Englisch: 'image' und 'picture': Unterschied zwischen den Versionen

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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==Herkunft von ‘image’ und ‘picture’==
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Das moderne Englisch verfügt im Wesent&shy;lichen über zwei stilis&shy;tisch neutrale Lexeme (Wörter) für das Konzept »Bild«: ‘image’ und ‘picture’. Deren Be&shy;deutungs&shy;spektren sind sehr ähn&shy;lich, wenn auch der Gebrauch der Wörter subtile Unter&shy;schiede kennt. Etymo&shy;logisch betrach&shy;tet muss ‘image’ als das ältere Wort gelten; es beginnt sich ab 1225 im Eng&shy;lischen zu ver&shy;breiten. ‘Picture’ hin&shy;gegen ist jünger; es wird erst um 1531 erst&shy;mals im Eng&shy;lischen re&shy;gistriert. Auch die Her&shy;kunft der beiden Lexeme ist ver&shy;schieden. ‘Image’ gelangt über das Anglo&shy;norman&shy;nische und Alt&shy;franzö&shy;sische in das Mittel&shy;englische und hat dort zunächst die Be&shy;deutung ›künst&shy;liches Ab&shy;bild/Nach&shy;bildung eines exter&shy;nen Objekts‹. Ur&shy;sprüng&shy;lich geht das Wort auf das Klassi&shy;sche [[Lateinisch: 'effigies', 'species', 'simulacrum', 'imago'|Latein]] zurück, wo es in ver&shy;schiedenen Bedeu&shy;tungen Verwen&shy;dung findet, im Wesent&shy;lichen aber im Sinne von ›Nach&shy;bildung‹/›Ab&shy;bild‹. ‘Picture’ kommt direkt aus dem Latei&shy;nischen und bezeich&shy;net zunächst und primär das mate&shy;rielle, durch Malen oder Zeichnen herge&shy;stellte [[Bildträger|Bild-Objekt]] bzw. die Handlung und Praxis des [[Bildherstellung|Bilder-Machens]].
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In dieser unterschiedlichen Etymo&shy;logie ist ein im gegen&shy;wärti&shy;gen Gebrauch der beiden Wörter immer noch spür&shy;barer Be&shy;deutungs&shy;unter&shy;schied festzu&shy;machen. Während ‘picture’ auf den Gegen&shy;stand ''Bild'' fokus&shy;siert, lässt sich ‘image’ vor allem auf den [[Bildinhalt|Bild&shy;inhalt]] und dort auf eine Viel&shy;falt der Bezüge zwischen Abge&shy;bilde&shy;tem und Abbild ([[Replika, Faksimile und Kopie|Kopie]], [["natürliche" Bilder|Spiege&shy;lung]], [[Ähnlichkeit|Ähn&shy;lich&shy;keit]] etc.) sowie auf nicht-mate&shy;rielle Bilder (z.B. [[Vorstellungsbilder|Vor&shy;stellun&shy;gen]], Erin&shy;nerun&shy;gen, Erschei&shy;nungen) beziehen. Diese seman&shy;tische Diver&shy;genz zeigt sich auch in der Häufig&shy;keit der Be&shy;deutun&shy;gen im heuti&shy;gen Eng&shy;lischen: ‘picture’ kommt am häufig&shy;sten in den Bedeu&shy;tungen ›Zeich&shy;nung‹, [[Malerei|›Gemäl&shy;de‹]], [[Fotografie|›Foto‹]] (auch [[Film|Film]]/[[Fernsehen|TV]]) vor; ‘image’ dage&shy;gen ist in der Bedeu&shy;tung ›Vorstel&shy;lung‹ und ›Erschei&shy;nung‹ am meisten gebraucht (<bib id='CCALED-4'>CCALED</bib>).
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=====Herkunft von ‘image’ und ‘picture’=====
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==Bedeutungsvarianten==
Das moderne Englisch verfügt im Wesentlichen über zwei stilistisch neutrale Lexeme (Wörter) für das Konzept ‚Bild’: ‘image’ und ‘picture’. Deren Bedeutungsspektren sind sehr ähnlich, wenn auch der Gebrauch der Wörter subtile Unterschiede kennt. Etymologisch betrachtet muss ‘image’ als das ältere Wort gelten; es beginnt sich ab 1225 im Englischen zu verbreiten. ‘Picture’ hingegen ist jünger; es wird erst um 1531 erstmals im Englischen registriert. Auch die Herkunft der beiden Lexeme ist verschieden. ‘Image’ gelangt über das Anglonormannische und Altfranzösische in das Mittelenglische und hat dort zunächst die Bedeutung ‚künstliches Abbild/Nachbildung eines externen Objekts’. Ursprünglich geht das Wort auf das Klassische [[Lateinisch: 'effigies', 'imago', 'repraesentatio', 'species'...|Latein]] zurück, wo es in verschiedenen Bedeutungen Verwendung findet, im Wesentlichen aber im Sinne von ‚Nachbildung’/‚Abbild’. ‘Picture’ kommt direkt aus dem Lateinischen und bezeichnet zunächst und primär das materielle, durch Malen oder Zeichnen hergestellte [[Bildträger|Bild-Objekt]] bzw. die Handlung und Praxis des Bilder-Machens.
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Die Polysemie der beiden Wörter ist stark ausge&shy;prägt: sie verfü&shy;gen jeweils über eine Viel&shy;zahl von Be&shy;deutun&shy;gen oder Sinne, von denen die meisten zwischen ‘image’ und ‘picture’ ganz oder teil&shy;weise über&shy;lappen. Die histo&shy;rische Aus&shy;bildung dieser Bedeu&shy;tungen verläuft jedoch ver&shy;schieden.  
 
