Interaktion und Kommunikation: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Wenn man Kom­mu­ni­ka­tion be­trach­tet, so be­trach­tet man Hand­lungen.<ref>Siehe auch [[Exkurs:Handlungen|Exkurs: Hand­lungen]].</ref> Denn nur wer Hand­lun­gen voll­zie­hen kann, ist in der La­ge, sich mit­zu­tei­len, In­for­ma­tion oder gar Ge­dan­ken aus­zu­tau­schen. Hand­lun­gen mit meh­re­ren be­tei­lig­ten Han­deln­den wer­den auch ''In­ter­ak­ti­onen'' ge­nannt (Abb. 1). Sie zie­hen oft In­ter­ak­tio­nen in um­ge­kehr­ter Rich­tung nach sich, so dass ganze Ket­ten von zu­sam­men­hän­gen­den, wech­sel­sei­tig auf­ein­an­der be­zo­ge­nen Hand­lun­gen ent­ste­hen kön­nen. So rich­tet sich bei einen Kampf zwi­schen zwei Hun­den jede An­griffs­hand­lung des einen auf den je­weils ande­ren | + | Wenn man Kom­mu­ni­ka­tion be­trach­tet, so be­trach­tet man Hand­lungen.<ref>Siehe auch [[Exkurs:Handlungen|Exkurs: Hand­lungen]].</ref> Denn nur wer Hand­lun­gen voll­zie­hen kann, ist in der La­ge, sich mit­zu­tei­len, In­for­ma­tion oder gar Ge­dan­ken aus­zu­tau­schen. Hand­lun­gen mit meh­re­ren be­tei­lig­ten Han­deln­den wer­den auch ''In­ter­ak­ti­onen'' ge­nannt (Abb. 1). Sie zie­hen oft In­ter­ak­tio­nen in um­ge­kehr­ter Rich­tung nach sich, so dass ganze Ket­ten von zu­sam­men­hän­gen­den, wech­sel­sei­tig auf­ein­an­der be­zo­ge­nen Hand­lun­gen ent­ste­hen kön­nen. So rich­tet sich bei einen Kampf zwi­schen zwei Hun­den jede An­griffs­hand­lung des einen auf den je­weils ande­ren, der sofort darauf re­agiert, etwa mit einer Ver­teidi­gungshand­lung, einem Gegen­angriff, einer Unter­werfungs­handlung (vgl. auch <bib id='Mead 1968a'></bib>: S. 81f.). Diese Inter­aktionen fügen sich gewissermaßen zu einer Art Choreo­graphie zusam­men, welche Zug-basier­ten Spielen ähnelt: Auf jeden “Zug” des einen gibt es eine meist eng be­grenzte Menge rich­tiger Folge­züge des anderen, mit denen das “Spiel” weiter­gehen oder regu­lär been­det werden kann (‘Sprach­spiel’; ⊳ [[Illokution|Illo­kution]]; vgl. <bib id='Austin 1972a'></bib> und <bib id='Wittgenstein 1971a'></bib>). Verhält sich einer der Inter­aktions­partner nicht ent­sprechend, muss er mit Sank­tionen rechnen, was im Kontext kommu­nika­tiver Hand­lungs­zusam­menhän­ge bedeuten kann: er muss damit rechnen, nicht ver­standen zu werden, Wider­spruch zu ernten oder um weite­re Präzi­sierun­gen seiner Aussagen gebeten zu werden. |
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Generell zeichnen sich Hand­lungen dadurch aus, dass sie zweck­mäßig sind.<ref>Bei der Zweck­mäßig­keit geht es da­rum, dass wir – als Be­ob­ach­ter – einen Zweck er­ken­nen: Den je­weils Han­deln­den muss die­ser Zweck nicht eben­falls be­wusst wer­den. Die Zweck­mäßig­keit der Hand­lung kann z.B. auch durch evo­lutio­näre Ent­wick­lungs­pro­zes­se stam­mes­ge­schicht­lich her­ge­stellt sein.