Sehen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Imdahls Entwicklung des Begriffes »sehendes Sehen«)
 
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==Der Gesichtssinn<ref>Der fol&shy;gen&shy;de Bei&shy;trag stellt ei&shy;ni&shy;ge Ar&shy;gu&shy;men&shy;ten aus dem Buch <bib id='Schürmann 2008a'>Schür&shy;mann 2008</bib> vor.</ref>==
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Die Spezifik des Gesichtssinnes besteht in seiner Nähe zu Prozes&shy;sen des Verste&shy;hens, Denkens und Ausle&shy;gens. Sehen ist eine Tätig&shy;keit von [[Auge]] und Gehirn und wirft damit bewusst&shy;seinstheo&shy;reti&shy;sche Fragen auf.
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Zwei entschei&shy;dende Posi&shy;tionen der Philo&shy;sophie des 20. Jahrhun&shy;derts behan&shy;deln das Verhält&shy;nis von Visu&shy;ellem und Menta&shy;lem als ein praktisch untrenn&shy;bares Bezie&shy;hungsge&shy;füge, das in der theore&shy;tischen Beschrei&shy;bung jedoch ausein&shy;ander divi&shy;diert wird. Ludwig Wittgen&shy;stein und Martin Heideg&shy;ger kommen dabei zu weitge&shy;henden Über&shy;einstim&shy;mungen in ihren Ausfüh&shy;rungen dessen, was ein sinnvol&shy;ler Gebrauch des Wortes ‘Sehen’ sein kann.
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In seiner ununterbrochenen Bezie&shy;hung zum Menta&shy;len bezieht das Sehen sich nicht nur auf raumzeit&shy;lich Anwe&shy;sendes, sondern auch auf sinnlich Abwe&shy;sendes. Bereits einfa&shy;che wahrneh&shy;mungspsy&shy;cholo&shy;gische Expe&shy;rimente<ref>Ei&shy;nen um&shy;fang&shy;rei&shy;chen Über&shy;blick da&shy;r&shy;über gibt <bib id='Goldstein 1997a'>Gold&shy;stein 1997</bib></ref> zeigen, dass man eine Quali&shy;tät des [[Vorstellung|Vorstel&shy;lens]] im Sehen anneh&shy;men muss, um etwa ergän&shy;zendes Sehen erklä&shy;ren zu können. Je höher der Vorstel&shy;lungsgrad eines einzel&shy;nen Wahrneh&shy;mungsak&shy;tes ist, umso mehr sieht man, dass Kant Recht hatte, als er die [[Einbildungskraft|Einbil&shy;dungskraft]] eine „Ingre&shy;dienz der Wahrneh&shy;mung“ (<bib id='Kant 1968a'>Kant 1968</bib>: S. 89ff.) nannte. Wenn Vorge&shy;stelltes, Erwar&shy;tetes, Ergänz&shy;tes oder Gedeu&shy;tetes in die Wahrneh&shy;mungspra&shy;xis hinein&shy;spielen, bedeu&shy;tet das, dass sich etwas sinnlich Nicht-Gegen&shy;wärti&shy;ges ins Sichtba&shy;re einmischt.
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Was Wittgen&shy;stein unter den Begrif&shy;fen [[Weltbild, Lebensform|»Lebens&shy;form« und »Weltbild«]] beschrie&shy;ben hat, das fraglos Gege&shy;bene einer Kultur- und Sprachge&shy;meinschaft, „das Hinzu&shy;nehmen&shy;de“ (<bib id='Wittgenstein 1971a'>Wittgen&shy;stein 1971</bib>: S. 572) und das, was „jenseits von berech&shy;tigt und unbe&shy;rechtigt“ (<bib id='Wittgenstein 1984a'>Wittgen&shy;stein 1984</bib>: § 359) als ausge&shy;macht und sicher gilt, wirkt sich nicht nur auf den Sprachge&shy;brauch, sondern auch auf die Wahrneh&shy;mungsmög&shy;lichkei&shy;ten einer Zeit aus. Die Gesamt&shy;heit gelten&shy;der Normen und herrschen&shy;der Über&shy;zeugun&shy;gen, Sitten und Wertvor&shy;stellun&shy;gen, die die Praxis einer Kultur und Gesell&shy;schaft prägen, bilden deren Weltbild im Sinne eines „System[s] von Geglaub&shy;tem“ (A.a.O.: § 144) aus.
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Weltbilder im Sinne einer norma&shy;tiven “Hinter&shy;grundstrah&shy;lung” des Sprechens, Wahrneh&shy;mens und Handelns sind zugleich Voraus&shy;setzun&shy;gen und Produk&shy;te perzep&shy;tiver Welter&shy;schließung. Man könnte statt von ‘Weltbil&shy;dern’ auch von ‘Weltan&shy;schauungen’ reden<ref>Vgl. K. Jas&shy;pers, der Welt&shy;an&shy;schau&shy;un&shy;gen nach sinn&shy;lich-räum&shy;li&shy;chen, see&shy;lisch-kul&shy;tu&shy;rel&shy;len und me&shy;ta&shy;phy&shy;si&shy;schen Vor&shy;kom&shy;mens&shy;wei&shy;sen un&shy;ter&shy;schei&shy;det <bib id='Jaspers 1994a'>Jas&shy;pers 1994</bib></ref>, die in Einstel&shy;lungen, Verhal&shy;tenswei&shy;sen und norma&shy;tiven Orien&shy;tierun&shy;gen einer Kultur&shy;gemein&shy;schaft präsent sind.
  
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=====Darstellung des gr. Zusammenhangs=====
 
 
<!--Hier die entsprechende Textpassage einfügen-->
 
<!--Anmerkung zwischen <ref> und </ref> im laufenden Text-->
 
<!--Literaturverweise im laufenden Text <bib id='Jonas 61a'>Jonas 1961</bib> -->
 
<!--  ... id im Literaturverzeichnis nachsehen, gegebenenfalls neu einfügen -->
 
<!--  ... (siehe Link "Sammlung" in Bibliographie-Box -->
 
<!-- Bilder als thumbs einsetzen, Muster: [[Datei:Beispiel.png|thumb|Bildtitel]] -->
 
 
 
 
 
=====Engere Begriffsbestimmung=====
 
 
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=====optional Beispiele=====
 
 
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====TEST!!!====
 
 
=====»Sehendes Sehen«=====
 
 
Der Begriff »sehendes Sehen« wurde geprägt von Max Imdahl (1925-1988), einem deutschen Kunsthistoriker, der zeitweise auch als bildender Künstler tätig war. Für Imdahls Methode der Werkanalyse, von ihm als »Ikonik« bezeichnet, spielt der Begriff des »sehenden Sehens« im Zusammenhang mit Imdahls Auffassung eines »wiedererkennenden Sehens« eine grundlegende Rolle. Im Folgenden soll ein Überblick gegeben werden über die Aspekte: Imdahls Entwicklung des Begriffes »sehendes Sehen«, Bezug zur »Ikonik«, Imdahls Bezugnahme auf und Kritik an Autoren wie Fiedler oder Panofsky, Rezeption von Imdahls Methode, mögliche Anknüpfungspunkte für aktuelle bildwissenschaftliche Forschung.
 
