Karte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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==Karten und verwandte Bildfor&shy;men==
  
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Die Karte ist die zentrale Bildform der Karto&shy;graphie. Neben der Karte gibt es eine Reihe von karto&shy;graphi&shy;schen Bildfor&shy;men, die in der Karto&shy;graphie als karto&shy;graphi&shy;sche Darstel&shy;lungsfor&shy;men bzw. Ausdrucks&shy;formen (z.B. der Globus und der Ana&shy;morph<ref>Ana&shy;mor&shy;phen (Ana&shy;mor&shy;pho&shy;ten) sind kar&shy;to&shy;gra&shy;phi&shy;sche Dar&shy;stel&shy;lungs&shy;for&shy;men, bei de&shy;nen sich die räum&shy;lich ähn&shy;li&shy;che Wie&shy;der&shy;ga&shy;be auf die To&shy;po&shy;lo&shy;gie be&shy;grenzt; ⊳ [[Anamorphose|Ana&shy;mor&shy;pho&shy;se]]. Die me&shy;t&shy;ri&shy;schen Ei&shy;gen&shy;schaf&shy;ten wer&shy;den durch die Vi&shy;su&shy;a&shy;li&shy;sie&shy;run&shy;gen nicht&shy;räum&shy;li&shy;cher At&shy;tri&shy;bu&shy;te er&shy;setzt, wie z.B. die Flä&shy;chen&shy;grö&shy;ße der ein&shy;zel&shy;nen Staa&shy;ten pro&shy;por&shy;ti&shy;o&shy;nal zu der je&shy;wei&shy;li&shy;gen Ein&shy;woh&shy;ner&shy;zahl wie&shy;der&shy;ge&shy;ge&shy;ben wird.</ref>) bezeich&shy;net werden. Es gibt weiter&shy;hin karten&shy;verwand&shy;te Bildfor&shy;men (z.B. Luft&shy;bild, Satel&shy;liten&shy;bild), die nicht zum Gegen&shy;standsbe&shy;reich der Karto&shy;graphie gehö&shy;ren, da sie zwar globa&shy;le räumli&shy;che Struktu&shy;ren wieder&shy;geben, aber nicht mit Verall&shy;gemei&shy;nerung verbun&shy;den sind (vgl. <bib id='Pápay 2009a'></bib>).
=====Darstellung des gr. Zusammenhangs=====
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Die Karte gehört zu den ältes&shy;ten Bild&shy;typen. Die ersten Karten entstan&shy;den bereits in der Urge&shy;schichte. In der Anti&shy;ke wurde die Karto&shy;graphie, die durch Ptole&shy;mäus ihre erste theore&shy;tische Grund&shy;lage erhielt, als ‘Geo&shy;graphie’ (‹Erd&shy;zeichnung› oder ‹Erdbe&shy;schreibung›) bezeich&shy;net. In dieser Zeit wurde für das Bild und für die Karte dersel&shy;be Ausdruck (‘Pinax’) verwen&shy;det. Noch in der Renais&shy;sance ist der Bildter&shy;minus (‘Pictu&shy;ra’) auch für die Karte im Gebrauch gewe&shy;sen. Am Ende des 16. Jahrhun&shy;derts beginnt jedoch eine Abtren&shy;nung des Karten&shy;begriffs von dem Bildbe&shy;griff. Sie resul&shy;tierte in erster Linie daraus, dass die Male&shy;rei durch die [[Perspektive und Projektion|Zentral&shy;perspek&shy;tive]] eine [[Raum und Geometrie|geome&shy;trische]] Begrün&shy;dung erhielt, die von der geome&shy;trischen Struktur der Karte diver&shy;gierte. In Folge der zuneh&shy;menden Verwis&shy;senschaft&shy;lichung der Karto&shy;graphie in den nachfol&shy;genden Jahrhun&shy;derten kam es zur Loslö&shy;sung des Karten&shy;begrif&shy;fes von dem Bildbe&shy;griff. Damit sollte die auf wissen&shy;schaftli&shy;chen Grundla&shy;gen basie&shy;rende Karte von den vermeint&shy;lich “trivi&shy;alen” Bildern abge&shy;setzt werden. Durch diese Sezes&shy;sion entstand die heute noch oft verwen&shy;dete Triade ‘Bild’ – ‘Karte’ – ‘Text’, obwohl eine solche termi&shy;nolo&shy;gische Gegen&shy;über&shy;stellung nicht haltbar ist.
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Die Karte ist ein Bild, das meist auch Textein&shy;träge enthält. Texte in der Karte dienen zur Bilder&shy;klärung. Sie sind entwe&shy;der extern expli&shy;kativ, wie z.B. der Legen&shy;dentext (verba&shy;le Erklä&shy;rung zu den durch die Verall&shy;gemei&shy;nerung entstan&shy;denen Klassen), oder intern expli&shy;kativ, wie z.B. die Ortsna&shy;men, die eine indi&shy;vidu&shy;ali&shy;sieren&shy;de Zeichen&shy;erklä&shy;rung inner&shy;halb einer Klasse be&shy;zwecken. Die [[Sprach-Bild-Bezüge|Bild- und Textbe&shy;ziehung]] der Karte ist jedoch wesent&shy;lich kompli&shy;zierter, denn sie ist auch mit [[Bildsyntax|bild&shy;syntak&shy;tischen]] Beson&shy;derhei&shy;ten verbun&shy;den. Mit diesen Beson&shy;derhei&shy;ten lässt sich erklä&shy;ren, dass die Karten&shy;semio&shy;tik lange Zeit primär eine sprach&shy;orien&shy;tierte Ausrich&shy;tung annahm. Die Auffas&shy;sung der Karte als Zeichen&shy;system rückte die Karte in die enge Nähe des Mediums Sprache und rückte sie gleich&shy;zeitig von den ande&shy;ren Bild&shy;typen ab. Demzu&shy;folge galt die Thema&shy;tisie&shy;rung der Gemein&shy;samkei&shy;ten und der Unter&shy;schiede zwischen der Karte und ande&shy;ren Bild&shy;typen für die theore&shy;tische Karto&shy;graphie als irre&shy;levant.
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Als ein weiteres Gebiet der moder&shy;nen Karto&shy;graphie entfal&shy;tete sich die karto&shy;graphi&shy;sche [[Interaktion und Kommunikation|Kommu&shy;nika&shy;tionsthe&shy;orie]] mit starker infor&shy;mations&shy;theore&shy;tischer Ausprä&shy;gung, bei der die Karte als Medium der Infor&shy;mations&shy;über&shy;tragung im Mittel&shy;punkt stand. Dadurch verschwan&shy;den aus den Defi&shy;nitio&shy;nen der Karte auch dieje&shy;nigen Aus&shy;drücke, die eine Verbin&shy;dung der Karte zum Bild zumin&shy;dest andeu&shy;teten, wie z.B. ‘Grundriss&shy;bild’ oder ‘Darstel&shy;lung’. Sie wurden durch infor&shy;mations&shy;theore&shy;tische Termi&shy;ni ersetzt, wie z.B. ‘Träger von Infor&shy;matio&shy;nen’, ‘Reprä&shy;senta&shy;tion von geo&shy;räumli&shy;chen Daten’ und ‘Träger von Geo&shy;daten’. Die techni&shy;schen Wandlun&shy;gen in der prakti&shy;schen Karto&shy;graphie wirkten eben&shy;falls in diese Richtung. Die digi&shy;talen Karten als zentra&shy;le Bestand&shy;teile von GIS (Geo&shy;graphi&shy;schen Infor&shy;mations&shy;syste&shy;men) weisen nicht nur verän&shy;derba&shy;re Maß&shy;stäbe und [[interaktives Bild|Inter&shy;akti&shy;vität]], sondern auch eine enge Verbin&shy;dung von Daten&shy;banken auf. Somit wird die Karte Bestand&shy;teil von digi&shy;talen Daten&shy;model&shy;len.
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Mit den oben angedeute&shy;ten Entwick&shy;lungsten&shy;denzen in der Karto&shy;graphie lässt sich, zumin&shy;dest partiell, die bedau&shy;ernswer&shy;te Igno&shy;ranz der Karto&shy;graphie gegen&shy;über dem [[Linguistic turn, pictorial turn, medial turn|''iconic turn'']] erklä&shy;ren, als deren Folge die umfas&shy;sende theore&shy;tische Refle&shy;xion des Bild&shy;charak&shy;ters der Karte immer noch aussteht. In letzter Zeit erfuhr die Karto&shy;graphie in den Kultur- und Sozial&shy;wissen&shy;schaften eine beson&shy;dere Beach&shy;tung durch die Hinwen&shy;dung zur Raum&shy;proble&shy;matik, die mit ‘spatial turn’, ‘topo&shy;graphical turn’, ‘topo&shy;logical turn’ und auch mit ‘geo&shy;graphi&shy;cal turn’ bezeich&shy;net wird. Diese ''turns'' ließen ein weite&shy;res Desi&shy;derat der theore&shy;tischen Karto&shy;graphie erken&shy;nen, nämlich: dass trotz eini&shy;ger Ansät&shy;ze zum karto&shy;graphi&shy;schen Raum&shy;konzept keine syste&shy;mati&shy;sche karto&shy;graphi&shy;sche Raum&shy;theorie vorhan&shy;den ist. Bei der Erfas&shy;sung der Beson&shy;derhei&shy;ten der Karte als Bild ist die Charak&shy;teris&shy;tik der Bezie&shy;hung der Karte zum Raum von großer Bedeu&shy;tung.
  