</ref> Kommu­nika­tions­handlun­gen haben, sehr all­gemein gefasst, den heraus­gehobe­nen Zweck, das weite­re Han­deln der betei­ligten Handeln­den mitei­nander zu koor­dinieren. Das gilt offen­sicht­lich nicht schon für eine An­griffs- oder Vertei­digungs­handlung. Wenn ein Hund dem anderen an die Gurgel zu springen bzw. dieser jenem auszu­weichen versucht, lässt sich das nicht (jeden­falls nicht not­wendig) dem Zweck unter­ordnen, das weitere Handeln der beiden zu koor­dinieren. Etwas anders sieht es aller­dings bei der Unter­werfungs­handlung aus (die entspre­chend auch als Unter­werfungs­''geste'' bezeich­net wird):<ref>In die­sem Zu­sam­men­hang be­zeich­nen Ges­ten ein­fa­che kom­mu­ni­ka­ti­ve In­ter­ak­tio­nen. Sie be­ste­hen ins­be­son­de­re (aber nicht aus­schließ­lich) aus den An­fän­gen ei­ner zu­grun­de lie­gen­den nicht-kom­mu­ni­ka­ti­ven In­ter­ak­tion: Ty­pi­sches Bei­spiel ist das Zä­hne­flet­schen der käm­pfen­den Hun­de, das ur­sprüng­lich den An­fang ei­ner Biss­at­ta­cke dar­stellt. Die­se At­ta­cke wird aber gar nicht mehr aus­ge­führt, son­dern nur noch an­ge­deu­tet (al­so kom­mu­ni­ka­tiv ge­nutzt). Da­bei wird die An­deu­tung be­son­ders deut­lich aus­ge­führt, al­so so, dass das Ge­gen­über sie mög­lichst gut er­ken­nen kann – das wä­re im Fal­le der ech­ten Biss­at­ta­cke ge­ra­de un­ge­schickt, soll­te die Vor­be­rei­tungs­ak­ti­vi­tät doch da­bei mög­lichst un­ent­deckt ge­sche­hen, um den An­griff durch Über­ra­schung ef­fek­ti­ver zu ma­chen. Vgl. <bib id='Mead 1968a'></bib>.</ref> Dieses ‹Auf-den-Rü­cken-Legen-und-die-schutz­lose-Kehle-Präsen­tieren› ist un­mittel­bar darauf gerich­tet, dem anderen Hund klarzu­machen, dass weite­re Angrif­fe unnö­tig sind, da selbst keine An­griffe mehr unter­nommen werden. Die (erfolg­reiche) Unter­werfungs­geste ko­ordi­niert also das weitere gegen­seitige Verhal­ten der Hunde. | Generell zeichnen sich Hand­lungen dadurch aus, dass sie zweck­mäßig sind.<ref>Bei der Zweck­mäßig­keit geht es da­rum, dass wir – als Be­ob­ach­ter – einen Zweck er­ken­nen: Den je­weils Han­deln­den muss die­ser Zweck nicht eben­falls be­wusst wer­den. Die Zweck­mäßig­keit der Hand­lung kann z.B. auch durch evo­lutio­näre Ent­wick­lungs­pro­zes­se stam­mes­ge­schicht­lich her­ge­stellt sein.</ref> Kommu­nika­tions­handlun­gen haben, sehr all­gemein gefasst, den heraus­gehobe­nen Zweck, das weite­re Han­deln der betei­ligten Handeln­den mitei­nander zu koor­dinieren. Das gilt offen­sicht­lich nicht schon für eine An­griffs- oder Vertei­digungs­handlung. Wenn ein Hund dem anderen an die Gurgel zu springen bzw. dieser jenem auszu­weichen versucht, lässt sich das nicht (jeden­falls nicht not­wendig) dem Zweck unter­ordnen, das weitere Handeln der beiden zu koor­dinieren. Etwas anders sieht es aller­dings bei der Unter­werfungs­handlung aus (die entspre­chend auch als Unter­werfungs­''geste'' bezeich­net wird):<ref>In die­sem Zu­sam­men­hang be­zeich­nen Ges­ten ein­fa­che kom­mu­ni­ka­ti­ve In­ter­ak­tio­nen. Sie be­ste­hen ins­be­son­de­re (aber nicht aus­schließ­lich) aus den An­fän­gen ei­ner zu­grun­de lie­gen­den nicht-kom­mu­ni­ka­ti­ven In­ter­ak­tion: Ty­pi­sches Bei­spiel ist das Zä­hne­flet­schen der käm­pfen­den Hun­de, das ur­sprüng­lich den An­fang ei­ner Biss­at­ta­cke dar­stellt. Die­se At­ta­cke wird aber gar nicht mehr aus­ge­führt, son­dern nur noch an­ge­deu­tet (al­so kom­mu­ni­ka­tiv ge­nutzt). Da­bei wird die An­deu­tung be­son­ders deut­lich aus­ge­führt, al­so so, dass das Ge­gen­über sie mög­lichst gut er­ken­nen kann – das wä­re im Fal­le der ech­ten Biss­at­ta­cke ge­ra­de un­ge­schickt, soll­te die Vor­be­rei­tungs­ak­ti­vi­tät doch da­bei mög­lichst un­ent­deckt ge­sche­hen, um den An­griff durch Über­ra­schung ef­fek­ti­ver zu ma­chen. Vgl. <bib id='Mead 1968a'></bib>.