Sprach-Bild-Bezüge: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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(Begriffsbestimmung und Teilaspekte)
 
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==Größere Zusammenhänge und Kon&shy;text==
Kommunikation erfolgt, wenn überhaupt, selten ausschließlich mit Hilfe eines Zeichensystems. So ist der Gebrauch gesprochener Sprache (Rede) von Mimik, Gestik, Körperhaltung, Prosodie und Intonation wie auch von der geteilten Wahrnehmung von Objekten im Raum und ihrer Manipulation (empraktische Kommunikation) begleitet. Deiktische Verweise binden die Rede an Ort, Zeit, Personen und Raum und aktualisieren sie im Kontext. Geschriebene Sprache (Schrift) hat immer eine typographische Form und ein Layout, die eine visuelle Ausdrucksressource über die Aufzeichnung von Lautsprache hinaus darstellen. Schrift wird zudem auf semiotische Objekte aufgebracht, die dem Text zusätzliche Bedeutung verleihen. Nicht selten ist sie von Bildern oder Graphischem begleitet, auf die Sprache Bezug nimmt. In audiovisuellen Medien potenziert sich die Möglichkeit des Bezugs zwischen Sprache und anderen semiotischen Ressourcen: Filme koppeln gesprochene Sprache mit bewegtem Bild, Ton (Musik, Geräusch) und Schrift.
 
 
 
Sprache-Bild-Bezüge sind also nur eine spezifische Art semiotischer und medialer Multimodalität, die daher naturgemäß eine Interdisziplin darstellt und bislang wissenschaftlich wenig erforscht ist. Die in den Einzelwissenschaften vorhandene Tendenz zur Isolierung ihrer Untersuchungsobjekte hat eine Beforschung multisemiotischer Objekte erschwert. So schreibt <bib id='Holly 2009'></bib>: 389) für die Sprachwissenschaft: „ Manche Wissenschaftler haben ihren Gegenstand am liebsten pur. Damit man ihn sorgfältig studieren kann, wird er freigelegt, herauspräpariert, von allem störenden Drumherum befreit, haltbar gemacht, zur besseren Betrachtung aufbereitet und fixiert. Für einen Sprachwissenschaftler, der ungestört vorgehen will, heißt das, er will "Sprache pur". Analog dazu sind auch die Bildwissenschaften (<bib id='Sachs-Hombach 2005a'></bib>, <bib id='Sachs-Hombach 2005b'></bib>) in der Regel am ‚Bild pur’ interessiert. Nur langsam beginnt sich dies im Rahmen einer Multimodalitätsforschung (<bib id='Kress & Leeuwen 2001a'></bib>, <bib id='Leeuwen 2005a'></bib>, <bib id='Jewitt 2009a'></bib>, <bib id='Ventola et al. 2009a'></bib>, <bib id='Kress 2010a'></bib>), und einer dem Bild und anderen semiotischen Ressourcen aufgeschlossenen Text- und Diskurslinguistik (<bib id='Stöckl 2004a'></bib>, <bib id='Diekmannshenke et al. 2010a'></bib>) zu ändern.
 
 
 
Aber auch die Beschäftigung mit entweder Bild oder Sprache allein bringt letztlich die Notwendigkeit einer Berücksichtigung des jeweils anderen Zeichensystems bereits mit sich. Dies liegt am ambivalenten ontologischen Status von Bild und Sprache. So hat Sprache eine elementare und starke bildliche Komponente: Sie verfügt über anschauungsorientierte Wörter und Ausdrücke, evoziert mentale Bilder und konfiguriert mit Metaphern und ähnlichen rhetorischen Techniken Wörter zu übertragenen, nicht-literalen Bedeutungen, denen oft ein bildliches oder bildhaftes Element eigen ist. Bilder wiederum funktionieren in vielerlei Hinsicht wie Sprache: Ihre Elemente sind innerhalb eines Genres konventionalisiert, wir lesen sie als Zeichen mit mehr oder weniger fixen Bedeutungen; vor allem ihr nicht-abbildender, abstrake Sachverhalte ausdrückender Charakter wird so ermöglicht. Zudem sind die Grenzen zwischen Schrift und Bild auch formal fließend. Typopiktoriale Gestaltungen geben Schrift Bildcharakter (<bib id='Stöckl 2004b'></bib>: S. 35ff., <bib id='Stöckl 2005a'></bib>: S. 206ff., <bib id='Stöckl 2008a'></bib>: 15ff.); Piktogramme oder Icons (<bib id='Christian 2009a'></bib>: S. 21-61) rücken Bilder in starke Nähe zum sprachlichen Zeichen.
 
 
 
In historischer Sicht sind die Bezüge zwischen Sprache und Bild ohnehin eng. Beide scheinen aus gestischer Kommunikation entstanden zu sein, piktoriale Entäußerung scheint der schriftsprachlichen vorauszugehen und Aufschreibesysteme mischen von Beginn an bildliche und symbolische Elemente. Zusammenfassend also müssen die Bezüge zwischen Sprache und Bild in kommunikativer, semiotisch-ontologischer sowie kognitiver und historischer Perspektive als zwingend beschrieben werden.
 
 
 
 
 
=====Begriffsbestimmung und Teilaspekte=====
 
 
 
Sprache-Bild-Bezüge sind alle in der Produktion von semiotischen Objekten angelegten/konstruierten und in ihrer Rezeption interpretierbaren Zusammenhänge semantischer, formaler und funktionaler Art, die zwischen sprachlichen Zeichen (Wörtern, Sätzen, Texten) und visuellen Elementen von Bildern jedweder Art in medial geprägten Gesamttexten ent– bzw. bestehen und funktionieren. Sprache-Bild-Bezüge markieren eine prominente Art der „intermodalen Kohärenz“ (<bib id='Stöckl 2011a'></bib>). Ihre Beschreibung stößt vor allem deswegen auf Schwierigkeiten, weil – im Unterschied zu Sprache – die distinkten formalen Elemente oder Aussageeinheiten in Bildern nicht klar definiert sind. Verweist eine sprachliche Aussage auf eine visuelle Gestalt, eine einzelne Form, Farben, im Bild dargestellte Sachverhalte, Aussageinhalte oder den Herstellungs- oder Verwendungskontext eines Bildes? In einer Sprache-Bild-Kombination begegnen sich also zwei in semiotisch-semantischer, perzeptueller und pragmatischer Hinsicht ungleiche Partner: arbiträre Zeichendistinktheit, linear-kombinatorische Grammatik, langsame, sukzessive und impaktschwache Perzeption sowie eine semantische und illokutive Flexibilität der Sprache stehen ikonischem, wahrnehmungsnahem Zeichenfluss, einer integrativ-räumlichen Grammatik, ganzheitlicher und gedächtniseffektiver Wahrnehmung sowie einer semantischen Unterdeterminiertheit/Vagheit und illokutiven Schwäche des Bildes gegenüber (<bib id='Stöckl 2009a'></bib>: S. 6ff.).
 
 
 
Die Bezüge zwischen Sprache und Bild sind in unterschiedlicher Weise konzeptualisiert worden. Die Metapher ‚Wort-Bild-Reißverschluss’ (<bib id='Holly 2009a'></bib>) betont das komplementäre Ineinandergreifen der beiden semiotischen Ressourcen (vgl. ‚inter-semiotic complementarity’, ROYCE 1998). Wechselseitige ‚Überschreibung’ (<bib id='Holly 2010a'></bib>), ‚Relektüre’ und ‚Transkription’ (<bib id='Jäger 2002a'></bib>, <bib id='Jäger 2008a'></bib>; <bib id='Holly & Jäger 2011a'></bib>) fokussieren die aktive  Sinnstiftung des interpretierenden Rezipienten, der das Bild nur „lesen“ kann, indem er den sprachlichen Text zur Hilfe nimmt und umgekehrt. Mit ‚Kontaktstelle’ (<bib id='Stöckl 1992a'></bib>) oder ‚edit point’ (<bib id='Leeuwen 2005a'></bib>) wird die Tatsache benannt, dass sich die Bezüge auf bestimmte Teile einer multimodalen Textur konzentrieren, an denen Sprache und Bild in intendierter Weise zusammenführend montiert werden, um semantisch-pragmatische Brücken und rhetorische Effekte herzustellen.
 
 
 
Sowohl in historischer Perspektive als auch mit Blick auf gegenwärtige Praktiken des Sprache-Bild-Bezugs fällt eine strukturelle Dreiteilung auf. Sie ist wohl zuerst im Zusammenhang mit dem klassischen Emblem beschrieben worden, das aus Lemma, Icon und Epigramm besteht (<bib id='Büttner & Gottdank 2009a'></bib>, <bib id='Eddiks 2004a'></bib>). Moderne Werbeanzeigen und andere Gebrauchstextsorten (z.B. Zeitungsartikel oder Infographiken) weisen die gleiche Trias auf, indem sie ein Bild mit einer Überschrift/Unterschrift und einem eigentlichen Text versehen. Das Rätselhafte eines Emblems entspricht in gewisser Weise dem unterdeterminiert Kryptischem manch moderner Anzeige. Das Bild unterhält also einen zweifachen Bezug zur Sprache: Zum einen benennt eine Art Titel oder Kernbegriff (Lemma) den Bildinhalt und stellt ihn so in einen semantischen Kontext, zum anderen ermöglicht ein längerer, erklärender Begleittext (Epigramm) vielfache und komplexere Verknüpfungen bzw. Zusammenhänge zwischen Teilen des Bildes und Aussagen des Sprachtexts. Dieses konventionalisierte strukturelle Muster hat offenbar große kommunikationspragmatische Vorzüge; es sichert das Verständnis eines inhärent mehrdeutigen und polyvalenten Bildes durch sprachliche Kommentierung und Kontextualisierung. Sprache und Bild ergänzen sich wechselseitig bzw. machen sich gegenseitig „lesbar“.
 