 
=====Imdahls Entwicklung des Begriffes »sehendes Sehen«=====
 
 
Imdahl entwickelt und konturiert den Begriff des »sehenden Sehens« durch Bezugnahme auf sein Verständnis von einem »wiedererkennenden Sehen« (erstmals im Aufsatz: »Cézanne – Bracque – Picasso. Zum Verhältnis zwischen Bildautonomie und Gegenstandssehen«, Imdahl 1974, Wiederabruck in Imdahl 1996: 303-380). Ausgangspunkt ist für Imdahl dabei die Annahme einer »prinzipiell möglichen Unterscheidung« (Imdahl 1996: 304) zwischen den beiden Weisen zu Sehen. Für Imdahls weiterführende Überlegungen, einmal im Zusammenhang mit – für ihn immer zentralen – konkreten Bildanalysen und dann im Besonderen grundlegend zur »Ikonik«, ist ihm die genaue Bestimmung des variablen Verhältnisses zwischen den beiden Sichtweisen von besonderem Interesse. Dabei steht das »wiedererkennende Sehen« – in Bezugnahme auf das normale, »zur Gewohnheit gewordene(n) Gegenstandssehen« – für eine Haltung, die eine Einlösung des »im Sehenden schon vorgefaßte[n] Konzept[es]« (a.a.O.: 304) mit sich bringt. Im Unterschied dazu wäre dann für ein »sehendes Sehen« charakteristisch, sich bei der Bildbetrachtung eben nicht auf schon vorgegebene Konzepte zu beziehen, sondern Teile einer Bildkonstruktion als »optisch autonome, immanent geregelte« (a.a.O. 304) zu begreifen. Beispielgebend für die Darstellung eine derartigen Bildkonstruktion führt Imdahl etwa die Malerei Cézannes an, wobei hier die »Wechselbeziehung zwischen optisch autonomer Bildkonstruktion und Gegenstand bedingt [ist] in einer Abwandlung jener normalen Verbindung zwischen sehendem und wiedererkennenden Sehen«, wie sie im normalen Gegenstandsehen zu beobachten wäre, wobei hierbei die Bildkonstruktion »in eben dieser Umwertung zugleich mit dem Gegenstande verbunden« (a.a.O.) bliebe. Wie bereits erwähnt, ist es ein zentrales Anliegen Imdahls, seine Analysemethoden immer am konkreten Werk zu entwickeln und zu überprüfen. Erkennbar ist diese Haltung auch am Titel des Aufsatzes von 1974, der eben die Namen der zu besprechenden Künstler an den Beginn stellt, und nicht etwa das für die Analyse zugrundeliegende Verhältnis zwischen Bildautonomie und Gegenstandssehen. Exemplarisch für Imdahls Anwendung seiner Überlegungen, nachfolgend eine Passage zum Vergleich der Werke Cézannes und Bracques:
 
 
''»Eben im Rahmen dieser grundsätzlichen Vergleichbarkeit lassen sich die Bilder Cézannes und Braques aber auch deutlich voneinander unterscheiden, ja beide Bilder repräsentieren geradezu verschiedene Grundtypen einer Malerei, die auf eine optisch autonome, um Abbildung prinzipiell unbekümmerte Bildkonstruktion abzielt und diese dennoch auf den Gegenstand bezogen hält. Im Falle Cézannes besteht – gemäß der Aussage des Malers – die Bildkonstruktion als eine optisch autonome, immanent geregelte Zusammenhangbildung von nur dem gegenstandsfreien Sehen sich zeigenden Sichtbarkeitswerten des Gegenstandes: (...) dessen Wahrnehmung ein zwar gegenständliches, aber das wiedererkennende dem sehenden Sehen unterordnendes Sehen erzwingt (...). Im Falle Braques besteht dagegen – gemäß der Aussage des Malers – die optisch autonome, immanente geregelte Bildkonstruktion als das Produkt eines vom Grund auf entwerfenden, von aller wie immer gesehenen Vorgegebenheit sich befreienden Formwillens, jedoch enthält die Bildkonstruktion solche gegenständlichen Bezeichnungswerte, die das weniger sehende als vielmehr wiedererkennende Sehen des Gegenstandes gleichermaßen beanspruchen wie auch die diesem Sehen mögliche Gegenstandserfahrung unterbieten.«'' (a.a.O.: 326)
 
 
 
===== '''»Erkennendes Sehen« und »Ikonik«, Bezüge zu und Kritik an Fiedler und Panofsky''' =====
 
 
 
Das »sehende Sehen« im Sinne Imdahls steht für eine Sichtweise, die sich von der Praxis, das betrachtete Objekt Begriffen unterzuordnen, grundlegend distanziert. In der Kritik an einer solchen Praxis sieht sich Imdahl den Auffassungen Konrad Fiedlers (1841-1895) nahestehend, der es scharf verurteilt, »die Anschauung als Mittel, zum Begriff zu gelangen« (a.a.O.: 312, und 55), aufzufassen. In dieser Kritik sieht Imdahl den »Ausgangspunkt der Fiedlerschen Lehre« (a.a.O.: 55). Eingefordert wäre hier, »daß die Anschauung eine von
 
 
''„aller (begrifflichen) Abstraktion unabhängige Bedeutung habe, daß das Vermögen der Anschauung so gut wie das abstrakte Denkvermögen ein recht habe, zu einem geregelten und bewußten Gebrauch ausgebildet zu werden (...)“«'' (a.a.O.: 312).
 
 
Thematisch werden damit – aus heutiger Sicht formuliert –  grundlegende Fragen zur Natur nicht-propositionaler Erkenntnisformen, in Bezug auf die Wahrnehmung von Kunstwerken. Auf dieser erkenntnistheoretischen Ebene dürften auch Anknüpfungspunkte zu aktuellen bildwissenschaftlichen Debatten zu finden sein, dazu später mehr.
 
 
Imdahl beruft sich somit auf einer erkenntnistheoretischen Ebene und in Bezug auf seine Werkauffassung explizit und wiederholt auf Fiedler (siehe etwa Imdahl 1996: 42-113, oder Imdahl 1996), aber für die Formulierung seiner »Ikonik«, distanziert er sich zu einem späteren Zeitpunkt in entscheidenden Punkten wiederum grundlegend, nämlich bezogen auf Fiedlers »Definitionen von Form und Komposition« (Imdahl 1996: 92). Seine Kritik trifft in diesen Punkten und im selben Zusammenhang auch Panofsky. Beide Autoren diskutiert Imdahl in den Passagen, die seine »ikonische Betrachtungsweise«, die »Ikonik«, begründen, im Kapitel »Ikonographie – Ikonologie – Ikonik« seines Buches über Giotto (Imdahl 1996: 84-98). Imdahls Kritik an Panofskys ikonographisch-ikonologischer Interpretationsmethode ist dabei genau genommen, bei aller diplomatischen Bezugnahme in den vorhergehenden Passagen, grundlegend, da laut Imdahl »[b]eide Interpretationen (...) jeweils einseitig, (...) die der Malerei mögliche Bildleistung [verfehlen]« (a.a.O.: 91. Ein sehr differenzierter Beitrag zum Verhältnis Imdahl/Panofsky siehe Thürlemann 2009). Diese mögliche Bildleistung sieht Imdahl gegeben im Zusammenwirken von sehendem und wiedererkennenden Sehen, dem »erkennenden Sehen«:
 
 
[Diese mögliche Bildleistung] ''»besteht aber dann, wenn sich die Erfahrungen eines autonomen, sehenden Sehens und eines heteronomen, wiedererkennenden Gegenstandsehens und die ihnen entsprechenden syntaktischen und semantischen Sinnebenen zu einer durch nichts anderes zu substituierenden Bildidentität ineinander vermitteln, wenn das wiedererkennende Sehen und das sehende Sehen zu den ungeahnten oder gar unvordenklichen Erfahrungen eines erkennenden Sehens zusammenwirken (...)«'' (a.a.O.: 92)
 
 
Erst im ''vermittelten Verhältnis'' von sehendem und wiedererkennendem Sehen sieht Imdahl also seine ikonische Betrachtungsweise realisiert:
 
 
''»[D]er Ikonik wird das Bild zugänglich als ein Phänomen, in welchem gegenständliches, wiedererkennendes Sehen, und formales, sehendes Sehen sich ineinander vermitteln zur Anschauung einer höheren, die praktische Seherfahrung sowohl einschließenden als auch prinzipiell überbietenden Ordnung und Sinntotalität.«'' (a.a.O.: 92-93)
 
