Emblem: Unterschied zwischen den Versionen

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===Fischart: «Kurtzer vnd Woldien­licher Vor­bericht»===
 
===Fischart: «Kurtzer vnd Woldien­licher Vor­bericht»===
  
Alciatus’ kunsthandwerkliche Impli&shy;kation des Emblems im Sinne einer Intar&shy;sie oder Ein&shy;lege&shy;arbeit prägt einer&shy;seits noch das erste deutsch&shy;sprachi&shy;ge Emblem&shy;traktat, das Johann Fischart (1546/&#8203;47–&#8203;1590) als Vorwort dem 1581 in Straßburg erschie&shy;nenen «Emble&shy;matum tyro&shy;cinia» Matthias Holtz&shy;warts voran&shy;stellte. Ande&shy;rerseits leitet Fischart in diesem «Kurtze[n] vnd Woldien&shy;liche[n] Vorbe&shy;richt / von Vrsprung / Namen vnd Gebrauch der Emble&shy;maten / oder Einge&shy;blömeten Zier&shy;wercken» den Emblem&shy;begriff noch aus der Heral&shy;dik und dem mili&shy;täri&shy;schen Standar&shy;tenwe&shy;sen ab und schlägt damit eine Verbin&shy;dung zur Impre&shy;sentra&shy;dition. Bereits Paolo Giovio wies in seinem berühm&shy;ten und einfluss&shy;reichen «Dialo&shy;go dell’Impre&shy;se Mili&shy;tari et Amo&shy;roso» (Rom 1555) auf die memo&shy;rati&shy;ve Kraft dieser Bild- und Gedächt&shy;niszei&shy;chen hin.<ref>Kon&shy;sti&shy;tu&shy;tiv für die Im&shy;pre&shy;sen- wie für die Em&shy;blem&shy;the&shy;o&shy;rie wur&shy;den Gio&shy;vios fünf Grund&shy;re&shy;geln für ei&shy;ne voll&shy;kom&shy;me&shy;ne Im&shy;pre&shy;se: (1.) Wort (See&shy;le) und Bild (Kör&shy;per) ha&shy;ben in ei&shy;nem aus&shy;ge&shy;wo&shy;ge&shy;nen Ver&shy;hält&shy;nis zu be&shy;ste&shy;hen. Die Im&shy;pre&shy;se darf (2.) nicht zu un&shy;ver&shy;ständ&shy;lich, aber zu&shy;gleich auch nicht zu ein&shy;fach zu ver&shy;ste&shy;hen sein, son&shy;dern sie soll ob&shy;skur sein, also ein Rät&shy;sel ent&shy;hal&shy;ten, das den In&shy;tel&shy;lekt he&shy;raus&shy;for&shy;dert. Sie soll (3.) an&shy;ge&shy;nehm zu be&shy;trach&shy;ten sein und darf (4.) kei&shy;ne mensch&shy;li&shy;chen Ge&shy;stal&shy;ten ab&shy;bil&shy;den. Schließ&shy;lich soll (5.) die fremd&shy;spra&shy;chi&shy;ge In&shy;scrip&shy;tio kurz sein – Gio&shy;vio for&shy;dert ei&shy;ne Be&shy;schrän&shy;kung auf drei Wor&shy;te;  zur norm&shy;bil&shy;den&shy;den Be&shy;deu&shy;tung von Pao&shy;lo Gio&shy;vios «Dia&shy;lo&shy;go» vgl. <bib id='Sulzer 1992a'>Sul&shy;zer 1992a</bib>: S. 109-&#8203;137,  <bib id='Scholz 2002a'></bib>: S. 63-&#8203;77 und <bib id='Scholz 2007a'></bib>.</ref> Fischart sieht die Aufga&shy;be der „Gedenck&shy;zeychen“ darin, dem Rezi&shy;pienten dazu zu verhel&shy;fen, sich der „Vorfah&shy;ren Glück vnd Fall […] zu erin&shy;nern“ (<bib id='Fischart 1581a'></bib>: fol. a8<sup>r</sup>). Wenn Fischart die enge Verwandt&shy;schaft des Emblems mit der Impre&shy;se betont, weist er zugleich auf sozial&shy;diszi&shy;plina&shy;rische und gesell&shy;schaftsord&shy;nende Dimen&shy;sionen dieser Text-&#8203;Bild-&#8203;Verbin&shy;dungen hin. An den Wappen sind die Mitglie&shy;der des Hofes iden&shy;tifi&shy;zierbar, ihr sozia&shy;les Gewicht und Presti&shy;ge allen einsich&shy;tig. Die Emble&shy;matik wird in dieser Hinsicht als der kultur&shy;histo&shy;rische Versuch gewer&shy;tet, auch dem gesell&shy;schaftlich-strati&shy;fika&shy;tori&shy;schen Bedeu&shy;tungsver&shy;lust der Heral&shy;dik zu begeg&shy;nen.<ref>„Heu&shy;tigs Tags aber sein sol&shy;che Wa&shy;pen so ge&shy;meyn wor&shy;den / daß sich de&shy;ren schier ent&shy;we&shy;der je&shy;der Hel&shy;ler&shy;rich&shy;ti&shy;ger an&shy;nim&shy;met / oder je&shy;der Höf&shy;ling der al&shy;ten eyn&shy;fal&shy;ti&shy;gen wol&shy;ge&shy;gründ&shy;ten sich be&shy;schä&shy;met / vnd nach En&shy;gel&shy;län&shy;di&shy;schem Miß&shy;brauch mit vil Quar&shy;ti&shy;ren vnd Hel&shy;men ver&shy;wir&shy;ret“ (<bib id='Fischart 1581a'>Fi&shy;schart 1581a</bib>: fol. b1<sup>v</sup> b2<sup>r</sup>).</ref> Um diesen aufzu&shy;fangen, hätte man, so Fischart, damit begon&shy;nen, die  
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Alciatus’ kunsthandwerkliche Impli&shy;kation des Emblems im Sinne einer Intar&shy;sie oder Ein&shy;lege&shy;arbeit prägt einer&shy;seits noch das erste deutsch&shy;sprachi&shy;ge Emblem&shy;traktat, das Johann Fischart (1546/&#8203;47–&#8203;1590) als Vorwort dem 1581 in Straßburg erschie&shy;nenen «Emble&shy;matum tyro&shy;cinia» Matthias Holtz&shy;warts voran&shy;stellte. Ande&shy;rerseits leitet Fischart in diesem «Kurtze[n] vnd Woldien&shy;liche[n] Vorbe&shy;richt / von Vrsprung / Namen vnd Gebrauch der Emble&shy;maten / oder Einge&shy;blömeten Zier&shy;wercken» den Emblem&shy;begriff noch aus der Heral&shy;dik und dem mili&shy;täri&shy;schen Standar&shy;tenwe&shy;sen ab und schlägt damit eine Verbin&shy;dung zur Impre&shy;sentra&shy;dition. Bereits Paolo Giovio wies in seinem berühm&shy;ten und einfluss&shy;reichen «Dialo&shy;go dell’Impre&shy;se Mili&shy;tari et Amo&shy;roso» (Rom 1555) auf die memo&shy;rati&shy;ve Kraft dieser Bild- und Gedächt&shy;niszei&shy;chen hin.<ref>Kon&shy;sti&shy;tu&shy;tiv für die Im&shy;pre&shy;sen- wie für die Em&shy;blem&shy;the&shy;o&shy;rie wur&shy;den Gio&shy;vios fünf Grund&shy;re&shy;geln für ei&shy;ne voll&shy;kom&shy;me&shy;ne Im&shy;pre&shy;se: (1.) Wort (See&shy;le) und Bild (Kör&shy;per) ha&shy;ben in ei&shy;nem aus&shy;ge&shy;wo&shy;ge&shy;nen Ver&shy;hält&shy;nis zu ste&shy;hen. Die Im&shy;pre&shy;se darf (2.) nicht zu un&shy;ver&shy;ständ&shy;lich, aber zu&shy;gleich auch nicht zu ein&shy;fach zu ver&shy;ste&shy;hen sein, son&shy;dern sie soll ob&shy;skur sein, also ein Rät&shy;sel ent&shy;hal&shy;ten, das den In&shy;tel&shy;lekt he&shy;raus&shy;for&shy;dert. Sie soll (3.) an&shy;ge&shy;nehm zu be&shy;trach&shy;ten sein und darf (4.) kei&shy;ne mensch&shy;li&shy;chen Ge&shy;stal&shy;ten ab&shy;bil&shy;den. Schließ&shy;lich soll (5.) die fremd&shy;spra&shy;chi&shy;ge In&shy;scrip&shy;tio kurz sein – Gio&shy;vio for&shy;dert ei&shy;ne Be&shy;schrän&shy;kung auf drei Wör&shy;ter;  zur norm&shy;bil&shy;den&shy;den Be&shy;deu&shy;tung von Pao&shy;lo Gio&shy;vios «Dia&shy;lo&shy;go» vgl. <bib id='Sulzer 1992a'>Sul&shy;zer 1992a</bib>: S. 109-&#8203;137,  <bib id='Scholz 2002a'></bib>: S. 63-&#8203;77 und <bib id='Scholz 2007a'></bib>.</ref> Fischart sieht die Aufga&shy;be der „Gedenck&shy;zeychen“ darin, dem Rezi&shy;pienten dazu zu verhel&shy;fen, sich der „Vorfah&shy;ren Glück vnd Fall […] zu erin&shy;nern“ (<bib id='Fischart 1581a'></bib>: fol. a8<sup>r</sup>). Wenn Fischart die enge Verwandt&shy;schaft des Emblems mit der Impre&shy;se betont, weist er zugleich auf sozial&shy;diszi&shy;plina&shy;rische und gesell&shy;schaftsord&shy;nende Dimen&shy;sionen dieser Text-&#8203;Bild-&#8203;Verbin&shy;dungen hin. An den Wappen sind die Mitglie&shy;der des Hofes iden&shy;tifi&shy;zierbar, ihr sozia&shy;les Gewicht und Presti&shy;ge allen einsich&shy;tig. Die Emble&shy;matik wird in dieser Hinsicht als der kultur&shy;histo&shy;rische Versuch gewer&shy;tet, auch dem gesell&shy;schaftlich-strati&shy;fika&shy;tori&shy;schen Bedeu&shy;tungsver&shy;lust der Heral&shy;dik zu begeg&shy;nen.<ref>„Heu&shy;tigs Tags aber sein sol&shy;che Wa&shy;pen so ge&shy;meyn wor&shy;den / daß sich de&shy;ren schier ent&shy;we&shy;der je&shy;der Hel&shy;ler&shy;rich&shy;ti&shy;ger an&shy;nim&shy;met / oder je&shy;der Höf&shy;ling der al&shy;ten eyn&shy;fal&shy;ti&shy;gen wol&shy;ge&shy;gründ&shy;ten sich be&shy;schä&shy;met / vnd nach En&shy;gel&shy;län&shy;di&shy;schem Miß&shy;brauch mit vil Quar&shy;ti&shy;ren vnd Hel&shy;men ver&shy;wir&shy;ret“ (<bib id='Fischart 1581a'>Fi&shy;schart 1581a</bib>: fol. b1<sup>v</sup> b2<sup>r</sup>).</ref> Um diesen aufzu&shy;fangen, hätte man, so Fischart, damit begon&shy;nen, die  
 