 
 
Für die Entwicklung einer Methodik der Analyse und Beschreibung von Sprache-Bild-Bezügen ist BARTHES’ (1977) Arbeit ‚Die Rhetorik des Bildes’ (orig. 1964) maßgeblich gewesen. Hier gilt Sprache als Mittel der Disambiguierung des Bildes, das Barthes als „series of discontinuous signs“ (<bib id='Barthes 1977a'></bib>: S. 34) oder als „floating chain of signifieds“ (ibid.: S. 39) betrachtet und dem er inhärente Polysemie bescheinigt. Sprachtexten kommt die Funktion zu, die Signifikate der Bildzeichen festzulegen und wichtige Denotate des Bildes zu nennen (‚anchorage’). Bildbegleittexte fixieren also letztlich die denotativen (literale) und konnotativen (‚cultural’, ‚coded’, ‚symbolic’) Bedeutungen des Bildes. Ebenso vermag das Bild in komplementärer Weise zur Gesamtbedeutung des Sprache-Bild-Bezugs beizutragen (‚relay’); hier entsteht die Botschaft auf einer übersummativen, „höheren“ Ebene eines Sprache-Bild-Syntagmas.
 
 
 
Seitdem haben sich verschiedene methodische Zugänge zu Sprache-Bild-Bezügen entwickelt (s. <bib id='Stöckl 2009a'></bib>: S. 11f.). Einige, wie die frühen, auf rhetorischen Operationen aufbauenden Ansätze (<bib id='Bonsiepe 1968a'></bib>, <bib id='Durand 1987a'></bib>, <bib id='Gaede 1981a'></bib>, <bib id='Doelker 2007a'></bib>) verlieren sich in Benennungsdetails und zu feinen Unterschieden von kognitiv letztlich gleichartigen Verknüpfungsleistungen. Andere generalisieren zu stark und beschäftigen sich vordergründig damit, in welchen allgemeinen Verhältnissen die Informationen aus Bild und Sprache zueinander stehen können (<bib id='Spillner 1982a'></bib>, <bib id='Nöth 2000a'></bib>). Balancierter sind methodische Zugriffe, die auf mehreren Verknüpfungsebenen operieren (<bib id='Geiger & Henn-Memmesheimer 1998a'></bib>, <bib id='Leeuwen 2005a'></bib>, <bib id='Martinec & Salway 2005a'></bib>, <bib id='Stöckl 2009b'></bib>). Zumindest drei Ebenen, auf denen Sprache-Bild-Bezüge Musterhaftigkeit zeigen, sind: räumlich-syntaktische Muster, d.h. positionale und sequentielle Verhältnisse zwischen Sprache und Bild im Gesamttext; inhaltsbezogene Muster, die modellieren, wie sich sprachliche und bildliche Inhalte zueinander verhalten – also z.B. Extension und Elaboration; und schließlich rhetorisch-logische Muster, denen daran gelegen ist, die funktional-pragmatische und kognitive Verknüpftheit von Sprache und Bild dingfest zu machen (<bib id='Stöckl 2009b'></bib>: S. 213ff.).
 
 
 
Zentral für die Beschreibung der Bezüge zwischen Sprache und Bild sind semantische Relationen (auch paradigmatische Bedeutungsbeziehungen genannt) wie Synonymie, Antonymie, Meronymie oder Hyperonymie etc. (LÖBNER 2003: 116ff.). Sie eignen sich dazu, an den ‚Kontaktstellen’ oder ‚edit points’ angelegte Bedeutungsbeziehungen zwischen sprachlichen Ausdrücken und Bildelementen zu klassifizieren. Diese Methode ist insbesondere in den von der Funktionalen Grammatik (Halliday 1996) beeinflussten Arbeiten zum Bild (Kress / Leeuwen 1996) und zu Sprache-Bild-Bezügen (Royce 1998) verwendet worden. Hier liegt die Vorstellung zugrunde, dass – so wie sprachliche Strukturen sozio-pragmatischen Zwecken gehorchen – auch Bildstrukturen funktional bedingt sind. Verglichen wird dann, welche Funktionen Sprache und Bild mit welchen Mitteln bewerkstelligen und wie sie sich diese Aufgaben in Sprache-Bild-Texten teilen.
 
 
 
Bucher (<bib id='Bucher2010a'></bib>: 123-138) kritisiert in seinem Überblick über verfügbare Ansätze zur Multimodalität deren überwiegend repräsentationale Auffassung von der Semantik der Zeichen und ihre statisch-normative Ausrichtung. Sprache-Bild-Bezüge also an der fixen Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken und Bildelementen oder an den strukturellen Ressourcen ihrer Verknüpfung zu „messen“ wäre demnach unzureichend. Er reklamiert die aktive Rolle des Rezipienten, der in einer Interaktion mit dem Kommunikationsangebot Sinn aus Sprache und Bild in Kontext und Situation generiert. Wichtig für eine Beschreibung von Sprache-Bild-Bezügen wäre es demnach, die wechselseitige Kontextualisierung von Sprache und Bild im Rahmen größerer kommunikativer Handlungsmuster zu erfassen. Wie dies allerdings jenseits hermeneutischer Hypothesen aufgrund der Textprodukte empirisch geschehen kann, ist auch in der Rezpetionsforschung noch nicht ganz klar (s. dazu <bib id='Bucher 2011a'></bib>). In jedem Falle scheint die Untersuchung von stark konventionalisierten Sprache-Bild-Texten (Stöckl 2004a: 111ff.) sinnvoll, denn hier können Handlungsmuster beschrieben werden, die sprachlich wie bildlich konstituiert sind und rekurrente intersemiotische Strukturen aufweisen. Ansätze für z.B. Nachrichten- und Werbefilme finden sich u.a. in Holly 2007, 2010, 2011; Stöckl 2003, 2011 und Schneider / Stöckl 2011.
 
 
 
=====Bezüge zu anderen Begrifflichkeiten=====
 
Sprache-Bild-Bezüge werfen eine Reihe von grundlegenden Fragestellungen auf, die anderswo im Glossar behandelt werden. Aufgrund der Überlappungen von Sprache und Bild verweisen Sprache-Bild-Bezüge auf Typographie (⊳ [[Schriftbildlichkeit]]) aber auch auf sprachnahe Bildtypen (⊳ [[Bildverwendungstypen]]) wie z.B. Piktogramme. Zur Bildlichkeit von Sprache gehören Metaphern; und Sprache-Bild-Bezüge involvieren eine Reihe von rhetorischen Operationen (⊳ [[Bild und rhetorische Figur]]). Da die Theoretisierung von Sprache-Bild-Bezügen vor allem von zentralen Auffassungen zur Bildbedeutung oder zum Bildinhalt abhängt, gibt es auch Querverweise zu generellen Fragen der Zeichentheorie des Bildes (⊳ [[Bilder als Zeichen]], ⊳ [[Zeichentheorien: Übersicht]]). Noch genereller ist der Zusammenhang von Sprache-Bild-Bezügen und Medien (⊳ [[Bilder als Medien]]), der zum Tragen kommt, weil einige Autoren Sprache-Bild-Bezüge als intermediale Transkriptionen sehen (⊳ [[Medientheorien: Übersicht]]) und diese in Medientexten vorkommen.
 
 
 
 
 
5 Literatur
 
 
 
Barthes, Roland (1977): “Rhetoric of the Image”. In: Stephen Heath (ed.). Image, Music, Text. London: Fontana. 32–51.
 
Bonsiepe, Gui (1968): “Visuell/Verbale Rhetorik”. Format: Zeitschrift für visuelle Kommunikation 1968/17. 11–18.
 
Bucher, Hans-Jürgen (2010): Multimodales Verstehen oder Rezeption als Interaktion. Theoretische und empirische Grundlagen einers systematischen Analyse der Multimodalität. In: Hajo Diekmannshenke / Michael Klemm / Hartmut Stöckl (Hrsg.). Bildlinguistik. Berlin: Erich Schmidt, 121-156.
 
Bucher, Hans-Jürgen (2011): “Man sieht, was man hört“. Multimodales Verstehen als interaktionale Aneignung. Handlungstheoretische Medienanalyse. In: Jan Georg Schneider / Hartmut Stöckl (Hrsg.). Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze. Köln: Halem.
 
Büttner, Frank / Gottdank, Andrea (2009): Einführung in die Ikonographie. Wege zur Deutung von Bildinhalten, München: Beck.
 
Christian, Alexander (2009): Piktogramme, Kritischer Beitrag zu einer Begriffsbestimmung. Aachen: Shaker.
 
Diekmannshenke, Hajo / Klemm, Michael / Stöckl, Hartmut (2010): Bildlinguistik. Berlin: Erich Schmidt.
 
Doelker, Christian (2007): “Figuren der visuellen Rhetorik in werblichen Gesamttexten”. In: J. Knape (ed.). Bildrhetorik. Baden-Baden: Koerner. 71–112.
 
Durand, Jacques (1987): “Rhetorical Figures in the Advertising Image”. In: J.U. Sebeok (ed.). Marketing and Semiotics. Berlin/New York: de Gruyter. 295–318.
 
Eddiks, Christina (2004): Dem Emblem auf der Spur. Köln. Diplomarbeit.
 
Gaede, Werner (1981): Vom Wort zum Bild: Kreativ-Methoden der Visualisierung. München: Langen Müller/Herbig.
 
Geiger, Susi / Henn-Memmesheimer, Beate (1998): “Visuell-verbale Textgestaltung von Werbeanzeigen”. Kodikas/Code – Ars Semeiotica vol. 21 (1998) n° 1/2. 55–74.
 
Halliday, Michael A.K. (1996): Language as a Social Semiotic. In: Paul Cobley (ed.), The Communication Theory Reader. London: Routledge, 359-383.
 
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Holly, Werner (2009): Der Wort-Bild-Reißverschluss. Über die performative Dynamik audiovisueller Transkriptivität. In: Angelika Linke / Helmuth Feilke (Hg.): Oberfläche und Performanz. Untersuchungen zur Sprache als dynamischer Gestalt. Tübingen: Niemeyer.
 
Holly, Werner (2010): Bildüberschreibungen. Wie Sprechtexte Nachrichtenfilme lesbar machen (und umgekehrt). In: Hajo Diekmannshenke / Michael Klemm / Hartmut Stöckl (Hrsg.): Bildlinguistik. Berlin: Erich Schmidt. 231-254.
 
Holly, Werner / Jäger, Ludwig (2011): Transkriptionstheoretische Medienanalyse. Vom Anders-lesbar-Machen durch intermediale Bezugnahmepraktiken. In: Jan Geog Schneider / Hartmut Stöckl (Hrsg.): Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze. Köln: Halem.
 
Jäger, Ludwig (2002): Transkriptivität. Zur medialen Logik der kulturellen Semantik. In: Ludwig Jäger / Georg Stanitzek (Hrsg.): Transkribieren - Medien/Lektüre. München: Fink, 19-41.
 