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In dieser unterschiedlichen Etymologie ist ein im gegenwärtigen Gebrauch der beiden Wörter immer noch spürbarer Bedeutungsunterschied festzumachen. Während ‚picture’ auf den Gegenstand Bild fokussiert, lässt sich ‚image’ vor allem auf den [[Bildinhalt]] und dort auf eine Vielfalt der Bezüge zwischen Abgebildetem und Abbild (Kopie, Spiegelung, [[Ähnlichkeit]] etc.) sowie auf nicht-materielle Bilder (z.B. [[Vorstellungsbilder|Vorstellungen]], Erinnerungen, Erscheinungen) beziehen. Diese semantische Divergenz zeigt sich auch in der Häufigkeit der Bedeutungen im heutigen Englischen: ‘picture’ kommt am häufigsten in den Bedeutungen ‚Zeichnung’, ‚Gemälde’, ‚Foto’ (auch Film/TV) vor; ‘image’ dagegen ist in der Bedeutung ‚Vorstellung’ und ‚Erscheinung’ am meisten gebraucht (<bib id='CCALED-4'>CCALED</bib>).
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‘Image’ kann die folgen&shy;den Be&shy;deutungs&shy;varian&shy;ten (''senses'') haben – hier aufge&shy;führt von der äl&shy;testen zur jüngsten: 1) künst&shy;liches Abbild (1225), 2) Er&shy;schei&shy;nung/Ähn&shy;lich&shy;keit (1340), 3) Wider&shy;spiege&shy;lung durch Licht (1350), 4) Kopie/Gleich&shy;heit (1384), 5) mentales Bild aus Vor&shy;stellung oder Erin&shy;nerung oder durch Sinnes&shy;wahr&shy;nehmung (1425), 6) sprach&shy;liches Bild/bild&shy;hafte Darstel&shy;lung durch Sprache (1522) und 7) Symbol/Emblem für Abstrak&shy;tes (1551). Hinzu kommen noch einige tech&shy;nische Bedeu&shy;tungen: in der Elek&shy;tronik (1848), Mathe&shy;matik (1888), Radio&shy;technik (1928) und Com&shy;puter&shy;techno&shy;logie (1982).  
 
