Bildwissenschaft vs. Bildtheorie: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | ==Die Heterogenität der bild­wissen­schaft­lichen For­schungs­debat­te== | ||
+ | Die bildwissenschaftliche Forschungs­debat­te ist durch ein hohes Maß an Hete­roge­nität charak­teri­siert. Nicht nur gibt es kontro­verse Diskus­sionen über die Frage, welche Diszip­lin(en) und Metho­de(n) den Ausgangs­punkt einer allge­meinen Bild­wissen­schaft zu bilden haben; auch herrscht große Un­einig­keit darü­ber, mit welchem Ober­begriff die wissen­schaft­liche Beschäf­tigung mit dem Phäno­men der Bild­lich­keit verse­hen werden sollte. In der Tat werden die ver­schieden­sten Ansät­ze und Metho­den häufig einheit­lich als ‘Bild­wissen­schaft’ bezeich­net. Diese Vor­gehens­weise stößt bei eini­gen Bild­forschern indes auf Kritik. Ihrer Meinung nach werden die Diffe­renzen, die zwischen höchst unter­schied­lich aufge­bauten bild­wissen­schaft­lichen Konzep­tionen bestehen, durch eine mangeln­de termi­nolo­gische Trenn­schärfe nur schwer ersicht­lich oder sogar unkennt­lich gemacht. Aus diesem Grund fordern sie dazu auf, vorhan­dene program­mati­sche Diffe­renzen termi­nolo­gisch klar zu kenn­zeichnen. | ||
− | + | ==Bildwissenschaft vs. Bild­theorie== | |
− | ===== | + | Der vielleicht einfachste Vor­schlag zur termi­nolo­gischen Diffe­renzie­rung stammt von dem Philo­sophen Lambert Wiesing. Um den program­mati­schen und metho­dischen Unter­schieden zwischen ''empi­risch-histo­risch'' und ''theore­tisch-begriff­lich'' ausge­richte­ten bild­wissen­schaft­lichen Forschungs­ansät­zen Rechnung zu tragen, schlägt Wiesing vor, eine ''bild­wissen­schaft­liche'' und eine ''bild­theore­tische'' Unter­suchungs­ebene zu diffe­renzie­ren. Dabei zählt er zur Bild­''wissen­schaft'' solche Diszip­linen, die Bilder als „konkre­te Dinge“ (<bib id='Wiesing 2008a'></bib>: S. IV) zur Grund­lage haben. Bilder, erläu­tert Wiesing, würden hier als „reale Gegen­stände in ihrer Ent­stehung, in ihren psycho­logi­schen Wirkun­gen, in ihren medi­alen Voraus­setzun­gen, in ihrer inhalt­lichen und sozia­len Bedeu­tung, in ihren histo­rischen Zusam­menhän­gen und noch zahl­reichen ande­ren empi­rischen Aspek­ten erforscht [...].“ (<bib id='Wiesing 2008a'></bib>: ebd.) Eine Kunst­histori­kerin, die zum Beispiel über die soziopolitischen Ursa­chen und Auswir­kungen des byzan­tini­schen oder refor­mato­rischen [[Bilderstreit|Bilder­streits]] forscht, würde dieser Erklä­rung zufolge bild­''wissen­schaft­liche'' Studien betrei­ben. Im Zentrum ihrer Ana­lysen stünde eine Reihe von konkre­ten Bild­werken, die unter ande­rem im Hinblick auf ihre Ur­heber­schaft, ihre mate­riel­le Be­schaffen­heit oder ihren ursprüng­lichen Aufstel­lungsort unter­sucht werden. Das Ziel solchen Forschens kann nach Wiesing etwa darin beste­hen, ein­zelne Bild­werke oder sogar einen geschlos­senen Korpus von Bildern in Bezug auf [[Stil]], Epo­che, [[Authentizität|Authen­tizi­tät]], poli­tische Funk­tion usw. zu kate­gori­sieren. |
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+ | Eine gänzlich andere Betrachtungs- und Vor­gehens­weise lässt sich Wiesing zufolge auf der bild­''theore­tischen'' Unter­suchungs­ebene beob­achten. Hier „inte­ressiert [man] sich nicht für das konkre­te Bild, sondern für das Bild als Medium“ (<bib id='Wiesing 2008a'></bib>: ebd.). Die Aufmerk­samkeit richtet sich nicht auf das einzel­ne, empi­risch zugäng­liche Bild­werk, sondern ganz allge­mein auf das Phäno­men der Bild­lich­keit. Auf der Ebe­ne der Bild­''theo­rie'' geht es somit aus­schließ­lich „um den Begriff des Bildes“ (<bib id='Wiesing 2008a'></bib>: ebd.), nicht um indi­vidu­elle Beson­derhei­ten eines konkre­ten Bild­werkes. Beach­tung finden konkre­te Bilder allen­falls dann, wenn sie sich dazu eignen, allge­meine Aussagen über das Wesen der Bild­lichkeit - also über die Frage, „''was etwas zu einem Bild macht''“ (<bib id='Wiesing 2008a'></bib>: S. IX; Hervor­hebun­gen im Ori­ginal) - zu treffen. Meist handelt es sich bei derar­tigen Bildern um soge­nannte ''Meta­bilder'', d.h. um solche Bilder, die sich in beson­derer Weise „auf sich selbst oder auf andere Bilder bezie­hen, [...] um zu zeigen, was ein Bild ist.“ (<bib id='Mitchell 2008a'></bib>: S. 172). Das wohl berühm­teste Beispiel für ein Meta­bild ist das [[Kippbild|Kipp-]] bzw. [[Vexierbild|Vexier­bild]], welches häufig heran­gezo­gen wird, um die Beson­derheit der Bild­wahr­nehmung zu illus­trieren (⊳ [[Bild in reflexiver Verwendung|Bild in refle­xiver Verwen­dung]]). | ||