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:''nach Exempel der Römischen Keyser beson&shy;dere vergrif&shy;fene Kunst&shy;gemärck vnd Fund&shy;zeychen / sammt darzu dien&shy;lichen kurtzen Sprüchen / Reimen / Divi&shy;sen vnd buch&shy;staben / so die Deitung begreif&shy;fen vnd erhal&shy;ten / zuer&shy;finden'' (<bib id='Fischart 1581a'></bib>: fol. b2<sup>r</sup>).
 
:''nach Exempel der Römischen Keyser beson&shy;dere vergrif&shy;fene Kunst&shy;gemärck vnd Fund&shy;zeychen / sammt darzu dien&shy;lichen kurtzen Sprüchen / Reimen / Divi&shy;sen vnd buch&shy;staben / so die Deitung begreif&shy;fen vnd erhal&shy;ten / zuer&shy;finden'' (<bib id='Fischart 1581a'></bib>: fol. b2<sup>r</sup>).

Version vom 29. November 2013, 20:34 Uhr

Unterpunkt zu: Sprach-Bild-Bezüge


Zu Begriff und Geschichte von Emblem und Em­ble­matik

Mit seinem umfangreichen Textkor­pus und seinem großen Umfang an Vari­anten, der eine defi­nito­rische wie auch eine typo­logi­sche Erfas­sung der Gattung biswei­len als schier aussichts­loses Unter­fangen erschei­nen läßt, ist das Emblem ohne Zweifel die produk­tivste der kleinen, im 16., 17. und noch im 18. Jahrhun­dert produk­tiven Wort-​Bild-​Gattun­gen ([Scholz 2002a]Scholz, Bernhard F. (2002).
Emblem und Em­blem­poetik. Histo­rische und syste­mati­sche Studien. Berlin: Erich Schmidt.

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: S. 15).
Ein Emblem (ἔμβλημα) ist eine spezi­fische Bild und Text kombi­nieren­de Gattung unei­gentli­cher, argu­menta­tiver Rede. Im Laufe des 16. bis 18. Jahrhun­derts avan­cierte die Emble­matik als konse­quentes­te Umset­zung des Ut pictu­ra poesis (vgl. [Heckscher & Wirth 1967a]Heckscher, William S. & Wirth, Karl-​August (1967).
Emblem, Em­blem­buch.
In Real­lexi­kon zur Deutschen Kunstge­schichte. Bd. 5. Email – Esels­ritt, 85-228.

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: S. 88) in ganz West-​Euro­pa zu einer zentra­len Kultur­technik und zum inte­gralen Bestand­teil frühneu­zeitli­cher Wissens­ordnung. Konsti­tutiv für Emble­me sind ihre alle­gori­sche Verweis­struktur und eine regel­gelei­tete Kombi­nato­rik, die in der cice­roni­ani­schen Rheto­rik gründet.[1]
Embleme stehen in enger Verbin­dung mit ande­ren Text-​Bild-​Gene­ra wie der Impre­se (die in der Regel einen persön­lichen Leit­satz visu­ali­siert), dem Rebus (einem meist visu­ell verschlüs­selten Bilder­rätsel von Worten oder Senten­zen) oder der Renais­sance-​Hiero­glyphik (von der man annahm, ihre Bildzei­chen böten einen unmit­telba­ren Zugang zur göttli­chen Erkennt­nis). Im Laufe ihrer rund 250-​jähri­gen Geschich­te bildet die Emble­matik zahlrei­che Struktur­formen heraus (vgl. [Heckscher & Wirth 1967a]Heckscher, William S. & Wirth, Karl-​August (1967).
Emblem, Em­blem­buch.
In Real­lexi­kon zur Deutschen Kunstge­schichte. Bd. 5. Email – Esels­ritt, 85-228.

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), von denen der bekann­teste Struktur­typ eine spezi­fische Dreitei­ligkeit aufweist, wie sie in dem 1531 in Augsburg publi­zierten ersten Emblem­buch des Mailän­der Juris­ten Andreas Alci­atus vorge­geben ist. Der Verle­ger Heinrich Steyner verband in diesem «Emble­matum liber» die von Alci­atus verfass­ten Epi­gramme mit Holzschnit­ten (nach Zeichnun­gen des Augsbur­ger Malers Jörg Breu dem Älte­ren) und schuf so einen emble­mati­schen Proto­typen. Dieser Proto­typ fand rasch breite Aufnah­me inner­halb der res­publi­ca litte­raria – auch deshalb, weil er durch eine der leistungs­fähigs­ten Medien­techni­ken der Zeit, der Verbin­dung von Buchdruck und Holzschnitt, verbrei­tet wurde.
Ab­bil­dung 1: Al­ci­a­tus’ «Pau­per­ta­tem sum­mis» in der Augs­bur­ger Ver­si­on (1531)

Die meis­ten Em­ble­me des «Em­ble­ma­tum li­ber» be­ste­hen wie das Bei­spiel in Ab­bil­dung 1 aus ei­ner In­scrip­tio (Lem­ma, Mot­to, Ob­schrift), ei­ner Pic­tu­ra (Icon, Sym­bo­lum) so­wie ei­ner Sub­scrip­tio (oder Un­ter­schrift). [2]

Die In­scrip­tio „Pau­per­ta­tem svm­mis in­ge­nijs obes­se ne pro­ue­han­tur“ gibt in Form ei­nes kur­zen Sinn­spruchs das The­ma des Em­blems vor und ord­net es zu­gleich ei­nem be­stimm­ten Kon­text zu, der den ex­ege­ti­schen Rah­men des Em­blems fest­legt (vgl. [Neu­ber 1993a]Neuber, Wolfgang (1993).
Locus. Lemma, Motto. Entwurf zu einer mnemo­nischen Emble­matik­theorie.
In Ars memo­rati­va. Zur kultur­geschicht­lichen Bedeu­tung der Gedächt­niskunst 1400-​1750, 351-372.