<!--Hier die entsprechende Textpassage einfügen-->
 
<!--Anmerkung zwischen <ref> und </ref> im laufenden Text-->
 
<!--Literaturverweise im laufenden Text <bib id='Jonas 61a'>Jonas 1961</bib> -->
 
<!--  ... id im Literaturverzeichnis nachsehen, gegebenenfalls neu einfügen -->
 
<!--  ... (siehe Link "Sammlung" in Bibliographie-Box -->
 
<!-- Bilder als thumbs einsetzen, Muster: [[Datei:Beispiel.png|thumb|Bildtitel]] -->
 
  
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==Engere Begriffsbestim&shy;mung==
  
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Die Karte ist ein bildliches Struktur&shy;modell, dessen Zeichen&shy;system<ref>''JRJS'': Der Aus&shy;druck ‘Zei&shy;chen&shy;sys&shy;tem’ ver&shy;weist hier auf die ''in&shy;ne&shy;re'' Struk&shy;tu&shy;rie&shy;rung ei&shy;nes je&shy;den ein&shy;zel&shy;nen un&shy;ter den Be&shy;griff »Kar&shy;te« fal&shy;len&shy;den Ge&shy;samt&shy;zei&shy;chens aus bild&shy;haf&shy;ten, tex&shy;tu&shy;el&shy;len und an&shy;de&shy;ren (Teil-)Zei&shy;chen, nicht, wie an an&shy;de&shy;rer Stel&shy;le im Glos&shy;sar, auf die ''äu&shy;ße&shy;re'' Struk&shy;tu&shy;rie&shy;rung al&shy;ler ein&shy;zel&shy;nen Kar&shy;ten zu ei&shy;nem Sys&shy;tem von un&shy;ab&shy;hän&shy;gi&shy;gen aber mit&shy;ein&shy;an&shy;der ver&shy;wand&shy;ten Zei&shy;chen aus der&shy;sel&shy;ben Klas&shy;se »Kar&shy;te«; vgl. [[Zeichen, Zeichenträger, Zeichensystem|Zei&shy;chen, Zei&shy;chen&shy;trä&shy;ger, Zei&shy;chen&shy;sys&shy;tem]]. </ref> globa&shy;le räumli&shy;che Struktu&shy;ren räumlich ähnlich (trans&shy;forma&shy;tiv) wieder&shy;gibt. Die nachfol&shy;genden Ausfüh&shy;rungen enthal&shy;ten Erläu&shy;terungen zu den einzel&shy;nen Aspek&shy;ten dieser Begriffs&shy;bestim&shy;mung.
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Aus dem Modellcharakter der Karte folgt, dass die Karte zu jenen Bild&shy;typen gehört, die einen engen Objekt&shy;bezug aufwei&shy;sen. Die [[Ähnlichkeit|Ähnlich&shy;keit]] bei der Karte ist ein wesent&shy;liches, bild&shy;konsti&shy;tuieren&shy;des Merkmal. Diese Eigen&shy;schaft trennt die Karte von bestimm&shy;ten Bildern der [[Malerei|Male&shy;rei]], insbe&shy;sonde&shy;re von denen der nicht&shy;gegen&shy;ständli&shy;chen Male&shy;rei (⊳ [[Semantik ungegenständlicher Bilder|Seman&shy;tik unge&shy;genständ&shy;licher Bilder]]). Ande&shy;rerseits verbin&shy;det diese Eigen&shy;schaft die Karte mit solchen Bild&shy;typen, zu denen z.B. die [[Fotografie|photo&shy;graphi&shy;schen Aufnah&shy;men]] gehö&shy;ren. Die Karte gehört jedoch zu den bildli&shy;chen Model&shy;len, bei denen der Gegen&shy;standbe&shy;zug auf die Struktur begrenzt ist. Dadurch liegt eine erheb&shy;liche Diver&shy;genz zu den Luft&shy;bildern und Satel&shy;liten&shy;bildern vor. Die Ähnlich&shy;keit zu dem Objekt begrenzt sich bei der Karte entspre&shy;chend auf die struktu&shy;relle Ähnlich&shy;keit. Daraus folgt, dass die Karte stets mit [[Abstraktion|Abstrak&shy;tion]] verbun&shy;den ist, zumin&shy;dest mit Verein&shy;fachung, Idea&shy;lisie&shy;rung und Typi&shy;sierung (vgl. <bib id='Schmauks & Nöth 1998a'></bib>).
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Eine weitere besondere Bildeigen&shy;schaft der Karte ist, dass sie aus einem System von [[Zeichen, Zeichenträger, Zeichensystem|Zeichen]] besteht. Das bedeu&shy;tet, dass die Karte aus disjunk&shy;ten Zeichen zusam&shy;menge&shy;setzt ist, aus punkt&shy;haften Zeichen (z.B. Orts&shy;signa&shy;turen), linien&shy;haften Zeichen (z.B. Straßen&shy;signa&shy;turen) und flächen&shy;haften Zeichen (z.B. Waldsig&shy;natu&shy;ren). Die karto&shy;graphi&shy;schen Zeichen resul&shy;tieren aus Verall&shy;gemei&shy;nerun&shy;gen, daher weisen sie stets eine eindeu&shy;tige [[Pragmatik, Semantik, Syntax|Seman&shy;tik]] auf, im Gegen&shy;satz zu Bild&shy;typen ohne eindeu&shy;tige Seman&shy;tik. Zu solchen Bild&shy;typen gehö&shy;ren u.a. [[Künstlerisches Bild und Alltagsbild|Kunst&shy;werke]] und teil&shy;weise auch photo&shy;graphi&shy;sche Aufnah&shy;men. Auch die karten&shy;verwand&shy;ten Luft&shy;bilder gehö&shy;ren hierher. Aus diesem Grund ist der Einsatz von Luft&shy;bild&shy;inter&shy;preta&shy;tion zur Über&shy;führung der räumli&shy;chen Infor&shy;matio&shy;nen aus dem Luftbild in die Karte erfor&shy;derlich. Die aus disjunk&shy;ten Zeichen beste&shy;henden Bild&shy;typen, wie z.B. die Karte und das Diagramm, weisen eine [[Morphologie und Syntax|echte Syntax]] auf, im Gegen&shy;satz zu den Bild&shy;typen, die keine eindeu&shy;tige syntak&shy;tisch Gliede&shy;rung aufwei&shy;sen, d.h. eigent&shy;lich aus einem einzi&shy;gen Zeichen beste&shy;hen, wie insbe&shy;sonde&shy;re künstle&shy;rische Bilder. Dies trifft auch auf Foto&shy;grafien zu, der man nur eine Pseudo&shy;syntax oder eine diffu&shy;se Syntax zuspre&shy;chen kann, da sie ledig&shy;lich eine Zeichen&shy;element-Zeichen&shy;element-Bezie&shy;hung aufwei&shy;sen (vgl. <bib id='Keates 1982a'></bib>).