Jäger, Ludwig (2008): Transkriptive Verhältnisse. Zur Logik intra- und intermedialer Bezugnahmen in ästhetischen Diskursen. In: Gabriele Buschmeier / Ulrich Konrad / Albrecht Riethmüller (Hrsg.): Transkription und Fassung in der Musik des 20. Jahrhunderts. Beiträge des Kolloquiums in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, vom 5. bis 6. März 2004. Stuttgart: Franz Steiner. 103-134.
 
Jewitt, Carey (ed.) (2009): The Routledge Handbook of Multimodal Analysis. London, New York: Routledge.
 
Kress, Gunther (2010): Multimodality. A Social-Semiotic Approach to Contemporary Communication. London/New York: Routledge.
 
Kress, Gunther & Leeuwen, Theo van (1996): Reading Images. The Grammar of Visual Design. London: Routledge.
 
Kress, Gunther & Leeuwen, Theo van (2001): Multimodal Discourse. The Modes and Media of Contemporary Communication. London: Arnold.
 
Leeuwen, Theo van (2005): Introducing Social Semiotics. London: Routledge.
 
Löbner, Sebastian (2003): Semantik. Eine Einführung. Berlin/New York: de Gruyter.
 
Martinec, Radan / Salway, Andrew (2005): “A System for Image-Text-Relations in New (and Old) Me­dia”. Visual Communication vol. 4 n° 3. 337–371.
 
Nöth, Winfried (2000): “Der Zusammenhang von Text und Bild”. In: Klaus Brinker et al. (eds.). Text- und Gesprächslinguistik. Berlin: de Gruyter. 489–496.
 
Royce, Terry (1998): Synergy on the Page: Exploring Intersemiotic Complementarity in Page-based Multimodal Text. In: JASFL Occasional Papers, Volume 1 No. 1, 1998, 25-48.
 
Sachs-Hombach, Klaus (Hg.). (2005a): Bildwissenschaft. Disziplinen, Themen, Methoden. Frankfurt/Main: surhkamp.
 
Sachs-Hombach, Klaus (Hg.) (2005b): Bildwissenschaft. Zwischen Reflexion und Anwendung. Köln: Halem.
 
Schneider, Jan Georg / Stöckl, Hartmut (Hrsg.) (2011): Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze. Köln: Halem.
 
Spillner, Bernd (1982): “Stilanalyse semiotisch komplexer Texte: Zum Verhältnis von sprachlicher und bil­dicher Information in Werbeanzeigen”. Kodikas/Code – Ars Semeiotica 4/5 (1982). 91–106.
 
Stöckl, Hartmut (1992): Der ‚picture relation type’ – Ein praktischer Analysemodus zur Beschreibung der vielfältigen Einbettungs- und Verknüpfungsbeziehungen von Bild und Text. In: Papiere zur Linguistik, 46 (11). 49-61.
 
Stöckl, Hartmut (2003): „Imagine“: Stilanalyse multimodal. Am Beispiel des TV-Werbespots. In: Irmhild Barz / Gotthard Lerchner / Marianne Schröder (Hrsg.). Sprachstil – Zugänge und Anwendungen. Ulla Fix zum 60. Geburtstag, Heidelberg: Winter, 305-323.
 
Stöckl, Hartmut (2004a): Die Sprache im Bild – Das Bild in der Sprache. Zur Verknüpfung von Sprache und Bild im massenmedialen Text. Berlin/New York: de Gruyter.
 
Stöckl, Hartmut (2004b): Typographie: Körper und Gewand des Textes. Linguistische Überlegungen zu typographischer Gestaltung. Zeitschrift für Angewandte Linguistik (ZfAL), Heft 41/2004, 5-48.
 
Stöckl, Hartmut (2005): Typography: body and dress of a text – a signing mode between language and image. Visual Communication. Special Issue “The New Typography”, vol. 4, n° 2, 204-214.
 
Stöckl, Hartmut (2008): Werbetypographie. Formen und Funktionen. In: Sylvia Bendel / Gudrun Held (Hrsg.). Werbung – grenzenlos. Multimodale Werbetexte im interkulturellen Vergleich. Frankfurt/Wien: Lang, 13–36.
 
Stöckl, Hartmut (2009a): Beyond Depicting. Language-Image-Links in the Service of Advertising. In: AAA Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik Band 34 Heft 1/2009, 3-28.
 
Stöckl, Hartmut (2009b): The Language-Image-Text. Theoretical and Analytical Inroads into Semiotic Complexity. AAA Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik. Band 34 Heft 2/2009. 202-226.
 
Stöckl, Hartmut (2011): Werbekommunikation semiotisch. In: Nina Janich (Hrsg.). Handbuch Werbekommunikation. Tübingen: UTB.
 
Ventola, Eija / Moya Guijarro, Arsenio Jesús (2009): The World Told and the World Shown. Multisemiotic Issues. Basingstoke/New York: Palgrave Macmillan.
 
Worum geht es hier?
 
 
 
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<!--Anmerkung zwischen <ref> und </ref> im laufenden Text-->
 
<!--Literaturverweise im laufenden Text <bib id='Jonas 61a'>Jonas 1961</bib> -->
 
<!--  ... id im Literaturverzeichnis nachsehen, gegebenenfalls neu einfügen -->
 
<!--  ... (siehe Links in Bibliographie-Box -->
 
<!-- Bilder als thumbs einsetzen, Muster: [[Datei:Beispiel.png|thumb|Bildtitel]] -->
 
  
=====Aufteilung=====
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Kommunikation erfolgt, wenn über&shy;haupt, selten ausschließ&shy;lich mit Hilfe nur eines [[Zeichen, Zeichenträger, Zeichensystem|Zeichensystems]]. So ist der Gebrauch gespro&shy;chener Sprache (Rede) von Mimik, Gestik, Körper&shy;haltung, Proso&shy;die und Into&shy;nation wie auch von der geteil&shy;ten Wahrneh&shy;mung von Objek&shy;ten im Raum und ihrer Mani&shy;pula&shy;tion (emprak&shy;tische Kommu&shy;nika&shy;tion) beglei&shy;tet. Deikti&shy;sche Verwei&shy;se binden die Rede an Ort, Zeit, Perso&shy;nen und Raum und aktu&shy;ali&shy;sieren sie im [[Kontext]] (vgl. auch [[Nomination|Nomi&shy;nation]]). Geschrie&shy;bene Sprache (Schrift) hat immer eine [[Typographie|typo&shy;graphi&shy;sche]] Form und ein Layout, die eine visu&shy;elle Ausdrucks&shy;ressour&shy;ce über die Aufzeich&shy;nung von Lautspra&shy;che hinaus darstel&shy;len. Schrift wird zudem auf semio&shy;tische Objek&shy;te aufge&shy;bracht, die dem Text zusätz&shy;liche Bedeu&shy;tung verlei&shy;hen. Nicht selten ist sie von Bildern oder Graphi&shy;schem beglei&shy;tet, das auf die Sprache Bezug nimmt. In audio&shy;visu&shy;ellen Medien poten&shy;ziert sich die Möglich&shy;keit des Bezugs zwischen Sprache und ande&shy;ren semio&shy;tischen Ressour&shy;cen: [[Film|Filme]] koppeln gespro&shy;chene Sprache mit beweg&shy;tem Bild, Ton (Musik, Geräusch) und Schrift.
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Sprache-Bild-Bezüge sind also nur eine spezi&shy;fische Art semio&shy;tischer und media&shy;ler Multi&shy;moda&shy;lität, die daher natur&shy;gemäß eine Inter&shy;diszi&shy;plin darstellt und bislang wissen&shy;schaftlich wenig erforscht ist. Die in den Einzel&shy;wissen&shy;schaften vorhan&shy;dene Tendenz zur Iso&shy;lierung ihrer Unter&shy;suchungs&shy;objekte hat eine Befor&shy;schung multi&shy;semio&shy;tischer Objek&shy;te erschwert. So schreibt W. Holly für die Sprachwissenschaft:
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:''Manche Wissenschaftler haben ihren Gegen&shy;stand am liebsten pur. Damit man ihn sorgfäl&shy;tig studie&shy;ren kann, wird er freige&shy;legt, heraus&shy;präpa&shy;riert, von allem stören&shy;den Drum&shy;herum befreit, haltbar gemacht, zur besse&shy;ren Betrach&shy;tung aufbe&shy;reitet und fixiert. Für einen Sprach&shy;wissen&shy;schaftler, der unge&shy;stört vorge&shy;hen will, heißt das, er will “Sprache pur”.'' (<bib id='Holly 2009a'></bib>: S. 389).
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Analog dazu sind auch die Bildwissen&shy;schaften (<bib id='Sachs-Hombach 2005a'></bib>, <bib id='Sachs-Hombach 2005b'></bib>) in der Regel am “Bild pur” inte&shy;ressiert. Nur langsam beginnt sich dies im Rahmen einer Multi&shy;moda&shy;litäts&shy;forschung (<bib id='Kress & Leeuwen 2001a'></bib>, <bib id='Leeuwen 2005a'></bib>, <bib id='Jewitt 2009a'></bib>, <bib id='Ventola et al. 2009a'>Vento&shy;la et al. 2009a</bib>, <bib id='Kress 2010a'></bib>), und einer dem Bild und ande&shy;ren semio&shy;tischen Ressour&shy;cen aufge&shy;schlosse&shy;nen Text- und Diskurs&shy;lingu&shy;istik (<bib id='Stöckl 2004a'></bib>, <bib id='Diekmannshenke et al. 2010a'>Diekmanns&shy;henke et al. 2010a</bib>) zu ändern.
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Aber auch die Beschäftigung mit entwe&shy;der Bild oder Sprache allein bringt letztlich die Notwen&shy;digkeit einer Berück&shy;sichti&shy;gung des jeweils ande&shy;ren Zeichen&shy;systems bereits mit sich. Dies liegt am ambi&shy;valen&shy;ten onto&shy;logi&shy;schen Status von Bild und Sprache. So hat Sprache eine ele&shy;men&shy;tare und starke bildli&shy;che Kompo&shy;nente: Sie verfügt über an&shy;schauungs&shy;orien&shy;tierte Wörter und Aus&shy;drücke, evo&shy;ziert [[Logische Kontextbildung und mentale Bilder|menta&shy;le Bilder]] und konfi&shy;guriert mit [[Sprachliche Metaphern und allgemeine Metaphorologie|Meta&shy;phern]] und ähnli&shy;chen rheto&shy;rischen Techni&shy;ken Wörter zu über&shy;trage&shy;nen, nicht-lite&shy;ralen Bedeu&shy;tungen, denen oft ein bildli&shy;ches oder [[Uneigentliche Bilder|bildhaf&shy;tes]] Ele&shy;ment eigen ist. Bilder wiede&shy;rum funktio&shy;nieren in vieler&shy;lei Hinsicht wie Sprache: Ihre Ele&shy;mente sind inner&shy;halb eines Genres konven&shy;tiona&shy;lisiert, wir lesen sie als Zeichen mit mehr oder weni&shy;ger fixen Bedeu&shy;tungen; vor allem ihr nicht-abbil&shy;dender, abstrak&shy;te [[Proposition|Sachver&shy;halte]] aus&shy;drücken&shy;der Charak&shy;ter wird so ermög&shy;licht. Zudem sind die Grenzen zwischen Schrift und Bild auch formal fließend. Typo&shy;pikto&shy;riale Gestal&shy;tungen geben Schrift Bildcha&shy;rakter (<bib id='Stöckl 2004b'></bib>: S. 35ff., <bib id='Stöckl 2005a'></bib>: S. 206ff., <bib id='Stöckl 2008a'></bib>: 15ff.; ⊳ [[Schriftbildlichkeit|Schrift&shy;bildlich&shy;keit]]); [[Bilderschrift und Piktogramm|Pikto&shy;gramme]] oder Icons (<bib id='Christian 2009a'></bib>: S. 21-61) rücken Bilder in starke Nähe zum sprachli&shy;chen Zeichen.
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In historischer Sicht sind die Bezüge zwischen Sprache und Bild ohnehin eng. Beide scheinen aus gesti&shy;scher [[Interaktion und Kommunikation|Kommu&shy;nika&shy;tion]] entstan&shy;den zu sein, pikto&shy;riale Ent&shy;äuße&shy;rung scheint der schrift&shy;sprachli&shy;chen voraus&shy;zuge&shy;hen und [[Notation|Auf&shy;schreibe&shy;syste&shy;me]] mischen von Beginn an [[Symbol, Index, Ikon|bildli&shy;che und symbo&shy;lische]] Ele&shy;mente. Zusam&shy;menfas&shy;send also müssen die Bezü&shy;ge, die zwischen Sprache und Bild in kommu&shy;nika&shy;tiver, semio&shy;tisch-on&shy;tolo&shy;gischer sowie kogni&shy;tiver und histo&shy;rischer Perspek&shy;tive beste&shy;hen, als zwingend bzw. notwen&shy;dig beschrie&shy;ben werden.
  