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). Die Pictu­ra zeigt einen Gelehr­ten (codiert durch Hut und Mantel), dessen rechter beflü­gelter Arm in Richtung Himmel, der linke hinge­gen, mit einem Stein beschwert, Richtung Erde strebt. Sein Blick folgt dem empor­streben­den, nicht dem beschwer­ten Arm. Die Subscrip­tio des Alci­atus-​Emblems besteht aus zwei Disti­chen. Das erste gibt eine Ekphra­sis, die mit der Pictu­ra korres­pondiert:[3]
Dextra tenet lapidem, manus altera sustinet alas.
Vt me pluma leuat, sic graue mergit onus,
Ingenio poteram superas uolitare per arces,
Me nisi paupertas inuida deprimeret.[4]

Das zweite Distichon stellt dann die Verbin­dung zur Inscrip­tio her, indem es die Pictu­ra auslegt: Die Armut hindert den intel­lektuell und künstle­risch Begab­ten daran, seine Fähig­keit voll zu entfal­ten. Auch wenn der bilder­zeugen­de, ekphras­tische Teil der Subscrip­tio der Evi­dentia (also dem Vor-​Augen-​Stellen eines Sachver­haltes oder eines Argu­ments) dient, so aktu­ali­siert erst das Zusam­menspiel aller Teile das dem Emblem zugrun­de liegen­de Argu­ment.

Aus dieser im «Emblematum liber» vorzufin­denden dreitei­ligen Emblem­struktur leite­te Albrecht Schöne einen Ideal­typus ab, den er unter der Formel einer „Doppel­struktur des Abbil­dens und Ausle­gens oder des Darstel­lens und Deutens“ ([Schöne 1993a]Schöne, Albrecht (1993).
Emble­matik und Drama im Zeital­ter des Barock. München: Beck, 3. Aufl. mit Anmer­kungen.

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: S. 21) zu klassi­fizie­ren versuch­te, wobei er im Prozess der Sinner­zeugung der Pictu­ra den Vorrang vor den beiden ande­ren Konsti­tuenten zuschrieb. Die Kritik an Schönes Ideal­typus ließ nicht lange auf sich warten.[5] Bernhard F. Scholz zeigt die Nähe des Emblems zu ande­ren symbo­lischen Formen wie dem Rebus, der Impre­se, der Renais­sance-​Hiero­glyphik auf der Grundla­ge histo­rischer Begriffs­bestim­mungen, denen er in erster Linie Trakta­te zur Impre­se, die von Emble­mati­kern vielfach zitiert wurden, zugrun­de legt. Allen diesen symbo­lischen Formen ist ein beson­derer Rätsel­charak­ter gemein­sam, der sich aus der Verläss­lichkeit eines noch uni­versal-​göttli­chen Verweis­systems, dem mittel­alter­lichen ordo, speist, in welchem alles mit allem in einem symbo­lisch-​alle­gori­schen Bezug steht und der die Dinge der Welt inner­halb einer topisch orga­nisier­ten Wissens­ordnung dispo­nibel hält.[6] Diese poeto­logisch verwand­ten Formen wenden sich in erster Linie an eine Gelehr­tenschicht, die diese Rätsel­struktur zu dechiff­rieren in der Lage ist.
Im Laufe ihrer Gattungsgeschichte bildete die Emble­matik eine Vielzahl von Formva­rianten aus, die mehr oder weni­ger von dieser struktu­rellen Dreiglied­rigkeit abwei­chen, wie etwa die gegen Mitte des 17. Jahrhun­derts immer popu­läre­ren „mehr­ständi­gen Sinnbil­der“, die aus bis zu zehn mitein­ander zu einer Sinnein­heit verbun­denen Emble­men beste­hen können. Trotz ihrer Vielfalt ist diesen Gebil­den eine meto­nymi­sche bzw. meta­phori­sche Rela­tion von Text und Bild eigen (vgl. [Scholz 1997a]Scholz, Bernhard F. (1997).
Emblem.
In Real­lexi­kon der deutschen Lite­ratur­wissen­schaft, 435-438.

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). Emble­me stellen abstrak­te, unan­schauli­che Begrif­fe, Ideen, Argu­mente in der Regel mit dem Ziel vor Augen, ein bestimm­tes abstrak­tes Wissen zu speichern und dispo­nibel zu halten. Das verbin­det die Emble­matik mit ande­ren Formen von frühneu­zeitli­chen Text-​Bild-​Gene­ra, insbe­sonde­re jedoch mit der Mnemo­nik. Kultur­histo­risch äußert sich dies in einer Vielzahl emble­mati­scher Enzy­klopä­dien, wie die gegen Ende des 16. Jahrhun­derts entstan­dene «Symbo­la et emble­mata» des Nürnber­ger Juris­ten Joachim Came­rarius. Gegen Ende der Emble­matik sind es gera­de diese Enzy­klopä­dien, die davon zeugen, wie die Emble­matik als topisch orga­nisier­te Wissens­speicher inso­fern an ihre struktu­rellen Grenzen stößt, als sie die Menge des Wissens nicht sinnvoll aufzu­nehmen im Stande ist. Mit den ersten Emblem­enzy­klopä­dien erfährt die Emble­matik eine Funktions­erwei­terung, die vor kaum einem frühneu­zeitli­chen Wissens­gebiet halt macht.

Die Funktionserweiterung der Emblematik drückt sich nicht nur dadurch aus, dass im deutsch­sprachi­gen Raum zu Beginn des 17. Jahrhun­derts der Ausdruck ‘Emblem’ allmäh­lich durch das – vom nieder­ländi­schen ‘zinne­beeld’ abge­leite­te – ‘Sinnbild’ ersetzt wird. Sie zeigt sich auch in der zuneh­menden Bedeu­tung, die die Emble­matik über­haupt für die frühneu­zeitli­che Wissens­distri­bution und Wissens­produk­tion spielt. Sie wird mit didak­tischen, medi­tati­ven und reprä­senta­tiven Absich­ten funktio­nali­siert, wobei es alle nur denkba­ren Zwischen­formen zwischen diesen Makro­berei­chen gibt und die Über­gänge fließend sind. Es wurde daher aus er­schließungs­pragma­tischen Gründen vorge­schlagen, die Vielfalt an Emblem­bücher wie folgt zu syste­mati­sieren: in Impre­senli­tera­tur, in ethisch-​mora­lische Emble­matik, in weltli­che Liebes­emble­matik, in poli­tische Emble­matik und schließlich in reli­giöse Emble­matik sowie in Emblem­enzy­klopä­dien, die sich wiede­rum in zahlrei­che Unter­kate­gorien diffe­renzie­ren lassen.[7]


Ausgewählte Emblemtheorien des 16. und 17. Jahr­hun­derts

In Anbetracht der bedeutenden Stellung, die die Emble­matik inner­halb der frühneu­zeitli­chen Sinnbild­syste­me einnimmt,[8] ist es erstaun­lich, dass kaum theore­tisch verbind­liche zeitge­nössi­sche Refle­xionen über eine Poetik des Emblems über­liefert sind. Die meisten Vorre­den und Trakta­te, die sich zur Ursprungs­frage der Emble­matik äußern, wieder­holen sich meist und werden der emble­mati­schen Formen­vielfalt ihrer Zeit kaum gerecht. Produk­tionsäs­theti­sche und/​oder rezep­tionsäs­theti­sche Poeto­logien des Emblems sind eine Selten­heit.

Im Folgenden wird eine exemplari­sche Auswahl emblem­theore­tischer Posi­tionen skizziert, die von Andreas Alci­atus über Johann Fischart und Johann Wilhelm Zincgref bis in die Mitte des 17. Jahrhun­derts zu Georg Philipp Hars­dörffer und Justus Georg Schotte­lius reicht. Bei Harsdörf­fer finden sich erstmals umfang­reiche Bestim­mungen, die der Emblem­praxis und der seit der Jahrhun­dertwen­de erheb­lich wachsen­den Funktions­vielfalt der Emble­matik gerecht zu werden versu­chen.