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Aus dem Zeichensystem&shy;charak&shy;ter der Karte folgt, dass die Karte stets auch mit Symbo&shy;lizi&shy;tät verbun&shy;den ist. Bei der karto&shy;graphi&shy;schen Symbo&shy;lizi&shy;tät kann man zwischen [[Symbol, Index, Ikon|iko&shy;nischer und nicht&shy;iko&shy;nischer]] Symbo&shy;lizi&shy;tät unter&shy;scheiden. Bei der karto&shy;graphi&shy;schen Iko&shy;nizi&shy;tät kann man raum&shy;struktu&shy;relle und physio&shy;gnomi&shy;sche Iko&shy;nizi&shy;tät unter&shy;scheiden. Die raum&shy;struktu&shy;relle Iko&shy;nizi&shy;tät ist mit idea&shy;lisie&shy;renden und typi&shy;sieren&shy;den Abstrak&shy;tionen verbun&shy;den. Da die Karte ein räumli&shy;ches Struktur&shy;modell ist, gehört diese Form der Iko&shy;nizi&shy;tät (räumli&shy;che Struktur&shy;ähnlich&shy;keit, iko&shy;nische Syntax) zu den Wesens&shy;eigen&shy;schaften der Karte (⊳ [[Strukturbild|Struktur&shy;bild]]).
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Die physiognomische Ikonizität resul&shy;tiert aus der Ähnlich&shy;keit zu der äuße&shy;ren Erschei&shy;nung der Refe&shy;renzob&shy;jekte (⊳ [[Referenz, Denotation, Exemplifikation|Refe&shy;renz, Deno&shy;tation, Exem&shy;plifi&shy;kation]], ⊳ [[Mimesis|Mime&shy;sis]]). Eine solche Iko&shy;nizi&shy;tät weist z.B. die realis&shy;tische Darstel&shy;lung von Wasser&shy;flächen oder die Darstel&shy;lung der dritten Dimen&shy;sion durch Schumme&shy;rung auf. In semio&shy;tischer Hinsicht ist die iko&shy;nische Symbo&shy;lizi&shy;tät, bei der ein Ikon ein ande&shy;res Objekt vertritt, etwas merkwür&shy;dig, da sie sowohl iko&shy;nisch als auch arbi&shy;trär ist. Bei dieser Form der Iko&shy;nizi&shy;tät wird eine Objekt&shy;klasse gebil&shy;det, die mit einem Ikon wieder&shy;gege&shy;ben wird. Es handelt sich hier nicht um eine indi&shy;vidu&shy;elle Darstel&shy;lung, die iko&shy;nische Symbo&shy;lizi&shy;tät ist vielmehr als eine Verall&shy;gemei&shy;nerung zu verste&shy;hen, bei der das Ikon als Symbol fungiert. Das iko&shy;nische Symbol kann auch einen Bezug auf die Physio&shy;gnomie eines ganz ande&shy;ren Objek&shy;tes haben, so z.B. oft bei [[Bilderschrift und Piktogramm|Pikto&shy;grammen]]. Zu dieser nicht&shy;iko&shy;nischen symbo&shy;lischen Pikto&shy;riali&shy;tät gehö&shy;ren u.a. arbi&shy;träre geome&shy;trische Karten&shy;signa&shy;turen und Karten&shy;diagram&shy;me.
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Die wichtigste ikonische Eigen&shy;schaft der Karte besteht darin, dass sie Räume abbil&shy;det. Raum&shy;abbil&shy;dung ist jedoch kein inva&shy;riantes Merkmal von Bildern. Es gibt Bilder ohne Objekt&shy;raumbe&shy;ziehung, wie z.B. [[Semantik ungegenständlicher Bilder|abstrak&shy;te Bilder]] und [[Diagramm|Diagram&shy;me]]. Eine wesent&shy;liche Karten&shy;eigen&shy;schaft ist, noch etwas genau&shy;er gesagt, der auf Makro&shy;räume gerich&shy;tete Objekt&shy;raumbe&shy;zug. Die Karte bezieht sich auf globa&shy;le räumli&shy;che Struktu&shy;ren, auf die Ober&shy;fläche eines Himmels&shy;körpers (Erde, Mond, Mars usw.) oder auf die räumli&shy;che Bezie&shy;hung von mehre&shy;ren Himmels&shy;körpern (Stern&shy;karte). Großmaß&shy;stäbi&shy;ge räumli&shy;che Struktur&shy;model&shy;le, die nur einen kleinen Ausschnitt der Erdober&shy;fläche wieder&shy;geben, werden nicht als ‘Karten’, sondern als ‘Pläne’ bezeich&shy;net.<ref>Die Be&shy;zeich&shy;nung ‘Stadt&shy;plan’ ist dem&shy;zu&shy;fol&shy;ge un&shy;glück&shy;lich, da Stadt&shy;plä&shy;ne ei&shy;nen Aus&shy;schnitt der Erd&shy;ober&shy;flä&shy;che wie&shy;der&shy;ge&shy;ben.</ref>
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Die raumstrukturelle Transfor&shy;mation weist bei den Karten zwei wesent&shy;liche Aspek&shy;te auf: den Maßstab und die Verwen&shy;dung von Karten&shy;netzent&shy;würfen. Die letzte&shy;ren ermög&shy;lichen eine geome&shy;trisch richti&shy;ge Abbil&shy;dung der sphäri&shy;schen Raum&shy;struktur in die zweidi&shy;mensio&shy;nale Ebe&shy;ne, wobei die topo&shy;logi&shy;schen Eigen&shy;schaften erhal&shy;ten bleiben, aber die metri&shy;schen Struktu&shy;ren (z.B. Abstän&shy;de, Winkel, Fläche) modi&shy;fiziert werden. Nur in großen Maßstä&shy;ben können die metri&shy;schen Eigen&shy;schaften ohne Defor&shy;matio&shy;nen wieder&shy;gege&shy;ben werden. Für Karten von kleine&shy;ren Maßstä&shy;ben gibt es Karten&shy;netzent&shy;würfe, die nur bestimm&shy;te metri&shy;sche Eigen&shy;schaften ohne Defor&shy;mation wieder&shy;geben können (Abstand&shy;treue, Winkel&shy;treue oder Flächen&shy;treue).
  
