Eigenwerte, Abbildungswerte und Darstellungswerte syntaktischer Einheiten: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der ''Darstellungswert'' eines Pixems beziehen sich auf den Beitrag, den dieses syntaktische Bild­element zur Wirkung einer mit ihm voll­zogenen Bild­zeichen­handlung beiträgt. Buchholz definiert den Darstellungs­wert eines Bild­trägers oder eines seiner Teile als das, „worauf es ankommt, worum es geht ... die Funktionen oder “Witze” eines Bildes“ (<bib id='Buchholz 1999a'></bib>: S. 256). Der Darstellungs­wert kann beispiels­weise im Ausdrücken von Stimmungen bestehen, im Aufmerksam­machen auf soziale oder natürliche Gegeben­heiten, im Vorführen bildnerischer Eigen­werte, im Illustrieren von Geschichten | + | Der ''Darstellungswert'' eines Pixems beziehen sich auf den Beitrag, den dieses syntaktische Bild­element zur Wirkung einer mit ihm voll­zogenen Bild­zeichen­handlung beiträgt. Buchholz definiert den Darstellungs­wert eines Bild­trägers oder eines seiner Teile als das, „worauf es ankommt, worum es geht ... die Funktionen oder “Witze” eines Bildes“ (<bib id='Buchholz 1999a'></bib>: S. 256). Der Darstellungs­wert kann beispiels­weise im Ausdrücken von Stimmungen bestehen, im Aufmerksam­machen auf soziale oder natürliche Gegeben­heiten, im Vorführen bildnerischer Eigen­werte, im Illustrieren von Geschichten oder auch im Propagieren oder Kritisieren von Normen (vgl. <bib id='Buchholz 1999a'></bib>: S. 257). |
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In ihrem ''Abbildungs­wert'' können hingegen die syntaktischen Teile eines Bild­trägers verstanden werden, insofern sie zur „bildlichen Wiedergabe von sichtbaren Gegenständen und Sach­verhalten beitragen“ (<bib id='Buchholz 1999a'></bib>: S. 257). Wird ein Pixem als der Teil des [[Bildträger]]s gesehen, der einen bestimmten Teil eines Gegen­stands darstellt, oder wird eine Teil-Ganzes-Beziehung zwischen Pixemen als Abbildung einer mereologischen Beziehung zwischen abgebildeten Gegenstands­teilen aufgefasst, so handelt es sich jeweils um Abbildungs­werte der betrachteten bild­syntaktischen Elemente. | In ihrem ''Abbildungs­wert'' können hingegen die syntaktischen Teile eines Bild­trägers verstanden werden, insofern sie zur „bildlichen Wiedergabe von sichtbaren Gegenständen und Sach­verhalten beitragen“ (<bib id='Buchholz 1999a'></bib>: S. 257). Wird ein Pixem als der Teil des [[Bildträger]]s gesehen, der einen bestimmten Teil eines Gegen­stands darstellt, oder wird eine Teil-Ganzes-Beziehung zwischen Pixemen als Abbildung einer mereologischen Beziehung zwischen abgebildeten Gegenstands­teilen aufgefasst, so handelt es sich jeweils um Abbildungs­werte der betrachteten bild­syntaktischen Elemente. |
Version vom 27. Juni 2013, 15:59 Uhr
Unterpunkt zu: Bildsyntax
Funktionale Betrachtungsebenen bildsyntaktischer ElementeDie Einteilung semiotischer Fragestellungen in die drei Bereiche Pragmatik, Semantik und Syntax kann auch in Form dreier entsprechender funktionaler Aspekte eines jeden bildsyntaktischen Elements oder Pixems in Erscheinung treten: Das sind dessen darstellungswertliche (Pragmatik), abbildungswertliche (Semantik) und eigenwertliche (Syntax) Aspekte. In dieser Form werden sie insbesondere von K. Buchholz und D. Gerhardus zur Bildanalyse eingesetzt ([Buchholz 1999a]Literaturangabe fehlt. Definitionen und ErläuterungenDer Darstellungswert eines Pixems beziehen sich auf den Beitrag, den dieses syntaktische Bildelement zur Wirkung einer mit ihm vollzogenen Bildzeichenhandlung beiträgt. Buchholz definiert den Darstellungswert eines Bildträgers oder eines seiner Teile als das, „worauf es ankommt, worum es geht ... die Funktionen oder “Witze” eines Bildes“ ([Buchholz 1999a]Literaturangabe fehlt. In ihrem Abbildungswert können hingegen die syntaktischen Teile eines Bildträgers verstanden werden, insofern sie zur „bildlichen Wiedergabe von sichtbaren Gegenständen und Sachverhalten beitragen“ ([Buchholz 1999a]Literaturangabe fehlt. Eigenwerte sind schließlich alle darstellungsrelevanten Aspekte eines Bildträgers, insofern sie nicht abbildungswertlich sind: Insbesondere handelt es sich um die reinen Formeigenschaften, Flächenanordnung, Farbwerte, Qualität der Linienführung und Ähnliches, die das betrachtete Pixem auszeichnen ([Buchholz 1999a]Literaturangabe fehlt. Unter Eigenwerten sind mithin die Elemente der Bildmorphologie als sie selbst zu verstehen: geometrische Einheiten mit Farb- oder Texturzuordnungen, etwa ‹ein kleiner roter Kreis in der Mitte der Bildfläche›. Der insbesondere bei künstlerischer, designerischer oder kunstkritischer Betrachtung benötigte gestalterische Blick beruht vor allen Dingen darauf, die bildsyntaktischen Elemente als solche, d.h. in ihrer Eigenwertlichkeit, beurteilen zu können. Werden die Elemente der Bildmorphologie hingegen als Teil einer Darstellung eines Exemplars einer visuell wahrnehmbaren Gegenstandssorte oder eines visuell wahrnehmbaren Sachverhalts bezüglich solcher Gegenstände begriffen, handelt es sich um ihren Abbildungswert. So kann das eigenwertlich als ‚kleiner roter Kreis‘ beschriebene Pixem abbildungswertlich ‹die Nase eines Schneemanns› sein. Der Darstellungswert schließlich kennzeichnet den jeweils betrachteten Teil der Bildsyntax in seiner Rolle, die er in den für die Bildverwendung relevanten Sprachspielen (im Sinne Wittgensteins) spielt. So mag die rote Schneemannsnase etwa eine Assoziation mit einem Clown evozieren und auf diesem Weg der Bildwirkung insgesamt einen Impuls ins Heitere geben. Semantische und pragmatische Aspekte können hierbei nur insofern eine Rolle spielen, als sie sich mehr oder weniger eindeutig genau einer abgrenzbaren syntaktischen Entität – sei diese nun atomar oder zusammengesetzt – zuordnen lassen: Diese syntaktische Einheit kann dann mithilfe des genannten semantischen oder pragmatischen Aspekts identifiziert werden. Damit wird nicht ausgeschlossen, dass es semantische oder pragmatische Aspekte des Bildes geben kann, die nur dem Bild bzw. sogar der jeweiligen Bildverwendung insgesamt zukommen und weder einem Teil des Bildträgers noch mit ihm insgesamt assoziiert werden können. |
Anmerkungen
[Buchholz 1999a]:
Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Gerhardus 1999a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Gerhardus 2003a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Jantzen 1951a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. Verantwortlich: Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [23] und Klaus Sachs-Hombach [6] — (Hinweis) |