Bildverwendungstypen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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==Fragestellung==
  
Mit Bildverwendungstypen sind im Unterschied zu den [[Bildmedien]] Bildtypen gemeint, die sich nicht durch ihre apparativ-technische Herstellungsart (wie z.B. die Fotografie) bestimmen, sondern durch die spezifische Art des ''Bildgebrauchs''. Auch wenn durchaus Dominanzen eines spezifischen [Bildmediums] für einen Bildverwendungstyp auftreten (z.B. Film und Fotografie für die Werbung) ergeben sich hier die Fragestellungen nach [bildpragmatischen Kriterien], die sich quer zur Unterscheidung von Bildmedien verhalten, so dass ein und dasselbe Bildmedium in unterschiedlichen Verwendungstypen auftreten kann. Entsprechend richten sich die Fragen weniger auf die medialen Eigenschaften bestimmter Bilder, sondern darauf, wie und als was Bilder in verschiedenen Verwendungskontexten tatsächlich rezipiert werden? Entscheidend für die Typisierung nach Verwendungstypen ist dabei vor allem das Kontextwissen, das den konkreten Gebrauch von Bildern vorstrukturiert und das jeweilige Verständnis von Bildern bedingt. So kann z.B. ein Pressebild, das dem [[Kontext]] der Dokumentation entzogen wird, und stattdessen als Werbebild verwendet wird, zu einer völlig neuen Nachricht führen. Oder das [[Video]] als Bildmedium kann im Kontext der Medienkunst → reflexiv verwendet werden, es kann als kontrollierendes Korrektiv allein referentiell als → direkte Aufzeichnung von Handlungsabläufen dienen (z.B. im Sport) oder als sekundäres → Bildmedium zur Speicherung von primärem Bildmaterial (etwa von Kinofilmen) eingesetzt werden. Die Unterschiede, die sich in diesen Beispielen ergeben, sind dabei allein Unterschiede der Bildverwendung.
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Mit Bildverwendungstypen sind im Unter&shy;schied zu den [[Bildmedien|Bildme&shy;dien]] Bildty&shy;pen gemeint, die sich nicht durch ihre appa&shy;rativ-&#8203;techni&shy;sche Herstel&shy;lungsart (wie z.B. die [[Fotografie|Foto&shy;grafie]]) bestim&shy;men, sondern durch die spezi&shy;fische Art des ''[[Bildhandeln|Bildge&shy;brauchs]]''. Auch wenn durchaus Domi&shy;nanzen eines spezi&shy;fischen Bildme&shy;diums für einen Bildver&shy;wendungs&shy;typ auftre&shy;ten (z.B. [[Film]] und Foto&shy;grafie für die [[Werbung]]) erge&shy;ben sich hier die Frage&shy;stellun&shy;gen nach [[Bildpragmatik|bildprag&shy;mati&shy;schen Krite&shy;rien]], die sich quer zur Unter&shy;scheidung von Bildme&shy;dien verhal&shy;ten, so dass ein und dassel&shy;be Bildme&shy;dium in unter&shy;schiedli&shy;chen Verwen&shy;dungsty&shy;pen auftre&shy;ten kann. Entspre&shy;chend richten sich die Fragen weni&shy;ger auf die medi&shy;alen Eigen&shy;schaften bestimm&shy;ter Bilder, sondern darauf, wie und als was Bilder in verschie&shy;denen [[Kontext|Verwen&shy;dungskon&shy;texten]] tatsäch&shy;lich rezi&shy;piert werden. Entschei&shy;dend für die Typi&shy;sierung nach Verwen&shy;dungsty&shy;pen ist dabei vor allem das Kontext&shy;wissen, das den konkre&shy;ten Gebrauch von Bildern vorstruk&shy;turiert und das jewei&shy;lige Verständ&shy;nis von Bildern bedingt. So kann z.B. ein Presse&shy;bild, das dem Kontext der Doku&shy;menta&shy;tion entzo&shy;gen wird, und stattdes&shy;sen als Werbe&shy;bild verwen&shy;det wird, zu einer völlig neuen Nachricht führen. Oder das [[Video]] als Bildme&shy;dium kann im Kontext der Medien&shy;kunst [[Bild in reflexiver Verwendung|refle&shy;xiv verwen&shy;det]] werden, es kann als kontrol&shy;lieren&shy;des Korrek&shy;tiv allein [[Referenz|refe&shy;rentiell]] als direk&shy;te Aufzeich&shy;nung von Handlungs&shy;abläu&shy;fen dienen (z.B. im Sport) oder als sekun&shy;däres Bildme&shy;dium zur Speiche&shy;rung von primä&shy;rem Bildma&shy;terial (etwa von Kino&shy;filmen) einge&shy;setzt werden. Die Unter&shy;schiede, die sich in diesen Beispie&shy;len erge&shy;ben, sind dabei allein Unter&shy;schiede der Bildver&shy;wendung.
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Da die Bildverwendungstypen an aktuali&shy;sierten [[Zeichen, Zeichenträger, Zeichensystem|Zeichen&shy;gebrauch]] und seine Kontex&shy;te gebun&shy;den sind, unter&shy;liegen ihre Kodes bzw. Verwen&shy;dungskon&shy;ventio&shy;nen kultu&shy;rellen Unter&shy;schieden und histo&shy;rischem Wandel. So ist zum Beispiel die Art und Weise, wie, wo und für wen Fami&shy;lienbil&shy;der sichtbar gemacht werden, sowohl kultu&shy;rell verschie&shy;den (Fami&shy;lienbil&shy;der auf dem Schreibtisch am Arbeits&shy;platz, auf dem Kamin&shy;sims, im Album, im Porte&shy;monnaie, auf dem Grabstein) als auch einem Entwick&shy;lungspro&shy;zess unter&shy;zogen (von Ölge&shy;mälden der Fami&shy;lienmit&shy;glieder bis zum Web-&#8203;Album). Beide Aspek&shy;te sind Verwen&shy;dungsas&shy;pekte des Bildes.
  