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+ | Der größte und wichtigste Unter­schied zwischen der bild­''wissen­schaft­lichen'' und der bild­''theore­tischen'' Unter­suchungs­ebene besteht nach Wiesing darin, dass die Bild­theorie einen „Schritt ins Kate­gori­ale“ (<bib id='Wiesing 2005a'></bib>: S. 13) nach sich zieht, „der notwen­diger­weise einen Wechsel der Metho­den verlangt“ (<bib id='Wiesing 2005a'></bib>: ebd.). Da die Bild­theorie - anders als die Bild­wissen­schaft - eine Klärung des Bild­begriffs anstrebt, macht sie sich auf die Suche nach Krite­rien, die für ''alle'' Phäno­mene, die unter den Begriff des Bildes fallen, gültig sein sollen. Im Vorder­grund steht in der Bild­theorie also „die Frage, was aus welchen Gründen ein Bild ist […]“ (<bib id='Wiesing 2005a'></bib>: S. 14). Wiesing ist davon über­zeugt, dass es sich hierbei um eine Frage handelt, die sich in keiner Weise empi­risch, sondern „aus­schließlich argu­menta­tiv beant­worten“ (<bib id='Wiesing 2005a'></bib>: ebd.) lässt. Ausdrück­lich heißt es: „Jegli­cher Versuch einer empi­rischen Unter­suchung sämt­licher Bilder würde notge­drungen an einem Problem scheitern, welches spezi­fisch für die meisten philo­sophi­schen Probleme ist. Es geht nicht um die Erfor­schung dessen, was schon kate­gori­siert ist, sondern um die Erfor­schung der Kate­gori­sierung: eben um den Begriff des Bildes.“ (<bib id='Wiesing 2005a'></bib>: ebd.) Demzu­folge sind es primär abstrak­te Gründe, die darü­ber entschei­den, unter welchen Prämis­sen etwa­ige Phäno­mene zu Recht oder zu Unrecht unter den Begriff des Bildes gefasst werden. Dem­gegen­über können konkre­te Bild­werke ledig­lich einen empi­rischen, keines­wegs aber einen begriff­lichen Erklärungswert besit­zen. | ||
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+ | Für Wiesing besteht die entschei­dende Pointe, die aus der Grenz­ziehung zwischen ''Bild­theorie'' auf der einen und ''Bild­wissen­schaft'' auf der anderen Seite folgt, darin, dass die bild­''theore­tische'' Unter­suchungs­ebene aufgrund ihres postu­lierten argu­menta­tiven Grund­charakters „gar nicht anders als ''philo­sophisch'' gesche­hen kann“ (<bib id='Wiesing 2005a'></bib>: S. 16; Hervor­hebung hinzu­gefügt). Begrün­det wird diese These durch den Hinweis, dass die syste­mati­sche Aus­einan­derset­zung mit Begriffs­fragen für die beson­dere Art und Weise philo­sophi­schen Forschens konsti­tutiv sei. ''Bild­theorie'' wäre demnach immer auch ''Bild­philo­sophie'', wobei zu vermer­ken ist, dass eine Philo­sophie des Bildes nach Wiesings Dafür­halten stets mit einer [[Phänomenologische Bildtheorien|Phäno­meno­logie des Bildes]] einher­geht. | ||
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+ | Grundsätzlich erscheint es als empfehlens­wert, Wiesings Differenz zwischen ''Bild­theorie'' und ''Bild­wissen­schaft'' ledig­lich in einem ideal­typi­schen Sinne zu ver­stehen. Wiesing selbst regt an, zwischen beiden Unter­suchungs­ebenen ein komple­mentä­res Verhält­nis zu sehen (vgl. <bib id='Wiesing 2008a'></bib>: S. IV). Zum einen wird sich eine ledig­lich mit begriff­lichen Proble­men beschäf­tigen­de Bild­theorie in letzter Konse­quenz auch an ihrem prakti­schen Nutzen messen lassen müssen. Wer erklä­ren möchte, durch welche Fakto­ren allge­meine Krite­rien für Bild­lichkeit bereit­gestellt werden, kommt nicht umhin, eben diese Fakto­ren einem prakti­schen Test zu unter­ziehen. Anders gesagt: Eine allge­meine Theorie bzw. Philo­sophie des Bildes hat heraus­zustel­len, aus welchen Gründen ein konkre­tes Objekt berech­tigter­weise als Bild bezeich­net werden kann und warum ande­ren Objek­ten die Kate­gori­sierung als Bild verwehrt bleiben sollte. So sehr zu diesem Zweck abstrak­te Argu­mente vorge­bracht werden müssen, so wenig kann sich eine mit dem Begriff des Bildes beschäf­tigen­de Bild­theorie bzw. Bild­philo­sophie von konkre­ten Anschau­ungsbe­zügen ablö­sen. | ||