  
=====Engere Begriffsbestimmung=====
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==Kartentypen==
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Die Karten können nach verschie&shy;denen Merkma&shy;len klassi&shy;fiziert werden. Nach dem Maßstab werden beispiels&shy;weise klein- und großmaß&shy;stäbige Karten unter&shy;schieden. Nach der ''Thema&shy;tik'' werden zunächst zwei Karten&shy;gruppen ausge&shy;wiesen. Bei der ersten Karten&shy;gruppe wird eine komple&shy;xe Abbil&shy;dung der Erd&shy;ober&shy;fläche ange&shy;strebt, ohne bestimm&shy;te Ele&shy;mente der Erd&shy;ober&shy;fläche hervor&shy;zuhe&shy;ben. Im Vorder&shy;grund steht hier die Wieder&shy;gabe von sichtba&shy;ren Objek&shy;ten der Erd&shy;ober&shy;fläche. Die primä&shy;re Pikto&shy;riali&shy;tät dieser Karten ist daher die Präsen&shy;tation. Die Visua&shy;lisie&shy;rung (wie z.B. das Sicht&shy;bar&shy;machen der Grenzen oder die Wieder&shy;gabe des Reliefs durch Höhen&shy;linien) spielt hier nur eine sekun&shy;däre Rolle. Die weite&shy;re Unter&shy;teilung dieser Karten&shy;gruppe erfolgt nach dem Maßstab. Die großmaß&shy;stäbi&shy;gen Karten dieser Gruppe werden als topo&shy;graphi&shy;sche Karten, die kleinmaß&shy;stäbi&shy;gen Karten hinge&shy;gen als allge&shy;mein-geo&shy;graphi&shy;sche oder choro&shy;graphi&shy;sche Karten bezeich&shy;net. Bei den letzte&shy;ren nimmt die Visua&shy;lisierung einen größe&shy;ren Umfang ein.
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Zu der zweiten Karten&shy;gruppe gehö&shy;ren die ''thema&shy;tischen'' Karten, bei denen eine bestimm&shy;te Thema&shy;tik in dem Vorder&shy;grund steht. Ihre thema&shy;tische Vielfalt ist außer&shy;ordent&shy;lich vielfäl&shy;tig, da sich alles, was einen rele&shy;vanten räumli&shy;chen Bezug zu der Ober&shy;fläche eines Himmels&shy;körpers besitzt, karto&shy;graphisch visua&shy;lisieren lässt. Hierher gehö&shy;ren u.a. Bevöl&shy;kerungs&shy;karten, poli&shy;tische Karten, geolo&shy;gische Karten, Boden&shy;karten.
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Die Karten werden auch nach dem ''Umfang'' des in den Karten erfass&shy;ten Raums in diver&shy;gente Typen einge&shy;teilt, so z.B. in Welt&shy;karten, Erdteil&shy;karten und Länder&shy;karten. Nach der Karten&shy;struktur erfolgt eine Diffe&shy;renzie&shy;rung in ana&shy;lyti&shy;sche Karten (Konzen&shy;tration auf eine bestimm&shy;te Thema&shy;tik), synthe&shy;tische Karten (enge graphi&shy;sche Verbin&shy;dung von mehre&shy;ren Attri&shy;buten bei der Visua&shy;lisie&shy;rung) und komple&shy;xe (‘multi&shy;thema&shy;tische’) Karten.
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Auf der Grundlage der ''medialen'' Klassi&shy;fika&shy;tion werden Papier&shy;karten und digi&shy;tale Karten unter&shy;schieden. Die Vielfalt der letzte&shy;ren reicht von den Raster&shy;datei-Karten bis zu den Vektor&shy;datei-Karten mit Inter&shy;akti&shy;vität und Daten&shy;bankver&shy;bindung.
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Eine sehr wichtige Klassi&shy;fika&shy;tionsgrund&shy;lage ist die ''Funktion'' der Karten, da die Funktion in entschei&shy;dendem Maße die karto&shy;graphi&shy;sche Darstel&shy;lung beein&shy;flusst, wie z.B. die Thema&shy;tik, den Maßstab und auch die Art der karto&shy;graphi&shy;schen Pikto&shy;riali&shy;tät. Nach der Funktion unter&shy;scheidet man beispiels&shy;weise Verwal&shy;tungskar&shy;ten, See&shy;na&shy;viga&shy;tionskar&shy;ten, Schulkar&shy;ten usw.
  