</ref> Dieses ‹Auf-den-Rü­cken-Legen-und-die-schutz­lose-Kehle-Präsen­tieren› ist un­mittel­bar darauf gerich­tet, dem anderen Hund klarzu­machen, dass weite­re Angrif­fe unnö­tig sind, da selbst keine An­griffe mehr unter­nommen werden. Die (erfolg­reiche) Unter­werfungs­geste ko­ordi­niert also das weitere gegen­seitige Verhal­ten der Hunde. | ||
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− | Die Handlungsaspekte des Bildge­brauchs werden im Rahmen der [[Bildpragmatik|Bildpragmatik]] verhandelt. Dort finden sich auch weitere Gesichts­punkte des [[Bildhandeln|Bild­handelns]]. Dazu zählen insbe­sondere die Bezie­hung zwischen [[Affekt | + | Die Handlungsaspekte des Bildge­brauchs werden im Rahmen der [[Bildpragmatik|Bildpragmatik]] verhandelt. Dort finden sich auch weitere Gesichts­punkte des [[Bildhandeln|Bild­handelns]]. Dazu zählen insbe­sondere die Bezie­hung zwischen [[Affekt]] und Kommu­nika­tion und das Verständnis von [[Bildrezeption als Kommunikationsprozess|Bild­rezep­tion als Kommu­nika­tions­prozess]]. Die enge Bezie­hung von Zeichen- und Medien­begriff spiegelt sich zudem im Schlag­wort [[Kommunikationsmedien|Kommu­nika­tions­medien]] wider.<ref>Vgl. auch die Wi­ki­pe­dia-Ein­trä­ge zu [http://de.wikipedia.org/wiki/Interaktion In­ter­ak­tion], [http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation Kom­mu­ni­ka­tion] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikationsmodell Kom­mu­ni­ka­tion­smo­dell].</ref> |
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Aktuelle Version vom 19. August 2023, 11:54 Uhr
Unterpunkt zu: Zeichentheorien: Übersicht
English Version: Interaction and Communication
Was gehört zu einer Zeichenhandlung?Kein Gegenstand ist von sich aus bereits ein Zeichen. Zum Zeichen wird etwas nur, weil es in einer bestimmten Weise – in einem gewissen sozialen Handlungskontext – verwendet wird: nämlich dem einer kommunikativen Interaktion. Das gilt entsprechend auch für Bilder, wenn diese als Zeichen betrachtet werden. Kommunikation und Interaktion liefern, mit anderen Worten, wichtige Randbedingungen für den Gebrauch von Bildern. Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 81f.). Diese Interaktionen fügen sich gewissermaßen zu einer Art Choreographie zusammen, welche Zug-basierten Spielen ähnelt: Auf jeden “Zug” des einen gibt es eine meist eng begrenzte Menge richtiger Folgezüge des anderen, mit denen das “Spiel” weitergehen oder regulär beendet werden kann (‘Sprachspiel’; ⊳ Illokution; vgl. [Austin 1972a]Austin, John L. (1972). Zur Theorie der Sprechakte. Stuttgart: Reclam. Eintrag in Sammlung zeigen und [Wittgenstein 1971a]Wittgenstein, Ludwig (1971). Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen). Verhält sich einer der Interaktionspartner nicht entsprechend, muss er mit Sanktionen rechnen, was im Kontext kommunikativer Handlungszusammenhänge bedeuten kann: er muss damit rechnen, nicht verstanden zu werden, Widerspruch zu ernten oder um weitere Präzisierungen seiner Aussagen gebeten zu werden. Generell zeichnen sich Handlungen dadurch aus, dass sie zweckmäßig sind.