DIE AUGENÖFFNER

Author: Franz Reitinger


Ernst Gombrich wird gemeinhin der Satz zugeschrieben, wonach man nur sieht, was man weiß. An dieser Einsicht ist nicht wirklich etwas falsch, und doch stellt sich, je länger man darüber nachdenkt, ein gewisses Verlangen ein, den Satz und das von ihm charakterisierte Verhältnis von Sehen und Wissen näher zu präzisieren.
Sehen ist bekanntlich ein dynamischer Vorgang. Nie verfängt sich alles auf einmal auf dem Radarschirm. Wie bei jeder anderen Form von reflexiver Tätigkeit erschließen sich die sichtbaren Dinge und die sich aus ihnen ergebenden Bezüge dem aktiven Sehen nur nach und nach mit der Zeit.