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=====Bedeutungsvarianten=====
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Im Ver&shy;gleich dazu verfügt ‘Picture’ über die folgen&shy;den Wort&shy;sinne: 1) Dar&shy;stellung auf Ober&shy;fläche (1425), 2) Kunst/Tech&shy;nik/Pro&shy;zess des Ab&shy;bildens (1439), 3) Ähn&shy;lich&shy;keit von Per&shy;sonen (1475; im Gegen&shy;warts&shy;eng&shy;lischen ist diese Bedeu&shy;tung als ar&shy;chaisch markiert), 4) bild&shy;hafte sprach&shy;liche Dar&shy;stellung (1531), 5) Idee/Ein&shy;druck (1538), 6) Bei&shy;spiel/Modell für Ab&shy;straktes (1553), 7) Situ&shy;ation/Zu&shy;stand (1661), 8) Bilder aus opti&shy;schen und elek&shy;troni&shy;schen Verfah&shy;ren bzw. Gerä&shy;ten (1668).
Die Polysemie der beiden Wörter ist stark ausgeprägt: sie verfügen jeweils über eine Vielzahl von Bedeutungen oder Sinne, von denen die meisten zwischen ‘image’ und ‘picture’ ganz oder teilweise überlappen. Die historische Ausbildung dieser Bedeutungen verläuft jedoch verschieden. ‘Image’ kann die folgenden Bedeutungsvarianten (‘senses’) haben – hier aufgeführt von der ältesten zur jüngsten: 1) künstliches Abbild (1225), 2) Erscheinung/Ähnlichkeit (1340), 3) Widerspiegelung durch Licht (1350), 4) Kopie/Gleichheit (1384), 5) mentales Bild aus Vorstellung oder Erinnerung oder durch Sinneswahrnehmung (1425), 6) sprachliches Bild/bildhafte Darstellung durch Sprache (1522) und 7) Symbol/Emblem für Abstraktes (1551). Hinzu kommen noch einige technische Bedeutungen: in der Elektronik (1848), Mathematik (1888), Radiotechnik (1928) und Computertechnologie (1982). Im Vergleich dazu verfügt ‘Picture’ über die folgenden Wortsinne: 1) Darstellung auf Oberfläche (1425), 2) Kunst/Technik/Prozess des Abbildens (1439), 3) Ähnlichkeit von Personen (1475; im Gegenwartsenglischen ist diese Bedeutung als archaisch markiert), 4) bildhafte sprachliche Darstellung (1531), 5) Idee/Endruck (1538), 6) Beispiel/Modell für Abstraktes (1553), 7) Situation/Zustand (1661), 8) Bilder aus optischen und elektronischen Verfahren bzw. Geräten (1668).
 
 
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Im semantischen Vergleich können zusammenfassend einige Unterschiede in der Ausrichtung der Wortbedeutungen ausgemacht werden. Erstens scheint für ‘image’ das Konzept der Widerspiegelung und damit einer Ausdeutung des Bildlichen als Kopie oder Abbild von etwas grundlegend. Hingegen hat ‘picture’ einen Bedeutungsschwerpunkt bei der [[Materialität]] des Bildes und der konkreten Form, die es aufweist, ohne dabei auf Ähnlichkeit oder gar Identität abzuheben. Zweitens ist ‘image’ das bevorzugte Wort für die Bezeichnung mentaler/geistiger Bilder, die durch multisensorische Wahrnehmung und kognitive Operationen (Vorstellen/Erinnern) im Gehirn produziert werden. ‘Picture’ lässt diese Bedeutung zwar auch zu, dann aber mit einem Fokus auf der Illustration einer Idee oder dem generellen Eindruck einer Situation oder eines Zustands (s. Sinne 5, 6 und 7 oben).
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Im semantischen Vergleich können zusammen&shy;fassend eini&shy;ge Unter&shy;schiede in der Aus&shy;rich&shy;tung der Wort&shy;bedeu&shy;tungen ausge&shy;macht werden. Erstens scheint für ‘image’ das Konzept der Wider&shy;spiege&shy;lung und damit einer Aus&shy;deutung des Bild&shy;lichen als ‹Kopie oder Ab&shy;bild von etwas› grund&shy;legend. Hin&shy;gegen hat ‘picture’ einen Be&shy;deutungs&shy;schwerpunkt bei der [[Materialität|Mate&shy;riali&shy;tät]] des Bildes und der konkre&shy;ten Form, die es auf&shy;weist, ohne dabei auf Ähn&shy;lich&shy;keit oder gar Iden&shy;tität abzu&shy;heben. Zweitens ist ‘image’ das bevor&shy;zugte Wort für die Bezeich&shy;nung men&shy;taler/gei&shy;stiger Bilder, die durch multi&shy;sensorische Wahr&shy;nehmung und kognitive Operationen (Vor&shy;stellen/Erinnern) im Gehirn produziert werden. ‘Picture’ lässt diese Bedeu&shy;tung zwar auch zu, dann aber mit einem Fokus auf der Illu&shy;stration einer Idee oder dem gene&shy;rellen Eindruck einer Situ&shy;ation oder eines Zustands (s. Sinne 5, 6 und 7 oben).
 