  
=====Rezeption von Imdahls Methodik [Skizze!!!]=====
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==Wittgensteins »Aspekt&shy;sehen«==  
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Mit dem vielzitierten Beispiel einer gezeich&shy;neten Gestalt, deren Kontu&shy;ren wahlwei&shy;se einen Hasen- oder einen Enten&shy;kopf<ref>Witt&shy;gen&shy;stein kann&shy;te die&shy;se Fi&shy;gur aus den Ar&shy;bei&shy;ten des ame&shy;ri&shy;ka&shy;ni&shy;schen Psy&shy;cho&shy;lo&shy;gen Jo&shy;seph Jas&shy;trow, der sei&shy;ne Über&shy;le&shy;gun&shy;gen da&shy;zu be&shy;reits 1899 ver&shy;öf&shy;fent&shy;lich&shy;te.</ref> sehen lässt, hat Wittgen&shy;stein das so genann&shy;te ''Aspektsehen'' beschrie&shy;ben, das er „halb Seher&shy;lebnis, halb ein Denken“ (<bib id='Wittgenstein 1971a'>Wittgen&shy;stein 1971</bib>: S. 525) nannte. Aspekt&shy;sehen ist ein seman&shy;tisches “Sehen-als”; ich sehe dabei etwas-als-etwas, nämlich die Strichfi&shy;gur als Hasen resp. als Ente. Beide Bedeu&shy;tungen sehe ich nicht “in die Strichfi&shy;gur hinein”, wie ich etwa Geogra&shy;phien in Wolken&shy;forma&shy;tionen hinein&shy;sehen kann, denn ich kann die Strichfi&shy;gur nicht als etwas Amor&shy;phes wahrneh&shy;men, ohne entwe&shy;der die eine oder die ande&shy;re Figur darin zu erken&shy;nen. Vielmehr hat das Sehen des Bildes zwei Möglich&shy;keiten: ''H'' oder ''E''. Die Amphi&shy;bolie von einem ins andere ist konsti&shy;tutiv für das Aspekt&shy;sehen. Es weist darin eine beden&shy;kenswer&shy;te Über&shy;einstim&shy;mung mit dem Darstel&shy;lungsse&shy;hen auf. Wenn man etwas Darge&shy;stelltes im Darstel&shy;lenden sieht, Greta Garbo als Mata Hari etwa, hält sich das Sehen inmit&shy;ten einer Diffe&shy;renz auf, die auch für das Aspekt&shy;sehen charak&shy;teristisch ist. Das Gesichts&shy;bild ändert sich nicht, wohl aber unsere Auffas&shy;sung von ihm.
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[[Kippbild|Kippfiguren]] sind daher weit über ihren Status als wahrneh&shy;mungspsy&shy;cholo&shy;gische Expe&shy;rimentier&shy;felder hinaus inte&shy;ressant für das Verhält&shy;nis von »Sehen«
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und
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»Deuten«,
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»Wahrnehmen« und
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»Vorstellen«.
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Wittgen&shy;stein fragt sich:
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:''Sehe ich jedesmal wirklich etwas ande&shy;res, oder deute ich nur, was ich sehe, auf verschie&shy;dene Weise? Ich bin geneigt, das erste zu sagen. Aber warum?'' (Ebd.: S. 550)
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Der Zuschreibungsakt ist phänomenal kein von der Perzep&shy;tion unter&shy;scheidba&shy;rer Vorgang. Das aber wäre notwen&shy;dig, um einen eigen&shy;ständi&shy;gen Wahrneh&shy;mungszu&shy;stand von einer schlussfol&shy;gernden Denk&shy;ope&shy;ration unter&shy;scheiden zu können<ref>In sei&shy;nem Kom&shy;men&shy;tar zu Witt&shy;gen&shy;steins Über&shy;le&shy;gun&shy;gen schreibt Thor&shy;sten Jant&shy;schek, Deu&shy;ten sei das Bil&shy;den ei&shy;ner An&shy;nah&shy;me über das Ge&shy;se&shy;he&shy;ne hin&shy;aus, aber wenn es so ein&shy;fach wä&shy;re, müss&shy;te man das Ge&shy;se&shy;he&shy;ne un&shy;ab&shy;hän&shy;gig von sei&shy;ner Deu&shy;tung be&shy;schrei&shy;ben kön&shy;nen (<bib id='Jantschek 1997a'>Jant&shy;schek 1997</bib>). Es gibt aber kein Bild un&shy;ab&shy;hän&shy;gig von sei&shy;ner Auf&shy;fas&shy;sung als Ha&shy;se oder En&shy;te. Wei&shy;ter führt uns dem&shy;nach die „Ein&shy;sicht, daß Den&shy;ken und Se&shy;hen (im&shy;mer schon) auf&shy;ein&shy;an&shy;der be&shy;zo&shy;gen sind und daß die&shy;se Be&shy;zie&shy;hung im Se&shy;hen-als zu&shy;ta&shy;ge tritt“. Ebd.: 319.</ref>. Das Aspekt&shy;sehen ist daher ein gutes Beispiel für die Untrenn&shy;barkeit von Wahrneh&shy;mung und Sinnbil&shy;dung: Ob ich die Kontu&shy;ren der Strichfi&shy;gur als Umris&shy;se eines Hasens oder einer Ente sehe, ist keine Frage einer nachträg&shy;lichen Urteils&shy;findung, sondern mit dem [[Theorien der visuellen Wahrnehmung|visu&shy;ellen Erfas&shy;sen]] ist sogleich der Eindruck dieser oder jener Figur gege&shy;ben. Es ähnelt auch darin dem Bilder&shy;sehen. Wir „sehen sie, wie wir sie deuten.“ (<bib id='Wittgenstein 1971a'>Wittgen&shy;stein 1971</bib>: S. 519).
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Das Beispiel macht insofern nur auf beson&shy;ders griffi&shy;ge Weise deutlich, dass Sehen oft bedeu&shy;tet, [[Perspektivik|Perspek&shy;tiven]] einzu&shy;nehmen, aus denen heraus etwas als ''x'' und nicht als ''y'' erscheint. Dinge haben und veran&shy;lassen verschie&shy;dene Ansich&shy;ten, was sie sind oder nicht sind, ist notwen&shy;dig perspek&shy;tivisch bedingt und auffas&shy;sungsab&shy;hängig.
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Im Unter&shy;schied zu arbit&shy;rär vielen Sichtwei&shy;sen sind Hasen- und Enten&shy;kopf aber beide gleicher&shy;maßen gege&shy;bene Sehmög&shy;lichkei&shy;ten und als solche keines&shy;wegs belie&shy;big.
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Indem Wittgenstein nun nach einem Krite&shy;rium sucht für das, was ‘eigent&shy;liches Sehen’ genannt werden könnte, gerät er an die Grenzen des Sprachge&shy;brauchs:
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:''‘Das ist doch kein Sehen!’ – ‘Das ist doch ein Sehen!’ – Beide müssen sich begriff&shy;lich rechtfer&shy;tigen lassen. [...] Inwie&shy;fern ist es ein Sehen?“ (Ebd.: 324f.)
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Die Schwierigkeiten sind solche der Beschrei&shy;bungsspra&shy;che, denn um diese Form des Sehens-als zu beschrei&shy;ben, muss man so etwas wie eine erste Ebene basa&shy;ler Sinnes&shy;wahrneh&shy;mung zugrun&shy;de legen, auch wenn die Pointe des Aspekt&shy;sehens gerade darin liegt, dass Visu&shy;elles und Menta&shy;les nicht getrennt vonein&shy;ander vorkom&shy;men. Sie sind ge&shy;wisser&shy;maßen zugleich getrennt und unge&shy;trennt, weil man einer&shy;seits Akte respon&shy;siver Kenntnis&shy;nahme von Akten logi&shy;schen Schließens oder narra&shy;tiven Deutens gene&shy;rell unter&shy;scheiden kann, ande&shy;rerseits aber kein sinnli&shy;ches Rohma&shy;terial perzi&shy;piert, sondern eine je bedeu&shy;tungshaft orga&shy;nisierte Wahrneh&shy;mung hat.
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Thomas Kuhn hat abrupte Paradigmen&shy;wechsel inner&shy;halb der Wissen&shy;schaftsent&shy;wicklung als ‘Sehen-als’ bezeich&shy;net. Nach einer wissen&shy;schaftli&shy;chen Revo&shy;lution werde die Welt ‘als etwas ande&shy;res gesehen’. „Was in der Welt des Wissen&shy;schaftlers vor der Revo&shy;lution Ente (sic) waren, sind nachher Kanin&shy;chen“ (<bib id='Kuhn 1973a'>Kuhn 1973</bib>: S. 123). ‘Anders&shy;sehen’ heißt in diesem Zusam&shy;menhang folglich ‘im Rahmen ande&shy;rer Theorie&shy;gebäu&shy;de sehen’<ref>Ju&shy;dith Ge&shy;no&shy;va ver&shy;steht Witt&shy;gen&shy;steins gan&shy;zes Phi&shy;lo&shy;so&shy;phie&shy;ren als me&shy;tho&shy;disch prak&shy;ti&shy;zier&shy;tes As&shy;pekt&shy;se&shy;hen, um an&shy;ders als ge&shy;wöhn&shy;lich wahr&shy;neh&shy;men zu kön&shy;nen; <bib id='Genova 1995a'>Ge&shy;no&shy;va 1995a</bib></ref>.
  