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+ | Zum anderen ist keinesfalls auszu­schließen, dass eine empi­risch arbei­tende ''Bild­wissen­schaft'' nicht auch bildbe­griffli­che und damit bild­''theore­tische'' Erkennt­nisse ans Licht bringen kann. Dazu ein Bei­spiel: Der Kunst­histo­riker Horst Brede­kamp hat in seinen Arbei­ten über Gali­leo Gali­lei aufge­zeigt, wie wichtig die großen bildne­rischen Fertig­keiten Gali­leis für die Entste­hung seiner bahn­brechen­den astro­nomi­schen Theorien gewe­sen sind (<bib id='Bredekamp 2007a'></bib>). Obwohl Brede­kamp in diesem Zusam­menhang ausgie­big auf Skizzen, Zeich­nungen und Bilder Gali­leis zurück­greift, um diese These zu unter­mauern, beschränkt sich seine Forschung nicht darin, ledig­lich empi­risch-histo­risches Mate­rial aufzu­arbei­ten und auszu­deuten. Vielmehr wird anhand von konkre­ten Bildern demon­striert, welch bedeu­tenden Stellen­wert bildliche Darstel­lungen für die Gene­se von wissen­schaft­lichem Wissen besitzen. Thema­tisiert werden damit nicht nur kunst- und wissen­schafts­histo­rische Problem­stellun­gen, sondern auch Fragen über die erkennt­nisstif­tende Kraft und Evi­denz von Bildern - Fragen also, die seit jeher auch in der Philo­sophie des Bildes unter­sucht worden sind und inso­fern zugleich ein bild­''theore­tisches'' Erkennt­nisin­teres­se bedie­nen. | ||
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+ | Allen kritischen Einwänden zum Trotz bietet Wiesings Diffe­renzie­rung von ''Bild­theorie'' und ''Bild­wissen­schaft'' in einem Punkt einen klaren Vorteil: Die Frage, was eine Bilddis­ziplin leisten kann und soll, lässt sich durch die von ihm vorge­schlage­ne Grenzzie­hung ver­hältnis­mäßig einfach beant­worten. Wer heraus­finden möchte, ob Leonar­do da Vinci in seiner «Mona Lisa» tatsäch­lich eine “empi­rische” Frau abge­bildet hat oder nicht (und wenn ja: welche), würde nach Wiesings Defi­nition einen bild­''wissen­schaft­lichen'' Beitrag leisten. Wer hinge­gen erör­tern möchte, ob bzw. inwie­weit [[Malerei|Gemäl­de]], [[Skulptur|Skulp­turen]], [[Vorstellungsbilder|Vor­stellungs­bilder]] oder [[Virtuelles Bild|virtu­elle Bilder]] alle­samt in gleichem Maße die wesent­lichen Krite­rien der Bild­lich­keit erfüllen, bewegt sich auf dem Gebiet der Bild­''theorie''. Die ''Bild­theorie'' ließe sich diesem Bestim­mungsver­hältnis zufol­ge schließlich als grund­lagen­theore­tische Basis der Bild­wissen­schaft verstehen, weil sie stets auf einem allge­meine­ren, grund­legen­deren Niveau ope­riert als die ''Bild­wissen­schaft''. | ||
− | == | + | ==Bilderwissenschaft vs. Bild­wissen­schaft== |
− | + | Lambert Wiesing ist nicht der einzige Autor, der das weit­verzweig­te bild­wissen­schaf­tliche Forschungs­feld mithil­fe von termi­nolo­gisch klar umris­senen Trenn­linien über­sicht­licher gestal­ten möchte. So halten auch Klaus Sachs-Hombach und Jörg R. J. Schirra eine Auf­teilung der Bild­wissen­schaft in zwei Arbeits­felder, die sich aus ihrer Sicht sowohl inhalt­lich als auch metho­disch stark von­einan­der unter­scheiden, für sinnvoll. In diesem Zusam­menhang greifen sie auf Diffe­renzie­rungskri­terien zurück, die auf den ersten Blick mit denen Wiesings iden­tisch zu sein scheinen, bei näherem Hinsehen jedoch unter­schiedli­che konzep­tionel­le Konse­quenzen und Schwer­punkte impli­zieren. Für die Ana­lyse der „spezi­fische[n] Eigen­arten von konkre­ten Bild­werken“ (<bib id='Schirra & Sachs-Hombach 2006a'></bib>: S. 52) reser­vieren Sachs-Hombach und Schirra den Plura­lis ''Bilder''­wissen­schaft. Von der Singu­larform ''Bild''­wissen­schaft sollte ihres Erach­tens hinge­gen nur „dann die Rede sein, wenn sich das wissen­schaft­liche Inte­resse der Frage zuwen­det, was es ''grund­sätzlich'' bedeu­tet, mit Bildern (als solchen) umge­hen zu können.