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Morphologisch kreativer, d.h. stärker in Prozesse der Wortbildung eingebunden, ist nach dem <bib id='OED-3'>OED</bib> ‘picture’ – es weist z.B. eine überaus lange Liste von Komposita auf (z.B. ‘picture book’, ‘picture rail’, ‘picture library’). Allerdings verfügt ‘image’ über mehr Derivationen (Ableitungen anderer Wortarten), z.B. ‘imaging’, ‘imaginative’, ‘imaginary’, ‘imagination’, ‘imaginable’). Im Gegenwartsenglisch scheint ‘image’ derzeit das modischere Wort zu sein, es findet – auch aufgrund seines häufigen Gebrauchs in technikbezogenen Zusammenhängen – oft auch in Kontexten Verwendung, wo ‘picture’ funktionieren würde. In der Bedeutung ‚Bild als materieller Gegenstand’ ist ‘image’ stilistisch als formell markiert mit ‘picture’ als neutrale Variante (<bib id='CCALED-4'>CCALED</bib>).
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Morphologisch kreativer, d.h. stärker in Prozes&shy;se der Wort&shy;bildung einge&shy;bunden, ist nach dem <bib id='OED-3'>OED</bib> ‘picture’ – es weist z.B. eine über&shy;aus lange Liste von Kompo&shy;sita auf (z.B. ‘picture book’, ‘picture rail’, ‘picture library’). Aller&shy;dings verfügt ‘image’ über mehr Deri&shy;vatio&shy;nen (Ab&shy;leitun&shy;gen anderer Wort&shy;arten), z.B. ‘imaging’, ‘imagin&shy;ative’, ‘imagin&shy;ary’, ‘imagin&shy;ation’, ‘imagin&shy;able’). Im Gegen&shy;warts&shy;englisch scheint ‘image’ derzeit das modi&shy;schere Wort zu sein, es findet – auch auf&shy;grund seines häufi&shy;gen Gebrauchs in technik&shy;bezoge&shy;nen Zu&shy;sam&shy;men&shy;hän&shy;gen – oft auch in Kontex&shy;ten Ver&shy;wendung, wo ‘picture’ funktio&shy;nieren würde. In der Bedeu&shy;tung ›Bild als mate&shy;rieller Gegen&shy;stand‹ ist ‘image’ stilistisch als formell mar&shy;kiert mit ‘picture’ als neut&shy;rale Vari&shy;ante (<bib id='CCALED-4'>CCALED</bib>).
 
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=====Semantisch/thematisch verwandte Wörter=====
 
Abschließend ein Blick auf semantisch/thematisch verwandte Wörter im heutigen Englischen: Hier reflektieren die abgeleiteten Verben zunächst die oben getroffene Feststellung: ‘to picture/be pictured’ bezieht sich primär auf das bildnerische Darstellen, während ‘to imagine’ drei Bedeutungen haben kann (nämlich: sich etwas vorstellen, glauben und einbilden), die alle in der Deutung von Bild als etwas Mentalem/Inneren wurzeln. Interessante, mit ‘picture’ und ‘image’ thesaurierende Wörter sind unter anderen: ‘depiction’ (Darstellung/Abbildung), ‘representation’ (Abbild/Darstellung), ‘likeness’ (Ähnlichkeit), ‘icon’ (Ikon, Bild, Sinnbild), ‘visualization’ (bildliche Darstellung, Visualisierung), ‘concept’/‘idea’ (Konzept, Gedanke, Begriff, Idee), ‘notion’ (Vorstellung, Idee, Annahme), ‘metaphor’ (Metapher), ‘imagery’ (Sprachbilder, Bildhaftes in Sprache, Vorstellungen, symbolische Bilder) und ‘copy’ (Kopie, Duplikat, Abbild). Sie gehören jeweils zu den oben aufgeführten Bedeutungsvarianten und stellen Synonyme dar. Die deutschen Äquivalente zeigen, dass die beiden Sprachen den Gegenstandsbereich verschieden aufteilen und strukturieren.
 
