Kino: Unterschied zwischen den Versionen
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Der komplexe Systemzusammenhang aus technischer Apparatur und Strukturierung des Kino-Raums (der Ort, an dem Vorführungen stattfinden) konstituiert die Gesamtheit des kinematographischen Dispositivs: Hier zeigt sich das Kino grundsätzlich in einer apparativen sowie rezeptiven Dimension. | Der komplexe Systemzusammenhang aus technischer Apparatur und Strukturierung des Kino-Raums (der Ort, an dem Vorführungen stattfinden) konstituiert die Gesamtheit des kinematographischen Dispositivs: Hier zeigt sich das Kino grundsätzlich in einer apparativen sowie rezeptiven Dimension. | ||
− | Das kinematographische Bewegungsbild zeigt sich explizit verschieden von den digitalen und informationell elektronischen Bewegungsbildern wie sie beispielsweise durch den Fernseher oder den Computermonitor konstituiert werden (vgl. <bib id='Paech 2006a'></bib>: S. 105). Das kinematographische Bewegungsbild konstituiert sich analog und grundsätzlich in Abhängigkeit von den technischen Elementen der präkinematographischen und kinematographischen Apparaturen. Die historische Entwicklung des kinematographischen Bewegungsbildes offeriert eine implizite Technikgeschichte des Films. Diese beginnt bei statischen Bildern die mittels spezifischer Apparaturen | + | Das kinematographische Bewegungsbild zeigt sich explizit verschieden von den digitalen und informationell elektronischen Bewegungsbildern wie sie beispielsweise durch den Fernseher oder den Computermonitor konstituiert werden (vgl. <bib id='Paech 2006a'></bib>: S. 105). Das kinematographische Bewegungsbild konstituiert sich analog und grundsätzlich in Abhängigkeit von den technischen Elementen der präkinematographischen und kinematographischen Apparaturen. Die historische Entwicklung des kinematographischen Bewegungsbildes offeriert eine implizite Technikgeschichte des Films. Diese beginnt bei statischen Bildern die mittels spezifischer Apparaturen wie z.B. Thaumatrop oder Zoopraxiskopin Bewegung versetzt wurden (siehe auch ⊳ [[Animation]]). Hier zeigt sich das Bewegungsbild noch statisch und artifiziell, da stets noch das statische Bildmoment zur Anschauung kommt, und endet dann schließlich bei der 24 bis 25 Bilder pro Sekunde projizierenden Apparatur, die in der Lage ist, einen dynamischen Wirklichkeitseindruck zu realisieren. Die neueren Entwicklungen im Bereich des stereoskopen Bewegungsbildes (3D-Technik) oder der Fulldome-Technologie zeigen zudem deutlich eine Weiterentwicklung kinematographischer Projektionsverfahren, wobei die 3D-Technik als Streben des Bildes in den Raum der leiblichen Anwesenheit zu beschreiben ist. |
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Version vom 16. Januar 2013, 10:26 Uhr
Unterpunkt zu: Bildverwendungstypen
Etymologie und WortbedeutungDer Begriff "Kino" ist eine verkürzte Form von "Kinematograph" bzw. "Kinematographie". Der altgriechische Ursprung des Begriffs bezieht sich auf die Verbindung der Wörter "κίνημα", einer Kurzform von "κίνηθμός" (kinema, kinetmos: Bewegung, Kriegestanz, Erschütterung, Unruhe, Aufstand, Veränderung) und "γράφειν" (graphein: zeichnen) (vgl. [Gemoll & Vretska 2006a]Literaturangabe fehlt. Der Kinematograph (cinématographe) wurde 1895 von den Brüdern Louis und Auguste Lumière erfunden und diente als Aufnahmegerät zur Belichtung von Filmmaterial, als Projektor und als Kopiergerät. Die Projektion des kinematographischen Filmmaterials ermöglichte die Darstellung von Bewegung und konstituierte das spezifische Bewegungs-Bild des Films. Der Begriff "Kino" dient heutzutage weitestgehend der apparativen Charakterisierung speziell ausgestatteter Orte (Leinwand, Sitzreihen etc.), an denen Filmvorführungen einem zahlenden Publikum öffentlich zugänglich gemacht werden.
Technisch-apparative SystematikSpricht man über das Kino, so ist damit stets zweierlei gemeint, einerseits die komplexe technische Apparatur, andererseits der spezifische Ort, an dem sich diese Apparatur befindet. Die kinematographische Bildlichkeit ist in erster Linie abhängig von der technischen Apparatur, welche eine triadische Einheit aus Film (35mm, CinemaScope, Cinerama, IMAX etc.), Projektionsvorgang und Projektionsfläche bildet (vgl. [Paech 2006a]Literaturangabe fehlt. Kinematographisches DispositivDer komplexe Systemzusammenhang aus technischer Apparatur und Strukturierung des Kino-Raums (der Ort, an dem Vorführungen stattfinden) konstituiert die Gesamtheit des kinematographischen Dispositivs: Hier zeigt sich das Kino grundsätzlich in einer apparativen sowie rezeptiven Dimension. Das kinematographische Bewegungsbild zeigt sich explizit verschieden von den digitalen und informationell elektronischen Bewegungsbildern wie sie beispielsweise durch den Fernseher oder den Computermonitor konstituiert werden (vgl. [Paech 2006a]Literaturangabe fehlt. Projektion und BewegungZwei Elemente sind in der Technikgeschichte des Films als zentrale und analoge Bezugsgrößen zu bestimmen: Projektion und Bewegung. Die Projektionskunst, die auf die Camera obscura (Projektion und Aufzeichnung) und später die Laterna magica (reine Projektionskunst) zurückgeht, basiert auf der Belichtung eines Gegenstandes oder Bildes und der Projektion auf eine dafür vorgesehene Fläche. Generell ist das projizierte Motiv bzw. der aufgezeichnete Gegenstand statisch organisiert, so dass durch die Projektion ebenfalls ein statisches Bild wiedergegeben wird. Die spezifische Bewegung strukturiert sich nicht durch eine alleinige Bewegungsdarstellung innerhalb des statischen Motivs, dies ließe sich sehr gut als Darstellung von Bewegung klassifizieren, sondern vielmehr durch die apparative Möglichkeit, eine Serie statischer Bilder in Bewegung zu versetzen. Um eine Serie statische Bilder sinnvoll in Bewegung zu versetzen müssen zwei notwendige Bedingungen erfüllt sein: Einerseits muss das Motiv der Bildserie eine figurale Differenz (vgl. [Paech 2006a]Literaturangabe fehlt. Bevor die moderne Kinematographie in der Lage war, das ideale Verhältnis von Projektion und Bewegung für die technischen Apparaturen nutzbar zu machen, gab es eine Vielzahl an Apparaturen, die allgemein als technische Vorgänger der modernen Kinematographie gelten, z.B. Phenakistiskop, Zoetrop, Praxinoskop, Zoepraxiskop, Elektrotachyskop, Kinetograph und Kinetoskop. Augrund der anfänglich noch unausgereiften Apparatur war die Kinematographie noch in ihren Anfängen im wahrsten Sinne ein „Kurbelbetrieb; Kurbeln an der Kamera und am Projektor dirigieren die Aufnahme und die Wiedergabe des aufgenommenen Materials“ ([Kreimeier 2012a]Literaturangabe fehlt. |
Anmerkungen
[Gemoll & Vretska 2006a]:
Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Kreimeier 2012a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Paech 2006a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. Seitenbearbeitungen durch: Lars Grabbe [31], Dimitri Liebsch [18], Joerg R.J. Schirra [12] und Patrick Kruse [7] — (Hinweis) |