“ (<bib id='Schirra & Sachs-Hombach 2006a'></bib>: ebd.; Hervor­hebung im Ori­ginal) Anders als in ''bilder''­wissen­schaft­lichen Ana­lysen stehen auf der ''bild''­wissen­schaft­lichen Unter­suchungs­ebene sodann „gar nicht einzel­ne Bilder im unmit­telba­ren Fokus des Inte­resses, sondern vielmehr die Fähig­keit, Bilder verwen­den (d.h. erzeu­gen und rezi­pieren) zu können.“ (<bib id='Schirra & Sachs-Hombach 2006a'></bib>: ebd.) Im Zentrum ''bild''­wissen­schaft­licher Forschung stehen inso­fern Fragen der [[Auswirkungen der Bildlichkeit|Bild­kompe­tenz]] und solche der [[Bildpragmatik|Bild­pragma­tik]]. | |
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− | < | + | Oberflächlich betrachtet, spiegelt sich in der Distink­tion von Sachs-Hombach und Schirra dieselbe metho­dolo­gische Inten­tion wie bei Wiesing wider. Deren Dicho­tomie ‘Bild­wissen­schaft vs. Bilder­wissen­schaft’ scheint zunächst nicht von Wiesings Diffe­renz ›Bild­theorie vs. Bild­wissen­schaft‹ abzu­weichen. Allein: Dieser Eindruck trügt. Zwar ist es richtig, dass Sachs-Hombach und Schirra mit der Wendung ''Bilder''­wissen­schaft eben­so wie Wiesing mit seiner Konzep­tion der ''Bild­wissen­schaft'' eine im weites­ten Sinne ''empi­rische'' Betrach­tungswei­se einzu­fangen versu­chen. In Bezug auf die eher ''syste­matisch-begriff­lich'' akzen­tuier­ten Termi­ni ''Bild''­wissen­schaft (Sachs-Hombach & Schirra) resp. Bild­''theorie'' (Wiesing) lässt sich aller­dings ein gewich­tiger Unter­schied fest­stellen: Für Wiesing führt eine bild­''theore­tische'' Betrach­tungswei­se in erster Linie zu der For­schungs­frage: „''Was soll als Bild bezeich­net werden?''“ (<bib id='Wiesing 2005a'></bib>: S. 14; Hervor­hebun­gen im Ori­ginal) Sinn und Zweck der Bild­''theorie'' ist es ferner, dieje­nigen allge­meinen Krite­rien zu ermit­teln, die es erlau­ben, ein bestimm­tes Phäno­men ''als Bild'' zu bestim­men. Bild­''theore­tische'' Forschung konzen­triert sich hier demge­mäß vorwie­gend auf Fragen der Kate­gori­sierung bzw. Klassi­fikation. |
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− | + | Bei Sachs-Hombach und Schirra findet sich hin­gegen eine andere Schwer­punkt­setzung. Ihnen geht es primär um die bild­pragma­tische Frage, über welche kogni­tiven und perzep­tiven Kompe­tenzen ein Wesen verfügen muss, um eine grund­sätzliche [[Bildfähigkeit|Bild­fähig­keit]] unter Beweis stellen zu können. Dreht sich Wiesings Bild­''theorie'' vorder­gründig um Probleme der Kate­gori­sierung, zielen Sachs-Hombach und Schirra in letzter Konse­quenz auf eine ''anthro­polo­gische'' Zuspit­zung ihrer Konzep­tion einer allge­meinen ''Bild''­wissenschaft ab (⊳ [[Bildanthropologie|Bild­anthro­polo­gie]]). Obwohl auch sie die syste­mati­sche Unter­suchung von bild­begriff­lichen Forschungs­fragen mit ihrem Termi­nus ''Bild''­wissen­schaft ausdrück­lich in einen philo­sophi­schen Kontext rücken, dient ihnen das Studium des Bildes nicht alleine dem Zweck, sämt­liche kate­goria­len Bedin­gungen des Bild­begriffs zu ermit­teln. Vielmehr hoffen sie, durch ihre syste­mati­sche Beschäf­tigung mit Fragen der Bild­lichkeit allge­meine Ein­sichten über das Wesen des Menschen zu erlangen. Inso­fern knüpfen sie an bild­anthro­polo­gische Über­legungen an, die auf den Philo­sophen Hans Jonas (1903-1993) zurückgehen. Jonas, der gemein­hin als Begründer der Bild­anthro­pologie bezeichnet wird, verstand den Menschen als einen ''[[homo pictor]]''. In dieser Bezeich­nung verdich­tet sich die auch von Sachs-Hombach und Schirra geteilte Über­zeugung, dass die Fähig­keit zur Produk­tion und Rezep­tion von Bild­werken als siche­rer Beweis für die „mehr-als-tieri­sche“ (<bib id='Jonas 1961a'></bib>: S. 162) Natur des Menschen zu deuten sei.<ref>Vgl. hierzu aus­führ­lich <bib id='Schirra & Sachs-Hombach 2011a'></bib>, <bib id='Halawa 2014a'></bib>, <bib id='Halawa 2012a'></bib>: Kap. 8, <bib id='Halawa 2011a'></bib>, <bib id='Ulama 2011a'></bib>.</ref> | |