Kommentar zu den Unterpunkten ...
 
  
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==Begriffsbestimmung und Teil&shy;aspek&shy;te==
  
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Sprache-Bild-Bezüge sind alle in der Produk&shy;tion von semio&shy;tischen Objek&shy;ten ange&shy;legten/&#8203;konstru&shy;ierten und in ihrer Rezep&shy;tion inter&shy;pretier&shy;baren Zusam&shy;menhän&shy;ge seman&shy;tischer, forma&shy;ler und funktio&shy;naler Art, die zwischen sprachli&shy;chen Zeichen (Wörtern, Sätzen, Texten) und visu&shy;ellen Ele&shy;menten von Bildern jedwe&shy;der Art in medial gepräg&shy;ten Gesamt&shy;texten ent- bzw. beste&shy;hen und funktio&shy;nieren. Sprache-Bild-Bezü&shy;ge markie&shy;ren eine promi&shy;nente Art der „inter&shy;moda&shy;len Kohä&shy;renz“ (<bib id='Stöckl 2012a'></bib>). Ihre Beschrei&shy;bung stößt vor allem deswe&shy;gen auf Schwierig&shy;keiten, weil – im Unter&shy;schied zur Sprache – die distink&shy;ten forma&shy;len Ele&shy;mente oder Aussa&shy;geein&shy;heiten in Bildern nicht klar defi&shy;niert sind. Verweist eine sprachli&shy;che Aussa&shy;ge auf eine visu&shy;elle [[Gestalt]], eine einzel&shy;ne [[Raum und Geometrie|Form]], [[Farbe als bildsyntaktische Kategorie|Farben]], im Bild darge&shy;stellte [[Proposition|Sachver&shy;halte]], Aussa&shy;gein&shy;halte oder den [[Kontext|Herstel&shy;lungs- oder Verwen&shy;dungskon&shy;text]] eines Bildes? In einer Sprache-Bild-Kombi&shy;nation begeg&shy;nen sich also zwei in semio&shy;tisch-[[Pragmatik, Semantik, Syntax|seman&shy;tischer]], perzep&shy;tueller und pragma&shy;tischer Hinsicht unglei&shy;che Partner: arbi&shy;träre Zeichen&shy;distinkt&shy;heit, linear-kombi&shy;nato&shy;rische Gram&shy;ma&shy;tik, langsa&shy;me, sukzes&shy;sive und impakt&shy;schwache Perzep&shy;tion sowie eine seman&shy;tische und [[Illokution|illo&shy;kuti&shy;ve]] Flexi&shy;bili&shy;tät der Sprache stehen [[Symbol, Index, Ikon|iko&shy;nischem]], [[Ähnlichkeit und wahrnehmungsnahe Zeichen|wahrneh&shy;mungsna&shy;hem Zeichen&shy;fluss]], einer [[Bildmorphologie|inte&shy;grativ-räumli&shy;chen Gramma&shy;tik]], ganzheit&shy;licher und gedächt&shy;nisef&shy;fekti&shy;ver Wahrneh&shy;mung sowie einer seman&shy;tischen Unter&shy;deter&shy;miniert&shy;heit/&#8203;Vagheit und illo&shy;kuti&shy;ven Schwäche des Bildes gegen&shy;über (<bib id='Stöckl 2009a'></bib>: S. 6ff.).
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Die Bezüge zwischen Sprache und Bild sind in unter&shy;schiedli&shy;cher Weise konzep&shy;tuali&shy;siert worden. Die Meta&shy;pher ‘Wort-Bild-Reißver&shy;schluss’ (<bib id='Holly 2009a'></bib>) betont das komple&shy;mentä&shy;re Inein&shy;ander&shy;greifen der beiden semio&shy;tischen Ressour&shy;cen (vgl. ‘inter-semi&shy;otic comple&shy;mentar&shy;ity’, <bib id='Royce 1998a'></bib>). Wechsel&shy;seiti&shy;ge „Über&shy;schrei&shy;bung“ (<bib id='Holly 2010a'></bib>), „Re&shy;lektü&shy;re“ und „Tran&shy;skrip&shy;tion“ (<bib id='Jäger 2002a'></bib>, <bib id='Jäger 2008a'></bib>; <bib id='Holly & Jäger 2011a'></bib>) fokus&shy;sieren die akti&shy;ve  Sinnstif&shy;tung des inter&shy;pretie&shy;renden Rezi&shy;pienten, der das Bild nur “lesen” kann, indem er den sprachli&shy;chen Text zur Hilfe nimmt und umge&shy;kehrt. Mit „Kontakt&shy;stelle“ (<bib id='Stöckl 1992a'></bib>) oder „edit point“ (<bib id='Leeuwen 2005a'></bib>) wird die Tatsa&shy;che benannt, dass sich die Bezü&shy;ge auf bestimm&shy;te Teile einer multi&shy;moda&shy;len Textur konzen&shy;trieren, an denen Sprache und Bild in inten&shy;dierter Weise zusam&shy;menfüh&shy;rend montiert werden, um seman&shy;tisch-pragma&shy;tische Brücken und rheto&shy;rische Effek&shy;te herzu&shy;stellen.
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Sowohl in historischer Perspektive als auch mit Blick auf gegen&shy;wärti&shy;ge Prakti&shy;ken des Sprache-Bild-Bezugs fällt eine struktu&shy;relle Dreitei&shy;lung auf. Sie ist wohl zuerst im Zusam&shy;menhang mit dem klassi&shy;schen [[Emblem]] beschrie&shy;ben worden, das aus&#8203; »Lemma«,&#8203; »Icon«&#8203; und&#8203; »Epi&shy;gramm«&#8203; besteht (<bib id='Büttner & Gottdank 2009a'></bib>, <bib id='Eddiks 2004a'></bib>). Moder&shy;ne [[Werbung|Werbe&shy;anzei&shy;gen]] und ande&shy;re Gebrauchs&shy;textsor&shy;ten (z.B. Zeitungs&shy;arti&shy;kel oder Info&shy;graphi&shy;ken) weisen die gleiche Trias auf, indem sie ein Bild mit einer Über&shy;schrift/&#8203;Unter&shy;schrift und einem eigent&shy;lichen Text verse&shy;hen. Das Rätsel&shy;hafte eines Emblems entspricht in gewis&shy;ser Weise dem unter&shy;deter&shy;miniert Krypti&shy;schen manch moder&shy;ner Anzei&shy;ge. Das Bild unter&shy;hält also einen zweifa&shy;chen Bezug zur Sprache: Zum einen benennt eine Art Titel oder Kernbe&shy;griff (Lemma) den [[Bildinhalt|Bildin&shy;halt]] und stellt ihn so in einen seman&shy;tischen Kontext, zum ande&shy;ren ermög&shy;licht ein länge&shy;rer, erklä&shy;render Begleit&shy;text (Epi&shy;gramm) vielfa&shy;che und komple&shy;xere Verknüp&shy;fungen bzw. Zusam&shy;menhän&shy;ge zwischen Teilen des Bildes und Aussa&shy;gen des Sprachtexts. Dieses konven&shy;tiona&shy;lisier&shy;te struktu&shy;relle Muster hat offen&shy;bar große kommu&shy;nika&shy;tionsprag&shy;mati&shy;sche Vorzü&shy;ge; es sichert das Verständ&shy;nis eines inhä&shy;rent mehrdeu&shy;tigen und poly&shy;valen&shy;ten Bildes durch sprachli&shy;che Kommen&shy;tierung und Kontex&shy;tuali&shy;sierung. Sprache und Bild ergän&shy;zen sich wechsel&shy;seitig bzw. machen sich gegen&shy;seitig “lesbar”.
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Für die Entwicklung einer Methodik der Ana&shy;lyse und Beschrei&shy;bung von Sprache-Bild-Bezü&shy;gen ist Barthes’ (1977) Arbeit «Die Rheto&shy;rik des Bildes» (orig. <bib id='Barthes 1964b'></bib>) maßgeb&shy;lich gewe&shy;sen. Hier gilt Sprache als Mittel der Disam&shy;bigu&shy;ierung des Bildes, das Barthes als „series of discon&shy;tinu&shy;ous signs“ (<bib id='Barthes 1977a'></bib>: S. 34) oder als „floating chain of signi&shy;fieds“ (ibid.: S. 39) betrach&shy;tet und dem er inhä&shy;rente Poly&shy;semie beschei&shy;nigt. Sprachtex&shy;ten kommt die Funktion zu, die Signi&shy;fika&shy;te der Bildzei&shy;chen festzu&shy;legen und wichti&shy;ge [[Referenz, Denotation, Exemplifikation|Deno&shy;tate]] des Bildes zu nennen (‘anchor&shy;age’). Bildbe&shy;gleittex&shy;te fixie&shy;ren also letztlich die deno&shy;tati&shy;ven (lite&shy;ralen) und konno&shy;tati&shy;ven (‘cul&shy;tural’, ‘coded’, ‘sym&shy;bolic’) Bedeu&shy;tungen des Bildes. Eben&shy;so vermag das Bild in komple&shy;mentä&shy;rer Weise zur Gesamt&shy;bedeu&shy;tung des Sprache-Bild-Bezugs beizu&shy;tragen (‘relay’); hier entsteht die Botschaft auf einer über&shy;summa&shy;tiven, “höhe&shy;ren” Ebe&shy;ne eines Sprache-Bild-Syntag&shy;mas.