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==Auswirkungen auf andere Begrif&shy;fe==
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Nachdem die [[Bildsemiotik|Bildsemio&shy;tik]] die Ähnlich&shy;keit weder als hinrei&shy;chende noch als notwen&shy;dige Bedin&shy;gung für die pikto&shy;rale Reprä&shy;senta&shy;tion erach&shy;tete, versuch&shy;te Nelson Goodman die Unter&shy;scheidung zwischen dem Bild und dem sprachli&shy;chen Symbol&shy;system durch ihre syntak&shy;tischen Beson&shy;derhei&shy;ten vorzu&shy;nehmen. Danach ist das Bild nicht disjunkt, [[Syntaktische Dichte|syntak&shy;tisch dicht]] und unend&shy;lich diffe&shy;renziert (<bib id='Goodman 1968a'></bib>). Das sprachli&shy;che Symbol&shy;schema ist hinge&shy;gen disjunkt, syntak&shy;tisch nicht dicht aber endlich diffe&shy;renziert. Die Karte als disjunk&shy;tes Zeichen&shy;system ist der Kronzeu&shy;ge dafür, dass die von Goodman ange&shy;gebe&shy;nen syntak&shy;tischen Merkma&shy;le keine inva&shy;rianten Merkma&shy;le des Bildes sind. Aus syntak&shy;tischer Sicht wäre es über&shy;legungs&shy;wert, die folgen&shy;den Bild&shy;typen zu unter&shy;scheiden:<ref>Vgl. hier&shy;zu auch die Pas&shy;sa&shy;ge zum Un&shy;ter&shy;schied zwi&shy;schen spach&shy;li&shy;chen und wort/satz-sprach&shy;li&shy;chen Zei&shy;chen&shy;sys&shy;te&shy;men im Ar&shy;ti&shy;kel [[Zeichen, Zeichenträger, Zeichensystem#Sprachliche Zeichen|Zei&shy;chen, Zei&shy;chen&shy;trä&shy;ger, Zei&shy;chen&shy;sys&shy;tem]] so&shy;wie die Aus&shy;füh&shy;run&shy;gen zu [[Morphologie und Syntax|Mor&shy;pho&shy;lo&shy;gie und Syn&shy;tax]]. Sie&shy;he auch <bib id='Pápay 2012a'>Pá&shy;pay 2012a</bib>.</ref> 
  
=====optional Beispiele=====
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* Typ 1: Bilder, die aus einem einzi&shy;gen Zeichen beste&shy;hen. Zwischen den einzel&shy;nen Zeichen&shy;teilen gibt es keine syntak&shy;tische Disjunkt&shy;heit. Sie sind [[Syntaktische Dichte|syntak&shy;tisch dicht]]. Die Zeichen&shy;teil-Zeichen&shy;teil-Rela&shy;tion bzw. die Zeichen&shy;ele&shy;ment-Zeichen&shy;ele&shy;ment-Rela&shy;tion ist diffus. Zu diesem Bildtyp gehö&shy;ren z.B. Gemäl&shy;de und Fotos.
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* Typ 2: Bilder, die aus Zeichen&shy;komple&shy;xen beste&shy;hen, wobei bei den einzel&shy;nen den Komplex bilden&shy;den Zeichen syntak&shy;tische Disjunkt&shy;heit vorliegt. Sie sind nicht syntak&shy;tisch dicht. Die Zeichen-Zeichen-Rela&shy;tion ist eindeu&shy;tig. Hierher gehö&shy;ren bestimm&shy;te Karten und [[Diagramm|Diagram&shy;me]].
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* Typ 3: Bilder, die primär aus syntak&shy;tisch diskunk&shy;ten Zeichen&shy;komple&shy;xen beste&shy;hen, in die aber auch Bilder vom Typ 1 inte&shy;griert sind, welche die syntak&shy;tische Disjunkt&shy;heit des Gesamt&shy;zeichens unter&shy;graben.
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Der Begriff »Struktur&shy;modell« sollte in die Bild&shy;wissen&shy;schaft als ein zentra&shy;ler Begriff einge&shy;führt werden (⊳ [[Strukturbild|Struktur&shy;bild]] und [[Semantik logischer Bilder|Seman&shy;tik logi&shy;scher Bilder]]).
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Aus kartographischer Sicht ist die Ermitt&shy;lung der in&shy;varian&shy;ten Merkma&shy;le des Bildes von sekun&shy;därer Bedeu&shy;tung. Wesent&shy;lich wichti&shy;ger ist die Erar&shy;beitung von theore&shy;tischen Grund&shy;lagen zur Klassi&shy;fizie&shy;rung von Bild&shy;typen. Dazu gehört die umfas&shy;sende Erfas&shy;sung der Pikto&shy;riali&shy;tätsty&shy;pen (z.B. Präsen&shy;tation und Visua&shy;lisie&shy;rung), der Ähnlich&shy;keitsty&shy;pen und der Bildraum&shy;typen.
  
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* [[Abstraktion]]
 
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* [[Ähnlichkeit]]
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* [[Anamorphose]]
 
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* [[Bilderschrift und Piktogramm]]
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* [[Bildsemiotik]]
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* [[Bildsyntax]]
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* [[Diagramm]]
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* [[Fotografie]]
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* [[Interaktion und Kommunikation]]
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* [[Interaktives Bild]]
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* [[Künstlerisches Bild und Alltagsbild]]
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* [[Malerei]]
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* [[Morphologie und Syntax]]
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* [[Perspektive und Projektion]]
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* [[Pragmatik, Semantik, Syntax]]
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* [[Raum und Geometrie]]
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* [[Referenz, Denotation, Exemplifikation]]
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* [[Semantik logischer Bilder]]
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* [[Semantik ungegenständlicher Bilder]]
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* [[Sprach-Bild-Bezüge]]
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* [[Strukturbild]]
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* [[Symbol, Index, Ikon]]
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* [[Syntaktische Dichte]]
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* [[Zeichen, Zeichenträger, Zeichensystem]]
  
 
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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2019, 16:40 Uhr

Unterpunkt zu: Bildverwendungstypen


Karten und verwandte Bildfor­men

Die Karte ist die zentrale Bildform der Karto­graphie. Neben der Karte gibt es eine Reihe von karto­graphi­schen Bildfor­men, die in der Karto­graphie als karto­graphi­sche Darstel­lungsfor­men bzw. Ausdrucks­formen (z.B. der Globus und der Ana­morph[1]) bezeich­net werden. Es gibt weiter­hin karten­verwand­te Bildfor­men (z.B. Luft­bild, Satel­liten­bild), die nicht zum Gegen­standsbe­reich der Karto­graphie gehö­ren, da sie zwar globa­le räumli­che Struktu­ren wieder­geben, aber nicht mit Verall­gemei­nerung verbun­den sind (vgl. [Pápay 2009a]Literaturangabe fehlt.
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).

Die Karte gehört zu den ältes­ten Bild­typen. Die ersten Karten entstan­den bereits in der Urge­schichte. In der Anti­ke wurde die Karto­graphie, die durch Ptole­mäus ihre erste theore­tische Grund­lage erhielt, als ‘Geo­graphie’ (‹Erd­zeichnung› oder ‹Erdbe­schreibung›) bezeich­net. In dieser Zeit wurde für das Bild und für die Karte dersel­be Ausdruck (‘Pinax’) verwen­det. Noch in der Renais­sance ist der Bildter­minus (‘Pictu­ra’) auch für die Karte im Gebrauch gewe­sen. Am Ende des 16. Jahrhun­derts beginnt jedoch eine Abtren­nung des Karten­begriffs von dem Bildbe­griff. Sie resul­tierte in erster Linie daraus, dass die Male­rei durch die Zentral­perspek­tive eine geome­trische Begrün­dung erhielt, die von der geome­trischen Struktur der Karte diver­gierte. In Folge der zuneh­menden Verwis­senschaft­lichung der Karto­graphie in den nachfol­genden Jahrhun­derten kam es zur Loslö­sung des Karten­begrif­fes von dem Bildbe­griff. Damit sollte die auf wissen­schaftli­chen Grundla­gen basie­rende Karte von den vermeint­lich “trivi­alen” Bildern abge­setzt werden. Durch diese Sezes­sion entstand die heute noch oft verwen­dete Triade ‘Bild’ – ‘Karte’ – ‘Text’, obwohl eine solche termi­nolo­gische Gegen­über­stellung nicht haltbar ist.