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− | + | Diese Behauptung ist insofern bemerkens­wert, als in weiten Teilen der Geistes- und Kultur­wissen­schaften der Stand­punkt vertreten wird, dass die ''diffe­rentia speci­fica'' des Menschen alleine in der Sprache zu finden sei. Indem das Konzept des ''homo pictor'' diese Auffas­sung durch die These in Frage stellt, dass „die Fähig­keit der Bild­verwen­dung […] ein anthro­polo­gisches Grund­prinzip [darstellt], von dem auch die Heraus­bildung der Sprach­fähigkeit abhängt“ (<bib id='Sachs-Hombach & Schirra 2009a'></bib>: S. 395), trägt es schließlich zu einer kriti­schen Aus­einan­derset­zung mit Posi­tionen bei, die vieler­orts bereits seit Jahrhun­derten vertreten werden<ref>Vgl. zum Bei­spiel <bib id='Herder 2001a'></bib>: S. 20: „[…] da die Men­schen für uns die ein­zi­gen Sprach­ge­schöp­fe sind, die wir ken­nen, und sich eben durch Spra­che von al­len Tie­ren un­ter­schei­den […].“ Ähn­lich äußer­te sich der öster­rei­chisch-bri­ti­sche Phi­lo­soph und Be­grün­der des ''Kri­ti­schen Ra­ti­o­na­lis­mus'' Sir Karl R. Pop­per in ei­nem Ge­spräch mit Kon­rad Lo­renz: „[…] der Mensch – das ist vor al­lem die Spra­che“ <bib id='Popper 2002a'></bib>: S. 52.</ref> und speziell auf dem Gebiet der Philo­sophie den Status eines Gemein­platzes besit­zen<ref>So ma­ni­fes­tiert sich die hu­man­spe­zi­fi­sche Ra­ti­o­na­li­tät des Men­schen für Jür­gen Ha­ber­mas oder Ro­bert Bran­dom – zwei der ein­fluss­reich­sten Phi­lo­so­phen un­se­rer Zeit – in er­ster Li­nie in der Spra­che. Vgl. <bib id='Habermas 1995a'></bib>; <bib id='Brandom 2000a'></bib>.</ref>. | |
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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2019, 02:07 Uhr
Unterpunkt zu: Bildwissenschaftliche Abgrenzungen
Die Heterogenität der bildwissenschaftlichen ForschungsdebatteDie bildwissenschaftliche Forschungsdebatte ist durch ein hohes Maß an Heterogenität charakterisiert. Nicht nur gibt es kontroverse Diskussionen über die Frage, welche Disziplin(en) und Methode(n) den Ausgangspunkt einer allgemeinen Bildwissenschaft zu bilden haben; auch herrscht große Uneinigkeit darüber, mit welchem Oberbegriff die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Phänomen der Bildlichkeit versehen werden sollte. In der Tat werden die verschiedensten Ansätze und Methoden häufig einheitlich als ‘Bildwissenschaft’ bezeichnet. Diese Vorgehensweise stößt bei einigen Bildforschern indes auf Kritik. Ihrer Meinung nach werden die Differenzen, die zwischen höchst unterschiedlich aufgebauten bildwissenschaftlichen Konzeptionen bestehen, durch eine mangelnde terminologische Trennschärfe nur schwer ersichtlich oder sogar unkenntlich gemacht. Aus diesem Grund fordern sie dazu auf, vorhandene programmatische Differenzen terminologisch klar zu kennzeichnen. Bildwissenschaft vs. BildtheorieDer vielleicht einfachste Vorschlag zur terminologischen Differenzierung stammt von dem Philosophen Lambert Wiesing. Um den programmatischen und methodischen Unterschieden zwischen empirisch-historisch und theoretisch-begrifflich ausgerichteten bildwissenschaftlichen Forschungsansätzen Rechnung zu tragen, schlägt Wiesing vor, eine bildwissenschaftliche und eine bildtheoretische Untersuchungsebene zu differenzieren. Dabei zählt er zur Bildwissenschaft solche Disziplinen, die Bilder als „konkrete Dinge“ ([Wiesing 2008a]Wiesing, Lambert (2008).Die Sichtbarkeit des Bildes. Geschichte und Perspektiven der formalen Ästhetik. (1997). Frankfurt a.M., New York: Campus. Eintrag in Sammlung zeigen: S. IV) zur Grundlage haben. Bilder, erläutert Wiesing, würden hier als „reale Gegenstände in ihrer Entstehung, in ihren psychologischen Wirkungen, in ihren medialen Voraussetzungen, in ihrer inhaltlichen und sozialen Bedeutung, in ihren historischen Zusammenhängen und noch zahlreichen anderen empirischen Aspekten erforscht [...].