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Einleitung


Autoren: Martina Plümacher, Klaus Sachs-Hombach
[erschienen in: Bild-Stil: Strukturierung der Bildinformation (Themenheft zu IMAGE 3)]

Schlagwörter: [Schlagwörter]

Disziplinen: Semiotik, Philosophie, Psychologie, Kunstgeschichte


Zur Themenstellung des thematischen Heftes

Dass wir - zum Beispiel beim Blättern durch Bücher - in der Lage sind, auf den ersten Blick zu erkennen, ob Bilder bloß illustrieren, den Text auflockern oder aber zusätzliche Informationen liefern oder gar visuell Konzepte vermitteln, weist auf zweierlei hin: einerseits auf Bildmerkmale bzw. Bildstile, andererseits auf kognitive Strategien der Erfassung von Bildfunktionen. Aufgabe der Bildsemiotik ist es, diese Zeichen für Bildfunktionen in ihrem Verhältnis zu Bildstilen zu bestimmen.

Bilder sind komplexe Zeichen, die Betrachtern alle Elemente der Information gleichzeitig anbieten. Sie zwingen Betrachter nicht zu einer bestimmten Reihenfolge der Erfassung und Interpretation der Information. Durch verschiedenste Mittel der Bildgestaltung ist die Information in der Regel jedoch so strukturiert, dass eine nicht beabsichtigte Beliebigkeit der Interpretation ausgeschlossen oder minimiert wird. Zur Frage, wie Bildinformation durch den Bildaufbau strukturiert wird, besteht Forschungsbedarf.

Klärungsbedürftig ist des Weiteren die Frage nach den verschiedenen Funktionen des Bildstils. Bildstile können als ‚Markenzeichen' und Identitätssymbole fungieren oder sind als Hinweis auf Autorenschaft, Künstlergruppen etc. zu verstehen. In diesen Fällen strukturieren Stile nicht nur den informativen Wert des bildlich Dargestellten, sondern vermitteln Informationen über das Bild und seine soziale Funktion.