Da die Bildverwendungstypen an aktualisierten Zeichengebrauch und seine Kontexte gebunden sind, unterliegen ihre Kodes bzw. Verwendungskonventionen kulturellen Unterschieden und historischem Wandel. So ist zum Beispiel die Art und Weise, wie, wo und für wen Familienbilder sichtbar gemacht werden, sowohl kulturell verschieden (Familienbilder auf dem Schreibtisch am Arbeitsplatz, auf dem Kaminsims, im Album, im Portemonnaie, auf dem Grabstein) als auch einem Entwicklungsprozess unterzogen (von Ölgemälden der Familienmitglieder bis zum Web-Album). Beide Aspekte sind Verwendungsaspekte des Bildes.
 
  
=====Aufteilung=====
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==Aufteilung==
  
Die hier zusammengestellten Unterpunkte sind eine (nicht vollständige) Sammlung von Bildverwendungstypen, von denen in exemplarischer Absicht einige auf grundsätzlichen Unterscheidungen [Bild in reflexiver Verwendungsweise], [künstlerisches Bild versus Alltagsbild], andere auf speziellere Verwendungstypen (z.B. [Tableau vivant], [Anamorphose] eingehen. Auch funktionale Unterscheidungen werden sichtbar gemacht [Karte] bzw. ein spezifischer Rezeptionskontext [Ikone], [Werbung] zugewiesen. Desweiteren werden die Unterschiede in der Handhabung von zum Teil gleichen [Bildmedien] unter verschiedenen Rezeptionsbedingungen erläutert (vgl. das Bildmedium Film im [Kino] im Vergleich zum [Fernsehen].   
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Die hier zusammengestellten Unterpunkte sind eine (nicht vollstän&shy;dige) Sammlung von Bildver&shy;wendungs&shy;typen, von denen in exem&shy;plari&shy;scher Absicht eini&shy;ge auf grundsätz&shy;lichen Unter&shy;scheidun&shy;gen [[Bild in reflexiver Verwendung|Bild in refle&shy;xiver Verwen&shy;dungswei&shy;se]], [[künstlerisches Bild und Alltagsbild|künstle&shy;risches Bild versus Alltags&shy;bild]], ande&shy;re auf spezi&shy;ellere Verwen&shy;dungsty&shy;pen (z.B. [[Tableau vivant]], [[Anamorphose|Ana&shy;morpho&shy;se]]) einge&shy;hen. Auch funkti&shy;onale Unter&shy;scheidun&shy;gen werden sichtbar gemacht ([[Karte]]) bzw. ein spezi&shy;fischer Rezep&shy;tionskon&shy;text zuge&shy;wiesen ([[Ikone]], [[Werbung]]). Deswei&shy;teren werden die Unter&shy;schiede in der Handha&shy;bung von zum Teil gleichen [[Bildmedien|Bildme&shy;dien]] unter verschie&shy;denen Rezep&shy;tionsbe&shy;dingun&shy;gen erläu&shy;tert (vgl. das Bildme&shy;dium [[Film]] im [[Kino]] im Vergleich zum [[Fernsehen|Fernse&shy;hen]].   
  
