Bilder fallen jedoch nicht unter die Definition von internationaler Politik in dieser Untersuchung (vgl. Kapitel 3) und werden daher hier nicht untersucht.

Inszenierte Ereignisse zeichnen sich durch ein weiteres Merkmal aus. 72,4 % aller als inszeniert definierten Sequenzen sind in der Kameraeinstellung „Nah“ gefilmt worden (vgl. Tabelle 3).

Kameraeinstellung für Ereignistyp „inszeniert“ (Fälle, in Prozent mit n=29)
Totale 3,4
Halbtotale 3,4
Halbnah 20,7
Nah 72,4
Total 100

Tabelle 3: Kameraeinstellung für Ereignistyp „inszeniert“

Von dieser Kameraeinstellung ist bekannt, dass sie vor allem in längeren Aufnahmen eingesetzt wird und oft sprechende Menschen zeigt. Sie eignet sich besonders gut, um mimische und gestische Elemente sichtbar zu machen (vgl. Hickethier 1996: 59).

4.2 Ranghohe Akteure in mediatisierten Ereignissen

Exemplarisch wird an dieser Stelle auf die Besonderheiten von mediatisierten Ereignissen eingegangen. Bei der Analyse der Akteure, die in Sequenzen von mediatisierten Ereignissen zu sehen sind, haben sich einige Besonderheiten gezeigt (vgl. Tabelle 4).

Ereignistyp
Akteurstyp Inszeniert
in Prozent (n=29)
Mediatisiert
in Prozent (n=79)
Genuin
in Prozent (n=117)
Staatsoberhaupt, Regierungschef, Minister 21 33 3
Regierungs- und Behördenvertreter, Regierungssprecher 10 13 3
Präsident einer Partei 15
Abgeordnete, Parlamentarier 17 5
Vertreter supranationaler Organisationen 3
Polizei, Militär, Feuerwehr 13
Vertreter von sozialen und politischen Organisationen 14 10
Betroffene, Zivilisten, Opfer, Demonstranten 21 14 42
Journalisten, Korrespondenten 14 5 1
kein Akteur 3 3 34
nicht ersichtlich 4
Gesamt 100 100 100

Tabelle 4: Akteurstypen in inszenierten und mediatisierten Ereignissen internationaler Politik

In Sequenzen mediatisierter Ereignisse dominieren im Gegensatz zu Sequenzen inszenierter Ereignisse ganz klar Akteure mit hohem politischem Status.

Die Verteilung der Akteure innerhalb der mediatisierten Ereignisse zeigt, dass in 33 % aller als mediatisiert codierten Sequenzen Staatsoberhäupter oder Regierungschefs die Hauptpersonen sind. Die Dominanz von ranghohen politischen Akteuren in mediatisierten Ereignissen ist ein Hinweis darauf, dass Handeln von führenden Politikern grundsätzlich mediatisiert ist. Ihr Status verleiht ihnen die Aufmerksamkeit der Medien. Darauf deutet auch ein weiterer Befund hin: Wenn anonyme Personen in den Sequenzen auftreten, werden sie häufig bei der eigentlichen Tätigkeit gefilmt, zum Beispiel bei der Abgabe des Stimmzettels. Bekannte politische Akteure sind auch in Sequenzen zu sehen, die sie bei der Ankunft oder bei der Abreise, also vor oder nach wichtigen Ereignissen zeigen. Zur Verdeutlichung zwei Sequenzen, die diesen Sachverhalt illustrieren:



Abb.1: Spanischer Ministerpräsident auf dem Weg zur Stimmabgabe, Tagesschau. SF, 20.2.2005. Sequenz 20204.


Abb. 2: Stimmabgabe eines Bürgers, Tagesschau. SF, 20.2.2005. Sequenz 20402.


Diese Feststellung ist ein Hinweis darauf, dass bei der Darstellung von Passanten, Bürgern und „normalen Leuten“ in erster Linie ihre momentane Handlung und nicht ihre individuelle Person im Vordergrund steht. Sie dienen als Beispiel für den Vorgang, den es darzustellen gilt. In Sequenzen mit wichtigen politischen Akteuren steht dagegen die Person im Mittelpunkt. Die Aussage ist in diesem Fall nicht nur, dass ein Ereignis stattgefunden hat, sondern auch, dass genau diese Person daran teilgenommen hat. Deswegen wird die Person auch außerhalb des eigentlichen Tätigkeitszusammenhangs gezeigt.

Zusätzlich zeigt die Häufung der ranghohen politischen Akteure in mediatisierten Ereignissen deutlich, dass den Journalisten vorab bekannt ist, wo und wann die entsprechende Person auftreten wird, um ihnen zu ermöglichen, vor Ort zu sein und Bilder vom Geschehnis zu machen. Aus der Dominanz der ranghohen politischen Akteure in mediatisierten Ereignissen lässt sich auf Mechanismen schließen, die zeigen, wie die politischen Akteure auf die Selektionszwänge und die logistischen Hindernisse der Medien eingehen und bestrebt sind, den Visualisierungszwang des Fernsehens zu ihren Gunsten zu nutzen.

4.3 Vorhersehbarkeit eines Ereignisses

Abschließend wird auf die Ergebnisse des zweiten, qualitativen Untersuchungsschrittes eingegangen. In dieser Analyse sind nur noch Sequenzen vertreten, die entweder als inszeniert oder als mediatisiert definiert wurden. In erster Linie geht es darum zu prüfen, ob die postulierten Zwänge der Politikvermittlung im Fernsehen und die damit verbundene Konzentration auf vorhersehbare Ereignisse in den einzelnen Sequenzen sichtbar sind. Im Folgenden wird dazu exemplarisch eine Sequenz abgebildet und analysiert, um zu zeigen, welche Typen von Ergebnissen mit dieser Vorgehensweise gewonnen werden können.