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Seitdem haben sich verschiedene metho&shy;dische Zugän&shy;ge zu Sprache-Bild-Bezü&shy;gen ent&shy;wickelt (s. <bib id='Stöckl 2009a'></bib>: S. 11f.). Eini&shy;ge, wie die frühen, auf rheto&shy;rischen Ope&shy;ratio&shy;nen aufbau&shy;enden Ansät&shy;ze (<bib id='Bonsiepe 1968a'>Bonsie&shy;pe 1968a</bib>, <bib id='Durand 1987a'></bib>, <bib id='Gaede 1981a'></bib>, <bib id='Doelker 2007a'></bib>) verlie&shy;ren sich in Benen&shy;nungsde&shy;tails und zu feinen Unter&shy;schieden von kogni&shy;tiv letztlich gleichar&shy;tigen Verknüp&shy;fungsleis&shy;tungen. Ande&shy;re gene&shy;rali&shy;sieren zu stark und beschäf&shy;tigen sich vorder&shy;gründig damit, in welchen allge&shy;meinen Verhält&shy;nissen die Infor&shy;matio&shy;nen aus Bild und Sprache zuein&shy;ander stehen können (<bib id='Spillner 1982a'></bib>, <bib id='Nöth 2000a'></bib>). Balan&shy;cierter sind metho&shy;dische Zugrif&shy;fe, die auf mehre&shy;ren Verknüp&shy;fungsebe&shy;nen ope&shy;rieren (<bib id='Geiger & Henn-Memmesheimer 1998a'>Geiger & Henn-Memmes&shy;heimer 1998a</bib>, <bib id='Leeuwen 2005a'></bib>, <bib id='Martinec & Salway 2005a'>Marti&shy;nec & Salway 2005a</bib>, <bib id='Stöckl 2009b'></bib>). Zumin&shy;dest drei Ebe&shy;nen, auf denen Sprache-Bild-Bezü&shy;ge Muster&shy;haftig&shy;keit zeigen, sind: räumlich-syntak&shy;tische Muster, d.h. posi&shy;tiona&shy;le und sequen&shy;tielle Verhält&shy;nisse zwischen Sprache und Bild im Gesamt&shy;text; inhalts&shy;bezo&shy;gene Muster, die model&shy;lieren, wie sich sprachli&shy;che und bildli&shy;che Inhal&shy;te zuein&shy;ander verhal&shy;ten – also z.B. Exten&shy;sion und Ela&shy;bora&shy;tion; und schließlich rheto&shy;risch-logi&shy;sche Muster, denen daran gele&shy;gen ist, die funkti&shy;onal-pragma&shy;tische und kogni&shy;tive Verknüpft&shy;heit von Sprache und Bild dingfest zu machen (<bib id='Stöckl 2009b'></bib>: S. 213ff.).
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Zentral für die Beschreibung der Bezüge zwischen Sprache und Bild sind seman&shy;tische Rela&shy;tionen (auch ‘para&shy;digma&shy;tische Bedeu&shy;tungsbe&shy;ziehun&shy;gen’ genannt) wie Syno&shy;nymie, Anto&shy;nymie, Mero&shy;nymie oder Hype&shy;rony&shy;mie etc. (<bib id='Löbner 2003a'></bib>: S. 116ff.). Sie eignen sich dazu, an den “Kontakt&shy;stellen” oder “edit points” ange&shy;legte Bedeu&shy;tungsbe&shy;ziehun&shy;gen zwischen sprachli&shy;chen Aus&shy;drücken und Bild&shy;ele&shy;menten zu klassi&shy;fizie&shy;ren. Diese Metho&shy;de ist insbe&shy;sonde&shy;re in den von der Funktio&shy;nalen Gramma&shy;tik (<bib id='Halliday 1996a'>Halli&shy;day 1996a</bib>) beein&shy;flussten Arbei&shy;ten zum Bild (<bib id='Kress & Leeuwen 1996a'></bib>) und zu Sprache-Bild-Bezü&shy;gen (<bib id='Royce 1998a'></bib>) verwen&shy;det worden. Hier liegt die Vorstel&shy;lung zugrun&shy;de, dass – so wie sprachli&shy;che Struktu&shy;ren sozio-pragma&shy;tischen Zwecken gehor&shy;chen – auch Bildstruk&shy;turen funktio&shy;nal bedingt sind. Vergli&shy;chen wird dann, welche Funktio&shy;nen Sprache und Bild mit welchen Mitteln bewerk&shy;stelli&shy;gen und wie sie sich diese Aufga&shy;ben in Sprache-Bild-Texten teilen.
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Bucher (<bib id='Bucher 2010a'></bib>: S. 123-138) kriti&shy;siert in seinem Über&shy;blick über verfüg&shy;bare Ansät&shy;ze zur Multi&shy;moda&shy;lität deren über&shy;wiegend reprä&shy;senta&shy;tiona&shy;le Auffas&shy;sung von der [[Pragmatik, Semantik, Syntax|Seman&shy;tik]] der Zeichen und ihre statisch-norma&shy;tive Ausrich&shy;tung. Sprache-Bild-Bezü&shy;ge also an der fixen Bedeu&shy;tung von sprachli&shy;chen Aus&shy;drücken und Bild&shy;ele&shy;menten oder an den struktu&shy;rellen Ressour&shy;cen ihrer Verknüp&shy;fung zu “messen” wäre demnach unzu&shy;reichend. Er rekla&shy;miert die [[Bildrezeption als Kommunikationsprozess|akti&shy;ve Rolle des Rezi&shy;pienten]], der in einer Inter&shy;aktion mit dem Kommu&shy;nika&shy;tionsan&shy;gebot Sinn aus Sprache und Bild in Kontext und Situ&shy;ation gene&shy;riert. Wichtig für eine Beschrei&shy;bung von Sprache-Bild-Bezü&shy;gen wäre es demnach, die wechsel&shy;seiti&shy;ge Kontex&shy;tuali&shy;sierung von Sprache und Bild im Rahmen größe&shy;rer kommu&shy;nika&shy;tiver Handlungs&shy;muster zu erfas&shy;sen. Wie dies aller&shy;dings jenseits herme&shy;neuti&shy;scher Hypo&shy;thesen aufgrund der Textpro&shy;dukte empi&shy;risch gesche&shy;hen kann, ist auch in der Rezeptions&shy;forschung noch nicht ganz klar (s. dazu <bib id='Bucher 2011a'></bib>). In jedem Falle scheint die Unter&shy;suchung von stark konven&shy;tiona&shy;lisier&shy;ten Sprache-Bild-Texten (<bib id='Stöckl 2004a'></bib>: S. 111ff.) sinnvoll, denn hier können Handlungs&shy;muster beschrie&shy;ben werden, die sprachlich wie bildlich konsti&shy;tuiert sind und rekur&shy;rente inter&shy;semio&shy;tische Struktu&shy;ren aufwei&shy;sen. Ansät&shy;ze für z.B. Nachric&shy;hten- und Werbe&shy;filme finden sich u.a. in <bib id='Holly 2007a'></bib>, <bib id='Holly 2010a'></bib>, <bib id='Stöckl 2003a'></bib>, <bib id='Stöckl 2012a'></bib> und <bib id='Schneider & Stöckl 2011a'></bib>.
  
=====Sonstiges=====
 
  
 
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==Bezüge zu anderen Begriff&shy;lichkei&shy;ten==
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Sprache-Bild-Bezüge werfen eine Reihe von grundle&shy;genden Frage&shy;stellun&shy;gen auf, die anders&shy;wo im Glossar behan&shy;delt werden. Aufgrund der Über&shy;lappun&shy;gen von Sprache und Bild verwei&shy;sen Sprache-Bild-Bezü&shy;ge auf Typo&shy;graphie (⊳ [[Schriftbildlichkeit|Schrift&shy;bildlich&shy;keit]]) aber auch auf sprach&shy;nahe Bild&shy;typen (⊳ [[Bildverwendungstypen|Bildver&shy;wendungs&shy;typen]]) wie z.B. [[Bilderschrift und Piktogramm|Pikto&shy;gramme]]. Zur Bildlich&shy;keit von Sprache gehören [[Sprachliche Metaphern und allgemeine Metaphorologie|Meta&shy;phern]]; und Sprache-Bild-Bezü&shy;ge invol&shy;vieren eine Reihe von rheto&shy;rischen Ope&shy;ratio&shy;nen (⊳ [[Bild und rhetorische Figur|Bild und rheto&shy;rische Figur]]). Da die Theore&shy;tisie&shy;rung von Sprache-Bild-Bezü&shy;gen vor allem von zentra&shy;len Auffas&shy;sungen zur Bildbe&shy;deutung oder zum [[Bildinhalt|Bildin&shy;halt]] abhängt, gibt es auch Querver&shy;weise zu gene&shy;rellen Fragen der Zeichen&shy;theorie des Bildes (⊳ [[Bilder als Zeichen|Bilder als Zeichen]], ⊳ [[Zeichentheorien: Übersicht|Zeichen&shy;theorien: Über&shy;sicht]]). Noch gene&shy;reller ist der Zusam&shy;menhang von Sprache-Bild-Bezü&shy;gen und Medien (⊳ [[Bilder als Medien|Bilder als Medien]]), der zum Tragen kommt, weil eini&shy;ge Auto&shy;ren Sprache-Bild-Bezü&shy;ge als inter&shy;media&shy;le Transkrip&shy;tionen sehen (⊳ [[Medientheorien: Übersicht|Medien&shy;theori&shy;en: Über&shy;sicht]]) und diese in Medien&shy;texten vorko&shy;mmen.
  