[2] Kommunikationshandlungen haben, sehr allgemein gefasst, den herausgehobenen Zweck, das weitere Handeln der beteiligten Handelnden miteinander zu koordinieren. Das gilt offensichtlich nicht schon für eine Angriffs- oder Verteidigungshandlung. Wenn ein Hund dem anderen an die Gurgel zu springen bzw. dieser jenem auszuweichen versucht, lässt sich das nicht (jedenfalls nicht notwendig) dem Zweck unterordnen, das weitere Handeln der beiden zu koordinieren. Etwas anders sieht es allerdings bei der Unterwerfungshandlung aus (die entsprechend auch als Unterwerfungsgeste bezeichnet wird):[3] Dieses ‹Auf-den-Rücken-Legen-und-die-schutzlose-Kehle-Präsentieren› ist unmittelbar darauf gerichtet, dem anderen Hund klarzumachen, dass weitere Angriffe unnötig sind, da selbst keine Angriffe mehr unternommen werden. Die (erfolgreiche) Unterwerfungsgeste koordiniert also das weitere gegenseitige Verhalten der Hunde.
Direkte, sachbezügliche und kommunikative InteraktionenAn dem Beispiel der kämpfenden Hunde wird auch klar, dass nicht alle Interaktionen bereits kommunikativ sind. Insbesondere ist zu unterscheiden zwischen den folgenden drei Fällen (vgl. [Ros 2005a]Ros, Arno (2005).Materie und Geist. Eine philosophische Untersuchung. Paderborn: Mentis. Eintrag in Sammlung zeigen):
Während es mit einer sachbezüglichen Interaktion nur möglich ist, dem jeweiligen Gegenüber Einsicht in solche Sachverhalte zu vermitteln, die dieses selbst wahrnehmen kann, können mithilfe kommunikativer Interaktionen Einsichten auch in Sachverhalte vermittelt werden, die vom Gegenüber nicht selber unmittelbar wahrgenommen werden: sofern sich nämlich der Sender gegenüber dem Empfänger darstellen kann als jemand, der sich mit jenem Sachverhalt konfrontiert sieht. Das klingt zunächst etwas kompliziert, erfasst aber beispielsweise genau die Situation, in der von bestimmten Primaten spezifische Warnrufe beim Wahrnehmen von Schlangen oder Greifvögeln eingesetzt werden. Dabei wird der Schrei nur ausgestoßen, wenn auch Artgenossen in der Nähe sind, ihn zu hören. Im Schrei stellt sich der Schreiende den anderen gegenüber dar als jemand, der mit der Gegenwart einer Schlange (bzw. einem Greifvogel) konfrontiert ist. Die Reaktion auf das Erscheinen eines solchen Feindes muss jeweils unterschiedlich sein (bei Schlangen: nicht ins unübersichtliche Gebüsch laufen; bei Greifvögeln: ins Gebüsch in Deckung gehen). Sie tritt auch bei den Individuen, die nur den Warnruf hören, entsprechend ein, ganz ohne dass sie selbst die Schlange bzw. den Greifvogel wahrgenommen haben müssen. Kommunikation ist demnach, im Unterschied zur sachbezogenen Interaktion, immer mit einer Selbstpräsentation des Senders verbunden, der also nicht nur eine Beziehung zu dem Empfänger aufbauen, sondern auch in eine bestimmte Relation sich selbst und seinem Körper gegenüber eintreten muss (⊳ Interaktions-, Selbst- und Sachbezug). Von Zeichenhandlungen soll schließlich genau dann die Rede sein, wenn ein Gegenstand (auch Körperteil) aus Einsicht in die Besonderheiten seiner kommunikativen Verwendungssituation eingesetzt wird, und zwar zu dem vom Handelnden selbst erkannten Zweck der Kommunikation. Die Zweckmäßigkeit der Interaktion, in der das Zeichen verwendet wird, ist also nicht einfach durch stammesgeschichtliche Entwicklungsprozesse oder individualgeschichtliche Lernprozesse bestimmt, sondern zum Zweck für den Kommunizierenden selbst geworden.[4]
