Bildrhetorik: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2019, 01:04 Uhr
Unterpunkt zu: Bildpragmatik
Die Rhetorik eines Bildes (verstanden als zweidimensionales still) ist sein kommunikatives, auf mentalen Wechsel beim Adressaten gerichtetes Beeinflussungspotenzial. Die so verstandene Bildrhetorik ist Teil der weiter reichenden visuellen Rhetorik, die auch Bilderfolgen, kulturelle Symbole, Filme und sonstige visuelle Artefakte untersucht. Dem rhetorischen Verständnis des Bildes liegt der allgemeinrhetorische Ansatz zugrunde, der von produktionstheoretischen Überlegungen ausgeht und auch Bildtexturen (also geordnete, begrenzte Bildzeichenkomplexe in kommunikativer Absicht) als Ergebnis von Beeinflussungskalkülen sieht. Sie regieren aus rhetorischer Sicht die Produktion eines Bildes ganz oder teilweise. Rhetorische Kalküle sind Botschaftskalküle. Sie sind auf die Konstruktion von Aspekten der Bildsemantik orientiert, die den abgebildeten Sachverhalten eine Tendenz geben (daher „Orientierungsaspekte“, siehe [Knape 2008a]Literaturangabe fehlt. Figuren der visuellen Rhetorik in werblichen Gesamttexten. In Bildrhetorik, 71–112. Eintrag in Sammlung zeigen; siehe dagegen die skeptische Position bei [Knape 1994a]Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. ; [Knape 2005a]Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. : S. 140-142 und [Knape 2007a]Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. : S. 20; ⊳ Bild und rhetorische Figur). Regelmäßig sind bei der Bildproduktion aber auch ästhetische Kalküle am Werk, die etwa auf Wohlgefallenseffekte orientiert sind. Sie müssen von den rhetorischen Kalkülen systematisch unterschieden werden. Wenn sie gegenüber den rhetorischen Kalkülen dominieren, spricht man den Bildern oft Kunstcharakter zu. Dennoch kann man bei Kunstwerken ebenfalls meistens davon ausgehen, dass solche Bilder zumindest einen rhetorischen Orientierungsfaktor (Botschaftsfaktor) besitzen. Generell besteht die rhetorische Analyse von Bildern darin, die der Produktion zugrunde liegenden und im Bild sedimentierten rhetorischen Kalküle herauszuarbeiten und in ihrem strategischen Ansatz zu rekonstruieren. Das Augenmerk ist dabei auf das erkennbare Evokationspotenzial des Bildes gerichtet, d.h. auf Bildtextaspekte, die bestimmte kognitive oder emotionale Anschlussoperationen beim Adressaten hervorzurufen vermögen. Es lassen sich sieben, oft auch im Verbund rhetorisch einsetzbare Orientierungsaspekte unterscheiden: der instruktive (die Sache wird konkret so und nicht anders dargestellt), der verifikative (für die Sache wird in der außersemiotischen Realität, also jenseits der Bildtextur, eine faktische Entsprechung/Referenz postuliert), der axiomative (die Geltung von Werten und Regeln steht in Frage), der evaluative (etwas wird bewertet), emotive (die Affekte werden angesprochen), der direkt-stimulative (Evokationen werden über direkte Stimulus-Response-Mechanismen ausgelöst) und der voluntative Aspekt (Appell an handlungsauslösende Willensimpulse) (vgl. [Knape 2008a]Literaturangabe fehlt. |
Anmerkungen
[Doelker 2007a]: Doelker, Christian (2007). Figuren der visuellen Rhetorik in werblichen Gesamttexten. In: J. Knape (Hg.): Bildrhetorik. Baden-Baden: Koerner, S. 71–112.
[Knape 1994a]: Ausgabe 1: 2013 Verantwortlich: Lektorat: Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [20] und Mark A. Halawa [5] — (Hinweis) Zitierhinweis: [Knape 2013g-a]Literaturangabe fehlt. |