=====Sonstiges=====
 
  
Anti-essentialistischen Positionen in der Bildtheorie zufolge gibt es keine intrinsische Eigenschaft, die einen Gegenstand zu einem Bild macht. Vielmehr ist ein Gegenstand nur dann ein Bild, wenn wir diesen in einer bestimmten Weise verwenden. In der Regel sind die hier relevanten Verwendungsweisen spezifische Rezeptionsformen: Ein und derselbe Gegenstand kann daher Unterschiedliches sein: ein Bild, ein Diagramm oder ein Schriftzeichen, relativ zu der Hinsicht, die wir bei unserer Rezeption bevorzugt haben. Indem wir etwa nach Goodman einen Gegenstand in seiner syntaktischen Dichte würdigen, handelt es sich um ein Bild und nicht um ein Sprachzeichen. 
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==Allgemeine und konkre&shy;te Bildver&shy;wendung==
  
Von dieser grundlegenden Verwendung eines Gegenstandes als Bild sind die konkreten Verwendungen von Bildern zu bestimmten Zwecken zu unterscheiden. Dies ist eine analytische Unterscheidung: im faktischen Gebrauch schließt die Verwendung eines Gegenstandes als Bild in der Regel immer schon eine konkrete Bildverwendung ein. Insofern es dem kompetenten Bildnutzer ganz selbstverständlich ist, etwas als Bild zu erkennen, ist uns der grundlegende Akt, mit dem ein Gegenstand für uns zum Bild wird, oft auch gar nicht bewusst und wird ganz selbstverständlich von der konkreten Bildverwendung, etwa zum Zwecke der Veranschaulichung eines vergangenen Sachverhaltes, überlagert. „Bildverwendung“ meint daher vor allem den konkreten Einsatz von Bildern in spezifischen Kontexten mit spezifischen Zielsetzungen.  
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Anti-essentialistischen Positionen in der Bildthe&shy;orie zufol&shy;ge gibt es keine intrin&shy;sische Eigen&shy;schaft, die einen Gegen&shy;stand zu einem Bild macht. Vielmehr ist ein Gegen&shy;stand nur dann ein Bild, wenn wir diesen in einer bestimm&shy;ten Weise verwen&shy;den. In der Regel sind die hier rele&shy;vanten Verwen&shy;dungswei&shy;sen spezi&shy;fische Rezep&shy;tionsfor&shy;men: Ein und dersel&shy;be Gegen&shy;stand kann daher Unter&shy;schiedli&shy;ches sein: ein Bild, ein [[Diagramm]] oder ein Schriftzei&shy;chen, rela&shy;tiv zu der Hinsicht, die wir bei unse&shy;rer Rezep&shy;tion bevor&shy;zugt haben. Indem wir etwa nach Goodman einen Gegen&shy;stand in seiner [[syntaktische Dichte|syntak&shy;tischen Dichte]] würdi&shy;gen, handelt es sich um ein Bild und nicht um ein Sprachzei&shy;chen. 
 