Alciatus: «Emblematum liber»

Die Begriffsgeschichte der Emble­matik beginnt, wie gesagt, mit dem 1531 von Heinrich Steyner in Augsburg verleg­ten «Emble­matum liber», in dem er unau­tori­siert ein 104 Epi­gramme umfas­sendes Manu­skript des Juris­ten Andreas Alci­atus mit Holzschnit­ten von Jörg Breu verband und auf diese Weise eher zufäl­lig die Dreitei­ligkeit schuf, die dann auf die neue Text-​Bild-​Gattung über­tragen wurde.[9] Was Alci­atus selbst unter ‘Emblem’ verstand wird andeu­tungswei­se in seinem dem Augsbur­ger Huma­nisten Konrad Peutin­ger zuge­dachten Widmungs­epi­gramm fassbar:

Die weyl die kinder yren thand
Mit nussen vnd der gleychen hand,
Mit wurfflen spilen iunge leut,
Den faulen man die karten freud,
Hab ich zu schreiben lust und will
Berumter kunstler bossen vil,
Welich mag brauchen yederman,
Wo man das sol haymlich uerstan.
In klyd, teppich, tisch, oder schilt
On gschrift redt doch ein solich bild.[10]

Abgesehen davon also, dass die von Alci­atus erfun­denen Emble­me einem sinnvol­len Zeitver­treib dienen sollen, sieht er in ihnen Vorla­gen für die Verzie­rung von Kleidung und ande­ren Arte­fakten, wobei es ihm weni­ger auf die grafi­sche Umset­zung der bilder­zeugen­den Teile der Epi­gramme anzu­kommen scheint, sondern auf das dem Epi­gramm zugrun­delie­gende Kernar­gument. Welchen Themen­berei­chen die Argu­mente entnom­men werden können, erläu­tert Alci­atus seinem Freund Frances­co Calvo in einem Brief vom 9. Dezem­ber 1522:

[Danach] habe ich das Büchlein mit Epi­grammen zusam­menge­stellt, und als Emble­mata benannt, da ich dort einzel­ne Epi­gramme beschrei­be, die ele­gante Dinge aus der Geschich­te oder der Natur bezeich­nen“.[11]

Für die Epi­gramme des «Emble­matum liber» hat sich Alci­atus vor allem bei der «Antho­logia Graeca», dem «Physio­logus» und der «Hiero­glyphi­ca» des Hora­pollo bedient.[12]

Fischart: «Kurtzer vnd Woldien­licher Vor­bericht»

Alciatus’ kunsthandwerkliche Impli­kation des Emblems im Sinne einer Intar­sie oder Ein­lege­arbeit prägt einer­seits noch das erste deutsch­sprachi­ge Emblem­traktat, das Johann Fischart (1546/​47–​1590) als Vorwort dem 1581 in Straßburg erschie­nenen «Emble­matum tyro­cinia» Matthias Holtz­warts voran­stellte. Ande­rerseits leitet Fischart in diesem «Kurtze[n] vnd Woldien­liche[n] Vorbe­richt / von Vrsprung / Namen vnd Gebrauch der Emble­maten / oder Einge­blömeten Zier­wercken» den Emblem­begriff noch aus der Heral­dik und dem mili­täri­schen Standar­tenwe­sen ab und schlägt damit eine Verbin­dung zur Impre­sentra­dition. Bereits Paolo Giovio wies in seinem berühm­ten und einfluss­reichen «Dialo­go dell’Impre­se Mili­tari et Amo­roso» (Rom 1555) auf die memo­rati­ve Kraft dieser Bild- und Gedächt­niszei­chen hin.[13] Fischart sieht die Aufga­be der „Gedenck­zeychen“ darin, dem Rezi­pienten dazu zu verhel­fen, sich der „Vorfah­ren Glück vnd Fall […] zu erin­nern“ ([Fischart 1581a]Fischart, Johann (1581).
Kurtzer vnd Wol­dienli­cher Vorbe­richt / von Vr­sprung / Namen vnd Gebrauch der Emble­maten / oder Einge­blöme­ten Zier­wercken.
In Emble­matum Tyro­cinia. Sive Picta Poesis Lati­noger­mani­ca, fol. a6v-a7r.

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: fol. a8r). Wenn Fischart die enge Verwandt­schaft des Emblems mit der Impre­se betont, weist er zugleich auf sozial­diszi­plina­rische und gesell­schaftsord­nende Dimen­sionen dieser Text-​Bild-​Verbin­dungen hin. An den Wappen sind die Mitglie­der des Hofes iden­tifi­zierbar, ihr sozia­les Gewicht und Presti­ge allen einsich­tig. Die Emble­matik wird in dieser Hinsicht als der kultur­histo­rische Versuch gewer­tet, auch dem gesell­schaftlich-strati­fika­tori­schen Bedeu­tungsver­lust der Heral­dik zu begeg­nen.[14] Um diesen aufzu­fangen, hätte man, so Fischart, damit begon­nen, die
nach Exempel der Römischen Keyser beson­dere vergrif­fene Kunst­gemärck vnd Fund­zeychen / sammt darzu dien­lichen kurtzen Sprüchen / Reimen / Divi­sen vnd buch­staben / so die Deitung begreif­fen vnd erhal­ten / zuer­finden ([Fischart 1581a]Fischart, Johann (1581).
Kurtzer vnd Wol­dienli­cher Vorbe­richt / von Vr­sprung / Namen vnd Gebrauch der Emble­maten / oder Einge­blöme­ten Zier­wercken.
In Emble­matum Tyro­cinia. Sive Picta Poesis Lati­noger­mani­ca, fol. a6v-a7r.

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: fol. b2r).
Habe die Heraldik erst einmal ihre tradi­tionel­le Funktion verlo­ren, sei es nur noch ein kleiner Schritt hin zum Anfer­tigen von „Poeti­schen Geheim­nußleh­rigen Gemäh­len: vnd diesel­bige jnen selbs / oder andern zugleich neben jnen zu frucht­barli­cher Erin­nerung offent­lich fürzu­malen“ ([Fischart 1581a]Fischart, Johann (1581).
Kurtzer vnd Wol­dienli­cher Vorbe­richt / von Vr­sprung / Namen vnd Gebrauch der Emble­maten / oder Einge­blöme­ten Zier­wercken.
In Emble­matum Tyro­cinia. Sive Picta Poesis Lati­noger­mani­ca, fol. a6v-a7r.

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: fol. a3v). Eine Erklä­rung jedoch, wie die produk­tionsäs­theti­schen Regeln emble­mati­scher Inven­tio ausse­hen und wie die poten­tiellen seman­tischen Aufla­dungen solcher „Ge­märcke“ zustan­de kommen, bleibt Fischart seinen Lesern schuldig. Eine Anlei­tung zum Erfin­den eige­ner Emble­me ist sein Traktat nicht.

Zincgref: «Emblematum ethico-politicorum»

Fischarts Argumente finden sich einige Zeit später auch bei Johann Wilhelm Zincgref (1591-1636) wieder, dem Heidelberger Humanisten und Doktor beider Rechte. In der «Praefatio de origine et usu emblematum» seines «Emblematum ethico-politicorum», erstmals 1619 in Frankfurt am Main bei Theodor de Bry erschienen, wiederholt er einerseits die bereits bekannten kunsthandwerklichen Argumente[15] und knüpft andererseits an die bereits von Alciatus der Emblematik zugrunde gelegten Renaissance-Hieroglyphik an. Embleme sind den Hieroglyphen analoge Schriftzeichen.[16] Auch die Embleme sollen wie diese auf Hermes Trismegistos zurückgeführten ideographischen Zeichen Mentales in Bildern vor- und darstellen: „Primi per figuras animalius […] AEgyptii sensus mentis effingebant […]“ ([Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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: Bd. 1, fol. ):( ):( 1r)).[17] Zugleich aber haben, wie Alciatus bereits betonte, diese hieroglyphischen Zeichen die Kraft, Dinge direkt zu bezeichnen. Zincgref beruft sich auf Diodorus Siculus und beschreibt das emblematum scribere als das Verbinden einzelner Bildelemente (res pictae) wie die Darstellung vom Tieren, von menschlichen Gliedmaßen oder von Gegenständen auf der einen Seite mit bestimmten mentalen Konzepten auf der anderen Seite, damit die mit ihnen verbundenen Argumente leichter im Gedächtnis behalten werden können. Er verbindet das humanistische Konzept der Hieroglyphik mit einer mnemotechnischen Funktion und weiß dies durch Autoritäten wie Tacitus oder Diodorus Siculus zu belegen.
Dem schließt sich der durch sein Alter zuverlässigste Zeuge, Diodorus Siculus, an: Über die äthiopischen Buchstaben und die, welche die Ägypter Hieroglyphen nennen, muß etwas gesagt werden: Die ältesten darunter ähneln meist verschiedenen Tieren, Menschengliedern und Werkzeugen. Das Wesen der Schrift besteht bei ihnen nämlich nicht im Zusammenfügen von Silben; vielmehr in der Bestimmung der dargestellten Bilder und dessen, was sie im Gedächtnis hervorrufen, wird der unterlegte Sinn ausgedrückt und verdeutlicht“.[18]

