Bildtermini anderer Sprachen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | * ''Bedeutung von Bildmetaphern''. In Zusammenhängen wie dem letztgenannten zeigt sich darüber hinaus, dass Bildtermini – teils durch explizite Vergleiche oder Analogien gestützt – oftmals metaphorisch verwendet werden (vgl. hier und im Folgenden <bib id='Liebsch 2012a'></bib>). Um nur zwei prägnante Beispiele zu nennen: Im byzantinischen [[Idolatrie und Ikonoklasmus|Bilderstreit]] weitet der Ikonophile Johannes von Damaskus die Bedeutung von ‘eikon’ derartig aus, dass erstens der gesamte christliche Kosmos als bildhaft und zweitens das ursprüngliche Problem, die Ikone, nur noch als ein unproblematischer Fall von vielen erscheint.<ref>Unter [[Griechisch: 'agalma', 'phantasma', 'eidolon', 'typos', 'eikon'|‘eikon’]] fällt bei Johannes: a) Christus im Verhältnis zu Gott, b) die überzeitliche Idee im Geiste Gottes, die das Geschehen in der Zeit vorherbestimmt, c) der Mensch als Ebenbild Gottes, d) die Schöpfung, insofern sie auf ihren Schöpfer verweist, e) das typologische Verhältnis des Alten zum Neuen Testament sowie f) das moralische Vorbild, das sich in den Geschichten der Bibel und den Ikonen findet; vgl. <bib id='Johannes von Damaskos 1975a'></bib>: III, 18-23).</ref> Und John Locke analogisiert in der Neuzeit unsere Vorstellungen von Dingen mit ‘pictures’ und vergleicht ihr Entstehen im menschlichen Verstand mit der Erzeugung von Bildern in der [[Camera obscura|Camera obscura]].<ref>Vgl. <bib id='Locke 1975a'></bib>: II. Buch, 12. Kapitel, Abschnitt 17. – Schon Platon und Aristoteles haben ähnliche Vergleiche vorgenommen, dabei aber naheliegender Weise auf andere Verfahren der Bilderzeugung rekurriert, nämlich auf die Malerei wie Platon im «Philebos» (39a-c) und auf die Malerei und die rhetorische Mnemotechnik wie Aristoteles in «De anima» (427b).</ref> Folgt man der metaphorischen Verwendung von Bildtermini, so lässt sich feststellen, dass die Bildmetapher eine tragende Rolle in Ontologie und Theologie, in Erkenntnistheorie und Psychologie sowie in der Ethik und vielen anderen Bereichen gespielt hat. Sie zählt zu jenen starken und weit verbreiteten Metaphern, die bis heute unser Wissen strukturieren.<ref>Dazu heißt es im «Wörterbuch der philosophischen Metaphern»: „Solche Metaphern, von anderen Autoren auch 'radikale Metaphern' (Ernst Cassierer), ''root metaphors'' (Stephen C. Pepper), ''generative metaphors'' (Max Black) oder ''métaphores vives'' (Paul Ricœur) genannt, sind 'Grundbestände' oder, wie Blumenberg auch sagt, 'absolute' Metaphern und bieten als solche besondere Anlässe philosophischer Reflexion“ (<bib id='Konersmann 2011a'></bib>: S. 12). – Direkt zur Bildmetaphorik vgl. im «Wörterbuch» insbesondere <bib id='Meyer-Drawe & Witte 2011a'></bib>: S. 66-70.</ref> | |
− | In Zusammenhängen wie dem letztgenannten zeigt sich darüber hinaus, dass Bildtermini – teils durch explizite Vergleiche oder Analogien gestützt – oftmals metaphorisch verwendet werden (vgl. hier und im Folgenden <bib id='Liebsch 2012a'></bib>). Um nur zwei prägnante Beispiele zu nennen: Im byzantinischen [[Idolatrie und Ikonoklasmus|Bilderstreit]] weitet der Ikonophile Johannes von Damaskus die Bedeutung von ‘eikon’ derartig aus, dass erstens der gesamte christliche Kosmos als bildhaft und zweitens das ursprüngliche Problem, die Ikone, nur noch als ein unproblematischer Fall von vielen erscheint.<ref>Unter [[Griechisch: 'agalma', 'phantasma', 'eidolon', 'typos', 'eikon'|‘eikon’]] fällt bei Johannes: a) Christus im Verhältnis zu Gott, b) die überzeitliche Idee im Geiste Gottes, die das Geschehen in der Zeit vorherbestimmt, c) der Mensch als Ebenbild Gottes, d) die Schöpfung, insofern sie auf ihren Schöpfer verweist, e) das typologische Verhältnis des Alten zum Neuen Testament sowie f) das moralische Vorbild, das sich in den Geschichten der Bibel und den Ikonen findet; vgl. <bib id='Johannes von Damaskos 1975a'></bib>: III, 18-23).