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Für die Charakterisierung unterschiedlicher Bildverwendungen hat sich bisher noch keine verbindliche Typologie etabliert. In der Regel liefern die jeweiligen Verwendungszwecke und  Bildfunktionen die organisierenden Bestimmungsfaktoren. Solche teilweise sehr differenzierten, aber oft nicht sehr systematischen Aufzählungen grundsätzlicher Bildfunktionen bzw. Bildverwendungsweisen finden sich etwa bei <bib id='Huth 1985'>Huth 1985</bib> oder bei <bib id='Doelker 1997'>Doelker 1997</bib>. Entsprechend kann von Zierbilder, Schaubildern oder Abbildern die Rede sein, wenn die dekorative, explikative oder mimetische Funktion im Vordergund steht. Werden Bilder als kommunikative Medien verstanden, liegt es nahe, die in der Sprechakttheorie entwickelten illokutionären Funktonen zumindest teilweise auf den Bildbereich zu übertragen (siehe <bib id='Kjørup 1978'>Kjørup 1978</bib> und <bib id='Sachs-Hombach 2003a'>Sachs-Hombsach 2003</bib>). Es ließe sich dann beispielsweise von Bildern in informierender oder appellativer Funktion sprechen. Oliver Scholz hat in diesem Zusammenhang mit Bezug auf Wittgenstein den Begriff des Bildspiels entwickelt (<bib id='Scholz 2004a'>vgl. Scholz 2004, 157ff. und 193f.</bib>).
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Von dieser grundlegenden Verwendung eines Gegen&shy;standes als Bild sind die konkre&shy;ten Verwen&shy;dungen von Bildern zu bestimm&shy;ten Zwecken zu unter&shy;scheiden. Dies ist eine ana&shy;lyti&shy;sche Unter&shy;scheidung: im fakti&shy;schen Gebrauch schließt die Verwen&shy;dung eines Gegen&shy;standes als Bild in der Regel immer schon eine konkre&shy;te Bildver&shy;wendung ein. Inso&shy;fern es dem kompe&shy;tenten Bildnut&shy;zer ganz selbstver&shy;ständlich ist, etwas als Bild zu erken&shy;nen, ist uns der grundle&shy;gende Akt, mit dem ein Gegen&shy;stand für uns zum Bild wird, oft auch gar nicht bewusst und wird ganz selbstver&shy;ständlich von der konkre&shy;ten Bildver&shy;wendung, etwa zum Zwecke der Veran&shy;schauli&shy;chung eines vergan&shy;genen Sachver&shy;haltes, über&shy;lagert. ‘Bildver&shy;wendung’ meint daher vor allem den konkre&shy;ten Einsatz von Bildern in spezi&shy;fischen Kontex&shy;ten mit spezi&shy;fischen Zielset&shy;zungen.  
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Für die Charakterisierung unterschied&shy;licher Bildver&shy;wendun&shy;gen hat sich bisher noch keine verbind&shy;liche Typo&shy;logie etab&shy;liert. In der Regel liefern die jewei&shy;ligen Verwen&shy;dungszwe&shy;cke und  Bildfunk&shy;tionen die orga&shy;nisie&shy;renden Bestim&shy;mungsfak&shy;toren. Solche teilwei&shy;se sehr diffe&shy;renzier&shy;ten, aber oft nicht sehr syste&shy;mati&shy;schen Aufzäh&shy;lungen grundsätz&shy;licher Bildfunk&shy;tionen bzw. Bildver&shy;wendungs&shy;weisen finden sich etwa bei <bib id='Huth 1985a'>Huth 1985a</bib> oder bei <bib id='Doelker 1997a'>Doelker 1997a</bib>. Entspre&shy;chend kann von ‘Zierbil&shy;dern’, ‘Schaubil&shy;dern’ oder ‘Abbil&shy;dern’ die Rede sein, wenn die deko&shy;rati&shy;ve, expli&shy;kati&shy;ve oder [[Mimesis|mime&shy;tische]] Funktion im Vorder&shy;gund steht. Werden Bilder als [[Interaktion und Kommunikation|kommu&shy;nika&shy;tive]] Medien verstan&shy;den, liegt es nahe, die in der Sprechakt&shy;theorie entwi&shy;ckelten [[Illokution|illo&shy;kutio&shy;nären Funkti&shy;onen]] zumin&shy;dest teilwei&shy;se auf den Bildbe&shy;reich zu über&shy;tragen (siehe <bib id='Kjørup 1978a'>Kjørup 1978a</bib> und <bib id='Sachs-Hombach 2003a'>Sachs-&#8203;Hom&shy;bach 2003</bib>). Es ließe sich dann beispiels&shy;weise von Bildern in infor&shy;mieren&shy;der oder appel&shy;lati&shy;ver Funktion sprechen. Oliver Scholz hat in diesem Zusam&shy;menhang mit Bezug auf Wittgen&shy;stein den Begriff des Bildspiels entwi&shy;ckelt (vgl. <bib id='Scholz 2004a'></bib>, 157ff. und 193f.).
  