Zugleich erweitert Zincgref damit den Emblembegriff zu einem umbrella term:

Wer sieht nun nicht aus dem, was wir gesagt haben, daß Emblem die allgemeinste Bezeichnung ist, womit jedes Gebilde, sei es gemalt oder graviert, bezeichnet wird, und daß es in seinem Bereich jene andere Art allgemeiner Embleme umfaßt, die einen allgemeinen Lehrgedanken beinhalten: entweder die Verdeutlichung der Tugend oder die Verwünschung des Lasters, oder schließlich Anleitung zur Klugheit; […].[19]
Zincgref verwendet den Ausdruck ‘Emblem’ universal für Text-Bild-Verbindungen. Die Übergang von Emblem, Imprese und Hieroglyphe sind fließend. Ihnen allen eignet Symbol- bzw. Gleichnishaftigkeit und können von einem allgemeinen Emblem (Emblema communia sive universalia), wie Zincgref es nennt, in ein Einzelemblem (Emblema singulare) individuell verwandelt werden – und vice versa. Als solche fänden sie dann auf Devisen, Wappen oder Verwendung. Sie alle überführen Vorstellungsbilder (imagines vivantes), etwa über heroische Taten und ihre seelischen Abbilder (simulacra animorum) durch poetische Bearbeitung in körperhafte Bilder (pictae), um als Vorbild dem Gedächtnis der Nachwelt verfügbar zu bleiben (vgl. [Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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: Bd. 1, fol. ):( ):( 3v). Für Zincgref besteht die uneingeschränkte Leistung der Embleme darin, unseren Geist durch Gleichnishaftigkeit und Analogiebildung zu Wahrnehmungen zu führen, zu denen die äußeren Sinne nicht im Stande sind (vgl. [Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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: Bd. 1, fol. ):( ):( 4r). Embleme sind Erkenntnis- und Ordnungsmittel in Einem. Sie halten Wissen verfügbar und sind in der Lage, neues Wissen und neue Erkenntnisse auf Basis der Rekombination und Analogiebildung zu generieren.[20]

Harsdörffer: «Frauenzimmer Gesprächspiele» und «Mordgeschichte»

Wiederum einige Jahrzehnte nach Zincgref begibt sich der Nürnberger Patrizier, Jurist und Polyhistor Georg Philipp Harsdörffer auf die Suche nach konkreten Umsetzungsmöglichkeiten dieser analogiebildenden Leistungsfähigkeit des emblematischen Gleichnisses. In seinen «Frauenzimmer Gesprächspielen» entfaltet Harsdörffer im gelehrten Dialog die umfassendste Synthese der seit gut hundert Jahren verhandelten Emblemtheorien, was ihn, wie Gerhard F. Strasser resümiert, „zum Gewährsmann für die Emblemtheorie im deutschen Raum“ macht.[21]

Zur Mitte des 17. Jahrhunderts hat die Emblematik eine Ausdifferenzierung hin zu einer unübersichtlich gewordenen Formenvielfalt erfahren, so dass kaum noch von dem Emblem und der Emblematik gesprochen werden kann. Zincgrefs umbrella term wies bereits die Richtung. Auch bei Harsdörffer dokumentiert sich nun der Strukturwandel der Emblematik in der Ersetzung von ‘Emblematum’ durch ‘Sinnbild’:

Es werden aber solche Gemähl und Schriften Sinnbilder genant / weil selbe von Bildern / vnd wenig Worten / darinn der Sinn / Meinung und Verstand deß Erfinders begriffen / zusammengesetzet: welche dann mehr weisen / als gemahlet oder geschrieben ist / in dem selbe zu ferneren Nachdenken fügliche Anlaß geben.[22]

Text und Bild sind im Sinnbild so eng aufeinander bezogen, dass das eine Zeichensystem nicht ohne das andere auskommt. Harsdörffer betont dies in seiner emblemtheoretischen Zugabe zur dritten Auflage des «Großen Schau-Platzes jämmerlicher Mordgeschichte», die 50 Lehrsätze für die Inventio und Produktion von Sinnbildern präsentiert.[23] Gleich zu Beginn der Schrift verweist er auf die maßgebliche Rolle, die die Analogie bei dieser Semiose von Text und Bild spielt. Denn das Bild könne, wie das Wort auch, eine eigentliche (sensus litteralis) und uneigentliche (sensus allegoricus) Bedeutung besitzen und müsse bezüglich seiner uneigentlichen Bedeutung nochmals unterschieden werden, je nachdem ob es sich um eine Allegorie, die er als „Iconologia“ oder „Bilderkunst“[24] bezeichnet, oder um ein Sinnbild handelt. Während erstere sich durch stark konventionalisierte Codierungen auszeichnen, so dass sie als Zierde für „Gebäuden / Tapeten / Büchertituln und in viel andre wege“ (§3) dienen, schöpfen Sinnbilder ihr Potential aus ihrem Gleichnischarakter, der aus der Spannung zwischen Text und Bild erzeugt wird und durch die „die in Sinnbildern enthaltene Lehre leichter bemercket / die Bitterkeit der Vermahnung versüst / und die Lieblichkeit der Mahlerey und Poeterey kunstartig mit gesamter wolständigkeit an das Liecht gesetzt“ (§7) wird, so dass idealerweise ein Sinnbild nicht ohne Berücksichtigung des Zusammenspiels von Text- und Bildcode dechiffriert werden könne (§23).

Die immer wieder dargestellten Zusammenhänge, in die die Emblematik gestellt wird, werden von Harsdörffer zum diskursiven Ordnungsmuster der Verständigung über die Eigenschaften des Gleichnisses. Die Ausführungen zur Sinnbildkunst werden im ersten Band der Gesprächspiele mit Ausführungen über das Gleichnis und die Gedächtniskunst vorbereitet, die Impresenkunst („Münzpreg“) schließt sich ihr an. Somit entspricht die diskursive Entfaltung des Themas ziemlich genau den üblichen Abhandlungen über diesen Sachverhalt – allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Harsdörffer stellt sie nicht mehr in eine kulturhistorische Entwicklungsgeschichte, sondern behandelt sie unter dem erkenntnistheoretischen Interesse potentieller Wissensgenerierung qua Analogie. Das Gleichnis, so sagt Harsdörffer, sei die Quelle der Inventio und es sei „nichts in der gantzen Welt zu finden / welches nicht durch die Gleichnis belanget werden könnte“ ([Harsdörffer 1969a]Harsdörffer, Georg Philipp (1969).
Poeti­scher Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reim­kunst ohne Behuf der Latei­nischen Sprache in VI Stunden einzu­giessen. Darmstadt: Wissen­schaftli­che Buchge­sellschaft, Repro­grafi­scher Nachdruck der Ausga­ben Nürnberg 1650 (= Erster Teil), Nürnberg 1648 (= Zweiter Teil) und Nürnberg 1653 (= Dritter Teil).

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: X, § 5, S. 54).

Schottelius: «Ausführliche Arbeit von der teutschen HaubtSprache»

Eine noch ausführlichere Definition von »Sinnbild« liefert der Wolfenbütteler Geheimrat und Fruchtbringer Justus Georg Schottelius, mit dem Harsdörffer zeitlebens in freundschaftlichem Austausch stand. In seiner 1663 erschienenen «Ausführlichen Arbeit von der teutschen HaubtSprache» verwirft er den alten Begriff »Emblematum«, weil er ihm zu einseitig auf die kunsthandwerkliche Funktion reduziert ist (vgl. [Schottelius 1663a]Schottel, Justus Georg (1663).
Aus­führ­liche Arbeit Von der Teutschen Haubt­Sprache. Braun­schweig: Zilli­ger.

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: S. 1105). Der Sinnbild-Begriff zeige hingegen ein solches Bild an,
dabey man etwas müsse zu Sinne fassen: Bild ist das letzte im Worte und also Grund / darum Haubtsachlich unser nachdenken auf ein Bild / das ist / auf jedes / so Bildweis vorgestellet wird / gehen muß: Sinn aber / das beyfugige oder vorderste Worttheil deutet an / daß solches Bild in sich ein sonderlichen Sinn / sonderliche Meynung und Deutung habe ([Schottelius 1663a]Schottel, Justus Georg (1663).
Aus­führ­liche Arbeit Von der Teutschen Haubt­Sprache. Braun­schweig: Zilli­ger.

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: S. 1106).