 
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* [[Bildtitel]]
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* [[Hilfe:Entschuldigung1|Bildtitel -]]
 
* [[Emblem]]
 
* [[Emblem]]
* [[Koreferenz]]
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* [[Hilfe:Entschuldigung1|Koreferenz -]]
  
 
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''Verantwortlich:''  
 
''Verantwortlich:''  
  
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* [[Benutzer:Hartmut Stöckl|Stöckl, Hartmut ]]
[[Benutzer:Hartmut Stöckl|Hartmut Stöckl]]
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''Lektorat:''
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* [[Benutzer:Klaus Sachs-Hombach|Sachs-Hombach, Klaus]]
 
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2014, 18:02 Uhr

Hauptpunkt zu: Bild und Sprache


Größere Zusammenhänge und Kon­text

Kommunikation erfolgt, wenn über­haupt, selten ausschließ­lich mit Hilfe nur eines Zeichensystems. So ist der Gebrauch gespro­chener Sprache (Rede) von Mimik, Gestik, Körper­haltung, Proso­die und Into­nation wie auch von der geteil­ten Wahrneh­mung von Objek­ten im Raum und ihrer Mani­pula­tion (emprak­tische Kommu­nika­tion) beglei­tet. Deikti­sche Verwei­se binden die Rede an Ort, Zeit, Perso­nen und Raum und aktu­ali­sieren sie im Kontext (vgl. auch Nomi­nation). Geschrie­bene Sprache (Schrift) hat immer eine typo­graphi­sche Form und ein Layout, die eine visu­elle Ausdrucks­ressour­ce über die Aufzeich­nung von Lautspra­che hinaus darstel­len. Schrift wird zudem auf semio­tische Objek­te aufge­bracht, die dem Text zusätz­liche Bedeu­tung verlei­hen. Nicht selten ist sie von Bildern oder Graphi­schem beglei­tet, das auf die Sprache Bezug nimmt. In audio­visu­ellen Medien poten­ziert sich die Möglich­keit des Bezugs zwischen Sprache und ande­ren semio­tischen Ressour­cen: Filme koppeln gespro­chene Sprache mit beweg­tem Bild, Ton (Musik, Geräusch) und Schrift.

Sprache-Bild-Bezüge sind also nur eine spezi­fische Art semio­tischer und media­ler Multi­moda­lität, die daher natur­gemäß eine Inter­diszi­plin darstellt und bislang wissen­schaftlich wenig erforscht ist. Die in den Einzel­wissen­schaften vorhan­dene Tendenz zur Iso­lierung ihrer Unter­suchungs­objekte hat eine Befor­schung multi­semio­tischer Objek­te erschwert. So schreibt W. Holly für die Sprachwissenschaft:

Manche Wissenschaftler haben ihren Gegen­stand am liebsten pur. Damit man ihn sorgfäl­tig studie­ren kann, wird er freige­legt, heraus­präpa­riert, von allem stören­den Drum­herum befreit, haltbar gemacht, zur besse­ren Betrach­tung aufbe­reitet und fixiert. Für einen Sprach­wissen­schaftler, der unge­stört vorge­hen will, heißt das, er will “Sprache pur”. ([Holly 2009a]Holly, Werner (2009).
Der Wort-​Bild-​Reiß­ver­schluss. Über die perfor­mati­ve Dyna­mik audio­visu­eller Tran­skripti­vität.
In Ober­fläche und Perfor­manz. Unter­suchun­gen zur Sprache als dyna­mischer Gestalt, 389-406.

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: S. 389).
Analog dazu sind auch die Bildwissen­schaften ([Sachs-Hombach 2005a]Sachs-​Hom­bach, Klaus (2005).
Bild­wissen­schaft. Dis­zipli­nen, Themen, Metho­den. Frank­furt/M.: Suhr­kamp.

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, [Sachs-Hombach 2005b]Sachs-​Hom­bach, Klaus (2005).
Bild­wissen­schaft. Zwischen Refle­xion und Anwen­dung. Köln: Halem.

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) in der Regel am “Bild pur” inte­ressiert. Nur langsam beginnt sich dies im Rahmen einer Multi­moda­litäts­forschung ([Kress & Leeuwen 2001a]Kress, Gunther & Leeuwen, Theo van (2001).
Multi­modal Dis­course. The Modes and Media of Contem­porary Commu­nica­tion. London: Arnold.

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, [Leeuwen 2005a]Leeuwen, Theo van (2005).
Intro­ducing Social Semi­otics. London: Rout­ledge.

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, [Jewitt 2009a]Jewitt, Carey (2009).
The Rout­ledge Handbook of Multi­modal Anal­ysis. London: Rout­ledge.

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, [Vento­la et al. 2009a]Ventola, Eija & Guijarro, Moya & Arsenio, Jesús (2009).
The World Told and the World Shown. Multi­semi­otic Issues. Basing­stoke: Pal­grave Mac­millan.

  Eintrag in Sammlung zeigen
, [Kress 2010a]Kress, Gunther (2010).
Multi­modal­ity. A Social-Semi­otic Approach to Contem­porary Commu­nica­tion. London: Rout­ledge.

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), und einer dem Bild und ande­ren semio­tischen Ressour­cen aufge­schlosse­nen Text- und Diskurs­lingu­istik ([Stöckl 2004a]Stöckl, Hartmut (2004).
Die Spra­che im Bild – Das Bild in der Spra­che. Zur Verknüp­fung von Spra­che und Bild im massen­media­len Text. Berlin: de Gruyter.

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, [Diekmanns­henke et al. 2010a]Diekmanns­henke, Hajo; Klemm, Michael & Stöckl, Hartmut (2010).
Bild­lingu­istik. Berlin: Erich Schmidt.

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) zu ändern.
Aber auch die Beschäftigung mit entwe­der Bild oder Sprache allein bringt letztlich die Notwen­digkeit einer Berück­sichti­gung des jeweils ande­ren Zeichen­systems bereits mit sich. Dies liegt am ambi­valen­ten onto­logi­schen Status von Bild und Sprache. So hat Sprache eine ele­men­tare und starke bildli­che Kompo­nente: Sie verfügt über an­schauungs­orien­tierte Wörter und Aus­drücke, evo­ziert menta­le Bilder und konfi­guriert mit Meta­phern und ähnli­chen rheto­rischen Techni­ken Wörter zu über­trage­nen, nicht-lite­ralen Bedeu­tungen, denen oft ein bildli­ches oder bildhaf­tes Ele­ment eigen ist. Bilder wiede­rum funktio­nieren in vieler­lei Hinsicht wie Sprache: Ihre Ele­mente sind inner­halb eines Genres konven­tiona­lisiert, wir lesen sie als Zeichen mit mehr oder weni­ger fixen Bedeu­tungen; vor allem ihr nicht-abbil­dender, abstrak­te Sachver­halte aus­drücken­der Charak­ter wird so ermög­licht. Zudem sind die Grenzen zwischen Schrift und Bild auch formal fließend. Typo­pikto­riale Gestal­tungen geben Schrift Bildcha­rakter ([Stöckl 2004b]Stöckl, Hartmut (2004).
Typo­gra­phie: Körper und Gewand des Tex­tes. Lingu­isti­sche Über­legun­gen zu typo­graphi­scher Gestal­tung. In Zeit­schrift für Ange­wandte Lingu­istik, 41, 5-48.

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: S. 35ff., [Stöckl 2005a]Stöckl, Hartmut (2005).
Typog­raphy: Body and Dress of a Text – A Signing Mode between Lan­guage and Im­age. In Visual Commu­nica­tion, 4, 2, 204-​214, Special Issue «The New Typog­raphy».

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: S. 206ff., [Stöckl 2008a]Stöckl, Hartmut (2008).
Werbe­typo­graphie. Formen und Funkti­onen.
In Werbung – grenzen­los. Multi­moda­le Werbe­texte im inter­kultu­rellen Vergleich, 13–36.

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: 15ff.; ⊳ Schrift­bildlich­keit); Pikto­gramme oder Icons ([Christian 2009a]Christian, Alexander (2009).
Pikto­gramme, Kriti­scher Beitrag zu einer Begriffs­bestim­mung. Aachen: Shaker.

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: S. 21-61) rücken Bilder in starke Nähe zum sprachli­chen Zeichen.

In historischer Sicht sind die Bezüge zwischen Sprache und Bild ohnehin eng. Beide scheinen aus gesti­scher Kommu­nika­tion entstan­den zu sein, pikto­riale Ent­äuße­rung scheint der schrift­sprachli­chen voraus­zuge­hen und Auf­schreibe­syste­me mischen von Beginn an bildli­che und symbo­lische Ele­mente. Zusam­menfas­send also müssen die Bezü­ge, die zwischen Sprache und Bild in kommu­nika­tiver, semio­tisch-on­tolo­gischer sowie kogni­tiver und histo­rischer Perspek­tive beste­hen, als zwingend bzw. notwen­dig beschrie­ben werden.


Begriffsbestimmung und Teil­aspek­te

Sprache-Bild-Bezüge sind alle in der Produk­tion von semio­tischen Objek­ten ange­legten/​konstru­ierten und in ihrer Rezep­tion inter­pretier­baren Zusam­menhän­ge seman­tischer, forma­ler und funktio­naler Art, die zwischen sprachli­chen Zeichen (Wörtern, Sätzen, Texten) und visu­ellen Ele­menten von Bildern jedwe­der Art in medial gepräg­ten Gesamt­texten ent- bzw. beste­hen und funktio­nieren. Sprache-Bild-Bezü­ge markie­ren eine promi­nente Art der „inter­moda­len Kohä­renz“ ([Stöckl 2012a]Stöckl, Hartmut (2012).
Werbe­kommu­nika­tion semio­tisch.
In Hand­buch Werbe­kommu­nika­tion, 243–​262.