“ ([Wiesing 2008a]Wiesing, Lambert (2008). Die Sichtbarkeit des Bildes. Geschichte und Perspektiven der formalen Ästhetik. (1997). Frankfurt a.M., New York: Campus. Eintrag in Sammlung zeigen: ebd.) Eine Kunsthistorikerin, die zum Beispiel über die soziopolitischen Ursachen und Auswirkungen des byzantinischen oder reformatorischen Bilderstreits forscht, würde dieser Erklärung zufolge bildwissenschaftliche Studien betreiben. Im Zentrum ihrer Analysen stünde eine Reihe von konkreten Bildwerken, die unter anderem im Hinblick auf ihre Urheberschaft, ihre materielle Beschaffenheit oder ihren ursprünglichen Aufstellungsort untersucht werden. Das Ziel solchen Forschens kann nach Wiesing etwa darin bestehen, einzelne Bildwerke oder sogar einen geschlossenen Korpus von Bildern in Bezug auf Stil, Epoche, Authentizität, politische Funktion usw. zu kategorisieren. Die Sichtbarkeit des Bildes. Geschichte und Perspektiven der formalen Ästhetik. (1997). Frankfurt a.M., New York: Campus. Eintrag in Sammlung zeigen: ebd.). Die Aufmerksamkeit richtet sich nicht auf das einzelne, empirisch zugängliche Bildwerk, sondern ganz allgemein auf das Phänomen der Bildlichkeit. Auf der Ebene der Bildtheorie geht es somit ausschließlich „um den Begriff des Bildes“ ([Wiesing 2008a]Wiesing, Lambert (2008). Die Sichtbarkeit des Bildes. Geschichte und Perspektiven der formalen Ästhetik. (1997). Frankfurt a.M., New York: Campus. Eintrag in Sammlung zeigen: ebd.), nicht um individuelle Besonderheiten eines konkreten Bildwerkes. Beachtung finden konkrete Bilder allenfalls dann, wenn sie sich dazu eignen, allgemeine Aussagen über das Wesen der Bildlichkeit - also über die Frage, „was etwas zu einem Bild macht“ ([Wiesing 2008a]Wiesing, Lambert (2008). Die Sichtbarkeit des Bildes. Geschichte und Perspektiven der formalen Ästhetik. (1997). Frankfurt a.M., New York: Campus. Eintrag in Sammlung zeigen: S. IX; Hervorhebungen im Original) - zu treffen. Meist handelt es sich bei derartigen Bildern um sogenannte Metabilder, d.h. um solche Bilder, die sich in besonderer Weise „auf sich selbst oder auf andere Bilder beziehen, [...] um zu zeigen, was ein Bild ist.“ ([Mitchell 2008a]Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. : S. 172). Das wohl berühmteste Beispiel für ein Metabild ist das Kipp- bzw. Vexierbild, welches häufig herangezogen wird, um die Besonderheit der Bildwahrnehmung zu illustrieren (⊳ Bild in reflexiver Verwendung). Artifizielle Präsenz. Studien zur Philosophie des Bildes.. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 13) nach sich zieht, „der notwendigerweise einen Wechsel der Methoden verlangt“ ([Wiesing 2005a]Wiesing, Lambert (2005). Artifizielle Präsenz. Studien zur Philosophie des Bildes.. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen: ebd.). Da die Bildtheorie - anders als die Bildwissenschaft - eine Klärung des Bildbegriffs anstrebt, macht sie sich auf die Suche nach Kriterien, die für alle Phänomene, die unter den Begriff des Bildes fallen, gültig sein sollen. Im Vordergrund steht in der Bildtheorie also „die Frage, was aus welchen Gründen ein Bild ist […]“ ([Wiesing 2005a]Wiesing, Lambert (2005). Artifizielle Präsenz. Studien zur Philosophie des Bildes.. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 14). Wiesing ist davon überzeugt, dass es sich hierbei um eine Frage handelt, die sich in keiner Weise empirisch, sondern „ausschließlich argumentativ beantworten“ ([Wiesing 2005a]Wiesing, Lambert (2005). Artifizielle Präsenz. Studien zur Philosophie des Bildes.. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen: ebd.) lässt. Ausdrücklich heißt es: „Jeglicher Versuch einer empirischen Untersuchung sämtlicher Bilder würde notgedrungen an einem Problem scheitern, welches spezifisch für die meisten philosophischen Probleme ist. Es geht nicht um die Erforschung dessen, was schon kategorisiert ist, sondern um die Erforschung der Kategorisierung: eben um den Begriff des Bildes.