Die Karte ist ein Bild, das meist auch Textein­träge enthält. Texte in der Karte dienen zur Bilder­klärung. Sie sind entwe­der extern expli­kativ, wie z.B. der Legen­dentext (verba­le Erklä­rung zu den durch die Verall­gemei­nerung entstan­denen Klassen), oder intern expli­kativ, wie z.B. die Ortsna­men, die eine indi­vidu­ali­sieren­de Zeichen­erklä­rung inner­halb einer Klasse be­zwecken. Die Bild- und Textbe­ziehung der Karte ist jedoch wesent­lich kompli­zierter, denn sie ist auch mit bild­syntak­tischen Beson­derhei­ten verbun­den. Mit diesen Beson­derhei­ten lässt sich erklä­ren, dass die Karten­semio­tik lange Zeit primär eine sprach­orien­tierte Ausrich­tung annahm. Die Auffas­sung der Karte als Zeichen­system rückte die Karte in die enge Nähe des Mediums Sprache und rückte sie gleich­zeitig von den ande­ren Bild­typen ab. Demzu­folge galt die Thema­tisie­rung der Gemein­samkei­ten und der Unter­schiede zwischen der Karte und ande­ren Bild­typen für die theore­tische Karto­graphie als irre­levant.

Als ein weiteres Gebiet der moder­nen Karto­graphie entfal­tete sich die karto­graphi­sche Kommu­nika­tionsthe­orie mit starker infor­mations­theore­tischer Ausprä­gung, bei der die Karte als Medium der Infor­mations­über­tragung im Mittel­punkt stand. Dadurch verschwan­den aus den Defi­nitio­nen der Karte auch dieje­nigen Aus­drücke, die eine Verbin­dung der Karte zum Bild zumin­dest andeu­teten, wie z.B. ‘Grundriss­bild’ oder ‘Darstel­lung’. Sie wurden durch infor­mations­theore­tische Termi­ni ersetzt, wie z.B. ‘Träger von Infor­matio­nen’, ‘Reprä­senta­tion von geo­räumli­chen Daten’ und ‘Träger von Geo­daten’. Die techni­schen Wandlun­gen in der prakti­schen Karto­graphie wirkten eben­falls in diese Richtung. Die digi­talen Karten als zentra­le Bestand­teile von GIS (Geo­graphi­schen Infor­mations­syste­men) weisen nicht nur verän­derba­re Maß­stäbe und Inter­akti­vität, sondern auch eine enge Verbin­dung von Daten­banken auf. Somit wird die Karte Bestand­teil von digi­talen Daten­model­len.

Mit den oben angedeute­ten Entwick­lungsten­denzen in der Karto­graphie lässt sich, zumin­dest partiell, die bedau­ernswer­te Igno­ranz der Karto­graphie gegen­über dem iconic turn erklä­ren, als deren Folge die umfas­sende theore­tische Refle­xion des Bild­charak­ters der Karte immer noch aussteht. In letzter Zeit erfuhr die Karto­graphie in den Kultur- und Sozial­wissen­schaften eine beson­dere Beach­tung durch die Hinwen­dung zur Raum­proble­matik, die mit ‘spatial turn’, ‘topo­graphical turn’, ‘topo­logical turn’ und auch mit ‘geo­graphi­cal turn’ bezeich­net wird. Diese turns ließen ein weite­res Desi­derat der theore­tischen Karto­graphie erken­nen, nämlich: dass trotz eini­ger Ansät­ze zum karto­graphi­schen Raum­konzept keine syste­mati­sche karto­graphi­sche Raum­theorie vorhan­den ist. Bei der Erfas­sung der Beson­derhei­ten der Karte als Bild ist die Charak­teris­tik der Bezie­hung der Karte zum Raum von großer Bedeu­tung.


Engere Begriffsbestim­mung

Die Karte ist ein bildliches Struktur­modell, dessen Zeichen­system[2] globa­le räumli­che Struktu­ren räumlich ähnlich (trans­forma­tiv) wieder­gibt. Die nachfol­genden Ausfüh­rungen enthal­ten Erläu­terungen zu den einzel­nen Aspek­ten dieser Begriffs­bestim­mung.

Aus dem Modellcharakter der Karte folgt, dass die Karte zu jenen Bild­typen gehört, die einen engen Objekt­bezug aufwei­sen. Die Ähnlich­keit bei der Karte ist ein wesent­liches, bild­konsti­tuieren­des Merkmal. Diese Eigen­schaft trennt die Karte von bestimm­ten Bildern der Male­rei, insbe­sonde­re von denen der nicht­gegen­ständli­chen Male­rei (⊳ Seman­tik unge­genständ­licher Bilder). Ande­rerseits verbin­det diese Eigen­schaft die Karte mit solchen Bild­typen, zu denen z.B. die photo­graphi­schen Aufnah­men gehö­ren. Die Karte gehört jedoch zu den bildli­chen Model­len, bei denen der Gegen­standbe­zug auf die Struktur begrenzt ist. Dadurch liegt eine erheb­liche Diver­genz zu den Luft­bildern und Satel­liten­bildern vor. Die Ähnlich­keit zu dem Objekt begrenzt sich bei der Karte entspre­chend auf die struktu­relle Ähnlich­keit. Daraus folgt, dass die Karte stets mit Abstrak­tion verbun­den ist, zumin­dest mit Verein­fachung, Idea­lisie­rung und Typi­sierung (vgl. [Schmauks & Nöth 1998a]Literaturangabe fehlt.
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).

Eine weitere besondere Bildeigen­schaft der Karte ist, dass sie aus einem System von Zeichen besteht. Das bedeu­tet, dass die Karte aus disjunk­ten Zeichen zusam­menge­setzt ist, aus punkt­haften Zeichen (z.B. Orts­signa­turen), linien­haften Zeichen (z.B. Straßen­signa­turen) und flächen­haften Zeichen (z.B. Waldsig­natu­ren). Die karto­graphi­schen Zeichen resul­tieren aus Verall­gemei­nerun­gen, daher weisen sie stets eine eindeu­tige Seman­tik auf, im Gegen­satz zu Bild­typen ohne eindeu­tige Seman­tik. Zu solchen Bild­typen gehö­ren u.a. Kunst­werke und teil­weise auch photo­graphi­sche Aufnah­men. Auch die karten­verwand­ten Luft­bilder gehö­ren hierher. Aus diesem Grund ist der Einsatz von Luft­bild­inter­preta­tion zur Über­führung der räumli­chen Infor­matio­nen aus dem Luftbild in die Karte erfor­derlich. Die aus disjunk­ten Zeichen beste­henden Bild­typen, wie z.B. die Karte und das Diagramm, weisen eine echte Syntax auf, im Gegen­satz zu den Bild­typen, die keine eindeu­tige syntak­tisch Gliede­rung aufwei­sen, d.h. eigent­lich aus einem einzi­gen Zeichen beste­hen, wie insbe­sonde­re künstle­rische Bilder. Dies trifft auch auf Foto­grafien zu, der man nur eine Pseudo­syntax oder eine diffu­se Syntax zuspre­chen kann, da sie ledig­lich eine Zeichen­element-Zeichen­element-Bezie­hung aufwei­sen (vgl. [Keates 1982a]Literaturangabe fehlt.
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).