Im Sinnbild codiert das Bild das zugrundeliegende Argument, das durch das Lemma und eventuell durch die Subscriptio konkretisiert, niemals aber vereindeutigt werden darf. Wie die Imprese, so ist auch das Emblem ganz nach Maßgabe der Ars memorativa durch jene obscuritas geprägt, die das verschlüsselte Argument nicht unmittelbar einsichtig macht und daher merk-würdig auf den Rezipienten wirkt. In diesem Zusammenspiel zwischen propositionalem Gehalt und Bildrhetorik konstituiert sich diejenige Qualität des Emblems, die im zeitgenössischen Kontext so oft mit der Leib-Seele-Metapher angesprochen wird:

Der Leib des Sinnbildes / als etwas schönes / ansehnliches und eusserliches / bestehet in einem Bilde oder Gemählte / welches auff dasselbe / was darunter angedeutet und verborgen wird / das ist / auf seinen Sinn / muß deuten […]. Die Seele des Sinnbildes / welche gleichsam den Leib redend machet / bestehet in Worten / nemlich in des Sinnbildes Deutspruche und in dessen Auslegung ([Schottelius 1663a]Schottel, Justus Georg (1663).
Aus­führ­liche Arbeit Von der Teutschen Haubt­Sprache. Braun­schweig: Zilli­ger.

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: S. 1106).
Fehlt das Wort, so ist nicht mehr von einem Sinnbild, sondern von „einem gemahlten Rätzel oder blossen Gemählte“ ([Schottelius 1663a]Schottel, Justus Georg (1663).
Aus­führ­liche Arbeit Von der Teutschen Haubt­Sprache. Braun­schweig: Zilli­ger.

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: S. 1106) die Rede.


Ausblick

Entsprechend vielgestaltig sind die thematischen und inhaltlichen Ausrichtungen der Emblembücher. Sie reichen von der Impresenliteratur über eine ethisch-moralische und politische Emblematik, zu der Fürstenspiegel wie Zincgrefs erwähntes Emblembuch ebenso zu zählen sind wie die panegyrische und Funeral-Emblematik, und die vor allem seit Beginn des 17. Jahrhunderts inflationär einsetzende religiöse Emblematik (unabhängig von konfessionellen Beschränkungen) bis hin zu mehrbändigen Emblemenzyklopädien, die etwa das naturkundliche und moralische, aber auch theologische Wissen der Frühen Neuzeit miteinander verbinden; nicht zu vergessen sind ebenfalls die Kunstbücher mit ihren Sammlungen an emblematischen Topoi, für die etwa Cesare Ripas «Iconologia» prototypisch wurde, und der unüberschaubare Bereich angewandter Emblematik.[25] Die letzten Emblemenzyklopädien erschienen wie Laurentius W. Woyts «Emblematischer Parnassus» noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Danach reißt die Emblemproduktion fast schlagartig ab.

Als epistemische Ordnungsinstrumente sind Emblembücher im Laufe des 18. Jahrhunderts offensichtlich an die Grenzen der Verwaltbarkeit und Darstellbarkeit des Wissens geraten. Wenn die Analogie nicht mehr als Grundlage einer Wissensordnung funktioniert, scheitert auch die Emblematik als Ordnungsverfahren moralisch-ethischer Diskurse. Doch das allein erklärt den rapiden Bedeutungsverlust dieser Kulturtechnik nicht überzeugend. Denn auch andere Formen der frühneuzeitlichen Bild-Text-Relation verlieren an Bedeutung, wie etwa die Mnemonik, deren Verhältnis zur Emblematik noch nicht einmal ansatzweise untersucht wurde und das eines der dringlichsten Desiderate für die aktuelle Emblemforschung darstellt. Dabei ist schon des Längeren bekannt, dass zwischen der Emblematik und der Mnemonik eine enge Verknüpfung besteht.[26] Die Erforschung dieser Zusammenhänge könnte den Schlüssel zur Erklärung des Bedeutungsverlustes der auf Analogiebildung basierender Text-Bild-Genera gegen Ende der Frühen Neuzeit liefern.

Anmerkungen
  1. Zur Funk­ti­on der To­pik in­ner­halb früh­neu­zeit­li­cher Wis­sens­ord­nun­gen vgl. grund­le­gend [Schmidt-​Big­ge­mann 1983a]Schmidt-Biggemann, Wilhelm (1983).
    Topi­ca uni­versa­lis. Eine Modell­geschich­te huma­nisti­scher und ba­rocker Wissen­schaft. Hamburg: Meiner.

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    ; für die rhe­to­risch-​phi­lo­so­phi­sche Ar­gu­men­ta­ti­ons­leh­re, die eben­so kon­sti­tu­tiv für die Em­ble­ma­tik ist, vgl. [Schmidt-​Big­ge­mann 2007a]Schmidt-Biggemann, Wilhelm (2007).
    Apo­kalyp­se und Philo­logie. Wissens­geschich­ten und Weltent­würfe der Frühen Neuzeit. Göttin­gen: Vanden­hoeck & Ruprecht.

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    : S. 229-​246.
  2. Zu ‘Icon’ vgl. ⊳Grie­chisch: ‘ty­pos’, ‘ei­do­lon’, ‘ei­kon’, ‘mi­me­ma’, ‘phan­tas­ma’ und zu ‘Pic­tu­ra’ vgl. ⊳ La­tei­nisch: ‘ef­fi­gies’, ‘spe­cies’, ‘si­mu­lac­rum’, ‘ima­go’.
  3. Die of­fen­sicht­li­che Ver­tau­schung der Sei­ten links und rechts in der Pic­tu­ra wur­de in spä­te­ren Aus­ga­ben des «Em­ble­ma­tum li­ber» kor­ri­giert.
  4. In der Über­set­zung Wolf­gang Hun­gers für die Aus­ga­be Paris 1542: „Mein rech­te hand ein stayn be­schwert, Die linck er­horcht ein fe­der ring: Der stayn zeucht doch so vast zu erd, Das ich mich nit in dhoch er­schwing. Was zaygr vnnß an ein so­lich ding? Man­cher ist wol ge­born zu kunst, Di in zu ho­chen eh­ren bring, Doch so er arm, ists alls vmb sunst“ [Al­ci­a­tus 1967a]Alciatus, Andreas (1967).
    Em­ble­ma­tum Libel­lus. Darmstadt: Wissen­schaft­li­che Buchge­sellschaft.

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    : S. 47.
  5. Vgl. aus­führ­lich [Sul­zer 1992a]Sulzer, Dieter (1992).
    Trakta­te zur Emble­matik. Studien zu einer Ge­schich­te der Emblem­theorien. St. Ingbert: W. J. Röhrig.

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    : S. 32-​40, zu­letzt auch [Scholz 2002a]Scholz, Bernhard F. (2002).
    Emblem und Em­blem­poetik. Histo­rische und syste­mati­sche Studien. Berlin: Erich Schmidt.

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    : S. 15-​41.
  6. Zur Be­deu­tung der To­pik als Ord­nungs­sys­tem für die Em­ble­ma­tik vgl. [Scholz 2002a]Scholz, Bernhard F. (2002).
    Emblem und Em­blem­poetik. Histo­rische und syste­mati­sche Studien. Berlin: Erich Schmidt.

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    , ins­be­son­de­re S. 43-​62 so­wie [Ko­cher 2007a]Kocher, Ursula (2007).
    ‘Ima­gines’ und ‘pictu­rae’. Wissens­orga­nisa­tion durch Emble­matik und Mnemo­nik.
    In Topik und Tradi­tion. Prozes­se der Neuord­nung von Wissens­über­liefe­rungen des 13. bis 17. Jahrhun­derts. Mit 21 Abbil­dungen, 31-45.

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    , [Ko­cher 2010a]Kocher, Ursula (2010).
    Bild und Gedan­ke. Georg Philipp Hars­dörffers Emble­matik­theorie.
    In Georg Philipp Hars­dörffers «Kunst­verstän­dige Discur­se». Beiträ­ge zu Kunst, Lite­ratur und Wissen­schaft in der Frühen Neuzeit, 151-165.

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    , [Ko­cher 2011a]Kocher, Ursula (2011).
    „Die maech­tige Bildung unse­rer Gedan­ken“. Zur Emble­matik­theorie Georg Philipp Hars­dörffers.
    In Georg Philipp Hars­dörffers Uni­versa­lität. Beiträ­ge zu einem uomo uni­versa­le des Barock, 181-196.

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    und [Manns 2007a]Manns, Stefan (2007).
    Nucleus emble­matum. Über­legun­gen zu einer Semi­otik des Emblems.
    In Topik und Tradi­tion. Prozes­se der Neuord­nung von Wissens­über­liefe­rungen des 13. bis 17. Jahrhun­derts. Mit 21 Abbil­dungen, 47-65.