Affirmativ etwa Boehm 1995 in dem von ihm herausgegebenen Band »Was ist ein Bild«, durch Abdruck des Beitrages von Imdahl »Ikonik. Bilder und ihre Anschauung« (a.a.O.: 300-324). Im selben Band auch mir direkter Bezugnahme und weiterführenden Überlegungen Waldenfels mit seinem Aufsatz »Ordnungen des Sichtbaren« (a.a.O.: 233-252), speziell der Teil »Kunsttheoretisches Vorspiel: Sehendes und wiedererkennendes Sehen« (234-237). [?Ob es legitim ist, Imdahl explizit einer phänomenologischen Position zuzuordnen, bliebe aus meiner Sicht noch zu diskutieren. So wäre etwa Imdahls eher analytischer Bezug auf syntaktische und semantische Sinnebenen im Zusammenhang mit seiner »Ikonik« der Phänomenologie doch eher fremd. Bezieht sich Imdahl irgendwo auf Phänomenologie?]. Gottfried Boehm bietet eine Einführung zum Band »Reflexion, Theorie, Methode« (Imdahl 1996: 7-41) , wobei er dort Imdahls Unterscheidung von sehendem und wiedererkennenden Sehen auf dem Weg zur Ikonik als »die wohl wichtigste, im übrigen auch die erfolgreichste Etappe« einstuft (a.a.O.: 29). Zur Kritik an Imdahls Geschichtsauffassung siehe etwa Rosenberg 2006. Kritisch und sehr differenziert zum Verhältnis Imdahl/Panofsky: Thürlemann 2009. Einmal aus analytischer Sicht, aber dann Imdahl kritisch bewertend: Steinbrenner 1997. Naheliegend aus analytischer Sicht ist dabei die Verbindung von »Ikonik« zu Goodmans Begriff der Exemplifikation.
 
  
=====Mögliche Anknüpfungspunkte [Skizze!!!]=====
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==Heideggers »Ausle&shy;gen«==
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Martin Heidegger hat die Untrennbar&shy;keit von »Denken«
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und »Sehen«
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als
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»Ausle&shy;gen«
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erläu&shy;tert. Heideg&shy;ger schreibt, die Auffas&shy;sung,
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:
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:''zunächst ist ein pures Vorhan&shy;denes erfah&shy;ren, das dann als Tür, als Haus aufge&shy;faßt wird [...] wäre ein Mißver&shy;ständnis der spezi&shy;fischen Erschlie&shy;ßungsfunk&shy;tion der Ausle&shy;gung'' (<bib id='Heidegger 2006a'>Heideg&shy;ger 2006</bib>: S. 150).
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Bereits das “schlichte Sehen” trage diese „Ausle&shy;gungsstruk&shy;tur [...] ursprüng&shy;lich in sich“, alles ande&shy;re sei verständ&shy;nislo&shy;ses „Anstar&shy;ren“ (ebd.: S. 149). Ein “als-freies” Erfas&shy;sen sei weder eine ursprüng&shy;liche Form von Wahrneh&shy;mung, noch ein sinnvol&shy;ler Gebrauch des Begriffs »Sehens«, sondern eine leere Abstrak&shy;tion bzw. eine künstlich abge&shy;leite&shy;te Priva&shy;tionsform verste&shy;hender, ausle&shy;gender Weltwahr&shy;nehmung. Ausle&shy;gung sei nicht das nachträg&shy;liche Verlei&shy;hen einer Bedeu&shy;tung über “an sich” Bedeu&shy;tungslo&shy;ses, sondern lege die Bewandt&shy;nisganz&shy;heit des Weltver&shy;stehens aus.
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Wie jede Welterschließung ist das Ausle&shy;gen ein Verste&shy;henspro&shy;zess von zirku&shy;lärer Voraus&shy;setzungs&shy;haftig&shy;keit: Die Ausle&shy;gung von etwas-als-etwas gründet in einem Vorgriff auf eine bestimm&shy;te Grundbe&shy;grifflich&shy;keit, für die sie sich endgül&shy;tig oder vorbe&shy;haltlich immer schon entschie&shy;den hat. „Ausle&shy;gung ist nie ein voraus&shy;setzungs&shy;loses Erfas&shy;sen eines Vorge&shy;gebenen.“ (ebd.: S.150)‘Vorver&shy;stehen’ bezeich&shy;net die herme&shy;neuti&shy;sche Struktur einer jewei&shy;ligen kultu&shy;rell und histo&shy;risch beding&shy;ten Dispo&shy;sition des Verste&shy;henden. Wenn man sich auf etwas “Gege&shy;benes” beru&shy;fe, so sei dieses (in Heideg&shy;gers Beispiel der auszu&shy;legen&shy;de Text) „nichts anderes als die selbstver&shy;ständli&shy;che, undis&shy;kutier&shy;te Vormei&shy;nung des Ausle&shy;gers“(ebd.).
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Durchaus vergleichbar also mit dem »Weltbild« bei Wittgen&shy;stein entschei&shy;det in der herme&shy;neuti&shy;schen Konzep&shy;tion das Vorver&shy;stehen darü&shy;ber, wie und als was etwas Sichtba&shy;res gese&shy;hen werden kann. Das Sichtba&shy;re ist stets nur unter den Bedin&shy;gungen der „Vor-Struktur des Verste&shy;hens und der Als-Struktur der Ausle&shy;gung“ (ebd.) sichtbar. Die Als-Struktur ist eben&shy;so dem Bewusst&shy;sein geschul&shy;det, das gerich&shy;tet ist und etwas-als-etwas wahrnimmt, wie auch dem Sichtba&shy;ren selbst, das sich stets als-etwas zeigt, nämlich im Lichte einer Situ&shy;ation und vor dem Hinter&shy;grund unsicht&shy;barer Rahmen&shy;fakto&shy;ren, wie sie durch Geschich&shy;te, Kultur und Gesell&shy;schaft konsti&shy;tuiert werden.
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Welche Sicht ich einnehmen kann, hängt von Hinsicht&shy;nahmen des Vorver&shy;stehens ab: Die Umsicht des Besor&shy;gens, die Rücksicht der Fürsor&shy;ge stellen weit entfernt davon, nur bildhaf&shy;te Aus&shy;drücke zu sein, exis&shy;tentiel&shy;le Sichtwei&shy;sen dar, Synthe&shy;sen von Denken und [[Anschauung|Anschau&shy;ung]]. Was Heideg&shy;ger als ‘ausle&shy;gendes Sehen’ bezeich&shy;net, ist eine Form aisthe&shy;tischer Welter&shy;schließung, die in herme&shy;neuti&shy;schen und inter&shy;preta&shy;tiven Vollzü&shy;gen besteht, in denen man Bekann&shy;tes auf Neues appli&shy;ziert, es in einen [[Horizont|Hori&shy;zont]] einord&shy;net, Gegen&shy;wärtiges vernimmt und durch Hinzu&shy;erfun&shy;denes ergänzt. Es ist inso&shy;fern rezep&shy;tiv und projek&shy;tiv zugleich.
  
Interessant wäre die erkenntnistheorethische Ebene, dann vorbildhaft Imdahls Bemühungen um die Anbindung an konkrete Werkanalysen, Imdahl denkbar beispielhaft als Bindeglied zwischen historischer und philosophischer Bildwissenschaft?, hier dann evtl. Einordnung und Weiterführung Imdahls aus zeichentheoretischer Sicht (etwa Vergleich Imdahl/Goodman).
 