</ref> Und John Locke analogisiert in der Neuzeit unsere Vorstellungen von Dingen mit ‘pictures’ und vergleicht ihr Entstehen im menschlichen Verstand mit der Erzeugung von Bildern in der [[Camera obscura|Camera obscura]].<ref>Vgl. <bib id='Locke 1975a'></bib>: II. Buch, 12. Kapitel, Abschnitt 17. – Schon Platon und Aristoteles haben ähnliche Vergleiche vorgenommen, dabei aber naheliegender Weise auf andere Verfahren der Bilderzeugung rekurriert, nämlich auf die Malerei wie Platon im «Philebos» (39a-c) und auf die Malerei und die rhetorische Mnemotechnik wie Aristoteles in «De anima» (427b).</ref> Folgt man der metaphorischen Verwendung von Bildtermini, so lässt sich feststellen, dass die Bildmetapher eine tragende Rolle in Ontologie und Theologie, in Erkenntnistheorie und Psychologie sowie in der Ethik und vielen anderen Bereichen gespielt hat. Sie zählt zu jenen starken und weit verbreiteten Metaphern, die bis heute unser Wissen strukturieren.<ref>Dazu heißt es im «Wörterbuch der philosophischen Metaphern»: „Solche Metaphern, von anderen Autoren auch 'radikale Metaphern' (Ernst Cassierer), ''root metaphors'' (Stephen C. Pepper), ''generative metaphors'' (Max Black) oder ''métaphores vives'' (Paul Ricœur) genannt, sind 'Grundbestände' oder, wie Blumenberg auch sagt, 'absolute' Metaphern und bieten als solche besondere Anlässe philosophischer Reflexion“ (<bib id='Konersmann 2011a'></bib>: S. 12). – Direkt zur Bildmetaphorik vgl. im «Wörterbuch» insbesondere <bib id='Meyer-Drawe & Witte 2011a'></bib>: S. 66-70.</ref> | ||
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Version vom 26. Januar 2014, 10:43 Uhr
Hauptpunkt zu: Bild und Sprache
Die Annahme, dass gegen Ende des 20. Jahrhunderts nicht nur in den Kulturwissenschaften eine Hinwendung, ein turn hin zu den Bildern stattgefunden habe, gehört zum Commonsense.[1] Vor diesem Hintergrund bedarf eine Rückwendung zur Sprache – und selbst wenn es sich dabei um eine Wendung zu den Bildtermini anderer Sprachen handelt – zumindest einer Erläuterung. Welche Gründe gibt es also, sich mit derartigen Bildtermini auseinanderzusetzen? Eine solche Auseinandersetzung bietet Einsichten in die Instrumente, mit denen wir uns auf Bilder beziehen; sie erschließt dabei die Bedeutungsnuancen der Termini und die unterschiedlichen Gegenstände, die unter sie fallen, und schließlich informiert sie über die wissens- und kulturgeschichtliche Bedeutung von Bildmetaphern. Im einzelnen:
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Unterpunkte
Anmerkungen
[Boehm 1994a]:
Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Fellmann 1991a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Husserl 1980a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Johannes von Damaskos 1975a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Konersmann 2011a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Koselleck 1979a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Liebsch 2012a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Locke 1975a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Luhmann 1980a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Meyer-Drawe & Witte 2011a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Mitchell 1986a]: Mitchell, William James Thomas (1986). Iconology. Image, Text, Ideology. Chicago, London: University of Chicago Press. [Mitchell 2008a]: Ausgabe 1: 2013 Verantwortlich: Seitenbearbeitungen durch: Dimitri Liebsch [66], Joerg R.J. Schirra [63] und Zsuzsanna Kondor [1] — (Hinweis) |