Datei:Musikzimmer.jpg

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Musikzimmer.jpg(572 × 363 Pixel, Dateigröße: 172 KB, MIME-Typ: image/jpeg)

Computergenerierte Ansicht einer virtuellen Rekonstruktion des Musikzimmers des Hauses Behrens, Darmstadt:

Das Haus von Behrens entstand als Exponat für die Ausstellung Ein Dokument deutscher Kunst, die 1901 von der Künstlerkolonie Darmstadt veranstaltet wurde, und stellt einen einmaligen gesamtkünstlerischen Entwurf dar: Neben der Gestaltung der Fassade und der Außenanlagen gehen auch alle Details der Innenausstattung auf Entwurfsarbeiten von Behrens zurück. Nicht nur Türen, Fenster, Teppiche und Tapeten, sondern ebenso Möbel, Lampen, Gläser, Geschirr und Besteck, sogar Musikinstrumente, Schmuck und Schreibgeräte sind in ihrer äußeren Form Erfindungen von Behrens. In dieser einzigartigen Ge­staltung des menschlichen Wohnraums, die für den Jugendstil charakteristisch war, drückt sich ein spezifischer Lebensentwurf aus. Es ist der Versuch, künstlerische Fertigkeiten für eine schöne und zweckgemäße Transformation der Lebenswelt zu nutzen, um technischen Fortschritt und Humanität, die im Laufe des 19. Jahrhunderts immer stärker auseinandergelaufen waren, miteinander zu harmonisieren (vgl. Buch­holz 2000; Behrens 1901, 3-6). Für die Erforschung dieses Lebensentwurfs ist die funktionale und ästhetische Untersuchung von Gesamtensembles wie dem Haus Behrens ein wichtiger Baustein. Leider wurde das Darmstädter Wohnhaus von Behrens jedoch im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Die Fassade wurde nach dem Krieg zwar originalgetreu wiederhergestellt, die Innendekoration ist aber aus dem Haus verschwunden. Möbel und andere bewegliche Einrichtungsgegenstände waren ohnehin bereits ab 1903 mit dem Umzug von Behrens nach Düsseldorf entfernt worden. Der Zerstörung fielen dann auch fest installierte Teile des Interieurs wie das Bodenmosaik im Treppenhaus zum Opfer. Nicht einmal die ursprüngliche Aufteilung der Räume ist erhalten, sie ist einer Disposition gewichen, die den Lebensgewohnheiten der heutigen Bewohner entgegenkommt. Versucht man, die Einrichtung des Hauses zu rekonstruieren, bietet die Computervisualistik ein mögliches Hilfsmittel vgl. Buchholz & Schirra 2001).

Der Boden des Musikzimmers besteht aus Parkett in sieben verschiedenen Hölzern, dessen Teile in geradlinig-geo­me­tri­schen Mustern angeordnet sind. Die Treppenstufen, die vom Musikzimmer ins Speisezimmer führen, sind aus rosafarbenem Marmor gefertigt, die Wände des Musikzimmers sind mit grauem Marmor und blauem Spiegelglas belegt. Über der Tür zum Speisezimmer sowie rechts und links davon befinden sich Mosaike. Die Decke ist reich verziert und besteht aus vergoldetem Holz.

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aktuell14:12, 17. Aug. 2010Vorschaubild der Version vom 17. August 2010, 14:12 Uhr572 × 363 (172 KB)Joerg R.J. Schirra (Diskussion | Beiträge)Computergenerierte Ansicht einer virtuellen Rekonstruktion des Musikzimmers des Hauses Behrens, Darmstadt: Das Haus von Behrens entstand als Exponat für die Ausstellung Ein Dokument deutscher Kunst, die 1901 von der Künstlerkolonie Darmstadt veranstalt
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