  
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==Semantisch/thematisch verwandte Wörter==
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Abschließend ein Blick auf seman&shy;tisch/the&shy;matisch ver&shy;wandte Wörter im heuti&shy;gen Engli&shy;schen: Hier reflek&shy;tieren die abge&shy;leite&shy;ten Verben zunächst die oben getrof&shy;fene Fest&shy;stellung: ‘to pic&shy;ture/be pic&shy;tured’ bezieht sich primär auf das bild&shy;neri&shy;sche Dar&shy;stellen, während ‘to ima&shy;gine’ drei Be&shy;deutun&shy;gen haben kann (näm&shy;lich: ›sich etwas vor&shy;stellen‹, ›glauben‹ und ›ein&shy;bilden‹), die alle in der Deutung von ›Bild als etwas Menta&shy;lem/In&shy;neren‹ wurzeln. Inte&shy;ressan&shy;te, mit ‘picture’ und ‘image’ thesau&shy;rieren&shy;de Wörter sind unter anderen: ‘depic&shy;tion’ (Dar&shy;stellung/Ab&shy;bildung), ‘repres&shy;entation’ (Ab&shy;bild/Dar&shy;stellung), ‘likeness’ (Ähn&shy;lich&shy;keit), ‘icon’ (Ikon, Bild, Sinn&shy;bild), ‘visualiz&shy;ation’ (bild&shy;liche Dar&shy;stellung, Visuali&shy;sierung), ‘concept’/‘idea’ (Konzept, Gedanke, Begriff, Idee), ‘notion’ (Vor&shy;stellung, Idee, An&shy;nahme), ‘meta&shy;phor’ (Meta&shy;pher), ‘imagery’ (Sprach&shy;bilder, Bild&shy;haftes in Sprache, Vor&shy;stellun&shy;gen, symbo&shy;lische Bilder) und ‘copy’ (Kopie, Dupli&shy;kat, Ab&shy;bild). Sie gehö&shy;ren jeweils zu den oben aufge&shy;führten Be&shy;deutungs&shy;varian&shy;ten und stellen Syno&shy;nyme dar. Die deutschen Äqui&shy;valente zeigen, dass die beiden Sprachen den Gegen&shy;stands&shy;bereich ver&shy;schieden auf&shy;teilen und struktu&shy;rieren.
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* [[Film]] 
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* [[Fotografie]]
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* [[Lateinisch: 'effigies', 'species', 'simulacrum', 'imago']]
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* [[Malerei]]
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* [["natürliche" Bilder]]
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* [[Replika, Faksimile und Kopie]]
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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2019, 14:32 Uhr

Unterpunkt zu: Bildtermini anderer Sprachen


Herkunft von ‘image’ und ‘picture’

Das moderne Englisch verfügt im Wesent­lichen über zwei stilis­tisch neutrale Lexeme (Wörter) für das Konzept »Bild«: ‘image’ und ‘picture’. Deren Be­deutungs­spektren sind sehr ähn­lich, wenn auch der Gebrauch der Wörter subtile Unter­schiede kennt. Etymo­logisch betrach­tet muss ‘image’ als das ältere Wort gelten; es beginnt sich ab 1225 im Eng­lischen zu ver­breiten. ‘Picture’ hin­gegen ist jünger; es wird erst um 1531 erst­mals im Eng­lischen re­gistriert. Auch die Her­kunft der beiden Lexeme ist ver­schieden. ‘Image’ gelangt über das Anglo­norman­nische und Alt­franzö­sische in das Mittel­englische und hat dort zunächst die Be­deutung ›künst­liches Ab­bild/Nach­bildung eines exter­nen Objekts‹. Ur­sprüng­lich geht das Wort auf das Klassi­sche Latein zurück, wo es in ver­schiedenen Bedeu­tungen Verwen­dung findet, im Wesent­lichen aber im Sinne von ›Nach­bildung‹/›Ab­bild‹. ‘Picture’ kommt direkt aus dem Latei­nischen und bezeich­net zunächst und primär das mate­rielle, durch Malen oder Zeichnen herge­stellte Bild-Objekt bzw. die Handlung und Praxis des Bilder-Machens.