Abb.3: Staatsbesuch von C.Powell im Libanon, Tagesschau. SF, 14.2.2005. Sequenz 14111


Es stellt sich hier die Frage, ob sich die Vorhersehbarkeit des Ereignisses allein aus der Sequenz ablesen lässt. Ein Staatsbesuch wird notwendigerweise vorher angekündigt und langfristig geplant. Sichtbar wird dies an den getroffenen Vorkehrungen. In diesem Fall ist es der Empfang durch den libanesischen Ministerpräsidenten, der genau in dem Moment bereit steht, in dem sein Gast ankommt. In den folgenden Sequenzen kommen ein roter Teppich und Militärpräsenz ins Blickfeld – ebenfalls etwas, was vorher geregelt und arrangiert werden musste. Auch das Verhalten der Akteure kann Aufschluss über die Vorbereitungen geben. Die Begrüßung und vor allem der Handschlag dauern bedeutend länger, als dies in einer natürlichen, spontanen Begrüßungssituation der Fall sein würde. Diese Details weisen darauf hin, dass sich die Akteure der Präsenz der Medien bewusst sind und darauf Rücksicht nehmen.

5. Fazit

Die inhaltliche Fragestellung dieses Beitrages bezieht sich auf standardisierte und ritualisierte Formen der Berichterstattung. Wie gezeigt wurde, überwiegen die Sequenzen inszenierter und mediatisierter Ereignisse nach ihrer Dauer. Diese Tatsache ist eng verbunden mit den Charakteristika inszenierter Sequenzen als überdurchschnittlich lange Sequenzen. Die Bilder der Berichterstattung über internationale Politik sind folglich zu rund 62 % von ritualisierten Standardsituationen und vorhersehbaren Ereignissen geprägt. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Berichterstattung der untersuchten Woche durchaus von Selektionszwängen des Mediums und von Anpassung an die Medienlogik von Seiten der politischen Akteure bestimmt wird.

Ein weiteres Ziel des Beitrages war es, die methodische Vorgehensweise zu diskutieren, die sich bei der Analyse von Fernsehbildern anbietet. Dabei wurde vor allem auf zwei Besonderheiten eingegangen: Auf die Art und Weise, wie Fernsehbilder analysiert werden können und auf die Besonderheiten, die bei der Analyse von inszenierter und mediatisierter Politik auftraten. Nach einem Vergleich der Methodik anderer Studien, die sich mit der Analyse von Fernsehnachrichten befassen, kann festgehalten werden, dass sich für die vollständige Erfassung der Bilder in einer Nachrichtensendung eine Einteilung nach Sequenzen anbietet. Die detaillierte Aufteilung der Bewegtbilder in Sequenzen erlaubt eine Erfassung der Bildinhalte und bietet somit die Möglichkeit, Verschiebungen und Veränderungen zwischen Inhalt und Form zu erfassen. Die individuelle Codierung jeder Sequenz erlaubt eine Isolierung von Sequenzen zu einem bestimmten Thema oder nach gemeinsamen Akteuren und Orten. Das Vorgehen hat jedoch den Nachteil, dass eine detailtreue Codierung einen hohen zeitlichen Aufwand erfordert.

In den 19 Beiträgen zu internationaler Politik wurden 226 Sequenzen isoliert. Die 19 Beiträge entsprechen aber nur 18 Minuten an gesendetem Material. Dies wirft die Frage nach der Validität der Untersuchung auf. Genügen 18 Minuten Material, um auf die Gesamtheit schließen zu können? Geht durch die Detailsicht nicht der Blick auf das Ganze verloren? Es bedarf wohl noch der weiteren systematischen Forschung auf diesem Gebiet, um dieses Problem zwischen zu grober und zu detailgetreuer Rasterung der Bewegtbildsequenzen in den Griff zu bekommen.

Das zweite methodische Problem war, wie sich Sequenzen von inszenierten und mediatisierten Ereignissen in den Bildsequenzen internationaler Politik analysieren lassen. Die Durchführung einer zweistufigen Inhaltsanalyse ist ein möglicher Lösungsansatz für dieses Problem. Diese Vorgehensweise erlaubt eine Auswahl der Sequenzen nach der Art der Ereignisse, die sich besonders für die Darstellung von vorhersehbaren und angekündigten Ereignissen und eine Anpassung an die Medienlogik eignen. Die qualitative Bildanalyse ausgesuchter Sequenzen ermöglicht es anschliessend, Kompositionslogiken und Anordnungen der Akteure im Raum in Sequenzen inszenierter und mediatisierter Ereignisse zu analysieren. Mit der Durchführung einer zweistufigen Inhaltsanalyse der Sequenzen von Nachrichtensendungen wird ein Ansatz vorgeschlagen, mit dem versucht wird, der Komplexität und Vielschichtigkeit nonverbaler Medieninhalte gerecht zu werden. Dabei wäre speziell das Vorgehen in der qualitativen Analyse noch ausbaufähig. Hier konnten in dieser Studie lediglich Ansätze vorgeschlagen und Möglichkeiten angedeutet werden. Trotzdem scheint dieses Vorgehen geeignet, die Aussagen der Bilder zu erfassen und sie für eine Analyse aufzubereiten. Hinter der Wahrnehmung solcher bildimmanenten Botschaften stecken nichts anderes als Sehgewohnheiten, die eine verbale Botschaft verstärken oder widerlegen können. Auf diese Weise könnte aufgezeigt werden, wie abstrakte Konzepte wie der Status einer Person oder die Vorhersehbarkeit eines Ereignisses in den einzelne Einstellungen sichtbar gemacht werden.

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