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Der Begriff Schriftbildlichkeit (engl. notational iconicity) wurde ursprünglich ins Spiel gebracht von Sybille Krämer <bib id='Krämer 2003a'>Krämer 2003a</bib>. Er hat mittlerweile eine recht breite Akzeptanz und Verwendung in unterschiedlichen Disziplinen gefunden, nicht zuletzt institutionell unterstützt durch die Arbeit des DFG-Graduiertenkollegs „Schriftbildlichkeit. Materialität, Wahrnehmbarkeit und Operativität von Notationen“ an der FU Berlin ([http://www.schriftbildlichkeit.de]). Die Etablierung des Begriffs Schriftbildlichkeit stand und steht dabei im Kontext von Bemühungen, einen Begriff von Schrift zu entwickeln, der „lautsprachenneutral“ ist. Schrift soll also in dieser Perspektive einerseits nicht mehr länger nur (verkürzt) als aufgeschriebene Sprache gedeutet, sondern in ihrem Eigensinn als spezifisches Medium (etwa neben gesprochener Sprache und dem Bild) erfasst werden. Schrift wird als Medium verstanden, das eigenen Gesetzen folgt, das – gegenüber der gesprochenen Sprache – gerade eigene Möglichkeiten der Wahrnehmbarkeit und des Operierens eröffnet. Zugleich wird der Schrift-Begriff dabei über das Feld sprachbezogener Notationen hinaus auch auf die Notationen etwa von Tanz und Musik sowie auf formale Schriften, wie sie in der Mathematik, Logik, Informatik und Chemie verwendet werden, ausgeweitet. (Eine Übersicht über die Bemühungen um einen erweiterten, nicht-phonographischen Schriftbegriff und dessen Begründung gibt der Band: „Schrift. Kulturtechnik zwischen Auge, Hand und Maschine“ (Grube, Kogge, Krämer 2005 ).) | Der Begriff Schriftbildlichkeit (engl. notational iconicity) wurde ursprünglich ins Spiel gebracht von Sybille Krämer <bib id='Krämer 2003a'>Krämer 2003a</bib>. Er hat mittlerweile eine recht breite Akzeptanz und Verwendung in unterschiedlichen Disziplinen gefunden, nicht zuletzt institutionell unterstützt durch die Arbeit des DFG-Graduiertenkollegs „Schriftbildlichkeit. Materialität, Wahrnehmbarkeit und Operativität von Notationen“ an der FU Berlin ([http://www.schriftbildlichkeit.de]). Die Etablierung des Begriffs Schriftbildlichkeit stand und steht dabei im Kontext von Bemühungen, einen Begriff von Schrift zu entwickeln, der „lautsprachenneutral“ ist. Schrift soll also in dieser Perspektive einerseits nicht mehr länger nur (verkürzt) als aufgeschriebene Sprache gedeutet, sondern in ihrem Eigensinn als spezifisches Medium (etwa neben gesprochener Sprache und dem Bild) erfasst werden. Schrift wird als Medium verstanden, das eigenen Gesetzen folgt, das – gegenüber der gesprochenen Sprache – gerade eigene Möglichkeiten der Wahrnehmbarkeit und des Operierens eröffnet. Zugleich wird der Schrift-Begriff dabei über das Feld sprachbezogener Notationen hinaus auch auf die Notationen etwa von Tanz und Musik sowie auf formale Schriften, wie sie in der Mathematik, Logik, Informatik und Chemie verwendet werden, ausgeweitet. (Eine Übersicht über die Bemühungen um einen erweiterten, nicht-phonographischen Schriftbegriff und dessen Begründung gibt der Band: „Schrift. Kulturtechnik zwischen Auge, Hand und Maschine“ (Grube, Kogge, Krämer 2005 ).) |
Version vom 30. August 2011, 19:03 Uhr
Hauptpunkt zu: Bild und Sprache
FragestellungWas ist Schriftbildlichkeit? Der Begriff Schriftbildlichkeit (engl. notational iconicity) wurde ursprünglich ins Spiel gebracht von Sybille Krämer [Krämer 2003a]Literaturangabe fehlt.
Aufteilung2. Unterpunkte: Beispiele für schriftbildliche Phänomene
Die Gestaltung des Schriftzuges selbst ist immer semantisiert. Die typographische [3] Gestaltung von Druckwerken kann eher standardisiert sein oder einem künstlerischen Anspruch genügen, man kann sie eher in den Vordergrund stellen wie oft in Werbeplakaten oder eher unauffällig gestalten wie in wissenschaftlichen Publikationen; sie impliziert aber in jedem Fall eine ästhetische Entscheidung, die das Leseverhalten beeinflusst und bestimmte Konnotationen mit sich bringt. (Vgl. exemplarisch dazu Mareike Giertlers Analysen zu Kafka-Editionen ([Giertler 2011a]Literaturangabe fehlt. Für die Schrifttypologie erhebt sich hier ein grundsätzliches Problem, das über die Frage nach der Funktionsweise der Hieroglyphen weit hinausgeht: die Frage, ob es Schriften gibt, die wie Piktogramme [10] funktionieren, indem sie als Ideogramme [11] Bedeutungen direkt, ohne Bezugnahme auf die gesprochene Sprache wiedergeben (ohne jedoch wie Piktogramme notwendig ikonisch zu sein). Insbesondere am Beispiel der chinesischen Schriftzeichen wurde diskutiert, ob es sich um Ideogramme, Logogramme [12] (Zeichen für Wörter) oder um Zeichen für Morpheme oder Silben handelt. Leibniz sah in den chinesischen „Ideogrammen“ ein Vorbild für eine universale Gedankenschrift, eine characteristica universalis [13], die moderne Sinologie weist diese Charakterisierung zurück (vgl. [Erlbaugh 2002a]Literaturangabe fehlt. Mit den genannten Unterpunkten werden einige Begriffe erläutert, die markante Phänomene bzw. Phänomenbereiche von „Schriftbildlichkeit“ beschreiben, - selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn der Begriff eröffnet ein weites Untersuchungsfeld für zahlreiche Disziplinen. Sonstiges |
Unterpunkte
Anmerkungen
[Elkins 1999a]:
Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Erlbaugh 2002a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Giertler 2011a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer & Giertler 2011a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer 2003a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer 2005a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer 2009a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer et al. 2011a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Seidlmayer 2011a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Strätling & Witte 2006a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [34], Elisabeth Birk [11] und Klaus Sachs-Hombach [6] — (Hinweis) |