Aus dem Zeichensystem­charak­ter der Karte folgt, dass die Karte stets auch mit Symbo­lizi­tät verbun­den ist. Bei der karto­graphi­schen Symbo­lizi­tät kann man zwischen iko­nischer und nicht­iko­nischer Symbo­lizi­tät unter­scheiden. Bei der karto­graphi­schen Iko­nizi­tät kann man raum­struktu­relle und physio­gnomi­sche Iko­nizi­tät unter­scheiden. Die raum­struktu­relle Iko­nizi­tät ist mit idea­lisie­renden und typi­sieren­den Abstrak­tionen verbun­den. Da die Karte ein räumli­ches Struktur­modell ist, gehört diese Form der Iko­nizi­tät (räumli­che Struktur­ähnlich­keit, iko­nische Syntax) zu den Wesens­eigen­schaften der Karte (⊳ Struktur­bild).

Die physiognomische Ikonizität resul­tiert aus der Ähnlich­keit zu der äuße­ren Erschei­nung der Refe­renzob­jekte (⊳ Refe­renz, Deno­tation, Exem­plifi­kation, ⊳ Mime­sis). Eine solche Iko­nizi­tät weist z.B. die realis­tische Darstel­lung von Wasser­flächen oder die Darstel­lung der dritten Dimen­sion durch Schumme­rung auf. In semio­tischer Hinsicht ist die iko­nische Symbo­lizi­tät, bei der ein Ikon ein ande­res Objekt vertritt, etwas merkwür­dig, da sie sowohl iko­nisch als auch arbi­trär ist. Bei dieser Form der Iko­nizi­tät wird eine Objekt­klasse gebil­det, die mit einem Ikon wieder­gege­ben wird. Es handelt sich hier nicht um eine indi­vidu­elle Darstel­lung, die iko­nische Symbo­lizi­tät ist vielmehr als eine Verall­gemei­nerung zu verste­hen, bei der das Ikon als Symbol fungiert. Das iko­nische Symbol kann auch einen Bezug auf die Physio­gnomie eines ganz ande­ren Objek­tes haben, so z.B. oft bei Pikto­grammen. Zu dieser nicht­iko­nischen symbo­lischen Pikto­riali­tät gehö­ren u.a. arbi­träre geome­trische Karten­signa­turen und Karten­diagram­me.

Die wichtigste ikonische Eigen­schaft der Karte besteht darin, dass sie Räume abbil­det. Raum­abbil­dung ist jedoch kein inva­riantes Merkmal von Bildern. Es gibt Bilder ohne Objekt­raumbe­ziehung, wie z.B. abstrak­te Bilder und Diagram­me. Eine wesent­liche Karten­eigen­schaft ist, noch etwas genau­er gesagt, der auf Makro­räume gerich­tete Objekt­raumbe­zug. Die Karte bezieht sich auf globa­le räumli­che Struktu­ren, auf die Ober­fläche eines Himmels­körpers (Erde, Mond, Mars usw.) oder auf die räumli­che Bezie­hung von mehre­ren Himmels­körpern (Stern­karte). Großmaß­stäbi­ge räumli­che Struktur­model­le, die nur einen kleinen Ausschnitt der Erdober­fläche wieder­geben, werden nicht als ‘Karten’, sondern als ‘Pläne’ bezeich­net.[3]

Die raumstrukturelle Transfor­mation weist bei den Karten zwei wesent­liche Aspek­te auf: den Maßstab und die Verwen­dung von Karten­netzent­würfen. Die letzte­ren ermög­lichen eine geome­trisch richti­ge Abbil­dung der sphäri­schen Raum­struktur in die zweidi­mensio­nale Ebe­ne, wobei die topo­logi­schen Eigen­schaften erhal­ten bleiben, aber die metri­schen Struktu­ren (z.B. Abstän­de, Winkel, Fläche) modi­fiziert werden. Nur in großen Maßstä­ben können die metri­schen Eigen­schaften ohne Defor­matio­nen wieder­gege­ben werden. Für Karten von kleine­ren Maßstä­ben gibt es Karten­netzent­würfe, die nur bestimm­te metri­sche Eigen­schaften ohne Defor­mation wieder­geben können (Abstand­treue, Winkel­treue oder Flächen­treue).


Kartentypen

Die Karten können nach verschie­denen Merkma­len klassi­fiziert werden. Nach dem Maßstab werden beispiels­weise klein- und großmaß­stäbige Karten unter­schieden. Nach der Thema­tik werden zunächst zwei Karten­gruppen ausge­wiesen. Bei der ersten Karten­gruppe wird eine komple­xe Abbil­dung der Erd­ober­fläche ange­strebt, ohne bestimm­te Ele­mente der Erd­ober­fläche hervor­zuhe­ben. Im Vorder­grund steht hier die Wieder­gabe von sichtba­ren Objek­ten der Erd­ober­fläche. Die primä­re Pikto­riali­tät dieser Karten ist daher die Präsen­tation. Die Visua­lisie­rung (wie z.B. das Sicht­bar­machen der Grenzen oder die Wieder­gabe des Reliefs durch Höhen­linien) spielt hier nur eine sekun­däre Rolle. Die weite­re Unter­teilung dieser Karten­gruppe erfolgt nach dem Maßstab. Die großmaß­stäbi­gen Karten dieser Gruppe werden als topo­graphi­sche Karten, die kleinmaß­stäbi­gen Karten hinge­gen als allge­mein-geo­graphi­sche oder choro­graphi­sche Karten bezeich­net. Bei den letzte­ren nimmt die Visua­lisierung einen größe­ren Umfang ein.

Zu der zweiten Karten­gruppe gehö­ren die thema­tischen Karten, bei denen eine bestimm­te Thema­tik in dem Vorder­grund steht. Ihre thema­tische Vielfalt ist außer­ordent­lich vielfäl­tig, da sich alles, was einen rele­vanten räumli­chen Bezug zu der Ober­fläche eines Himmels­körpers besitzt, karto­graphisch visua­lisieren lässt. Hierher gehö­ren u.a. Bevöl­kerungs­karten, poli­tische Karten, geolo­gische Karten, Boden­karten.

Die Karten werden auch nach dem Umfang des in den Karten erfass­ten Raums in diver­gente Typen einge­teilt, so z.B. in Welt­karten, Erdteil­karten und Länder­karten. Nach der Karten­struktur erfolgt eine Diffe­renzie­rung in ana­lyti­sche Karten (Konzen­tration auf eine bestimm­te Thema­tik), synthe­tische Karten (enge graphi­sche Verbin­dung von mehre­ren Attri­buten bei der Visua­lisie­rung) und komple­xe (‘multi­thema­tische’) Karten.