 
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* [[camera obscura]]
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* [[Hilfe:Entschuldigung1|Computergraphik -]]
* [[Computergraphik]]
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* [[Hilfe:Entschuldigung1|Epistemisches Bild -]]
* [[epistemisches Bild]]
 
 
* [[Fernsehen]]
 
* [[Fernsehen]]
 
* [[Gesichtsdarstellung]]
 
* [[Gesichtsdarstellung]]
* [[Ikone]]
+
* [[Hilfe:Entschuldigung1|Ikone -]]
* [[Image Schemata]]
+
* [[Interaktives Bild]]
* [[interaktives Bild]]
 
 
* [[Karte]]
 
* [[Karte]]
 
* [[Kino]]
 
* [[Kino]]
* [[künstlerisches Bild und Alltagsbild]]
+
* [[Hilfe:Entschuldigung1|Künstlerisches Bild und Alltagsbild -]]
* [[Netzhautbild]]
+
* [[Hilfe:Entschuldigung1|Markenbilder -]]
* [[Performance]]
+
* [[Hilfe:Entschuldigung1|Optische Bilder -]]
* [[Replika, Faksimile und Kopie ]]
+
* [[Hilfe:Entschuldigung1|Performance -]]
* [[Strukturbild]]
+
* [[Replika, Faksimile und Kopie]]
* [[Tableau vivant]]
+
* [[Technisches Bild]]
* [[technisches Bild]]
 
 
* [[Vexierbild]]
 
* [[Vexierbild]]
 
* [[Werbung]]
 
* [[Werbung]]
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* [[Benutzer:Klaus Sachs-hombach|Sachs-Hombach, Klaus ]]
 
 
[[Benutzer:Klaus Sachs-hombach|Klaus Sachs-Hombach]]
 
 
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Aktuelle Version vom 11. Juni 2020, 17:19 Uhr