“ ([Wiesing 2005a]Wiesing, Lambert (2005). Artifizielle Präsenz. Studien zur Philosophie des Bildes.. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen: ebd.) Demzufolge sind es primär abstrakte Gründe, die darüber entscheiden, unter welchen Prämissen etwaige Phänomene zu Recht oder zu Unrecht unter den Begriff des Bildes gefasst werden. Demgegenüber können konkrete Bildwerke lediglich einen empirischen, keineswegs aber einen begrifflichen Erklärungswert besitzen. Artifizielle Präsenz. Studien zur Philosophie des Bildes.. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 16; Hervorhebung hinzugefügt). Begründet wird diese These durch den Hinweis, dass die systematische Auseinandersetzung mit Begriffsfragen für die besondere Art und Weise philosophischen Forschens konstitutiv sei. Bildtheorie wäre demnach immer auch Bildphilosophie, wobei zu vermerken ist, dass eine Philosophie des Bildes nach Wiesings Dafürhalten stets mit einer Phänomenologie des Bildes einhergeht. Die Sichtbarkeit des Bildes. Geschichte und Perspektiven der formalen Ästhetik. (1997). Frankfurt a.M., New York: Campus. Eintrag in Sammlung zeigen: S. IV). Zum einen wird sich eine lediglich mit begrifflichen Problemen beschäftigende Bildtheorie in letzter Konsequenz auch an ihrem praktischen Nutzen messen lassen müssen. Wer erklären möchte, durch welche Faktoren allgemeine Kriterien für Bildlichkeit bereitgestellt werden, kommt nicht umhin, eben diese Faktoren einem praktischen Test zu unterziehen. Anders gesagt: Eine allgemeine Theorie bzw. Philosophie des Bildes hat herauszustellen, aus welchen Gründen ein konkretes Objekt berechtigterweise als Bild bezeichnet werden kann und warum anderen Objekten die Kategorisierung als Bild verwehrt bleiben sollte. So sehr zu diesem Zweck abstrakte Argumente vorgebracht werden müssen, so wenig kann sich eine mit dem Begriff des Bildes beschäftigende Bildtheorie bzw. Bildphilosophie von konkreten Anschauungsbezügen ablösen. Galilei der Künstler. Der Mond. Die Sonne. Die Hand. Berlin: Akademie. Eintrag in Sammlung zeigen). Obwohl Bredekamp in diesem Zusammenhang ausgiebig auf Skizzen, Zeichnungen und Bilder Galileis zurückgreift, um diese These zu untermauern, beschränkt sich seine Forschung nicht darin, lediglich empirisch-historisches Material aufzuarbeiten und auszudeuten. Vielmehr wird anhand von konkreten Bildern demonstriert, welch bedeutenden Stellenwert bildliche Darstellungen für die Genese von wissenschaftlichem Wissen besitzen. Thematisiert werden damit nicht nur kunst- und wissenschaftshistorische Problemstellungen, sondern auch Fragen über die erkenntnisstiftende Kraft und Evidenz von Bildern - Fragen also, die seit jeher auch in der Philosophie des Bildes untersucht worden sind und insofern zugleich ein bildtheoretisches Erkenntnisinteresse bedienen. Allen kritischen Einwänden zum Trotz bietet Wiesings Differenzierung von Bildtheorie und Bildwissenschaft in einem Punkt einen klaren Vorteil: Die Frage, was eine Bilddisziplin leisten kann und soll, lässt sich durch die von ihm vorgeschlagene Grenzziehung verhältnismäßig einfach beantworten. Wer herausfinden möchte, ob Leonardo da Vinci in seiner «Mona Lisa» tatsächlich eine “empirische” Frau abgebildet hat oder nicht (und wenn ja: welche), würde nach Wiesings Definition einen bildwissenschaftlichen Beitrag leisten. Wer hingegen erörtern möchte, ob bzw. inwieweit Gemälde, Skulpturen, Vorstellungsbilder oder virtuelle Bilder allesamt in gleichem Maße die wesentlichen Kriterien der Bildlichkeit erfüllen, bewegt sich auf dem Gebiet der Bildtheorie. Die Bildtheorie ließe sich diesem Bestimmungsverhältnis zufolge schließlich als grundlagentheoretische Basis der Bildwissenschaft verstehen, weil sie stets auf einem allgemeineren, grundlegenderen Niveau operiert als die Bildwissenschaft. Bilderwissenschaft vs. BildwissenschaftLambert Wiesing ist nicht der einzige Autor, der das weitverzweigte bildwissenschaftliche Forschungsfeld mithilfe von terminologisch klar umrissenen Trennlinien übersichtlicher gestalten