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). Ihre Beschrei­bung stößt vor allem deswe­gen auf Schwierig­keiten, weil – im Unter­schied zur Sprache – die distink­ten forma­len Ele­mente oder Aussa­geein­heiten in Bildern nicht klar defi­niert sind. Verweist eine sprachli­che Aussa­ge auf eine visu­elle Gestalt, eine einzel­ne Form, Farben, im Bild darge­stellte Sachver­halte, Aussa­gein­halte oder den Herstel­lungs- oder Verwen­dungskon­text eines Bildes? In einer Sprache-Bild-Kombi­nation begeg­nen sich also zwei in semio­tisch-seman­tischer, perzep­tueller und pragma­tischer Hinsicht unglei­che Partner: arbi­träre Zeichen­distinkt­heit, linear-kombi­nato­rische Gram­ma­tik, langsa­me, sukzes­sive und impakt­schwache Perzep­tion sowie eine seman­tische und illo­kuti­ve Flexi­bili­tät der Sprache stehen iko­nischem, wahrneh­mungsna­hem Zeichen­fluss, einer inte­grativ-räumli­chen Gramma­tik, ganzheit­licher und gedächt­nisef­fekti­ver Wahrneh­mung sowie einer seman­tischen Unter­deter­miniert­heit/​Vagheit und illo­kuti­ven Schwäche des Bildes gegen­über ([Stöckl 2009a]Stöckl, Hartmut (2009).
Beyond Depict­ing. Lan­guage-Im­age-Links in the Ser­vice of Adver­tising. In AAA Arbei­ten aus Anglis­tik und Ame­rika­nistik, 34, 1, 3-28.

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: S. 6ff.).
Die Bezüge zwischen Sprache und Bild sind in unter­schiedli­cher Weise konzep­tuali­siert worden. Die Meta­pher ‘Wort-Bild-Reißver­schluss’ ([Holly 2009a]Holly, Werner (2009).
Der Wort-​Bild-​Reiß­ver­schluss. Über die perfor­mati­ve Dyna­mik audio­visu­eller Tran­skripti­vität.
In Ober­fläche und Perfor­manz. Unter­suchun­gen zur Sprache als dyna­mischer Gestalt, 389-406.

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) betont das komple­mentä­re Inein­ander­greifen der beiden semio­tischen Ressour­cen (vgl. ‘inter-semi­otic comple­mentar­ity’, [Royce 1998a]Royce, Terry (1998).
Syn­ergy on the Page: Explor­ing Inter­semi­otic Comple­mentar­ity in Page-based Multi­modal Text. In JASFL Occa­sional Papers, 1, 1, 25-48.

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). Wechsel­seiti­ge „Über­schrei­bung“ ([Holly 2010a]Holly, Werner (2010).
Bild­über­schreibun­gen. Wie Sprech­texte Nach­richten­filme lesbar machen (und umge­kehrt).
In Bild­lingu­istik, 231-254.

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), „Re­lektü­re“ und „Tran­skrip­tion“ ([Jäger 2002a]Jäger, Ludwig (2002).
Tran­skripti­vität. Zur medi­alen Logik der kultu­rellen Seman­tik.
In Tran­skribie­ren - Medien/​Lektü­re, 19-41.

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, [Jäger 2008a]Jäger, Ludwig (2008).
Tran­skripti­ve Verhält­nisse. Zur Logik intra- und inter­media­ler Bezug­nahmen in ästhe­tischen Diskur­sen.
In Tran­skription und Fassung in der Musik des 20. Jahrhun­derts, 103-134.

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; [Holly & Jäger 2011a]Holly, Werner & Jäger, Ludwig (2011).
Tran­skriptions­theore­tische Medien­ana­lyse. Vom Anders-les­bar-Machen durch inter­media­le Bezug­nahme­prakti­ken.
In Medien­theorien und Multi­moda­lität. Ein TV-Werbe­spot – Sieben metho­dische Beschrei­bungsan­sätze, 151-168.

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) fokus­sieren die akti­ve Sinnstif­tung des inter­pretie­renden Rezi­pienten, der das Bild nur “lesen” kann, indem er den sprachli­chen Text zur Hilfe nimmt und umge­kehrt. Mit „Kontakt­stelle“ ([Stöckl 1992a]Stöckl, Hartmut (1992).
Der »pic­ture rela­tion type« – Ein prakti­scher Ana­lyse­modus zur Beschrei­bung der vielfäl­tigen Einbet­tungs- und Verknüp­fungsbe­ziehun­gen von Bild und Text. In Papie­re zur Lingu­istik, 46, 11, 49-61.

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) oder „edit point“ ([Leeuwen 2005a]Leeuwen, Theo van (2005).
Intro­ducing Social Semi­otics. London: Rout­ledge.

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) wird die Tatsa­che benannt, dass sich die Bezü­ge auf bestimm­te Teile einer multi­moda­len Textur konzen­trieren, an denen Sprache und Bild in inten­dierter Weise zusam­menfüh­rend montiert werden, um seman­tisch-pragma­tische Brücken und rheto­rische Effek­te herzu­stellen.
Sowohl in historischer Perspektive als auch mit Blick auf gegen­wärti­ge Prakti­ken des Sprache-Bild-Bezugs fällt eine struktu­relle Dreitei­lung auf. Sie ist wohl zuerst im Zusam­menhang mit dem klassi­schen Emblem beschrie­ben worden, das aus​ »Lemma«,​ »Icon«​ und​ »Epi­gramm«​ besteht ([Büttner & Gottdank 2009a]Büttner, Frank & Gottdank, Andrea (2009).
Ein­führung in die Iko­nogra­phie. Wege zur Deutung von Bild­inhal­ten. München: Beck.

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, [Eddiks 2004a]Eddiks, Christina (2004).
Dem Emblem auf der Spur., Diplom­arbeit.

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). Moder­ne Werbe­anzei­gen und ande­re Gebrauchs­textsor­ten (z.B. Zeitungs­arti­kel oder Info­graphi­ken) weisen die gleiche Trias auf, indem sie ein Bild mit einer Über­schrift/​Unter­schrift und einem eigent­lichen Text verse­hen. Das Rätsel­hafte eines Emblems entspricht in gewis­ser Weise dem unter­deter­miniert Krypti­schen manch moder­ner Anzei­ge. Das Bild unter­hält also einen zweifa­chen Bezug zur Sprache: Zum einen benennt eine Art Titel oder Kernbe­griff (Lemma) den Bildin­halt und stellt ihn so in einen seman­tischen Kontext, zum ande­ren ermög­licht ein länge­rer, erklä­render Begleit­text (Epi­gramm) vielfa­che und komple­xere Verknüp­fungen bzw. Zusam­menhän­ge zwischen Teilen des Bildes und Aussa­gen des Sprachtexts. Dieses konven­tiona­lisier­te struktu­relle Muster hat offen­bar große kommu­nika­tionsprag­mati­sche Vorzü­ge; es sichert das Verständ­nis eines inhä­rent mehrdeu­tigen und poly­valen­ten Bildes durch sprachli­che Kommen­tierung und Kontex­tuali­sierung. Sprache und Bild ergän­zen sich wechsel­seitig bzw. machen sich gegen­seitig “lesbar”.
Für die Entwicklung einer Methodik der Ana­lyse und Beschrei­bung von Sprache-Bild-Bezü­gen ist Barthes’ (1977) Arbeit «Die Rheto­rik des Bildes» (orig. [Barthes 1964b]Barthes, Roland (1964).
Rhéto­rique de l'image.
In Ro­land Barthes. Oeuvres Com­plètes, Band I (1993), 1417-​1429.

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) maßgeb­lich gewe­sen. Hier gilt Sprache als Mittel der Disam­bigu­ierung des Bildes, das Barthes als „series of discon­tinu­ous signs“ ([Barthes 1977a]Barthes, Roland (1977).
Rhetoric of the Im­age.
In Im­age, Music, Text, 32–51, orig. 1964 in Commu­nica­tions.

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: S. 34) oder als „floating chain of signi­fieds“ (ibid.: S. 39) betrach­tet und dem er inhä­rente Poly­semie beschei­nigt. Sprachtex­ten kommt die Funktion zu, die Signi­fika­te der Bildzei­chen festzu­legen und wichti­ge Deno­tate des Bildes zu nennen (‘anchor­age’). Bildbe­gleittex­te fixie­ren also letztlich die deno­tati­ven (lite­ralen) und konno­tati­ven (‘cul­tural’, ‘coded’, ‘sym­bolic’) Bedeu­tungen des Bildes. Eben­so vermag das Bild in komple­mentä­rer Weise zur Gesamt­bedeu­tung des Sprache-Bild-Bezugs beizu­tragen (‘relay’); hier entsteht die Botschaft auf einer über­summa­tiven, “höhe­ren” Ebe­ne eines Sprache-Bild-Syntag­mas.
Seitdem haben sich verschiedene metho­dische Zugän­ge zu Sprache-Bild-Bezü­gen ent­wickelt (s. [Stöckl 2009a]Stöckl, Hartmut (2009).
Beyond Depict­ing. Lan­guage-Im­age-Links in the Ser­vice of Adver­tising. In AAA Arbei­ten aus Anglis­tik und Ame­rika­nistik, 34, 1, 3-28.

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: S. 11f.). Eini­ge, wie die frühen, auf rheto­rischen Ope­ratio­nen aufbau­enden Ansät­ze ([Bonsie­pe 1968a]Bonsiepe, Gui (1968).
Vi­suell/​Verba­le Rheto­rik. In Format: Zeit­schrift für visu­elle Kommu­nika­tion, 17, 11–18.

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, [Durand 1987a]Durand, Jacques (1987).
Rhetor­ical Fig­ures in the Adver­tising Im­age.
In Market­ing and Semi­otics, 295–318.

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, [Gaede 1981a]Gaede, Werner (1981).
Vom Wort zum Bild: Kreativ-Metho­den der Visua­lisie­rung. München: Langen Müller/​Herbig.

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, [Doelker 2007a]Doelker, Christian (2007).
Figu­ren der visu­ellen Rheto­rik in werbli­chen Gesamt­texten.
In Bild­rheto­rik, 71–112.

