Animation

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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Etymologie

Der Begriff der Animation leitet sich von den latei­nischen Wörtern ‘ani­mo’ (für: ›ich belebe‹, ›besee­le‹) und ‘ani­mus’ (für: ›Seele‹, ›Geist‹, ›Lebens­kraft‹, ›Leben‹, ›Bewusst­sein‹, ›Gemüt‹, ›Wille‹, ›Wunsch‹ etc.) ab (vgl. [Stowas­ser et al. 1998a]: S. 36).


Dynamisierung

Der Begriff der Animation kennzeichnet die Dynami­sierung bzw. Ver­leben­digung einer Dar­stellung (oder eines Objekts, einer Figur) durch die Ele­mente Bewe­gung und Zeit. In dieser Orien­tierung lässt sich Ani­mation als ein techni­sches Prinzip auf­fassen, welches sich durch eine zeit­liche Dimen­sionie­rung eines Bewe­gungs­ablaufs kenn­zeichnet. Da der Ani­mations­begriff bereits bei einfa­chen und in Bewe­gung versetz­ten Bild­medien greift, z.B. beim Daumen­kino oder dem Thauma­trop, einer runden Scheibe, die auf jeder Seite ein sich unter­scheidendes Bild­motiv zeigt und mittels an den Seiten ange­brachter Bänder in Rota­tion versetzt wird, zeigt er sich geeig­net, um bereits frühe Formen von stati­schen Bildern in Bewe­gung zu klassi­fizieren. Weite­re frühe techni­sche Appa­ratu­ren, die durch das Ani­mations­prinzip struk­turiert werden, sind Phena­kisti­skop, Zoe­trop, Praxino­skop, Zoe­praxi­skop, Elektro­tachy­skop, Kine­tograph und Kine­toskop. Auch die Foto­serien von Eadweard Muy­bridge — wie etwa Somer­sault, man (um 1885) — können als Ani­matio­nen gedeu­tet werden (gelten sie doch als Vor­läufer des Films), da auch hier in einem räum­lichen Neben- und zeit­lichen Hinter­einan­der von Bildern eine Bewe­gung durch die Reihung von Einzel­aufnah­men darge­stellt wird.


Bewegungsbildung

Die kinematographischen und informationell elektrischen Bewe­gungs­bilder (siehe auch ⊳ Kino, Film, Video und Fernse­hen) basie­ren eben­falls auf dem Prinzip der Ani­mation, erlau­ben aber auf­grund der techni­schen Ent­wicklung der jewei­ligen Dispo­sitiv­struktu­ren die Wahr­nehmung eines konkre­ten filmi­schen Be­wegungs­bildes, welches „ganz­heitlich als ein Bild wahrge­nommen wird“ ([Paech 2006a]: S. 99). Etwas anders und detail­lierter:

Along with improve­ments in the motion picture camera and the develop­ment of a roll film capable of sur­viving the harsh mechanisms for projec­ting its image, a new art form was born: ani­mation. By making sequen­tial drawings of a continuing action and projec­ting their photo­graphs onto a screen at a constant rate, an artist now could create all of the movement and inner life he was capable of ([Johnston & Thomas 1981a]: S. 13-15).

Diese Ganzheitlichkeit, d.h. das Wahrnehmen der Bilder­folgen als ein Bild in einer konti­nuier­lichen Verän­derung der Form, ist zudem dem Phäno­men des Nach­bildes auf der mensch­lichen Netz­haut geschul­det (ein Effekt, der schon Ptole­mäus bekannt gewe­sen sein soll), durch welches das Be­wegungs­bild auf der Lein­wand als Bewe­gung und nicht als Nach­einan­der von Einzel­bildern wahrge­nommen wird. Technisch wird die Bild­folge diskon­tinuier­lich proji­ziert, stets im Wechsel von Bewe­gung und Still­stand. Während das Bild (in der Bild-​Zwischen-​Zeit) weiter­transpor­tiert wird sorgt eine Flügel­scheibe dafür, dass die Linse des Vorführ­gerä­tes abge­blendet wird. Dies inter­agiert mit dem Nach­bild­effekt der Wahr­nehmung. Da die neuro­nalen Rezep­toren im Auge des Zuschau­ers während der Phase, in denen die Projek­tion abge­dunkelt bleibt, keine neue Reizung erhal­ten, wirkt das vorher­gehen­de Bild, als Reiz­muster auf der Reti­na des Auges für einen Augen­blick nach. Doch reicht der Nach­bild­effekt allein nicht aus, um die fliessen­de Bewe­gung in der Ani­mation von Bildern zu gewähr­leisten, dazu muss eben jener Strobo­skop­effekt hinzu­kommen, durch welchen der Blick auf das Bild auf der Film­rolle nur zeit­weise (durch die Flügel­scheibe) freige­geben wird und durch welchen umge­dreht auch fliessen­de Bewe­gungen in Einzel­phasen unter­teilt werden können (vgl. [Kittler 2002b]: S. 195-209).

Animation als Prinzip künstlerischer Gestaltung kennzeichnet sich im Film durch die Einzel­bild­schaltung, wobei ein unbe­wegli­cher Gegen­stand „zu schein­barer Bewe­gung ani­miert wird“ ([Wulff 2006a]: S. 14): Einzel­bild für Einzel­bild werden anei­nander gereiht und durch die techni­sche Appa­ratur in Bewe­gung versetzt. Im Vergleich zum Film werden in der Compu­terani­mation die einzel­nen „Be­wegungs­phasen rechne­risch ermit­telt“ ([Wulff 2006a]: S. 14), so dass die Ani­mation eine komple­xere Form der Darstel­lung ermög­licht. Grund­sätzlich hat die

Compu­ter-​Video­technik die Ani­mation noch flexib­ler gemacht, da man einen Compu­ter darauf program­mieren kann, lauter Serien von Umriss­zeich­nungen zu produ­zieren, die ihre Form korrekt in den richti­gen Zeit­phasen verän­dern ([Mona­co 2007a]: S. 135).

Inhaltsverzeichnis        

Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[Johnston & Thomas 1981a]:
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[Kittler 2002b]: Kittler, Friedrich (2002). Optische Medien. Berliner Vorlesung 1999. Berlin: .

[Mona­co 2007a]:
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Ausgabe 1: 2013

Lektorat:

Seitenbearbeitungen durch: Lars Grabbe [30], Dimitri Liebsch [16], Joerg R.J. Schirra [12] und Patrick Kruse [8] — (Hinweis)

Zitierhinweis:

[Grabbe & Kruse 2013g-a] [Johnston & Thomas 1981a]:
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