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Porträtmedaillons. Vom Öffnen und Schließen klappbarer Bildträger


Autor: Linda Keck
[erschienen in: IMAGE 34 (Juli 2021)]


Der Artikel untersucht einen speziellen Typus von Bildobjekten, der nicht nur in dem Sinne repräsentativ ist, als dass er das Abbild einer Person darstellt, sondern auch über symbolische Bedeutung verfügt. Die Rede ist von Porträtmedaillons, kleine Schmuckanhänger, die, am Körper getragen, mittels Scharniere geöffnet werden müssen, um ihre Bilder sichtbar zu machen. Am Beispiel des Heneage Jewel, einem englischen Schmuckanhänger der Renaissance, beschreibt der Beitrag das Potenzial von Porträts, soziale Netzwerke zu knüpfen, indem sie als Verbindungen zwischen den Medaillons und ihren Träger:innen sowie zwischen Repräsentation und Repräsentierten fungieren. Mit solcherlei Objekten thematisiert der Artikel schließlich den Aspekt der gegenseitigen Bindung. In diesem Zusammenhang wird die Frage nach Besitznahme wichtig, die das Anhängen von Subjekten an Objekte und umgekehrt betrifft.