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Vorwort


Autoren: Klaus Sachs-Hombach, Hans Jürgen Wulff
[erschienen in: Die schräge Kamera. Formen und Funktionen der ungewöhnlichen Kameraperspektive in Film und Fernsehen (Themenheft zu IMAGE 1)]

Schlagwörter: Schräge Kamera, Film und Philosophie

Disziplinen: Bildwissenschaft, Filmwissenschaft, Medienwissenschaft


Das Symposium "Die schräge Kamera. Formen und Funktionen der ungewöhnlichen Kameraperspektive in Film und Fernsehen" wurde als interdisziplinäres Forschungstreffen geplant und versammelte Forscher insbesondere aus den Bereichen der Film-, Medien- und Bildwissenschaft mit dem Ziel der Erfassung, Darstellung und Analyse des Einsatzes ungewöhnlicher Kameraperspektive in Film und Fernsehen. Das Symposium sollte hierbei zur Abstimmung der unterschiedlichen empirischen wie reflexiven Verfahren dienen.

Der vorliegende Band versammelt die Beiträge eines kleinen Symposiums, das unter dem Titel „Die schräge Kamera. Formen und Funktionen ungewöhnlicher Perspektiven in Film und Fernsehen“ im Juli 2003 in Magdeburg stattgefunden hat. Das Symposium verfolgte das Ziel, Bild- und Medienforscher aus den unterschiedlichen relevanten Bereichen zusammenzubringen, um einen Austausch über ihre jeweiligen Ansätze, Theorien, Methoden und Erwartungen zum speziellen Thema des Einsatzes und der Funktion der schrägen Kamera zu ermöglichen. Es war explizit als Projekt der sich gerade als eigenständige Disziplin etablierenden Bildwissenschaft konzipiert. Die Forschergruppe, die sich in diesem Projekt zusammengeschlossen hatte, sollte also zur Beurteilung des übergeordneten Ziels herangezogen werden, die Leistungsfähigkeit einer interdisziplinär verfassten Bildwissenschaft exemplarisch zu demonstrieren. Hierbei war nicht nur an einer Zusammenführung und Abstimmung der theoretischen Modelle der unterschiedlichen Disziplinen gedacht. Vielmehr war zudem intendiert, am Beispiel einer sehr speziellen Fragen zur Filmrezeption den Zusammenhang von theoretischen Vorgaben in der bildwissenschaftlichen Forschung und praktischen Erfordernisse in der Bildherstellung zu reflektieren.

Die übergeordnete bildwissenschaftliche Perspektive unterscheidet die vorliegende Studie methodisch von vielen bestehenden empirischen Analysen zu verwandten Fragestellungen. Es wird auf diese Weise mit der fachlichen Frage zugleich ein methodologischer Beitrag geleistet und die systematische Reflexion auf die interdisziplinären Grundlagen der bild- und filmwissenschaftlichen Forschung anstoßen. Dies reagiert auf den Bedarf an Grundlagenforschung, der in der empirischen Filmwissenschaft seit einiger Zeit festzustellen ist.

Das Symposium diente auch zur Vorbereitung der Gründung einer Forschergruppe zum Thema „Film und Philosophie”. Diese Bemühungen werden weiter verfolgt, sind aber sehr viel langfristiger zu veranschlagen als ursprünglich angenommen.

Das Projekt soll von den Möglichkeiten einer sich im Aufbau befindlichen elektronischen Plattform profitieren, dem „Virtuellen Institutes für Bildwissenschaft“ (VIB), und damit auch hinsichtlich der institutionellen Strukturen neue Formen der Zusammenarbeit erproben. Hier ist die Online-Zeitschrift „IMAGE“ gegründet worden. Die vorliegende online-Publikation der Symposiumsbeiträge bildet das erste Themenheft.

Magdeburg, April 2004

Klaus Sachs-Hombach

Hans Jürgen Wulff