In dieser unterschiedlichen Etymo­logie ist ein im gegen­wärti­gen Gebrauch der beiden Wörter immer noch spür­barer Be­deutungs­unter­schied festzu­machen. Während ‘picture’ auf den Gegen­stand Bild fokus­siert, lässt sich ‘image’ vor allem auf den Bild­inhalt und dort auf eine Viel­falt der Bezüge zwischen Abge­bilde­tem und Abbild (Kopie, Spiege­lung, Ähn­lich­keit etc.) sowie auf nicht-mate­rielle Bilder (z.B. Vor­stellun­gen, Erin­nerun­gen, Erschei­nungen) beziehen. Diese seman­tische Diver­genz zeigt sich auch in der Häufig­keit der Be­deutun­gen im heuti­gen Eng­lischen: ‘picture’ kommt am häufig­sten in den Bedeu­tungen ›Zeich­nung‹, ›Gemäl­de‹, ›Foto‹ (auch Film/TV) vor; ‘image’ dage­gen ist in der Bedeu­tung ›Vorstel­lung‹ und ›Erschei­nung‹ am meisten gebraucht ([CCALED]Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
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- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
).


Bedeutungsvarianten

Die Polysemie der beiden Wörter ist stark ausge­prägt: sie verfü­gen jeweils über eine Viel­zahl von Be­deutun­gen oder Sinne, von denen die meisten zwischen ‘image’ und ‘picture’ ganz oder teil­weise über­lappen. Die histo­rische Aus­bildung dieser Bedeu­tungen verläuft jedoch ver­schieden.

‘Image’ kann die folgen­den Be­deutungs­varian­ten (senses) haben – hier aufge­führt von der äl­testen zur jüngsten: 1) künst­liches Abbild (1225), 2) Er­schei­nung/Ähn­lich­keit (1340), 3) Wider­spiege­lung durch Licht (1350), 4) Kopie/Gleich­heit (1384), 5) mentales Bild aus Vor­stellung oder Erin­nerung oder durch Sinnes­wahr­nehmung (1425), 6) sprach­liches Bild/bild­hafte Darstel­lung durch Sprache (1522) und 7) Symbol/Emblem für Abstrak­tes (1551). Hinzu kommen noch einige tech­nische Bedeu­tungen: in der Elek­tronik (1848), Mathe­matik (1888), Radio­technik (1928) und Com­puter­techno­logie (1982).

Im Ver­gleich dazu verfügt ‘Picture’ über die folgen­den Wort­sinne: 1) Dar­stellung auf Ober­fläche (1425), 2) Kunst/Tech­nik/Pro­zess des Ab­bildens (1439), 3) Ähn­lich­keit von Per­sonen (1475; im Gegen­warts­eng­lischen ist diese Bedeu­tung als ar­chaisch markiert), 4) bild­hafte sprach­liche Dar­stellung (1531), 5) Idee/Ein­druck (1538), 6) Bei­spiel/Modell für Ab­straktes (1553), 7) Situ­ation/Zu­stand (1661), 8) Bilder aus opti­schen und elek­troni­schen Verfah­ren bzw. Gerä­ten (1668).

Im semantischen Vergleich können zusammen­fassend eini­ge Unter­schiede in der Aus­rich­tung der Wort­bedeu­tungen ausge­macht werden. Erstens scheint für ‘image’ das Konzept der Wider­spiege­lung und damit einer Aus­deutung des Bild­lichen als ‹Kopie oder Ab­bild von etwas› grund­legend. Hin­gegen hat ‘picture’ einen Be­deutungs­schwerpunkt bei der Mate­riali­tät des Bildes und der konkre­ten Form, die es auf­weist, ohne dabei auf Ähn­lich­keit oder gar Iden­tität abzu­heben. Zweitens ist ‘image’ das bevor­zugte Wort für die Bezeich­nung men­taler/gei­stiger Bilder, die durch multi­sensorische Wahr­nehmung und kognitive Operationen (Vor­stellen/Erinnern) im Gehirn produziert werden. ‘Picture’ lässt diese Bedeu­tung zwar auch zu, dann aber mit einem Fokus auf der Illu­stration einer Idee oder dem gene­rellen Eindruck einer Situ­ation oder eines Zustands (s. Sinne 5, 6 und 7 oben).