Hauptpunkt zu: Bilder als Medien


Fragestellung

Mit Bildverwendungstypen sind im Unter­schied zu den Bildme­dien Bildty­pen gemeint, die sich nicht durch ihre appa­rativ-​techni­sche Herstel­lungsart (wie z.B. die Foto­grafie) bestim­men, sondern durch die spezi­fische Art des Bildge­brauchs. Auch wenn durchaus Domi­nanzen eines spezi­fischen Bildme­diums für einen Bildver­wendungs­typ auftre­ten (z.B. Film und Foto­grafie für die Werbung) erge­ben sich hier die Frage­stellun­gen nach bildprag­mati­schen Krite­rien, die sich quer zur Unter­scheidung von Bildme­dien verhal­ten, so dass ein und dassel­be Bildme­dium in unter­schiedli­chen Verwen­dungsty­pen auftre­ten kann. Entspre­chend richten sich die Fragen weni­ger auf die medi­alen Eigen­schaften bestimm­ter Bilder, sondern darauf, wie und als was Bilder in verschie­denen Verwen­dungskon­texten tatsäch­lich rezi­piert werden. Entschei­dend für die Typi­sierung nach Verwen­dungsty­pen ist dabei vor allem das Kontext­wissen, das den konkre­ten Gebrauch von Bildern vorstruk­turiert und das jewei­lige Verständ­nis von Bildern bedingt. So kann z.B. ein Presse­bild, das dem Kontext der Doku­menta­tion entzo­gen wird, und stattdes­sen als Werbe­bild verwen­det wird, zu einer völlig neuen Nachricht führen. Oder das Video als Bildme­dium kann im Kontext der Medien­kunst refle­xiv verwen­det werden, es kann als kontrol­lieren­des Korrek­tiv allein refe­rentiell als direk­te Aufzeich­nung von Handlungs­abläu­fen dienen (z.B. im Sport) oder als sekun­däres Bildme­dium zur Speiche­rung von primä­rem Bildma­terial (etwa von Kino­filmen) einge­setzt werden. Die Unter­schiede, die sich in diesen Beispie­len erge­ben, sind dabei allein Unter­schiede der Bildver­wendung.

Da die Bildverwendungstypen an aktuali­sierten Zeichen­gebrauch und seine Kontex­te gebun­den sind, unter­liegen ihre Kodes bzw. Verwen­dungskon­ventio­nen kultu­rellen Unter­schieden und histo­rischem Wandel. So ist zum Beispiel die Art und Weise, wie, wo und für wen Fami­lienbil­der sichtbar gemacht werden, sowohl kultu­rell verschie­den (Fami­lienbil­der auf dem Schreibtisch am Arbeits­platz, auf dem Kamin­sims, im Album, im Porte­monnaie, auf dem Grabstein) als auch einem Entwick­lungspro­zess unter­zogen (von Ölge­mälden der Fami­lienmit­glieder bis zum Web-​Album). Beide Aspek­te sind Verwen­dungsas­pekte des Bildes.


Aufteilung

Die hier zusammengestellten Unterpunkte sind eine (nicht vollstän­dige) Sammlung von Bildver­wendungs­typen, von denen in exem­plari­scher Absicht eini­ge auf grundsätz­lichen Unter­scheidun­gen Bild in refle­xiver Verwen­dungswei­se, künstle­risches Bild versus Alltags­bild, ande­re auf spezi­ellere Verwen­dungsty­pen (z.B. Tableau vivant, Ana­morpho­se) einge­hen. Auch funkti­onale Unter­scheidun­gen werden sichtbar gemacht (Karte) bzw. ein spezi­fischer Rezep­tionskon­text zuge­wiesen (Ikone, Werbung). Deswei­teren werden die Unter­schiede in der Handha­bung von zum Teil gleichen Bildme­dien unter verschie­denen Rezep­tionsbe­dingun­gen erläu­tert (vgl. das Bildme­dium Film im Kino im Vergleich zum Fernse­hen.


Allgemeine und konkre­te Bildver­wendung

Anti-essentialistischen Positionen in der Bildthe­orie zufol­ge gibt es keine intrin­sische Eigen­schaft, die einen Gegen­stand zu einem Bild macht. Vielmehr ist ein Gegen­stand nur dann ein Bild, wenn wir diesen in einer bestimm­ten Weise verwen­den. In der Regel sind die hier rele­vanten Verwen­dungswei­sen spezi­fische Rezep­tionsfor­men: Ein und dersel­be Gegen­stand kann daher Unter­schiedli­ches sein: ein Bild, ein Diagramm oder ein Schriftzei­chen, rela­tiv zu der Hinsicht, die wir bei unse­rer Rezep­tion bevor­zugt haben. Indem wir etwa nach Goodman einen Gegen­stand in seiner syntak­tischen Dichte würdi­gen, handelt es sich um ein Bild und nicht um ein Sprachzei­chen.

