Fernsehen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Wahrnehmungsdispositiv Fernsehen)
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Version vom 15. Januar 2013, 19:04 Uhr


Unterpunkt zu: Bildverwendungstypen


Etymologie und Wortbedeutung

Der Begriff "Fernsehen" leitet sich vom Kompositum "Television" ab. Das altgriechische Wort tele (τηλε: weithin, weit weg, fern) und das lateinische Substantiv visio (vīsiō: Anblick, Schau, Sehen) ergeben die etablierte Bedeutung der Fern-Sicht als Mittel zur Wahrnehmung eines nicht unmittelbar gegebenen Ereignisses (vgl. [Gemoll & Vretska 2006a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 791; vgl. [Stowasser & Petschenig & Skutsch 1998a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 554). In der medialen Perspektive ist der Fernseher die technische Apparatur, die gewissermaßen wie ein Fernrohr die Wahrnehmung nicht aktuell gegebener Ereignisse ermöglicht. Fernsehen meint weiterhin die aktive Tätigkeit der fern-sehenden Rezeption des Nutzers und ebenfalls das organisatorische Gefüge von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten.


Wahrnehmungsdispositiv Fernsehen
Fernsehen ist als eigenständiges Dispositiv anzusehen, es baut auf den apparativen Konstellationen des Kinos auf und hat sich — wenn auch später erfunden — parallel zu diesem entwickelt und tut es noch. Fernsehen konstituiert allerdings ein informationelles elektronisches Bild (vgl. [Paech 2006a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 105) im Gegensatz zum analogen kinematographischen Bewegungsbild (siehe auch Kino). Fernsehen besitzt zwar eine mit dem Kino vergleichbare Mensch-Maschine-Anordnung und Blick-Konstellation. Im Gegensatz zum Kino ist die Abdunklung des Raumes nicht notwendig, zudem existiert im allgemeinen keine Projektionsrichtung (dies ändert sich jedoch zunehmend, da Projektoren für den Heimbedarf immer erschwinglicher werden). Auch ist der Zuschauer nicht notwendigerweise direkt vor dem Bildschirm platziert, sondern frei in seinen Bewegungen und Handlungen. Der letzte Punkt verweist auf den Verzicht einer Disziplinierung der Wahrnehmung des Zuschauers durch eine apparativ bedingte Fixierung, wie sie im Kino zu finden ist (vgl. [Hickethier 1995a]Hickethier, Knut (1995).
Dispositiv Fernsehen – Skizze eines Modells. In Montage/av, 4, 1, 63-83.

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: S. 65). Dies hängt mit der technologischen Tradition des Fernsehens zusammen, die es eng an die Entwicklung des Radios bindet. Eine weitere wesentliche Differenz zum Kino ist die Möglichkeit der Live-Übertragung über das Fernsehen, das eine aktuelle Teilhabe an einem entfernten Ereignis ermöglicht (die muss zwar mit Einschränkungen betrachtet werden, da das Kino ebenfalls begonnen hat, Live-Übertragungen zu zeigen, dennoch gehörten diese nicht zur Essenz des Kinos in seinen Anfängen, während der Live-Charakter beim Fernsehen eben den funktionalen Kern bildete). Hier zeigt sich wiederum die direkte und unauslöschliche Verbindung des Mediums Fernsehen als Empfänger mit der Sendestation eines Fernsehsenders – ohne diesen käme die Fernsehkommunikation nicht zustande. Dies wird auch durch die Möglichkeit der Programmwahl verdeutlich, die mit Hilfe bestimmter Sendelogos innerhalb des Fernsehbildes dokumentiert wird. Das Programm kann als Innenseite des Dispositivs Fernsehen verstanden werden, als diejenige Ebene, auf der das Subjekt und das Fernsehen als institutioneller Apparat zusammentreffen (vgl. [Hickethier 1995a]Hickethier, Knut (1995).
Dispositiv Fernsehen – Skizze eines Modells. In Montage/av, 4, 1, 63-83.

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: S. 76). Das Programm bildet somit die Schnittstelle der Mensch-Maschine-Anordnung und unterscheidet das Dispositiv Fernsehen von anderen Bildmedien, wie z.B. dem Computer. Durch die implizite Möglichkeit der Programmwahl durch den Rezipienten wird der Zuschauer als Subjekt — anders als im Kino — ein mitbestimmender Faktor innerhalb des Dispositivs.

Wulff unterteilt das Fernsehen als Wahrnehmungsdispositiv in sechs Ebenen:

(1) Umgebungsraum

ENTHÄLT

(2) Fernsehapparat

ENTHÄLT

(3) Glasfläche [als Teil des Fernsehapparats]

IST BILDTRÄGER VON

(4) Schriftfläche

UND

(5) Fernsehbild

UND

(6) Fernseh-Raum

Das Fernsehbild (5) hinter der Glasfläche (3) ist dabei die Kernzone des Rezipienteninteresses, dennoch bleibt die Glasfläche – auch wenn sie während der gewöhnlichen Rezeption in den Hintergrund der Wahrnehmung tritt – die Bedingung dafür, dass eine Sendung wahrgenommen werden kann. Und obwohl sich Fehler auf der Glasfläche auf das Bild auswirken können, werden sie für gewöhnlich nicht dem Bild zugerechnet – folglich können Glasfläche und Bild klar von einander getrennt werden. Im Kino gibt es die Glasfläche (3) als Bildträger oder Konstitutiv einer Fernsehbildräumlichkeit nicht, die Leinwand wird nur in seltensten Fällen in der Wahrnehmung thematisch (z.B. wenn sie Löcher oder Risse enthält), während die Glasfläche des Fernsehgerätes die Wahrnehmung immer wieder thematisiert (etwa bei Kratzern oder Reflexionen in der Glasfläche).


Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[Gemoll & Vretska 2006a]:
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[Hickethier 1995a]: Hickethier, Knut (1995). Dispositiv Fernsehen – Skizze eines Modells. Montage/av, Band: 4, Nummer: 1, S. 63-83.

[Paech 2006a]:
Literaturangabe fehlt.
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[Stowasser & Petschenig & Skutsch 1998a]:
Literaturangabe fehlt.
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Hilfe: Nicht angezeigte Literaturangaben

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [17], Lars Grabbe [14], Patrick Kruse [14], Dimitri Liebsch [8] und Franziska Kurz [2] — (Hinweis)