Morphologisch kreativer, d.h. stärker in Prozes­se der Wort­bildung einge­bunden, ist nach dem [OED]Literaturangabe fehlt.
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- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
‘picture’ – es weist z.B. eine über­aus lange Liste von Kompo­sita auf (z.B. ‘picture book’, ‘picture rail’, ‘picture library’). Aller­dings verfügt ‘image’ über mehr Deri­vatio­nen (Ab­leitun­gen anderer Wort­arten), z.B. ‘imaging’, ‘imagin­ative’, ‘imagin­ary’, ‘imagin­ation’, ‘imagin­able’). Im Gegen­warts­englisch scheint ‘image’ derzeit das modi­schere Wort zu sein, es findet – auch auf­grund seines häufi­gen Gebrauchs in technik­bezoge­nen Zu­sam­men­hän­gen – oft auch in Kontex­ten Ver­wendung, wo ‘picture’ funktio­nieren würde. In der Bedeu­tung ›Bild als mate­rieller Gegen­stand‹ ist ‘image’ stilistisch als formell mar­kiert mit ‘picture’ als neut­rale Vari­ante ([CCALED]Literaturangabe fehlt.
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- andere Publikation,
- Glossarlemma.
).


Semantisch/thematisch verwandte Wörter

Abschließend ein Blick auf seman­tisch/the­matisch ver­wandte Wörter im heuti­gen Engli­schen: Hier reflek­tieren die abge­leite­ten Verben zunächst die oben getrof­fene Fest­stellung: ‘to pic­ture/be pic­tured’ bezieht sich primär auf das bild­neri­sche Dar­stellen, während ‘to ima­gine’ drei Be­deutun­gen haben kann (näm­lich: ›sich etwas vor­stellen‹, ›glauben‹ und ›ein­bilden‹), die alle in der Deutung von ›Bild als etwas Menta­lem/In­neren‹ wurzeln. Inte­ressan­te, mit ‘picture’ und ‘image’ thesau­rieren­de Wörter sind unter anderen: ‘depic­tion’ (Dar­stellung/Ab­bildung), ‘repres­entation’ (Ab­bild/Dar­stellung), ‘likeness’ (Ähn­lich­keit), ‘icon’ (Ikon, Bild, Sinn­bild), ‘visualiz­ation’ (bild­liche Dar­stellung, Visuali­sierung), ‘concept’/‘idea’ (Konzept, Gedanke, Begriff, Idee), ‘notion’ (Vor­stellung, Idee, An­nahme), ‘meta­phor’ (Meta­pher), ‘imagery’ (Sprach­bilder, Bild­haftes in Sprache, Vor­stellun­gen, symbo­lische Bilder) und ‘copy’ (Kopie, Dupli­kat, Ab­bild). Sie gehö­ren jeweils zu den oben aufge­führten Be­deutungs­varian­ten und stellen Syno­nyme dar. Die deutschen Äqui­valente zeigen, dass die beiden Sprachen den Gegen­stands­bereich ver­schieden auf­teilen und struktu­rieren.

Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[CCALED]:
Literaturangabe fehlt.
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- Artikel in Zeitschrift,
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- Glossarlemma.
[OED]:
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- andere Publikation,
- Glossarlemma.


Hilfe: Nicht angezeigte Literaturangaben

Ausgabe 1: 2013

Verantwortlich:

Lektorat:

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [20] und Mark A. Halawa [3] — (Hinweis)

Zitierhinweis:

[Stöckl 2013g-a]Literaturangabe fehlt.
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- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[CCALED]:
Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[OED]:
Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
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- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[Stöckl 2013g-a]:
Literaturangabe fehlt.
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