Bildgebrauch als Interaktion und als KommunikationAnhand eines trompe l'œils mag es zunächst erscheinen, als könnten Bilder auch lediglich als sachbezügliche Interaktionen wirken (siehe Abb. 2): Denn der Maler des abgebildeten trompe l'œils ermöglicht es mit der bemalten Fläche ja offenbar, dass seine Adressaten bestimmte Sachverhalte selbst sehen können: Er zeigt ihnen (im Sinne von Indikation) einen Raum, in dem unter vielem anderen zwei Bistro-Tische stehen, von denen einer einer jungen, dunkelhaarigen, schwarz gekleideten Frau, die ganz in sich versunken liest, als Armstütze dient. Die visuelle Erfahrung scheint ganz unmittelbar gegeben (⊳ auch Evidenz, visuelle/ikonische). Doch vernachlässigt eine solche Betrachtungsweise den Zeichencharakter des Bildes, da dann einfach eine Verwechslung vorliegt, das Bild also für das Abgebildete genommen wird. Genau das aber tun Bildnutzer in der Regel beim Bildgebrauch nicht. Vielmehr ist ihnen der Unterschied zwischen Bildträger und Dargestelltem jeweils (zumindest bis zu einem gewissen Grade) bewusst (⊳ dezeptiver und immersiver Modus). Auch der Zweck, den sie damit verbinden, das Bild jemandem zu präsentieren, ist ihnen in der Regel selbst bewusst. Versteht man den Bildgebrauch als kommunikative Interaktion, ergibt sich unmittelbar die folgende Frage: Wie stellt sich der Bildnutzer qua Bildgebrauch dem Kommunikationspartner gegenüber dar (⊳ Interaktions-, Selbst- und Sachbezug) und wer ist im Zweifelsfall der Kommunikationspartner, wenn etwa einer allein ein Bild betrachtet (⊳ Bildrezeption als Kommunikationsprozess)?
Auswirkungen auf andere BegriffeDie Handlungsaspekte des Bildgebrauchs werden im Rahmen der Bildpragmatik verhandelt. Dort finden sich auch weitere Gesichtspunkte des Bildhandelns. Dazu zählen insbesondere die Beziehung zwischen Affekt und Kommunikation und das Verständnis von Bildrezeption als Kommunikationsprozess. Die enge Beziehung von Zeichen- und Medienbegriff spiegelt sich zudem im Schlagwort Kommunikationsmedien wider.[5] |
Anmerkungen
[Austin 1972a]: Austin, John L. (1972). Zur Theorie der Sprechakte. Stuttgart: Reclam.
[Bühler 2000a]: Bühler, Karl (2000). Die Krise der Psychologie. Weilerswist: Velbrück, (orig.: 1927). [Kamlah & Lorenzen 1973a]: Kamlah, Wilhelm & Lorenzen, Paul (1973). Logische Propädeutik. Vorschule des vernünftigen Redens. München: BI Wissenschaftsverlag. [Mead 1968a]: Mead, George Herbert (1968). Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus. Frankfurt/M.: Suhrkamp. [Ros 2005a]: Ros, Arno (2005). Materie und Geist. Eine philosophische Untersuchung. Paderborn: Mentis. [Wittgenstein 1971a]: Wittgenstein, Ludwig (1971). Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Ausgabe 1: 2013 Verantwortlich: Lektorat: Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [42], Dimitri Liebsch [1] und Emilia Didier [1] — (Hinweis) Zitierhinweis: in Literatursammlung. Eintrag in Sammlung zeigen Schirra, Jörg R.J. (2013). Interaktion und Kommunikation. (Ausg. 1). In: Schirra, J.R.J.; Halawa, M. & Liebsch, D. (Hg.): Glossar der Bildphilosophie. (2012-2024). |