Von dieser grundlegenden Verwendung eines Gegen­standes als Bild sind die konkre­ten Verwen­dungen von Bildern zu bestimm­ten Zwecken zu unter­scheiden. Dies ist eine ana­lyti­sche Unter­scheidung: im fakti­schen Gebrauch schließt die Verwen­dung eines Gegen­standes als Bild in der Regel immer schon eine konkre­te Bildver­wendung ein. Inso­fern es dem kompe­tenten Bildnut­zer ganz selbstver­ständlich ist, etwas als Bild zu erken­nen, ist uns der grundle­gende Akt, mit dem ein Gegen­stand für uns zum Bild wird, oft auch gar nicht bewusst und wird ganz selbstver­ständlich von der konkre­ten Bildver­wendung, etwa zum Zwecke der Veran­schauli­chung eines vergan­genen Sachver­haltes, über­lagert. ‘Bildver­wendung’ meint daher vor allem den konkre­ten Einsatz von Bildern in spezi­fischen Kontex­ten mit spezi­fischen Zielset­zungen.

Für die Charakterisierung unterschied­licher Bildver­wendun­gen hat sich bisher noch keine verbind­liche Typo­logie etab­liert. In der Regel liefern die jewei­ligen Verwen­dungszwe­cke und Bildfunk­tionen die orga­nisie­renden Bestim­mungsfak­toren. Solche teilwei­se sehr diffe­renzier­ten, aber oft nicht sehr syste­mati­schen Aufzäh­lungen grundsätz­licher Bildfunk­tionen bzw. Bildver­wendungs­weisen finden sich etwa bei [Huth 1985a]Literaturangabe fehlt.
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- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
oder bei [Doelker 1997a]Literaturangabe fehlt.
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- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
. Entspre­chend kann von ‘Zierbil­dern’, ‘Schaubil­dern’ oder ‘Abbil­dern’ die Rede sein, wenn die deko­rati­ve, expli­kati­ve oder mime­tische Funktion im Vorder­gund steht. Werden Bilder als kommu­nika­tive Medien verstan­den, liegt es nahe, die in der Sprechakt­theorie entwi­ckelten illo­kutio­nären Funkti­onen zumin­dest teilwei­se auf den Bildbe­reich zu über­tragen (siehe [Kjørup 1978a]Literaturangabe fehlt.
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- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
und [Sachs-​Hom­bach 2003]Sachs-Hombach, Klaus (2003).
Das Bild als kommunikatives Medium. Elemente einer allgemeinen Bildwissenschaft. Köln: Herbert von Halem.

  Eintrag in Sammlung zeigen
). Es ließe sich dann beispiels­weise von Bildern in infor­mieren­der oder appel­lati­ver Funktion sprechen. Oliver Scholz hat in diesem Zusam­menhang mit Bezug auf Wittgen­stein den Begriff des Bildspiels entwi­ckelt (vgl. [Scholz 2004a]Scholz, Oliver R. (2004).
Bild, Darstellung, Zeichen. Philosophische Theorien bildhafter Darstellungen. Frankfurt a. M.: Klostermann, 2., vollständig überarbeitete Aufl..

  Eintrag in Sammlung zeigen
, 157ff. und 193f.).
Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[Doelker 1997a]:
Literaturangabe fehlt.
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- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[Huth 1985a]:
Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[Kjørup 1978a]:
Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[Sachs-​Hom­bach 2003]: Sachs-Hombach, Klaus (2003). Das Bild als kommunikatives Medium. Elemente einer allgemeinen Bildwissenschaft. Köln: Herbert von Halem.

[Scholz 2004a]: Scholz, Oliver R. (2004). Bild, Darstellung, Zeichen. Philosophische Theorien bildhafter Darstellungen. Frankfurt a. M.: Klostermann, 2., vollständig überarbeitete Aufl..


Hilfe: Nicht angezeigte Literaturangaben

Ausgabe 1: 2013

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [48], Franziska Kurz [3] und Stefan Kahl [1] — (Hinweis)