Auf der Grundlage der medialen Klassi­fika­tion werden Papier­karten und digi­tale Karten unter­schieden. Die Vielfalt der letzte­ren reicht von den Raster­datei-Karten bis zu den Vektor­datei-Karten mit Inter­akti­vität und Daten­bankver­bindung.

Eine sehr wichtige Klassi­fika­tionsgrund­lage ist die Funktion der Karten, da die Funktion in entschei­dendem Maße die karto­graphi­sche Darstel­lung beein­flusst, wie z.B. die Thema­tik, den Maßstab und auch die Art der karto­graphi­schen Pikto­riali­tät. Nach der Funktion unter­scheidet man beispiels­weise Verwal­tungskar­ten, See­na­viga­tionskar­ten, Schulkar­ten usw.


Auswirkungen auf andere Begrif­fe

Nachdem die Bildsemio­tik die Ähnlich­keit weder als hinrei­chende noch als notwen­dige Bedin­gung für die pikto­rale Reprä­senta­tion erach­tete, versuch­te Nelson Goodman die Unter­scheidung zwischen dem Bild und dem sprachli­chen Symbol­system durch ihre syntak­tischen Beson­derhei­ten vorzu­nehmen. Danach ist das Bild nicht disjunkt, syntak­tisch dicht und unend­lich diffe­renziert ([Goodman 1968a]Goodman, Nelson (1968, 2. rev. Aufl. 1976).
Languages of Art. Indianapolis: Hackett, dt.: Sprachen der Kunst. Suhrkamp 1998.

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). Das sprachli­che Symbol­schema ist hinge­gen disjunkt, syntak­tisch nicht dicht aber endlich diffe­renziert. Die Karte als disjunk­tes Zeichen­system ist der Kronzeu­ge dafür, dass die von Goodman ange­gebe­nen syntak­tischen Merkma­le keine inva­rianten Merkma­le des Bildes sind. Aus syntak­tischer Sicht wäre es über­legungs­wert, die folgen­den Bild­typen zu unter­scheiden:[4]
  • Typ 1: Bilder, die aus einem einzi­gen Zeichen beste­hen. Zwischen den einzel­nen Zeichen­teilen gibt es keine syntak­tische Disjunkt­heit. Sie sind syntak­tisch dicht. Die Zeichen­teil-Zeichen­teil-Rela­tion bzw. die Zeichen­ele­ment-Zeichen­ele­ment-Rela­tion ist diffus. Zu diesem Bildtyp gehö­ren z.B. Gemäl­de und Fotos.
  • Typ 2: Bilder, die aus Zeichen­komple­xen beste­hen, wobei bei den einzel­nen den Komplex bilden­den Zeichen syntak­tische Disjunkt­heit vorliegt. Sie sind nicht syntak­tisch dicht. Die Zeichen-Zeichen-Rela­tion ist eindeu­tig. Hierher gehö­ren bestimm­te Karten und Diagram­me.
  • Typ 3: Bilder, die primär aus syntak­tisch diskunk­ten Zeichen­komple­xen beste­hen, in die aber auch Bilder vom Typ 1 inte­griert sind, welche die syntak­tische Disjunkt­heit des Gesamt­zeichens unter­graben.

Der Begriff »Struktur­modell« sollte in die Bild­wissen­schaft als ein zentra­ler Begriff einge­führt werden (⊳ Struktur­bild und Seman­tik logi­scher Bilder).

Aus kartographischer Sicht ist die Ermitt­lung der in­varian­ten Merkma­le des Bildes von sekun­därer Bedeu­tung. Wesent­lich wichti­ger ist die Erar­beitung von theore­tischen Grund­lagen zur Klassi­fizie­rung von Bild­typen. Dazu gehört die umfas­sende Erfas­sung der Pikto­riali­tätsty­pen (z.B. Präsen­tation und Visua­lisie­rung), der Ähnlich­keitsty­pen und der Bildraum­typen.

Anmerkungen
  1. Ana­mor­phen (Ana­mor­pho­ten) sind kar­to­gra­phi­sche Dar­stel­lungs­for­men, bei de­nen sich die räum­lich ähn­li­che Wie­der­ga­be auf die To­po­lo­gie be­grenzt; ⊳ Ana­mor­pho­se. Die me­t­ri­schen Ei­gen­schaf­ten wer­den durch die Vi­su­a­li­sie­run­gen nicht­räum­li­cher At­tri­bu­te er­setzt, wie z.B. die Flä­chen­grö­ße der ein­zel­nen Staa­ten pro­por­ti­o­nal zu der je­wei­li­gen Ein­woh­ner­zahl wie­der­ge­ge­ben wird.
  2. JRJS: Der Aus­druck ‘Zei­chen­sys­tem’ ver­weist hier auf die in­ne­re Struk­tu­rie­rung ei­nes je­den ein­zel­nen un­ter den Be­griff »Kar­te« fal­len­den Ge­samt­zei­chens aus bild­haf­ten, tex­tu­el­len und an­de­ren (Teil-)Zei­chen, nicht, wie an an­de­rer Stel­le im Glos­sar, auf die äu­ße­re Struk­tu­rie­rung al­ler ein­zel­nen Kar­ten zu ei­nem Sys­tem von un­ab­hän­gi­gen aber mit­ein­an­der ver­wand­ten Zei­chen aus der­sel­ben Klas­se »Kar­te«; vgl. Zei­chen, Zei­chen­trä­ger, Zei­chen­sys­tem.
  3. Die Be­zeich­nung ‘Stadt­plan’ ist dem­zu­fol­ge un­glück­lich, da Stadt­plä­ne ei­nen Aus­schnitt der Erd­ober­flä­che wie­der­ge­ben.
  4. Vgl. hier­zu auch die Pas­sa­ge zum Un­ter­schied zwi­schen spach­li­chen und wort/satz-sprach­li­chen Zei­chen­sys­te­men im Ar­ti­kel Zei­chen, Zei­chen­trä­ger, Zei­chen­sys­tem so­wie die Aus­füh­run­gen zu Mor­pho­lo­gie und Syn­tax. Sie­he auch [Pá­pay 2012a]Literaturangabe fehlt.
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    .
Literatur                             [Sammlung]

[Goodman 1968a]: Goodman, Nelson (1968, 2. rev. Aufl. 1976). Languages of Art. Indianapolis: Hackett, dt.: Sprachen der Kunst. Suhrkamp 1998.

[Keates 1982a]:
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[Pápay 2009a]:
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[Pá­pay 2012a]:
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[Schmauks & Nöth 1998a]:
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Ausgabe 1: 2013

Verantwortlich:

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [52], Gyula Papay [10] und Klaus Sachs-Hombach [4] — (Hinweis)

Zitierhinweis:

[Pápay 2013g-a]Literaturangabe fehlt.
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[Keates 1982a]:
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[Pápay 2009a]:
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