  
=====Auswirkungen auf andere Begriffe=====
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==»Sehen« als absolute Meta&shy;pher==
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Nicht zufällig deutet der Sprachge&shy;brauch des ‘Sehen’s und seiner Kompo&shy;sita auf eine Intel&shy;ligi&shy;bili&shy;tät des Gesichts&shy;sinnes, die schwerlich nur als verblass&shy;te Sprachliche [[Sprachliche Metaphern und allgemeine Metaphorologie|Meta&shy;phorik]] abzu&shy;tun ist: Der genaue [[Beobachtung|Beobach&shy;ter]] verschafft sich einen ''Durchblick'' oder gelangt zu einer ''Einsicht''; das ''Anse&shy;hen'' einer Person ent&shy;wickelt sich nicht unab&shy;hängig von dem ''Anblick'', den sie bietet; welche ''Sicht'' man auf die Dinge einnimmt, hängt davon ab, wie sehr man sie ''über&shy;schaut'' oder wovon man ''absieht''; jemand wirft mir einen ''sprechen&shy;den Blick'' zu, der zu sagen scheint: ''‘Sieh dich vor!’'' — Wollte man das alles nur als über&shy;trage&shy;ne Rede&shy;weise disqua&shy;lifi&shy;zieren, spräche man nicht nur der Sprache jeden philo&shy;sophi&shy;schen Eigen&shy;sinn ab, sondern verkenn&shy;te vor allem die Unver&shy;meidlich&shy;keit, ja Unhin&shy;tergeh&shy;barkeit ihrer Meta&shy;phori&shy;zität. Von all den beschrie&shy;benen Vorgän&shy;gen lässt sich nicht mit Bestimmt&shy;heit sagen, was an den damit verbun&shy;denen Tätig&shy;keiten des Schauens, Blickens oder Beobach&shy;tens im enge&shy;ren Sinne sinnlich ist. So schwierig Worte wie ‘Augen&shy;blick’ oder ‘Anschau&shy;ung’ in ande&shy;re Sprachen zu über&shy;setzen sind, so wenig ist die Sinnfäl&shy;ligkeit von Worten wie ‘Einblick’ oder ‘Gesichts&shy;punkt’ ersetz&shy;bar durch eindeu&shy;tige&shy;re Bezeich&shy;nungen. Diese Worte bezeich&shy;nen nichts Para&shy;phrasier&shy;bares und sind kein Orna&shy;ment von etwas, das sich auch einfa&shy;cher sagen ließe.
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Mit Blumenberg wird man das Sehen daher durchaus als ‘eine abso&shy;lute Meta&shy;pher’ bezeich&shy;nen und sagen dürfen, dass die verba viden&shy;di für „die logi&shy;sche Verle&shy;genheit [...] ein&shy;spring[en]“ (<bib id='Blumenberg 1999a'>Blumen&shy;berg 1999</bib>: S.10ff.<ref>Zu&shy;erst in: ''Ar&shy;chiv für Be&shy;griffs&shy;ge&shy;schich&shy;te'' 6 (1960), 7-142.</ref>), in die das Denken gerät, wenn es das Verhält&shy;nis von »Sicht« und »Einsicht« bzw. von »Sehen« und »Sehwei&shy;sen« erklären soll. Von der meta&shy;phori&shy;schen Rede übers Sehen lässt sich kein eindeu&shy;tiger, “eigent&shy;licher” Begriff abkop&shy;peln. Vielmehr ist die figür&shy;liche Rede Indiz einer Problem&shy;lage und ihre Unver&shy;meidlich&shy;keit verdient Beach&shy;tung,<ref>Ralf Ko&shy;ners&shy;mann hat ei&shy;nen ähn&shy;li&shy;chen Ge&shy;dan&shy;ken für die Me&shy;ta&shy;pher des Spie&shy;gels durch&shy;ge&shy;spielt, wel&shy;che ge&shy;ra&shy;de in ih&shy;rer ter&shy;mi&shy;no&shy;lo&shy;gi&shy;schen Un&shy;fi&shy;xier&shy;bar&shy;keit das ge&shy;eig&shy;ne&shy;te Dar&shy;stel&shy;lungs&shy;me&shy;di&shy;um für die Un&shy;greif&shy;bar&shy;keit der Sub&shy;jek&shy;ti&shy;vi&shy;tät in ih&shy;rer sich selbst ent&shy;zo&shy;ge&shy;nen Ge&shy;ge&shy;ben&shy;heits&shy;wei&shy;se ist (<bib id='Konersmann 1991a'>Ko&shy;ners&shy;mann 1991</bib>).</ref> verweist sie doch darauf, dass die Reduk&shy;tion des »Sehens« auf »Sinnes&shy;wahrneh&shy;mung« nur ein Moment eines holis&shy;tischen Tätig&shy;keitszu&shy;sammen&shy;hangs künstlich iso&shy;liert. Die Meta&shy;phori&shy;zität des Begriffs&shy;feldes stellt selbst eine sinnfäl&shy;lige “Sicht” vom Sehen dar. Dieses steht unaus&shy;gesetzt im Konno&shy;tations&shy;feld des »Verste&shy;hens«, es ist “buchstäb&shy;lich” die Bewe&shy;gung einer Ein-Sicht, welche weder rein aisthe&shy;tisch, noch rein mental verfasst sein kann. Es ist eine Weise der Welter&shy;schließung, eine aisthe&shy;tische Weise, deren ästhe&shy;tische und ima&shy;ginie&shy;rende Ausgrif&shy;fe im Einzel&shy;nen zu unter&shy;suchen sind. Einem holis&shy;tischen Verständ&shy;nis der Wahrneh&shy;mungspra&shy;xis nach können Tätig&shy;keiten des »Sich-Vor-Sehens« oder des »Durchschau&shy;ens« keine nur bildli&shy;chen Redens&shy;arten bezeich&shy;nen. Eben&shy;so wenig können sie freilich “schlichte”, “reine” oder “basa&shy;le” perzep&shy;tive Vorgän&shy;ge sein, denn die Annah&shy;me solcher Vorgän&shy;ge ist selbst bereits ein irre&shy;führen&shy;der Sprachge&shy;brauch. Als ins Prakti&shy;sche ver&shy;strickte Weisen, sich zu sich selbst und den anderen zu verhal&shy;ten, sind solche [[Exkurs:Handlungen|Tätig&shy;keiten]] aisthe&shy;tisch und epis&shy;temisch zugleich, sie sind an die Augen&shy;tätigkeit gebun&shy;den, ohne sich darin zu erschöp&shy;fen.
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Zwar kann es Einzelfälle eines vornehm&shy;lich meta&shy;phori&shy;schen Sprachge&shy;brauchs vom »Sehen« geben: Um zu “sehen”, was du meinst, muss mir nicht notwen&shy;dig etwas Sichtba&shy;res vor Augen stehen; das “Anse&shy;hen” einer Person ist selbst nichts sinnlich Gege&shy;benes etc. Aber solche vergleichs&shy;weise eindeu&shy;tigen Fälle sind gegen&shy;über den vielschich&shy;tigen Vernet&shy;zungen des Aisthe&shy;tischen und des Menta&shy;len eher die Ausnah&shy;me als die Regel. Ungleich häufi&shy;ger ''sieht'' man jeman&shy;dem regelrecht ''an'', dass er etwas sagen will, hängt das “Anse&shy;hen” einer Person mit ihrem ''sichtba&shy;ren Erschei&shy;nungsbild'' zusam&shy;men usw.
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Es scheint daher nicht nur sinnvoll, sondern regel&shy;recht gebo&shy;ten, davon auszu&shy;gehen, dass es nicht ''bloß meta&shy;phorisch'' ist, wenn man sagt, man ''sehe sich vor'', man ''revi&shy;diere'' etwas, etwas ''zeige sich in einem gewis&shy;sen Licht'', sehe von bestimm&shy;ten “viewpoints” – Chlade&shy;nius’ ‘Sehe-Punckte’ (<bib id='Chladenius 1742a'>Chlade&shy;nius 1742</bib>), die früher ‘Standpunk&shy;te’ (<bib id='Röttgers 1994a'>Röttgers 1994</bib>) waren, – so aus etc. Jenseits dieser Sprachbil&shy;der ist kein eigent&shy;licher Begriff des »Sehens« zu haben, so der Befund.
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Übrigens erfährt diese Sicht auch von ana&shy;lyti&shy;scher Seite Unter&shy;stützung, wenn der Bewusst&shy;seinstheo&shy;retiker Colin McGinn etwas Ähnli&shy;ches mit dem entfal&shy;tet, was er ‘Mindsight’ (<bib id='McGinn 2004a'>McGinn 2004</bib>) nennt. Obwohl er sich mit einer Liste von Diffe&shy;renzkri&shy;terien zur Unter&shy;scheidung von Wahrneh&shy;mungen (percepts) und Vorstel&shy;lungen (images) der Sicht Sartres anschließt, dass beide nicht nur gradu&shy;ell, sondern prinzi&shy;piell verschie&shy;den sind, kommt er im zweiten Kapi&shy;tel seiner Studie auf ein “geisti&shy;ges Auge” zu sprechen, das keine meta&shy;phori&shy;sche Rede&shy;weise sei:
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:''I shall argue, that [...] the phrase ‘the mind’s eye’ is not meta&shy;phorical. It is liter&shy;ally true that we see with our mind.'' (ebd.: S.42)
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Im dritten Kapitel bespricht er eine Hybridform von “körper&shy;lichem” („a ‘with the body’ kind of seeing“) und “geisti&shy;gem” Sehen, das er ‘imagi&shy;native seeing’ nennt. Dieses umfasst „the seeing of aspects, the seeing of pic&shy;tures, and imagi&shy;nation-driven percep&shy;tual distor&shy;tions.'' (Ebd.: S. 49)
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Gewissermaßen gegen seinen ursprüng&shy;lichen Ausgangs&shy;punkt, nämlich gegen die Annah&shy;me einer strikten, ana&shy;lyti&shy;schen Trennbar&shy;keit von Wahrneh&shy;mungen und Vorstel&shy;lungen, kommt McGinn zu der Einsicht, dass die Dicho&shy;tomien praktisch kolla&shy;bieren, denn es gibt eines Visu&shy;alität von Vorstel&shy;lungen und eine Bildlich&shy;keit von Wahrneh&shy;mungen, die sich der prinzi&shy;piellen Sepa&shy;rierung entzie&shy;hen.
  