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    so­wie [Manns 2012a]Manns, Stefan (2012).
    Das Sakra­menta­le am emble­mati­schen Vollzug.
    In Sakra­menta­le Reprä­senta­tion. Substanz, Zeichen und Präsenz in der Frühen Neuzeit, 209-232.

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    .
  7. Die­se Lis­te folgt der Sys­te­ma­ti­sie­rung zur Er­schlie­ßung der Mün­chner Em­blem­bü­cher; vgl. Mün­chner Di­gi­ta­li­sie­rungs­Zen­trum oder auch die Struk­tu­ren un­ter­schied­li­cher Ty­pen in [Heck­scher & Wirth 1967a]Heckscher, William S. & Wirth, Karl-​August (1967).
    Emblem, Em­blem­buch.
    In Real­lexi­kon zur Deutschen Kunstge­schichte. Bd. 5. Email – Esels­ritt, 85-228.

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    .
  8. In die­ser Ein­schät­zung sind sich Kunst- und Li­te­ra­tur­wis­sen­schaf­ten ei­nig; vgl. et­wa [Greene 1982a]Greene, Thomas M. Greene (1982).
    The Light in Troy. Imi­tation and Discov­ery in Renais­sance Poetry. New Haven, London: Yale Uni­ver­sity Press.

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    , [Scholz 2002a]Scholz, Bernhard F. (2002).
    Emblem und Em­blem­poetik. Histo­rische und syste­mati­sche Studien. Berlin: Erich Schmidt.

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    und [Warn­cke 2005a]Warncke, Carsten-Peter (2005).
    Sym­bol, Em­blem, Alle­gorie. Die zweite Sprache der Bilder. Köln: Deub­ner.

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    .
  9. Vgl. zum Em­blem­be­griff grund­sätz­lich [Mie­de­ma 1968a]Miedema, Hessel (1968).
    The Term ‘Emble­ma’ in Alci­ati. In Journal of the Warburg and Courtauld Insti­tutes, 31, . 234–250.

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    und [Ba­la­voine 1981a]Balavoine, Claudio (1981).
    Arché­olo­gie de l’emblème litté­raire. La dédi­cace à Conrad Peutin­ger des Emble­mata d’André Alciat.
    In Em­blèmes et de­vises au temps de la Renais­sance, 9-21.

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    .
  10. [Al­ci­a­tus 1967a]Alciatus, Andreas (1967).
    Em­ble­ma­tum Libel­lus. Darmstadt: Wissen­schaft­li­che Buchge­sellschaft.

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    : S. 16 (Über­set­zung Wolf­gang Hun­ger); la­tei­nisch: „Dum pue­ros iug­lans, iuue­nes dum tes­se­ra fal­lit, / De­sti­net & seg­nes char­tu­la pic­ta ui­ros. / Haec nos fe­sti­uis Em­ble­ma­ta cu­di­mus ho­ris, / Ar­ti­fi­cum il­lus­tri sig­na­que fac­ta ma­nu. / Ve­sti­bus ut to­ru­los, pe­ta­sis ut fi­ge­re par­mas, / Et ua­leat ta­ci­tis scri­be­re quis­que no­tis“ ([Al­ci­a­tus 1531a]Alciatus, Andreas (1531).
    Em­ble­ma­tum liber. Augs­burg: Hein­rich Stey­ner, (= VD 16 A 1641).

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    : fol. a2r).
  11. [Über­set­zung des Ver­fas­sers]; la­tei­nisch: „li­bel­lum com­po­sui epi­gram­ma­ton, cui ti­tu­lum fe­ci Em­ble­ma­ta: sin­gu­lis enim epi­gram­ma­ti­bus ali­quid de­scri­bo, quod ex hi­sto­ria [!], vel ex re­bus na­tu­ra­li­bus ali­quid ele­gans si­gni­fi­cet“ (zit. nach [Mie­de­ma 1968a]Miedema, Hessel (1968).
    The Term ‘Emble­ma’ in Alci­ati. In Journal of the Warburg and Courtauld Insti­tutes, 31, . 234–250.

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    : S. 236).
  12. Zu Al­ci­a­tus’ Quel­len für das «Em­ble­ma­tum li­ber» vgl. [Köh­ler 1986a]Köhler, Johannes B. (1986).
    Der «Emble­matum liber» von Andreas Alci­atus (1492-​1550). Eine Unter­suchung zur Entste­hung, Formung anti­ker Quellen und päda­gogi­scher Wirkung im 16. Jahrhun­dert. Hildes­heim: Lax.

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    .
  13. Kon­sti­tu­tiv für die Im­pre­sen- wie für die Em­blem­the­o­rie wur­den Gio­vios fünf Grund­re­geln für ei­ne voll­kom­me­ne Im­pre­se: (1.) Wort (See­le) und Bild (Kör­per) ha­ben in ei­nem aus­ge­wo­ge­nen Ver­hält­nis zu ste­hen. Die Im­pre­se darf (2.) nicht zu un­ver­ständ­lich, aber zu­gleich auch nicht zu ein­fach zu ver­ste­hen sein, son­dern sie soll ob­skur sein, also ein Rät­sel ent­hal­ten, das den In­tel­lekt he­raus­for­dert. Sie soll (3.) an­ge­nehm zu be­trach­ten sein und darf (4.) kei­ne mensch­li­chen Ge­stal­ten ab­bil­den. Schließ­lich soll (5.) die fremd­spra­chi­ge In­scrip­tio kurz sein – Gio­vio for­dert ei­ne Be­schrän­kung auf drei Wör­ter; zur norm­bil­den­den Be­deu­tung von Pao­lo Gio­vios «Dia­lo­go» vgl. [Sul­zer 1992a]Sulzer, Dieter (1992).
    Trakta­te zur Emble­matik. Studien zu einer Ge­schich­te der Emblem­theorien. St. Ingbert: W. J. Röhrig.

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    : S. 109-​137, [Scholz 2002a]Scholz, Bernhard F. (2002).
    Emblem und Em­blem­poetik. Histo­rische und syste­mati­sche Studien. Berlin: Erich Schmidt.

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    : S. 63-​77 und [Scholz 2007a]Scholz, Bernhard F. (2007).
    Paolo Giovio als symbo­lorum pater. Zur Erfas­sung einer neuen Gattung durch die topi­sche Poetik der Frühmo­derne.
    In Topik und Tradi­tion. Prozes­se der Neuord­nung von Wissens­über­liefe­rungen des 13. bis 17. Jahrhun­derts. Mit 21 Abbil­dungen, 67-101.

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    .
  14. „Heu­tigs Tags aber sein sol­che Wa­pen so ge­meyn wor­den / daß sich de­ren schier ent­we­der je­der Hel­ler­rich­ti­ger an­nim­met / oder je­der Höf­ling der al­ten eyn­fal­ti­gen wol­ge­gründ­ten sich be­schä­met / vnd nach En­gel­län­di­schem Miß­brauch mit vil Quar­ti­ren vnd Hel­men ver­wir­ret“ ([Fi­schart 1581a]Fischart, Johann (1581).
    Kurtzer vnd Wol­dienli­cher Vorbe­richt / von Vr­sprung / Namen vnd Gebrauch der Emble­maten / oder Einge­blöme­ten Zier­wercken.
    In Emble­matum Tyro­cinia. Sive Picta Poesis Lati­noger­mani­ca, fol. a6v-a7r.

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    : fol. b1v b2r).
  15. „Derivant illud ἀπὀ […] ἐμβάλλω, eò quod vasis, aliisque id genus utensilibus apud veteres inserebantur, revellebanturque, cum libitum erat“ ([Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
    Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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    : Bd. 1, fol. ):( ):( 1r); deutsch: „Man leitet es her [vom griechischen] emballo [einlegen], weil bei Gefäßen und anderen Gebrauchsgegenständen dieses Verfahren von den Alten, je nachdem, als Intarsia oder Intaglio angewandt wurde“ ([Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
    Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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    : Bd. 2, S. 16).
  16. Zum Zusammenhang der Renaissance-Hieroglyphik und der Emblematik vgl. bereits [Volkmann 1923a]Volkmann, Ludwig (1923).
    Bil­der­schriften der Renais­sance. Hiero­glyphik und Emble­matik in ihren Bezie­hungen und Fortwir­kungen. Leipzig: Hierse­mann.

