Identität bildhafter Zeichen: Unterschied zwischen den Versionen
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Stellt man die Frage nach der Identität der Bilder, scheinen die Antworten sich gegenüber anderen gewöhnlich visuell wahrnehmbaren Gegenständen nicht zu unterscheiden. Das heißt, jedes Bild ist einzigartig, es mag sich zwar in der Zeit verändern, aber hierin unterscheiden sich Bilder nicht von Flößen, Flüssen und anderen physikalischen Gegenständen. Auch bei Gegenständen dieser Art lässt sich fragen, wie viele Eigenschaften unverändert bleiben müssen, damit wir noch von demselben Floß oder Fluss sprechen können. Interessant wird die Frage erst dann, wenn man davon ausgeht, dass die Eigenschaften, die ein Bild zu einem bestimmten Bild machen, sich von denjenigen Eigenschaften unterscheiden, die bei anderen gewöhnlichen Gegenständen für ihre Identität ausschlaggebend sind. Zu solch einer Auffassung kann man dann gelangen, wenn man die These vertritt, dass Bilder Zeichen sind und daher die Identitätsbedingungen von Zeichen für Bilder gelten. Was aber sind die Identitätsbedingen von Zeichen? | Stellt man die Frage nach der Identität der Bilder, scheinen die Antworten sich gegenüber anderen gewöhnlich visuell wahrnehmbaren Gegenständen nicht zu unterscheiden. Das heißt, jedes Bild ist einzigartig, es mag sich zwar in der Zeit verändern, aber hierin unterscheiden sich Bilder nicht von Flößen, Flüssen und anderen physikalischen Gegenständen. Auch bei Gegenständen dieser Art lässt sich fragen, wie viele Eigenschaften unverändert bleiben müssen, damit wir noch von demselben Floß oder Fluss sprechen können. Interessant wird die Frage erst dann, wenn man davon ausgeht, dass die Eigenschaften, die ein Bild zu einem bestimmten Bild machen, sich von denjenigen Eigenschaften unterscheiden, die bei anderen gewöhnlichen Gegenständen für ihre Identität ausschlaggebend sind. Zu solch einer Auffassung kann man dann gelangen, wenn man die These vertritt, dass Bilder Zeichen sind und daher die Identitätsbedingungen von Zeichen für Bilder gelten. Was aber sind die Identitätsbedingen von Zeichen? | ||
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Version vom 11. Februar 2013, 13:54 Uhr
Unterpunkt zu: Bildpragmatik
Identität bildhafter ZeichenStellt man die Frage nach der Identität der Bilder, scheinen die Antworten sich gegenüber anderen gewöhnlich visuell wahrnehmbaren Gegenständen nicht zu unterscheiden. Das heißt, jedes Bild ist einzigartig, es mag sich zwar in der Zeit verändern, aber hierin unterscheiden sich Bilder nicht von Flößen, Flüssen und anderen physikalischen Gegenständen. Auch bei Gegenständen dieser Art lässt sich fragen, wie viele Eigenschaften unverändert bleiben müssen, damit wir noch von demselben Floß oder Fluss sprechen können. Interessant wird die Frage erst dann, wenn man davon ausgeht, dass die Eigenschaften, die ein Bild zu einem bestimmten Bild machen, sich von denjenigen Eigenschaften unterscheiden, die bei anderen gewöhnlichen Gegenständen für ihre Identität ausschlaggebend sind. Zu solch einer Auffassung kann man dann gelangen, wenn man die These vertritt, dass Bilder Zeichen sind und daher die Identitätsbedingungen von Zeichen für Bilder gelten. Was aber sind die Identitätsbedingen von Zeichen? Zeichen über Zeichen. Grundlagen einer Theorie der Metabezugnahme. Heidelberg: Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren. Eintrag in Sammlung zeigen). Geht man beispielsweise von einem syntaktischen Typbegriff aus, würde dies für Bilder heißen, dass zwei Bilder identisch sind, wenn sie aus denselben atomaren Zeichen (z.B. Pixeln) und derselben Ordnung („Verknüpfung“) bestehen. Vertritt man eine solche syntaktische Typauffassung für Bilder, kann aber gleiches gelten wie in der Sprache: Erstens, zwei Bilder (Ausdrücke) sind syntaktisch identisch, aber unsere Wahrnehmung von ihnen ist grundlegend verschieden, da sich beispielsweise zwei typidentische atomare Vorkommnisse unterschiedliche wahrnehmbare Eigenschaften haben (z.B. „A“, „A“, “A” und “A”). Zweitens, zwei typidentische Bildvorkommnisse können zu unterschiedlichen Sprachen gehören, ambig oder kontextsensitiv sein, d.h. trotz ihrer syntaktischen Identität gehören sie zu semantisch oder pragmatisch unterschiedlichen Typen. Gegen die Auffassung, dass Bilder typidentisch sind, wird von Seite der Dualisten (vgl. z.B. [Goodman & Elgin 1993a]Literaturangabe fehlt. Wendet man sich Bildern allgemein zu, also auch Sprachbildern, geistigen oder mentalen Bildern, Leit- und Menschbildern etc., dann verschiebt sich offensichtlich die Frage nach der Identität der Bilder, da sich deren ontologischer Status je nach Standpunkt von gewöhnlichen materiellen Bildern mehr oder minder stark unterscheidet. Für Dualisten beispielsweise sind Sprachbilder (Metaphern etc.) sprachliche Zeichen und als solche beliebig duplizierbar. Gleiches gilt für mentale Bilder unter der Voraussetzung, dass sie digital sind bzw. sich digital modellieren lassen. Ob für Leit- und Menschbilder akzeptable Identitätsbedingungen vorliegen, ist eine offene Frage. |
Inhaltsverzeichnis
Anmerkungen
[Goodman & Elgin 1993a]:
Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Steinbrenner 2004a]: Steinbrenner, Jakob (2004). Zeichen über Zeichen. Grundlagen einer Theorie der Metabezugnahme. Heidelberg: Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren. [Wollheim 1982b]: Verantwortlich: Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [19], Mark A. Halawa [5] und Jakob Steinbrenner [1] — (Hinweis) |