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* [[Anschauung]]
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* [[Auge]]
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* [[Beobachtung]]
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* [[Blick]]
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* [[Einbildungskraft]]
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* [[Horizont]]
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* [[Kippbild]]
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* [[Sprachliche Metaphern und allgemeine Metaphorologie]]
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* [[Perspektivik]]
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* [[Sehendes Sehen]]
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* [[Theorien der visuellen Wahrnehmung]]
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* [[Vorstellung]]
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* [[Weltbild]]
  
 
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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2019, 14:57 Uhr

Unterpunkt zu: Grundbegriffe der Bildlichkeit


Der Gesichtssinn[1]

Die Spezifik des Gesichtssinnes besteht in seiner Nähe zu Prozes­sen des Verste­hens, Denkens und Ausle­gens. Sehen ist eine Tätig­keit von Auge und Gehirn und wirft damit bewusst­seinstheo­reti­sche Fragen auf. Zwei entschei­dende Posi­tionen der Philo­sophie des 20. Jahrhun­derts behan­deln das Verhält­nis von Visu­ellem und Menta­lem als ein praktisch untrenn­bares Bezie­hungsge­füge, das in der theore­tischen Beschrei­bung jedoch ausein­ander divi­diert wird. Ludwig Wittgen­stein und Martin Heideg­ger kommen dabei zu weitge­henden Über­einstim­mungen in ihren Ausfüh­rungen dessen, was ein sinnvol­ler Gebrauch des Wortes ‘Sehen’ sein kann.

In seiner ununterbrochenen Bezie­hung zum Menta­len bezieht das Sehen sich nicht nur auf raumzeit­lich Anwe­sendes, sondern auch auf sinnlich Abwe­sendes. Bereits einfa­che wahrneh­mungspsy­cholo­gische Expe­rimente[2] zeigen, dass man eine Quali­tät des Vorstel­lens im Sehen anneh­men muss, um etwa ergän­zendes Sehen erklä­ren zu können. Je höher der Vorstel­lungsgrad eines einzel­nen Wahrneh­mungsak­tes ist, umso mehr sieht man, dass Kant Recht hatte, als er die Einbil­dungskraft eine „Ingre­dienz der Wahrneh­mung“ ([Kant 1968]Literaturangabe fehlt.
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: S. 89ff.) nannte. Wenn Vorge­stelltes, Erwar­tetes, Ergänz­tes oder Gedeu­tetes in die Wahrneh­mungspra­xis hinein­spielen, bedeu­tet das, dass sich etwas sinnlich Nicht-Gegen­wärti­ges ins Sichtba­re einmischt.

Was Wittgen­stein unter den Begrif­fen »Lebens­form« und »Weltbild« beschrie­ben hat, das fraglos Gege­bene einer Kultur- und Sprachge­meinschaft, „das Hinzu­nehmen­de“ ([Wittgen­stein 1971]Wittgenstein, Ludwig (1971).
Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

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: S. 572) und das, was „jenseits von berech­tigt und unbe­rechtigt“ ([Wittgen­stein 1984]Literaturangabe fehlt.
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- andere Publikation,
- Glossarlemma.
: § 359) als ausge­macht und sicher gilt, wirkt sich nicht nur auf den Sprachge­brauch, sondern auch auf die Wahrneh­mungsmög­lichkei­ten einer Zeit aus. Die Gesamt­heit gelten­der Normen und herrschen­der Über­zeugun­gen, Sitten und Wertvor­stellun­gen, die die Praxis einer Kultur und Gesell­schaft prägen, bilden deren Weltbild im Sinne eines „System[s] von Geglaub­tem“ (A.a.O.: § 144) aus.

Weltbilder im Sinne einer norma­tiven “Hinter­grundstrah­lung” des Sprechens, Wahrneh­mens und Handelns sind zugleich Voraus­setzun­gen und Produk­te perzep­tiver Welter­schließung. Man könnte statt von ‘Weltbil­dern’ auch von ‘Weltan­schauungen’ reden[3], die in Einstel­lungen, Verhal­tenswei­sen und norma­tiven Orien­tierun­gen einer Kultur­gemein­schaft präsent sind.


Wittgensteins »Aspekt­sehen«

Mit dem vielzitierten Beispiel einer gezeich­neten Gestalt, deren Kontu­ren wahlwei­se einen Hasen- oder einen Enten­kopf[4] sehen lässt, hat Wittgen­stein das so genann­te Aspektsehen beschrie­ben, das er „halb Seher­lebnis, halb ein Denken“ ([Wittgen­stein 1971]Wittgenstein, Ludwig (1971).
Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

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: S. 525) nannte. Aspekt­sehen ist ein seman­tisches “Sehen-als”; ich sehe dabei etwas-als-etwas, nämlich die Strichfi­gur als Hasen resp. als Ente. Beide Bedeu­tungen sehe ich nicht “in die Strichfi­gur hinein”, wie ich etwa Geogra­phien in Wolken­forma­tionen hinein­sehen kann, denn ich kann die Strichfi­gur nicht als etwas Amor­phes wahrneh­men, ohne entwe­der die eine oder die ande­re Figur darin zu erken­nen. Vielmehr hat das Sehen des Bildes zwei Möglich­keiten: H oder E. Die Amphi­bolie von einem ins andere ist konsti­tutiv für das Aspekt­sehen. Es weist darin eine beden­kenswer­te Über­einstim­mung mit dem Darstel­lungsse­hen auf. Wenn man etwas Darge­stelltes im Darstel­lenden sieht, Greta Garbo als Mata Hari etwa, hält sich das Sehen inmit­ten einer Diffe­renz auf, die auch für das Aspekt­sehen charak­teristisch ist. Das Gesichts­bild ändert sich nicht, wohl aber unsere Auffas­sung von ihm.

Kippfiguren sind daher weit über ihren Status als wahrneh­mungspsy­cholo­gische Expe­rimentier­felder hinaus inte­ressant für das Verhält­nis von »Sehen«  und »Deuten«, »Wahrnehmen« und »Vorstellen«. Wittgen­stein fragt sich:

Sehe ich jedesmal wirklich etwas ande­res, oder deute ich nur, was ich sehe, auf verschie­dene Weise? Ich bin geneigt, das erste zu sagen. Aber warum? (Ebd.: S. 550)
Der Zuschreibungsakt ist phänomenal kein von der Perzep­tion unter­scheidba­rer Vorgang. Das aber wäre notwen­dig, um einen eigen­ständi­gen Wahrneh­mungszu­stand von einer schlussfol­gernden Denk­ope­ration unter­scheiden zu können[5]. Das Aspekt­sehen ist daher ein gutes Beispiel für die Untrenn­barkeit von Wahrneh­mung und Sinnbil­dung: Ob ich die Kontu­ren der Strichfi­gur als Umris­se eines Hasens oder einer Ente sehe, ist keine Frage einer nachträg­lichen Urteils­findung, sondern mit dem visu­ellen Erfas­sen ist sogleich der Eindruck dieser oder jener Figur gege­ben. Es ähnelt auch darin dem Bilder­sehen. Wir „sehen sie, wie wir sie deuten.“ ([Wittgen­stein 1971]Wittgenstein, Ludwig (1971).
Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

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: S. 519).

Das Beispiel macht insofern nur auf beson­ders griffi­ge Weise deutlich, dass Sehen oft bedeu­tet, Perspek­tiven einzu­nehmen, aus denen heraus etwas als x und nicht als y erscheint. Dinge haben und veran­lassen verschie­dene Ansich­ten, was sie sind oder nicht sind, ist notwen­dig perspek­tivisch bedingt und auffas­sungsab­hängig. Im Unter­schied zu arbit­rär vielen Sichtwei­sen sind Hasen- und Enten­kopf aber beide gleicher­maßen gege­bene Sehmög­lichkei­ten und als solche keines­wegs belie­big.

Indem Wittgenstein nun nach einem Krite­rium sucht für das, was ‘eigent­liches Sehen’ genannt werden könnte, gerät er an die Grenzen des Sprachge­brauchs:

‘Das ist doch kein Sehen!’ – ‘Das ist doch ein Sehen!’ – Beide müssen sich begriff­lich rechtfer­tigen lassen. [...] Inwie­fern ist es ein Sehen?“ (Ebd.: 324f.)