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) verlie­ren sich in Benen­nungsde­tails und zu feinen Unter­schieden von kogni­tiv letztlich gleichar­tigen Verknüp­fungsleis­tungen. Ande­re gene­rali­sieren zu stark und beschäf­tigen sich vorder­gründig damit, in welchen allge­meinen Verhält­nissen die Infor­matio­nen aus Bild und Sprache zuein­ander stehen können ([Spillner 1982a]Spillner, Bernd (1982).
Stil­ana­lyse semio­tisch komple­xer Texte: Zum Verhält­nis von sprachli­cher und bildli­cher Infor­mation in Werbe­anzei­gen. In Kodi­kas/​Code – Ars Semei­otica, 4/5, 91–106.

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, [Nöth 2000a]Nöth, Winfried (2000).
Der Zusam­menhang von Text und Bild.
In Text- und Gesprächs­linguis­tik. Hand­bücher zur Sprach- und Kommu­nika­tions­wis­senschaft 16, 489–​496.

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). Balan­cierter sind metho­dische Zugrif­fe, die auf mehre­ren Verknüp­fungsebe­nen ope­rieren ([Geiger & Henn-Memmes­heimer 1998a]Geiger, Susi & Henn-​Memmes­heimer, Beate (1998).
Vi­suell-verba­le Textge­staltung von Werbe­anzei­gen. In Kodi­kas/​Code – Ars Semei­otica, 21, 1/2, 55–74.

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, [Leeuwen 2005a]Leeuwen, Theo van (2005).
Intro­ducing Social Semi­otics. London: Rout­ledge.

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, [Marti­nec & Salway 2005a]Martinec, Radan & Salway, Andrew (2005).
A System for Im­age-Text-​Rela­tions in New (and Old) Media. In Visual Commu­nica­tion, 4, 3, 337–371.

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, [Stöckl 2009b]Stöckl, Hartmut (2009).
The Lan­guage-​Im­age-​Text. Theoret­ical and Ana­lyti­cal Inroads into Semi­otic Complex­ity. In AAA Arbei­ten aus Anglis­tik und Ame­rika­nistik, 34, 2, 202-​226.

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). Zumin­dest drei Ebe­nen, auf denen Sprache-Bild-Bezü­ge Muster­haftig­keit zeigen, sind: räumlich-syntak­tische Muster, d.h. posi­tiona­le und sequen­tielle Verhält­nisse zwischen Sprache und Bild im Gesamt­text; inhalts­bezo­gene Muster, die model­lieren, wie sich sprachli­che und bildli­che Inhal­te zuein­ander verhal­ten – also z.B. Exten­sion und Ela­bora­tion; und schließlich rheto­risch-logi­sche Muster, denen daran gele­gen ist, die funkti­onal-pragma­tische und kogni­tive Verknüpft­heit von Sprache und Bild dingfest zu machen ([Stöckl 2009b]Stöckl, Hartmut (2009).
The Lan­guage-​Im­age-​Text. Theoret­ical and Ana­lyti­cal Inroads into Semi­otic Complex­ity. In AAA Arbei­ten aus Anglis­tik und Ame­rika­nistik, 34, 2, 202-​226.

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: S. 213ff.).
Zentral für die Beschreibung der Bezüge zwischen Sprache und Bild sind seman­tische Rela­tionen (auch ‘para­digma­tische Bedeu­tungsbe­ziehun­gen’ genannt) wie Syno­nymie, Anto­nymie, Mero­nymie oder Hype­rony­mie etc. ([Löbner 2003a]Löbner, Sebastian (2003).
Seman­tik. Eine Einfüh­rung. Berlin: de Gruyter.

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: S. 116ff.). Sie eignen sich dazu, an den “Kontakt­stellen” oder “edit points” ange­legte Bedeu­tungsbe­ziehun­gen zwischen sprachli­chen Aus­drücken und Bild­ele­menten zu klassi­fizie­ren. Diese Metho­de ist insbe­sonde­re in den von der Funktio­nalen Gramma­tik ([Halli­day 1996a]Halliday, Michael A.K. (1996).
Lan­guage as a Social Semi­otic.
In The Commu­nica­tion Theory Reader, 359-383.

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) beein­flussten Arbei­ten zum Bild ([Kress & Leeuwen 1996a]Kress, Gunther & Leeuwen, Theo van (1996).
Read­ing Im­ages. The Grammar of Visual Design. London: Rout­ledge.

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) und zu Sprache-Bild-Bezü­gen ([Royce 1998a]Royce, Terry (1998).
Syn­ergy on the Page: Explor­ing Inter­semi­otic Comple­mentar­ity in Page-based Multi­modal Text. In JASFL Occa­sional Papers, 1, 1, 25-48.

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) verwen­det worden. Hier liegt die Vorstel­lung zugrun­de, dass – so wie sprachli­che Struktu­ren sozio-pragma­tischen Zwecken gehor­chen – auch Bildstruk­turen funktio­nal bedingt sind. Vergli­chen wird dann, welche Funktio­nen Sprache und Bild mit welchen Mitteln bewerk­stelli­gen und wie sie sich diese Aufga­ben in Sprache-Bild-Texten teilen.
Bucher ([Bucher 2010a]Bucher, Hans-Jürgen (2010).
Multi­moda­les Verste­hen oder Rezep­tion als Inter­aktion. Theore­tische und empi­rische Grundla­gen einer syste­mati­schen Ana­lyse der Multi­moda­lität.
In Bild­lingu­istik, 121-156.

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: S. 123-138) kriti­siert in seinem Über­blick über verfüg­bare Ansät­ze zur Multi­moda­lität deren über­wiegend reprä­senta­tiona­le Auffas­sung von der Seman­tik der Zeichen und ihre statisch-norma­tive Ausrich­tung. Sprache-Bild-Bezü­ge also an der fixen Bedeu­tung von sprachli­chen Aus­drücken und Bild­ele­menten oder an den struktu­rellen Ressour­cen ihrer Verknüp­fung zu “messen” wäre demnach unzu­reichend. Er rekla­miert die akti­ve Rolle des Rezi­pienten, der in einer Inter­aktion mit dem Kommu­nika­tionsan­gebot Sinn aus Sprache und Bild in Kontext und Situ­ation gene­riert. Wichtig für eine Beschrei­bung von Sprache-Bild-Bezü­gen wäre es demnach, die wechsel­seiti­ge Kontex­tuali­sierung von Sprache und Bild im Rahmen größe­rer kommu­nika­tiver Handlungs­muster zu erfas­sen. Wie dies aller­dings jenseits herme­neuti­scher Hypo­thesen aufgrund der Textpro­dukte empi­risch gesche­hen kann, ist auch in der Rezeptions­forschung noch nicht ganz klar (s. dazu [Bucher 2011a]Bucher, Hans-Jürgen (2011).
“Man sieht, was man hört“. Multi­moda­les Verste­hen als inter­aktio­nale Aneig­nung. Handlungs­theore­tische Medien­ana­lyse.
In Medien­theori­en und Multi­moda­lität. Ein TV-Werbe­spot – Sieben metho­dische Beschrei­bungsan­sätze, 109-150.

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). In jedem Falle scheint die Unter­suchung von stark konven­tiona­lisier­ten Sprache-Bild-Texten ([Stöckl 2004a]Stöckl, Hartmut (2004).
Die Spra­che im Bild – Das Bild in der Spra­che. Zur Verknüp­fung von Spra­che und Bild im massen­media­len Text. Berlin: de Gruyter.

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: S. 111ff.) sinnvoll, denn hier können Handlungs­muster beschrie­ben werden, die sprachlich wie bildlich konsti­tuiert sind und rekur­rente inter­semio­tische Struktu­ren aufwei­sen. Ansät­ze für z.B. Nachric­hten- und Werbe­filme finden sich u.a. in [Holly 2007a]Holly, Werner (2007).
Audio­visu­elle Herme­neutik: Am Beispiel des TV-​Spots der Kam­pagne «Du bist Deutsch­land».
In Lingu­isti­sche Herme­neutik, 389–428.

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, [Holly 2010a]Holly, Werner (2010).
Bild­über­schreibun­gen. Wie Sprech­texte Nach­richten­filme lesbar machen (und umge­kehrt).
In Bild­lingu­istik, 231-254.

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, [Stöckl 2003a]Stöckl, Hartmut (2003).
«Imag­ine»: Stil­ana­lyse multi­modal. Am Beispiel des TV-Werbe­spots.
In Sprach­stil – Zu­gän­ge und Anwen­dungen. Ulla Fix zum 60. Geburts­tag, 305-​323.

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, [Stöckl 2012a]Stöckl, Hartmut (2012).
Werbe­kommu­nika­tion semio­tisch.
In Hand­buch Werbe­kommu­nika­tion, 243–​262.

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und [Schneider & Stöckl 2011a]Schneider, Jan Georg & Stöckl, Hartmut (2011).
Me­dien­theorien und Multi­moda­lität. Ein TV-Werbe­spot – Sieben metho­dische Beschrei­bungsan­sätze. Köln: Halem.

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.


Bezüge zu anderen Begriff­lichkei­ten

Sprache-Bild-Bezüge werfen eine Reihe von grundle­genden Frage­stellun­gen auf, die anders­wo im Glossar behan­delt werden. Aufgrund der Über­lappun­gen von Sprache und Bild verwei­sen Sprache-Bild-Bezü­ge auf Typo­graphie (⊳ Schrift­bildlich­keit) aber auch auf sprach­nahe Bild­typen (⊳ Bildver­wendungs­typen) wie z.B. Pikto­gramme. Zur Bildlich­keit von Sprache gehören Meta­phern; und Sprache-Bild-Bezü­ge invol­vieren eine Reihe von rheto­rischen Ope­ratio­nen (⊳ Bild und rheto­rische Figur). Da die Theore­tisie­rung von Sprache-Bild-Bezü­gen vor allem von zentra­len Auffas­sungen zur Bildbe­deutung oder zum Bildin­halt abhängt, gibt es auch Querver­weise zu gene­rellen Fragen der Zeichen­theorie des Bildes (⊳ Bilder als Zeichen, ⊳ Zeichen­theorien: Über­sicht). Noch gene­reller ist der Zusam­menhang von Sprache-Bild-Bezü­gen und Medien (⊳ Bilder als Medien), der zum Tragen kommt, weil eini­ge Auto­ren Sprache-Bild-Bezü­ge als inter­media­le Transkrip­tionen sehen (⊳ Medien­theori­en: Über­sicht) und diese in Medien­texten vorko­mmen.

Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[Barthes 1964b]: Barthes, