Sehen

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
Version vom 26. September 2012, 13:20 Uhr von Sebastian Spanknebel (Diskussion | Beiträge) (Der GesichtssinnDer folgende Beitrag stellt einige Argumenten aus dem Buch Schürmann 2008 vor.)
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Unterpunkt zu: Wahrnehmungstheorien: Übersicht


Der Gesichtssinn[1]

Die Spezifik des Gesichtssinnes besteht in seiner Nähe zu Prozessen des Verstehens, Denkens und Auslegens. Sehen ist eine Tätigkeit von Auge und Gehirn und wirft damit bewusstseinstheoretische Fragen auf. Zwei entscheidende Positionen der Philosophie des 20. Jahrhunderts behandeln das Verhältnis von Visuellem und Mentalem als ein praktisch untrennbares Beziehungsgefüge, das in der theoretischen Beschreibung jedoch auseinander dividiert wird. Ludwig Wittgenstein und Martin Heidegger kommen dabei zu weitgehenden Übereinstimmungen in ihren Ausführungen dessen, was ein sinnvoller Gebrauch des Wortes Sehen sein kann. In seiner ununterbrochenen Beziehung zum Mentalen bezieht das Sehen sich nicht nur auf raumzeitlich Anwesendes, sondern auch auf sinnlich Abwesendes. Bereits einfache wahrnehmungspsychologische Experimente[2] zeigen, dass man eine Qualität des Vorstellens im Sehen annehmen muss, um etwa ergänzendes Sehen erklären zu können. Je höher der Vorstellungsgrad eines einzelnen Wahrnehmungsaktes ist, umso mehr sieht man, dass Kant Recht hatte, als er die Einbildungskraft ein ‚Ingredienz der Wahrnehmung’ ([Kant 1968]: 89ff.) nannte. Wenn Vorgestelltes, Erwartetes, Ergänztes oder Gedeutetes in die Wahrnehmungspraxis hineinspielen, bedeutet das, dass sich etwas sinnlich Nicht-Gegenwärtiges ins Sichtbare einmischt. Was Wittgenstein unter den Begriffen Lebensform und Weltbild beschrieben hat, das fraglos Gegebene einer Kultur- und Sprachgemeinschaft, „das Hinzunehmende“ ([Wittgenstein 1971']: S. 572) und das, was „jenseits von berechtigt und unberechtigt“ ([Wittgenstein 1984]: S. 359) als ausgemacht und sicher gilt, wirkt sich nicht nur auf den Sprachgebrauch, sondern auch auf die Wahrnehmungsmöglichkeiten einer Zeit aus. Die Gesamtheit geltender Normen und herrschender Überzeugungen, Sitten und Wertvorstellungen, die die Praxis einer Kultur und Gesellschaft prägen, bilden deren Weltbild im Sinne eines „System[s] von Geglaubtem“ (A.a.O.: § 144) aus. Weltbilder im Sinne einer normativen Hintergrundstrahlung des Sprechens, Wahrnehmens und Handelns sind zugleich Voraussetzungen und Produkte perzeptiver Welterschließung. Man könnte statt von Weltbildern auch von Weltanschauungen reden[3], die in Einstellungen, Verhaltensweisen und normativen Orientierungen einer Kulturgemeinschaft präsent sind.

Wittgensteins Aspektsehen

Mit dem vielzitierten Beispiel einer gezeichneten Gestalt, deren Konturen wahlweise einen Hasen- oder einen Entenkopf[4] sehen lässt, hat Wittgenstein das so genannte Aspektsehen beschrieben, das er „halb Seherlebnis, halb ein Denken“ ([Wittgenstein 1971]: S. 525) nannte. Aspektsehen ist ein semantisches ‚Sehen-als’; ich sehe dabei etwas-als-etwas, nämlich die Strichfigur als Hasen resp. als Ente. Beide Bedeutungen sehe ich nicht ‚in die Strichfigur hinein’, wie ich etwa Geographien in Wolkenformationen hineinsehen kann, denn ich kann die Strichfigur nicht als etwas Amorphes wahrnehmen ohne entweder die eine oder die andere Figur darin zu erkennen. Vielmehr hat das Sehen des Bildes zwei Möglichkeiten: H oder E. Die Amphibolie von einem ins andere ist konstitutiv für das Aspektsehen. Es weist darin eine bedenkenswerte Übereinstimmung mit dem Darstellungssehen auf. Wenn man etwas Dargestelltes im Darstellenden sieht, Greta Garbo als Mata Hari etwa, hält sich das Sehen inmitten einer Differenz auf, die auch für das Aspektsehen charakteristisch ist. Das Gesichtsbild ändert sich nicht, wohl aber unsere Auffassung von ihm. Kippfiguren sind daher weit über ihren Status als wahrnehmungspsychologische Experementierfelder hinaus interessant für das Verhältnis von Sehen und Deuten, Wahrnehmen und Vorstellen. Wittgenstein fragt sich: „Sehe ich jedesmal wirklich etwas anderes, oder deute ich nur, was ich sehe, auf verschiedene Weise? Ich bin geneigt, das erste zu sagen. Aber warum?“ (Ebd.: $ 340) Der Zuschreibungsakt ist phänomenal kein von der Perzeption unterscheidbarer Vorgang. Das aber wäre notwendig, um einen eigenständigen Wahrnehmungszustand von einer schlussfolgernden Denkoperation unterscheiden zu können[5]. Das Aspektsehen ist daher ein gutes Beispiel für die Untrennbarkeit von Wahrnehmung und Sinnbildung: Ob ich die Konturen der Strichfigur als Umrisse eines Hasens oder einer Ente sehe, ist keine Frage einer nachträglichen Urteilsfindung, sondern mit dem visuellen Erfassen ist sogleich der Eindruck dieser oder jener Figur gegeben. Es ähnelt auch darin dem Bildersehen. Wir „sehen sie, wie wir sie deuten.“ ([Wittgenstein 1971]: S. 519). Das Beispiel macht insofern nur auf besonders griffige Weise deutlich, dass Sehen oft bedeutet, Perspektiven einzunehmen, aus denen heraus etwas als x und nicht als y erscheint. Dinge haben und veranlassen verschiedene Ansichten, was sie sind oder nicht sind, ist notwendig perspektivisch bedingt und auffassungsabhängig. Im Unterschied zu arbiträr vielen Sichtweisen sind Hasen- und Entenkopf aber beide gleichermaßen gegebene Sehmöglichkeiten und als solche keineswegs beliebig. Indem Wittgenstein nun nach einem Kriterium sucht für das, was ‚eigentliches Sehen’ genannt werden könnte, gerät er an die Grenzen des Sprachgebrauchs: „,Das ist doch kein Sehen!’ – ‚Das ist doch ein Sehen!’ – Beide müssen sich begrifflich rechtfertigen lassen. [...] Inwiefern ist es ein Sehen?“[6] Die Schwierigkeiten sind solche der Beschreibungssprache, denn um diese Form des Sehens-als zu beschreiben, muss man so etwas wie eine erste Ebene basaler Sinneswahrnehmung zugrunde legen, auch wenn die Pointe des Aspektsehens gerade darin liegt, dass Visuelles und Mentales nicht getrennt voneinander vorkommen. Sie sind gewissermaßen zugleich getrennt und ungetrennt, weil man einerseits Akte responsiver Kenntnisnahme von Akten logischen Schließens oder narrativen Deutens generell unterscheiden kann, andererseits aber kein sinnliches Rohmaterial perzipiert, sondern eine je bedeutungshaft organisierte Wahrnehmung hat. Thomas Kuhn hat abrupte Paradigmenwechsel innerhalb der Wissenschaftsentwicklung als Sehen-als bezeichnet. Nach einer wissenschaftlichen Revolution werde die Welt ‚als etwas anderes gesehen’. „Was in der Welt des Wissenschaftlers vor der Revolution Ente (sic) waren, sind nachher Kaninchen.“ ([Kuhn 1973]: S. 123) Anderssehen heißt in diesem Zusammenhang folglich im Rahmen anderer Theoriegebäude sehen[7].

Heideggers Auslegen

Martin Heidegger hat die Untrennbarkeit von Denken und Sehen als Auslegen erläutert. Heidegger schreibt, die Auffassung, „zunächst ist ein pures Vorhandenes erfahren, das dann als Tür, als Haus aufgefaßt wird [...] wäre ein Mißverständnis der spezifischen Erschließungsfunktion der Auslegung“ ([Heidegger 2006]: S. 150).. Bereits das ‚schlichte Sehen’ trage diese „Auslegungsstruktur [...] ursprünglich in sich“, alles andere sei verständnisloses „Anstarren“ (ebd.: S. 149). Ein ‚als-freies’ Erfassen sei weder eine ursprüngliche Form von Wahrnehmung, noch ein sinnvoller Gebrauch des Begriffs Sehens, sondern eine leere Abstraktion bzw. eine künstlich abgeleitete Privationsform verstehender, auslegender Weltwahrnehmung. Auslegung sei nicht das nachträgliche Verleihen einer Bedeutung über ‚an sich’ Bedeutungsloses, sondern lege die Bewandtnisganzheit des Weltverstehens aus. Wie jede Welterschließung ist das Auslegen ein Verstehensprozess von zirkulärer Voraussetzungshaftigkeit: Die Auslegung von etwas-als-etwas gründet in einem Vorgriff auf eine bestimmte Grundbegrifflichkeit, für die sie sich endgültig oder vorbehaltlich immer schon entschieden hat. „Auslegung ist nie ein voraussetzungsloses Erfassen eines Vorgegebenen.“ (ebd.: S.150)‚Vorverstehen’ bezeichnet die hermeneutische Struktur einer jeweiligen kulturell und historisch bedingten Disposition des Verstehenden. Wenn man sich auf etwas ‚Gegebenes’ berufe, so sei dieses (in Heideggers Beispiel der auszulegende Text) „nichts anderes als die selbstverständliche, undiskutierte Vormeinung des Auslegers“(ebd.). Durchaus vergleichbar also mit dem Weltbild bei Wittgenstein entscheidet in der hermeneutischen Konzeption das Vorverstehen darüber, wie und als was etwas Sichtbares gesehen werden kann. Das Sichtbare ist stets nur unter den Bedingungen der „Vor-Struktur des Verstehens und der Als-Struktur der Auslegung“ (ebd.) sichtbar. Die Als-Struktur ist ebenso dem Bewusstsein geschuldet, das gerichtet ist und etwas-als-etwas wahrnimmt, wie auch dem Sichtbaren selbst, das sich stets als-etwas zeigt, nämlich im Lichte einer Situation und vor dem Hintergrund unsichtbarer Rahmenfaktoren, wie sie durch Geschichte, Kultur und Gesellschaft konstituiert werden. Welche Sicht ich einnehmen kann, hängt von Hinsichtnahmen des Vorverstehens ab: Die Umsicht des Besorgens, die Rücksicht der Fürsorge stellen weit entfernt davon, nur bildhaften Ausdrücke zu sein, existentielle Sichtweisen dar, Synthesen von Denken und Anschauung. Was Heidegger als auslegendes Sehen bezeichnet, ist eine Form aisthetischer Welterschließung, die in hermeneutischen und interpretativen Vollzügen besteht, in denen man Bekanntes auf Neues appliziert, es in einen Horizont einordnet, Gegenwärtiges vernimmt und durch Hinzuerfundenes ergänzt. Es ist insofern rezeptiv und projektiv zugleich.


Sehen als absolute Metapher

Nicht zufällig deutet der Sprachgebrauch des Sehens und seiner Komposita auf eine Intelligibilität des Gesichtssinnes, die schwerlich nur als verblasste Metaphorik abzutun ist: Der genaue Beobachter verschafft sich einen Durchblick oder gelangt zu einer Einsicht; das Ansehen einer Person entwickelt sich nicht unabhängig von dem Anblick, den sie bietet; welche Sicht man auf die Dinge einnimmt, hängt davon ab, wie sehr man sie überschaut oder wovon man absieht; jemand wirft mir eine sprechenden Blick zu, der zu sagen scheint: Sieh dich vor! – Wollte man das alles nur als übertragene Redeweise disqualifizieren, spräche man nicht nur der Sprache jeden philosophischen Eigensinn ab, sondern verkennte vor allem die Unvermeidlichkeit, ja Unhintergehbarkeit ihrer Metaphorizität. Von all den beschriebenen Vorgängen lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, was an den damit verbundenen Tätigkeiten des Schauens, Blickens oder Beobachtens im engeren Sinne sinnlich ist. So schwierig Worte wie ‚Augenblick’ oder ‚Anschauung’ in andere Sprachen zu übersetzen sind, so wenig ist die Sinnfälligkeit von Worten wie ‚Einblick’ oder ‚Gesichtspunkt’ ersetzbar durch eindeutigere Begriffe. Diese Worte bezeichnen nichts Paraphrasierbares und sind kein Ornament von etwas, das sich auch einfacher sagen ließe. Mit Blumenberg wird man das Sehen daher durchaus als eine absolute Metapher bezeichnen und sagen dürfen, dass die verba videndi für „die logische Verlegenheit [...] einspring[en]“[8], in die das Denken gerät, wenn es das Verhältnis von Sicht und Einsicht bzw. von Sehen und Sehweisen erklären soll. Von der metaphorischen Rede übers Sehen lässt sich kein eindeutiger, ‚eigentlicher’ Begriff abzukoppeln. Vielmehr ist die figürliche Rede Indiz einer Problemlage und ihre Unvermeidlichkeit verdient Beachtung[9], verweist sie doch darauf, dass die Reduktion des Sehens auf Sinneswahrnehmung nur ein Moment eines holistischen Tätigkeitszusammenhangs künstlich isoliert. Die Metaphorizität des Begriffsfeldes stellt selbst eine sinnfällige Sicht vom Sehen dar. Dieses steht unausgesetzt im Konnotationsfeld des Verstehens, es ist ‚buchstäblich’ die Bewegung einer Ein-Sicht, welche weder rein aisthetisch, noch rein mental verfasst sein kann. Es ist eine Weise der Welterschließung, eine aisthetische Weise, deren ästhetische und imaginierende Ausgriffe im Einzelnen zu untersuchen sind. Einem holistischen Verständnis der Wahrnehmungspraxis nach können Tätigkeiten des Sich-Vor-Sehens oder des Durchschauens keine nur bildlichen Redensarten bezeichnen. Ebenso wenig können sie freilich „schlichte“, „reine“ oder „basale“ perzeptive Vorgänge sein, denn die Annahme solcher Vorgänge ist selbst bereits ein irreführender Sprachgebrauch. Als ins Praktische verstrickte Weisen, sich zu sich selbst und den anderen zu verhalten, sind solche Tätigkeiten aisthetisch und epistemisch zugleich, sie sind an die Augentätigkeit gebunden, ohne sich darin zu erschöpfen. Zwar kann es Einzelfälle eines vornehmlich metaphorischen Sprachgebrauchs vom Sehen geben: Um zu ‚sehen’, was du meinst, muss mir nicht notwendig etwas Sichtbares vor Augen stehen; das Ansehen einer Person ist selbst nichts sinnlich Gegebenes etc. Aber solche vergleichsweise eindeutigen Fälle sind gegenüber den vielschichtigen Vernetzungen des Aisthetischen und des Mentalen eher die Ausnahme als die Regel. Ungleich häufiger sieht man jemandem regelrecht an, dass er etwas sagen will, hängt das Ansehen einer Person mit ihrem sichtbaren Erscheinungsbild zusammen usw. Es scheint daher nicht nur sinnvoll, sondern regelrecht geboten, davon auszugehen, dass es nicht ‚bloß metaphorisch’ ist, wenn man sagt, man sehe sich vor, man revidiere etwas, etwas zeige sich in einem gewissen Licht, sehe von bestimmten ‚viewpoints’ – Chladenius’ ‚Sehe-Punckte’ ([Chladenius 1742]), die früher Standpunkte ([Röttgers 1994]) waren, – so aus etc. Jenseits dieser Sprachbilder ist kein eigentlicher Begriff des Sehens zu haben, so der Befund.

Übrigens erfährt diese Sicht auch von analytischer Seite Unterstützung, wenn der Bewusstseinstheoretiker Colin McGinn etwas Ähnliches mit dem entfaltet, was er Mindsight ([McGinn 2004]) nennt. Obwohl er sich mit einer Liste von Differenzkriterien zur Unterscheidung von Wahrnehmungen (percepts) und Vorstellungen (images) der Sicht Sartres anschließt, dass beide nicht nur graduell, sondern prinzipiell verschieden sind, kommt er im zweiten Kapitel seiner Studie auf ein ‚geistiges Auge’ zu sprechen, das keine metaphorische Redeweise sei: „I shall argue, that [...] the phrase ‚the mind’s eye’ is not metaphorical. It is literally true that we see with our mind.“ (ebd.: S.42) Im dritten Kapitel bespricht er eine Hybridform von ‚körperlichem’ („a ‚with the body’ kind of seeing“) und ‚geistigem’ Sehen, das er „imaginative seeing“ nennt. Dieses umfasst „the seeing of aspects, the seeing of pictures, and imagination-driven perceptual distortions“.[10] Gewissermaßen gegen seinen ursprünglichen Ausgangspunkt, nämlich gegen die Annahme einer strikten, analytischen Trennbarkeit von Wahrnehmungen und Vorstellungen, kommt McGinn zu der Einsicht, dass die Dichotomien praktisch kollabieren, denn es gibt eines Visualität von Vorstellungen und eine Bildlichkeit von Wahrnehmungen, die sich der prinzipiellen Separierung entziehen.