Die Schwierigkeiten sind solche der Beschrei­bungsspra­che, denn um diese Form des Sehens-als zu beschrei­ben, muss man so etwas wie eine erste Ebene basa­ler Sinnes­wahrneh­mung zugrun­de legen, auch wenn die Pointe des Aspekt­sehens gerade darin liegt, dass Visu­elles und Menta­les nicht getrennt vonein­ander vorkom­men. Sie sind ge­wisser­maßen zugleich getrennt und unge­trennt, weil man einer­seits Akte respon­siver Kenntnis­nahme von Akten logi­schen Schließens oder narra­tiven Deutens gene­rell unter­scheiden kann, ande­rerseits aber kein sinnli­ches Rohma­terial perzi­piert, sondern eine je bedeu­tungshaft orga­nisierte Wahrneh­mung hat.

Thomas Kuhn hat abrupte Paradigmen­wechsel inner­halb der Wissen­schaftsent­wicklung als ‘Sehen-als’ bezeich­net. Nach einer wissen­schaftli­chen Revo­lution werde die Welt ‘als etwas ande­res gesehen’. „Was in der Welt des Wissen­schaftlers vor der Revo­lution Ente (sic) waren, sind nachher Kanin­chen“ ([Kuhn 1973]Literaturangabe fehlt.
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: S. 123). ‘Anders­sehen’ heißt in diesem Zusam­menhang folglich ‘im Rahmen ande­rer Theorie­gebäu­de sehen’[6].


Heideggers »Ausle­gen«

Martin Heidegger hat die Untrennbar­keit von »Denken«  und »Sehen«  als »Ausle­gen«  erläu­tert. Heideg­ger schreibt, die Auffas­sung,

zunächst ist ein pures Vorhan­denes erfah­ren, das dann als Tür, als Haus aufge­faßt wird [...] wäre ein Mißver­ständnis der spezi­fischen Erschlie­ßungsfunk­tion der Ausle­gung ([Heideg­ger 2006]Literaturangabe fehlt.
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: S. 150).

Bereits das “schlichte Sehen” trage diese „Ausle­gungsstruk­tur [...] ursprüng­lich in sich“, alles ande­re sei verständ­nislo­ses „Anstar­ren“ (ebd.: S. 149). Ein “als-freies” Erfas­sen sei weder eine ursprüng­liche Form von Wahrneh­mung, noch ein sinnvol­ler Gebrauch des Begriffs »Sehens«, sondern eine leere Abstrak­tion bzw. eine künstlich abge­leite­te Priva­tionsform verste­hender, ausle­gender Weltwahr­nehmung. Ausle­gung sei nicht das nachträg­liche Verlei­hen einer Bedeu­tung über “an sich” Bedeu­tungslo­ses, sondern lege die Bewandt­nisganz­heit des Weltver­stehens aus.

Wie jede Welterschließung ist das Ausle­gen ein Verste­henspro­zess von zirku­lärer Voraus­setzungs­haftig­keit: Die Ausle­gung von etwas-als-etwas gründet in einem Vorgriff auf eine bestimm­te Grundbe­grifflich­keit, für die sie sich endgül­tig oder vorbe­haltlich immer schon entschie­den hat. „Ausle­gung ist nie ein voraus­setzungs­loses Erfas­sen eines Vorge­gebenen.“ (ebd.: S.150)‘Vorver­stehen’ bezeich­net die herme­neuti­sche Struktur einer jewei­ligen kultu­rell und histo­risch beding­ten Dispo­sition des Verste­henden. Wenn man sich auf etwas “Gege­benes” beru­fe, so sei dieses (in Heideg­gers Beispiel der auszu­legen­de Text) „nichts anderes als die selbstver­ständli­che, undis­kutier­te Vormei­nung des Ausle­gers“(ebd.).

Durchaus vergleichbar also mit dem »Weltbild« bei Wittgen­stein entschei­det in der herme­neuti­schen Konzep­tion das Vorver­stehen darü­ber, wie und als was etwas Sichtba­res gese­hen werden kann. Das Sichtba­re ist stets nur unter den Bedin­gungen der „Vor-Struktur des Verste­hens und der Als-Struktur der Ausle­gung“ (ebd.) sichtbar. Die Als-Struktur ist eben­so dem Bewusst­sein geschul­det, das gerich­tet ist und etwas-als-etwas wahrnimmt, wie auch dem Sichtba­ren selbst, das sich stets als-etwas zeigt, nämlich im Lichte einer Situ­ation und vor dem Hinter­grund unsicht­barer Rahmen­fakto­ren, wie sie durch Geschich­te, Kultur und Gesell­schaft konsti­tuiert werden.

Welche Sicht ich einnehmen kann, hängt von Hinsicht­nahmen des Vorver­stehens ab: Die Umsicht des Besor­gens, die Rücksicht der Fürsor­ge stellen weit entfernt davon, nur bildhaf­te Aus­drücke zu sein, exis­tentiel­le Sichtwei­sen dar, Synthe­sen von Denken und Anschau­ung. Was Heideg­ger als ‘ausle­gendes Sehen’ bezeich­net, ist eine Form aisthe­tischer Welter­schließung, die in herme­neuti­schen und inter­preta­tiven Vollzü­gen besteht, in denen man Bekann­tes auf Neues appli­ziert, es in einen Hori­zont einord­net, Gegen­wärtiges vernimmt und durch Hinzu­erfun­denes ergänzt. Es ist inso­fern rezep­tiv und projek­tiv zugleich.


»Sehen« als absolute Meta­pher

Nicht zufällig deutet der Sprachge­brauch des ‘Sehen’s und seiner Kompo­sita auf eine Intel­ligi­bili­tät des Gesichts­sinnes, die schwerlich nur als verblass­te Sprachliche Meta­phorik abzu­tun ist: Der genaue Beobach­ter verschafft sich einen Durchblick oder gelangt zu einer Einsicht; das Anse­hen einer Person ent­wickelt sich nicht unab­hängig von dem Anblick, den sie bietet; welche Sicht man auf die Dinge einnimmt, hängt davon ab, wie sehr man sie über­schaut oder wovon man absieht; jemand wirft mir einen sprechen­den Blick zu, der zu sagen scheint: ‘Sieh dich vor!’ — Wollte man das alles nur als über­trage­ne Rede­weise disqua­lifi­zieren, spräche man nicht nur der Sprache jeden philo­sophi­schen Eigen­sinn ab, sondern verkenn­te vor allem die Unver­meidlich­keit, ja Unhin­tergeh­barkeit ihrer Meta­phori­zität. Von all den beschrie­benen Vorgän­gen lässt sich nicht mit Bestimmt­heit sagen, was an den damit verbun­denen Tätig­keiten des Schauens, Blickens oder Beobach­tens im enge­ren Sinne sinnlich ist. So schwierig Worte wie ‘Augen­blick’ oder ‘Anschau­ung’ in ande­re Sprachen zu über­setzen sind, so wenig ist die Sinnfäl­ligkeit von Worten wie ‘Einblick’ oder ‘Gesichts­punkt’ ersetz­bar durch eindeu­tige­re Bezeich­nungen. Diese Worte bezeich­nen nichts Para­phrasier­bares und sind kein Orna­ment von etwas, das sich auch einfa­cher sagen ließe.

Mit Blumenberg wird man das Sehen daher durchaus als ‘eine abso­lute Meta­pher’ bezeich­nen und sagen dürfen, dass die verba viden­di für „die logi­sche Verle­genheit [...] ein­spring[en]“ ([Blumen­berg 1999]Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
: S.10ff.[7]), in die das Denken gerät, wenn es das Verhält­nis von »Sicht« und »Einsicht« bzw. von »Sehen« und »Sehwei­sen« erklären soll. Von der meta­phori­schen Rede übers Sehen lässt sich kein eindeu­tiger, “eigent­licher” Begriff abkop­peln. Vielmehr ist die figür­liche Rede Indiz einer Problem­lage und ihre Unver­meidlich­keit verdient Beach­tung,[8] verweist sie doch darauf, dass die Reduk­tion des »Sehens« auf »Sinnes­wahrneh­mung« nur ein Moment eines holis­tischen Tätig­keitszu­sammen­hangs künstlich iso­liert. Die Meta­phori­zität des Begriffs­feldes stellt selbst eine sinnfäl­lige “Sicht” vom Sehen dar. Dieses steht unaus­gesetzt im Konno­tations­feld des »Verste­hens«, es ist “buchstäb­lich” die Bewe­gung einer Ein-Sicht, welche weder rein aisthe­tisch, noch rein mental verfasst sein kann. Es ist eine Weise der Welter­schließung, eine aisthe­tische Weise, deren ästhe­tische und ima­ginie­rende Ausgrif­fe im Einzel­nen zu unter­suchen sind. Einem holis­tischen Verständ­nis der Wahrneh­mungspra­xis nach können Tätig­keiten des »Sich-Vor-Sehens« oder des »Durchschau­ens« keine nur bildli­chen Redens­arten bezeich­nen. Eben­so wenig können sie freilich “schlichte”, “reine” oder “basa­le” perzep­tive Vorgän­ge sein, denn die Annah­me solcher Vorgän­ge ist selbst bereits ein irre­führen­der Sprachge­brauch. Als ins Prakti­sche ver­strickte Weisen, sich zu sich selbst und den anderen zu verhal­ten, sind solche Tätig­keiten aisthe­tisch und epis­temisch zugleich, sie sind an die Augen­tätigkeit gebun­den, ohne sich darin zu erschöp­fen.