möchte. So halten auch Klaus Sachs-Hombach und Jörg R. J. Schirra eine Aufteilung der Bildwissenschaft in zwei Arbeitsfelder, die sich aus ihrer Sicht sowohl inhaltlich als auch methodisch stark voneinander unterscheiden, für sinnvoll. In diesem Zusammenhang greifen sie auf Differenzierungskriterien zurück, die auf den ersten Blick mit denen Wiesings identisch zu sein scheinen, bei näherem Hinsehen jedoch unterschiedliche konzeptionelle Konsequenzen und Schwerpunkte implizieren. Für die Analyse der „spezifische[n] Eigenarten von konkreten Bildwerken“ ([Schirra & Sachs-Hombach 2006a]Schirra, Jörg R.J. & Sachs-Hombach, Klaus (2006).Bild und Wort. Ein Vergleich aus bildwissenschaftlicher Sicht. In ELiSe: Essener Linguistische Skripte – elektronisch, 6, 1, 51-72. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 52) reservieren Sachs-Hombach und Schirra den Pluralis Bilderwissenschaft. Von der Singularform Bildwissenschaft sollte ihres Erachtens hingegen nur „dann die Rede sein, wenn sich das wissenschaftliche Interesse der Frage zuwendet, was es grundsätzlich bedeutet, mit Bildern (als solchen) umgehen zu können.“ ([Schirra & Sachs-Hombach 2006a]Schirra, Jörg R.J. & Sachs-Hombach, Klaus (2006). Bild und Wort. Ein Vergleich aus bildwissenschaftlicher Sicht. In ELiSe: Essener Linguistische Skripte – elektronisch, 6, 1, 51-72. Eintrag in Sammlung zeigen: ebd.; Hervorhebung im Original) Anders als in bilderwissenschaftlichen Analysen stehen auf der bildwissenschaftlichen Untersuchungsebene sodann „gar nicht einzelne Bilder im unmittelbaren Fokus des Interesses, sondern vielmehr die Fähigkeit, Bilder verwenden (d.h. erzeugen und rezipieren) zu können.“ ([Schirra & Sachs-Hombach 2006a]Schirra, Jörg R.J. & Sachs-Hombach, Klaus (2006). Bild und Wort. Ein Vergleich aus bildwissenschaftlicher Sicht. In ELiSe: Essener Linguistische Skripte – elektronisch, 6, 1, 51-72. Eintrag in Sammlung zeigen: ebd.) Im Zentrum bildwissenschaftlicher Forschung stehen insofern Fragen der Bildkompetenz und solche der Bildpragmatik. Artifizielle Präsenz. Studien zur Philosophie des Bildes.. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 14; Hervorhebungen im Original) Sinn und Zweck der Bildtheorie ist es ferner, diejenigen allgemeinen Kriterien zu ermitteln, die es erlauben, ein bestimmtes Phänomen als Bild zu bestimmen. Bildtheoretische Forschung konzentriert sich hier demgemäß vorwiegend auf Fragen der Kategorisierung bzw. Klassifikation. Die Freiheit des Bildens – Homo pictor und die differentia des Menschen. In Zeitschrift für Philosophische Forschung, 15, 161–176, Wieder abgedruckt in: Jonas, Hans: Zwischen Nichts und Ewigkeit – Zur Lehre vom Menschen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1987, 26–43. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 162) Natur des Menschen zu deuten sei.[1] Medientheorie, visuelle Kultur und Bildanthropologie. In Bildtheorien. Anthropologische und kulturelle Grundlagen des Visualistic Turn, 393-424. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 395), trägt es schließlich zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Positionen bei, die vielerorts bereits seit Jahrhunderten vertreten werden[2] und speziell auf dem Gebiet der Philosophie den Status eines Gemeinplatzes besitzen[3]. Siehe auch:
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Anmerkungen
[Brandom 2000a]: Brandom, Robert (2000). Expressive Vernunft. Begründung, Repräsentation und diskursive Festlegung (1994). Frankfurt am Main: Suhrkamp, übersetzt von Gilmer, Eva & Vetter, Hermann.
[Bredekamp 2007a]: Bredekamp, Horst (2007). Galilei der Künstler. Der Mond. Die Sonne. Die Hand. Berlin: Akademie.
[Habermas 1995a]: Habermas, Jürgen (1995). Theorie des kommunikativen Handelns (1981), 2 Bd.. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
[Halawa 2011a]: Ausgabe 1: 2013 Verantwortlich: Lektorat: Seitenbearbeitungen durch: Mark A. Halawa [64] und Joerg R.J. Schirra [18] — (Hinweis) Zitierhinweis: [Halawa 2013g-a]Literaturangabe fehlt. |