Auswirkungen auf andere Begriffe


Anmerkungen
  1. Der folgende Beitrag stellt einige Argumenten aus dem Buch [Schürmann 2008] vor.
  2. Einen umfangreichen Überblick darüber gibt [Goldstein 1997]
  3. Vgl. K. Jaspers, der Weltanschauungen nach sinnlich-räumlichen, seelisch-kulturellen und metaphysischen Vorkommensweisen unterscheidet [Jaspers 1994]
  4. Wittgenstein kannte diese Figur aus den Arbeiten des amerikanischen Psychologen Joseph Jastrow, der seine Überlegungen dazu bereits 1899 veröffentlichte.
  5. In seinem Kommentar zu Wittgensteins Überlegungen schreibt Thorsten Jantschek, Deuten sei das Bilden einer Annahme über das Gesehene hinaus, aber wenn es so einfach wäre, müsste man das Gesehene unabhängig von seiner Deutung beschreiben können.([Jantschek 1997]) Es gibt aber kein Bild unabhängig von seiner Auffassung als Hase oder Ente. Weiter führt uns demnach die „Einsicht, daß Denken und Sehen (immer schon) aufeinander bezogen sind und daß diese Beziehung im Sehen-als zutage tritt“. Ebd.: 319.
  6. Ebd.: 324f.
  7. Judith Genova versteht Wittgensteins ganzes Philosophieren als methodisch praktiziertes Aspektsehen, um anders als gewöhnlich wahrnehmen zu können; [Genova 1995a]
  8. [Blumenberg 1999]: S.10ff. (Zuerst in: Archiv für Begriffsgeschichte 6 (1960). 7-142.)
  9. Ralf Konersmann hat einen ähnlichen Gedanken für die Metapher des Spiegels durchgespielt, welche gerade in ihrer terminologischen Unfixierbarkeit das geeignete Darstellungsmedium für die Ungreifbarkeit der Subjektivität in ihrer sich selbst entzogenen Gegebenheitsweise ist. [Konersmann 1991]
  10. Ebd.: S. 49
Literatur                             [Sammlung]

[Blumenberg 1999]: Blumenberg, Hans (1999). Paradigmen zu einer Metaphorologie. Frank­furt/M.: Suhr­kamp.

[Chladenius 1742]: Chladenius, Ernst Martin (1742). Einleitung zur richtigen Auslegung vernünftiger Reden und Schriften. Leipzig: . [Genova 1995a]: Genova, Gérard (1995). Wittgenstein – a way of seeing. New York, London: Routledge Chapman & Hall. [Goldstein 1997]: Goldstein, E. Bruce (1997). Wahrnehmungspsychologie. Eine Einführung. Heidel­berg u.a.: Springer. [Heidegger 2006]: Heidegger, Martin (2006). Seind und Zeit. Tü­bingen: Nie­meyer. [Jantschek 1997]: Jantschek, Thorsten (1997). Bemerkungen zum Begriff des Sehen-als. In: Konersmann, R. (Hg.): Kritik des Sehens. Leipzig: Reclam, S. 299-319. [Jaspers 1994]: Jaspers,Karl (1994). Psychologie der Weltanschauungen. München: Piper. [Kant 1968]: Kant, Immanuel (1968). Kritik der reinen Vernunft. Berlin: de Gruyter, A: 1781, B: 1787. [Konersmann 1991]: Konersmann, Ralf (1991). Lebendige Spiegel. Die Metapher des Subjekts. Frank­furt/M.: Suhr­kamp. [Kuhn 1973]: Kuhn, Thomas (1973). Die Struktur wissenschaftlicher Revolution. Frakfurt: Suhr­kamp. [McGinn 2004]: McGinn, Colinn (2004). Image, Dream, Meaning. Cam­bridge, Mass.: Har­vard Uni­versity Press. [Röttgers 1994]: Röttgers, K. (1994). Der Standpunkt und die Gesichtspunkte. Archiv für Begriffsgeschichte, Band: 37, S. 257-284. [Schürmann 2008]: Schür­mann, Eva (2008). Sehen als Praxis. Ethisch-ästhe­tische Studien zum Verhält­nis von Sicht und Ein­sicht. Frank­furt/M.: Suhr­kamp. [Wittgenstein 1971]: Wittgenstein, Ludwig (1971). Philosophische Untersuchungen. Frank­furt/M.: Suhr­kamp. [Wittgenstein 1984]: Wittgenstein, Ludwig (1984). Über Gewißheit. Frank­furt/M.: Suhr­kamp.


Hilfe: Nicht angezeigte Literaturangaben

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Eva Schürmann

Seitenbearbeitungen durch: Eva Schürmann [37], Joerg R.J. Schirra [26], Franziska Kurz [10], Sebastian Spanknebel [7], Nicolas Romanacci [2] und Mark A. Halawa [1] — (Hinweis)