Zwar kann es Einzelfälle eines vornehm­lich meta­phori­schen Sprachge­brauchs vom »Sehen« geben: Um zu “sehen”, was du meinst, muss mir nicht notwen­dig etwas Sichtba­res vor Augen stehen; das “Anse­hen” einer Person ist selbst nichts sinnlich Gege­benes etc. Aber solche vergleichs­weise eindeu­tigen Fälle sind gegen­über den vielschich­tigen Vernet­zungen des Aisthe­tischen und des Menta­len eher die Ausnah­me als die Regel. Ungleich häufi­ger sieht man jeman­dem regelrecht an, dass er etwas sagen will, hängt das “Anse­hen” einer Person mit ihrem sichtba­ren Erschei­nungsbild zusam­men usw.

Es scheint daher nicht nur sinnvoll, sondern regel­recht gebo­ten, davon auszu­gehen, dass es nicht bloß meta­phorisch ist, wenn man sagt, man sehe sich vor, man revi­diere etwas, etwas zeige sich in einem gewis­sen Licht, sehe von bestimm­ten “viewpoints” – Chlade­nius’ ‘Sehe-Punckte’ ([Chlade­nius 1742]Literaturangabe fehlt.
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), die früher ‘Standpunk­te’ ([Röttgers 1994]Literaturangabe fehlt.
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) waren, – so aus etc. Jenseits dieser Sprachbil­der ist kein eigent­licher Begriff des »Sehens« zu haben, so der Befund.

Übrigens erfährt diese Sicht auch von ana­lyti­scher Seite Unter­stützung, wenn der Bewusst­seinstheo­retiker Colin McGinn etwas Ähnli­ches mit dem entfal­tet, was er ‘Mindsight’ ([McGinn 2004]Literaturangabe fehlt.
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) nennt. Obwohl er sich mit einer Liste von Diffe­renzkri­terien zur Unter­scheidung von Wahrneh­mungen (percepts) und Vorstel­lungen (images) der Sicht Sartres anschließt, dass beide nicht nur gradu­ell, sondern prinzi­piell verschie­den sind, kommt er im zweiten Kapi­tel seiner Studie auf ein “geisti­ges Auge” zu sprechen, das keine meta­phori­sche Rede­weise sei:

I shall argue, that [...] the phrase ‘the mind’s eye’ is not meta­phorical. It is liter­ally true that we see with our mind. (ebd.: S.42)

Im dritten Kapitel bespricht er eine Hybridform von “körper­lichem” („a ‘with the body’ kind of seeing“) und “geisti­gem” Sehen, das er ‘imagi­native seeing’ nennt. Dieses umfasst „the seeing of aspects, the seeing of pic­tures, and imagi­nation-driven percep­tual distor­tions. (Ebd.: S. 49)

Gewissermaßen gegen seinen ursprüng­lichen Ausgangs­punkt, nämlich gegen die Annah­me einer strikten, ana­lyti­schen Trennbar­keit von Wahrneh­mungen und Vorstel­lungen, kommt McGinn zu der Einsicht, dass die Dicho­tomien praktisch kolla­bieren, denn es gibt eines Visu­alität von Vorstel­lungen und eine Bildlich­keit von Wahrneh­mungen, die sich der prinzi­piellen Sepa­rierung entzie­hen.

Anmerkungen
  1. Der fol­gen­de Bei­trag stellt ei­ni­ge Ar­gu­men­ten aus dem Buch [Schür­mann 2008]Schürmann, Eva (2008).
    Sehen als Praxis. Ethisch-ästhetische Studien zum Verhältnis von Sicht und Einsicht. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

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    vor.
  2. Ei­nen um­fang­rei­chen Über­blick da­r­über gibt [Gold­stein 1997]Literaturangabe fehlt.
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  3. Vgl. K. Jas­pers, der Welt­an­schau­un­gen nach sinn­lich-räum­li­chen, see­lisch-kul­tu­rel­len und me­ta­phy­si­schen Vor­kom­mens­wei­sen un­ter­schei­det [Jas­pers 1994]Literaturangabe fehlt.
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  4. Witt­gen­stein kann­te die­se Fi­gur aus den Ar­bei­ten des ame­ri­ka­ni­schen Psy­cho­lo­gen Jo­seph Jas­trow, der sei­ne Über­le­gun­gen da­zu be­reits 1899 ver­öf­fent­lich­te.
  5. In sei­nem Kom­men­tar zu Witt­gen­steins Über­le­gun­gen schreibt Thor­sten Jant­schek, Deu­ten sei das Bil­den ei­ner An­nah­me über das Ge­se­he­ne hin­aus, aber wenn es so ein­fach wä­re, müss­te man das Ge­se­he­ne un­ab­hän­gig von sei­ner Deu­tung be­schrei­ben kön­nen ([Jant­schek 1997]Literaturangabe fehlt.
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    ). Es gibt aber kein Bild un­ab­hän­gig von sei­ner Auf­fas­sung als Ha­se oder En­te. Wei­ter führt uns dem­nach die „Ein­sicht, daß Den­ken und Se­hen (im­mer schon) auf­ein­an­der be­zo­gen sind und daß die­se Be­zie­hung im Se­hen-als zu­ta­ge tritt“. Ebd.: 319.
  6. Ju­dith Ge­no­va ver­steht Witt­gen­steins gan­zes Phi­lo­so­phie­ren als me­tho­disch prak­ti­zier­tes As­pekt­se­hen, um an­ders als ge­wöhn­lich wahr­neh­men zu kön­nen; [Ge­no­va 1995a]Literaturangabe fehlt.
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  7. Zu­erst in: Ar­chiv für Be­griffs­ge­schich­te 6 (1960), 7-142.
  8. Ralf Ko­ners­mann hat ei­nen ähn­li­chen Ge­dan­ken für die Me­ta­pher des Spie­gels durch­ge­spielt, wel­che ge­ra­de in ih­rer ter­mi­no­lo­gi­schen Un­fi­xier­bar­keit das ge­eig­ne­te Dar­stel­lungs­me­di­um für die Un­greif­bar­keit der Sub­jek­ti­vi­tät in ih­rer sich selbst ent­zo­ge­nen Ge­ge­ben­heits­wei­se ist ([Ko­ners­mann 1991]Literaturangabe fehlt.
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    ).
Literatur                             [Sammlung]

[Blumen­berg 1999]:
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[Chlade­nius 1742]:
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[Ge­no­va 1995a]:
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[Gold­stein 1997]:
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[Heideg­ger 2006]:
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[Jant­schek 1997]:
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[Jas­pers 1994]:
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[Kant 1968]:
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[Ko­ners­mann 1991]:
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[Kuhn 1973]:
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[McGinn 2004]:
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[Röttgers 1994]:
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[Schür­mann 2008]: Schürmann, Eva (2008). Sehen als Praxis. Ethisch-ästhetische Studien zum Verhältnis von Sicht und Einsicht. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

[Wittgen­stein 1971]: Wittgenstein, Ludwig (1971). Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp. [Wittgen­stein 1984]:
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Ausgabe 1: 2013

Verantwortlich:

Lektorat:

Seitenbearbeitungen durch: Eva Schürmann [37], Joerg R.J. Schirra [26], Franziska Kurz [10], Sebastian Spanknebel [7], Nicolas Romanacci [2] und Mark A. Halawa [1] — (Hinweis)

Zitierhinweis:

[Schürmann 2013g-b]Literaturangabe fehlt.
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[Blumen­berg 1999]:
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