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  17. „Als erste haben die Ägypter in Tierbildern Gedankliches dargestellt […]“ ([Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
    Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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    : Bd. 2, S. 17.)
  18. [Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
    Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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    : Bd. 2, S. 17; lateinisch: Huic accedit locupletissimus ab antiquitate testis Diodorus Siculus, qui, de literis, inquit, Aethiopicis, & his, quas Hieroglyphicas AEgyptiis nominans, aliquid dicendum est. Prima istarum variis bestiis & hominum membris, instrumentisque fabrilibus potissimum assimiles sunt. Nam ars apud eos literaria non compositione syllabarum, sed descriptarum imaginum significant & translatione per exercitationem memoriae insculpta, subjectam orationem exprimit & absolvit ([Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
    Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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    : Bd. 1, fol. ):( ):( 1r).
  19. ([Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
    Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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    : Bd. 2, S. 24); lateinisch: “At quis non videt, ex ijs quae diximus, Emblema generalissimum esse nomen, quo quaevis figura, sive picta, sive caelata, significatur, quodque sub ambitu suo complectatur illam alteram speciem Emblematum universalium, habentium aliquod noëma dogmaticum generale: vel significationem virtutis, vel detestationem vitij, vel denique instructionem ad prudentiam […]” ([Zincgref 1664a]Zincgref, Julius Wilhelm (1664).
    Hun­dert ethisch-​poli­tische Emble­me mit den Kupfer­stichen des Mat­thaeus Merian. Heidel­berg: Winter, Bd. 1: Emble­matum Ethi­co-​Poli­tica­rum Centu­ria. Faksi­mile der Edi­tio ulti­ma Heidel­berg 1664. Bd. 2: Über­setzun­gen und Kommen­tare. Heidel­berg 1986. Hg. v. Henkel, A. & Wie­mann, W..

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    : Bd. 1, fol. ):( ):( 3r-v). – Diese und die folgenden Übersetzungen folgen der von Arthur Henkel und Wolfgang Wiemann auf der Basis der Editio ultima besorgten Ausgabe von 1664.
  20. Im Rahmen der an der FU Berlin beheimateten DFG-Forschergruppe Topik und Tradition untersuchte das Projekt Imagines et Picturae eben diese emblematischen Sinnbildungsverfahren; vgl. dazu [Kocher 2007a]Kocher, Ursula (2007).
    ‘Ima­gines’ und ‘pictu­rae’. Wissens­orga­nisa­tion durch Emble­matik und Mnemo­nik.
    In Topik und Tradi­tion. Prozes­se der Neuord­nung von Wissens­über­liefe­rungen des 13. bis 17. Jahrhun­derts. Mit 21 Abbil­dungen, 31-45.

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    , [Manns 2007a]Manns, Stefan (2007).
    Nucleus emble­matum. Über­legun­gen zu einer Semi­otik des Emblems.
    In Topik und Tradi­tion. Prozes­se der Neuord­nung von Wissens­über­liefe­rungen des 13. bis 17. Jahrhun­derts. Mit 21 Abbil­dungen, 47-65.

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    , [Manns 2009a]Manns, Stefan (2008/09).
    Topik und Gedächt­nis. Text-​Bild-​Rela­tionen und symbo­lische Kommu­nika­tion in der Ehren­pforte. In Jahrbuch der Oswald von Wolken­stein-​Gesell­schaft, 17, 215-229.

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    , [Kocher 2010a]Kocher, Ursula (2010).
    Bild und Gedan­ke. Georg Philipp Hars­dörffers Emble­matik­theorie.
    In Georg Philipp Hars­dörffers «Kunst­verstän­dige Discur­se». Beiträ­ge zu Kunst, Lite­ratur und Wissen­schaft in der Frühen Neuzeit, 151-165.

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    sowie [Kocher 2011a]Kocher, Ursula (2011).
    „Die maech­tige Bildung unse­rer Gedan­ken“. Zur Emble­matik­theorie Georg Philipp Hars­dörffers.
    In Georg Philipp Hars­dörffers Uni­versa­lität. Beiträ­ge zu einem uomo uni­versa­le des Barock, 181-196.

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    . Die Abschlussmonografie erscheint Ende 2013.
  21. [Strasser 2000a]Strasser, Gerhard F. (2000).
    Em­ble­matik und Mnemo­nik der Frühen Neuzeit im Zusam­menspiel. Jo­han­nes Buno und Johann Justus Winckel­mann. Wiesba­den: Harras­sowitz.

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    : S. 41. – Dem widerspricht [Becker-Cantarino 2005a]Becker-Cantarino, Barbara (2005).
    Ut pictu­ra poesis? Zu Hars­dörffers Theorie der ‘Bildkunst’.
    In Georg Philipp Hars­dörffer und die Künste, 9-21.

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    : S. 10: „Aber Harsdörffer als Theoretiker? Bekanntlich gilt das 17. Jahrhundert in Deutschland als ziemlich theorielos, wenn es um Kunsttheorie geht […].“
  22. [Harsdörffer 1968a]Harsdörffer, Georg Philipp (Frauen­zimmer Gespräch­spiele. 8 Bd.e).
    1968. Tübin­gen: Nie­meyer, Faksi­mile der Nürnber­ger Ausgabe 1644-1649, hg. v. Böttcher, I..

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    : Bd. 1, S. 73. – Zu Harsdörffers Emblemtheorie vgl. [Kocher 2010a]Kocher, Ursula (2010).
    Bild und Gedan­ke. Georg Philipp Hars­dörffers Emble­matik­theorie.
    In Georg Philipp Hars­dörffers «Kunst­verstän­dige Discur­se». Beiträ­ge zu Kunst, Lite­ratur und Wissen­schaft in der Frühen Neuzeit, 151-165.

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    und [Kocher 2011a]Kocher, Ursula (2011).
    „Die maech­tige Bildung unse­rer Gedan­ken“. Zur Emble­matik­theorie Georg Philipp Hars­dörffers.
    In Georg Philipp Hars­dörffers Uni­versa­lität. Beiträ­ge zu einem uomo uni­versa­le des Barock, 181-196.

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    .
  23. Der Titel dieser kleinen Schrift, die mit 100 mehrständigen Sinnbildern aufwartet, ist Programm: «Neue Zugabe: C. Sinnbildern Welche auf Fahnen / Schaupfennige / in Stammbücher / Tapeten / Becher / Gläser / Flaschen / Schalen / Teller / zu Trauer und Freudengedichten / Wie auch zu andrer Zierlichkeit / nach Belieben / gebrauchet werden können»; vgl. [Harsdörffer 1656a]Harsdörffer, Georg Philipp (1975).
    Der Gros­se Schau-Platz jämmer­licher Mord-Geschich­te. Beige­bunden ist: Neue Zuga­be: Beste­hend aus C. Sinn­bildern. Hildes­heim, New York: Olms, Nach­druck der Ausga­be Ham­burg 1656.

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    .
  24. „[A]ls da ist der Glaub / in Gestalt einer Weibsperson / mit dem Kelch / Kreuz und Liecht / die hoffnung mit dem Acker / die Gedult mit dem Lamm etc.“ (§3).
  25. Die Aufzählung folgt der weitaus differenzierteren Systematik, die Dietmar Peil der Erschließung der Münchner Emblembuchbestände zugrunde legte; vgl. dazu und zu zahlreichen Digitalisaten: Münchner DigitalisierungsZentrum.
  26. Vgl. [Strasser 2000a]Strasser, Gerhard F. (2000).
    Em­ble­matik und Mnemo­nik der Frühen Neuzeit im Zusam­menspiel. Jo­han­nes Buno und Johann Justus Winckel­mann. Wiesba­den: Harras­sowitz.

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    , [Kocher 2007a]Kocher, Ursula (2007).
    ‘Ima­gines’ und ‘pictu­rae’. Wissens­orga­nisa­tion durch Emble­matik und Mnemo­nik.
    In Topik und Tradi­tion. Prozes­se der Neuord­nung von Wissens­über­liefe­rungen des 13. bis 17. Jahrhun­derts. Mit 21 Abbil­dungen, 31-45.

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    und [Manns 2007a]Manns, Stefan (2007).
    Nucleus emble­matum. Über­legun­gen zu einer Semi­otik des Emblems.
    In Topik und Tradi­tion. Prozes­se der Neuord­nung von Wissens­über­liefe­rungen des 13. bis 17. Jahrhun­derts. Mit 21 Abbil­dungen, 47-65.

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    .
Literatur                             [Sammlung]

[Al­ci­a­tus 1531a]: Alciatus, Andreas (1531). Em­ble­ma­tum liber. Augs­burg: Hein­rich Stey­ner, (= VD 16 A 1641).

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Seitenbearbeitungen durch: Dimitri Liebsch [145], Joerg R.J. Schirra [63] und Stefan Manns [2] — (Hinweis)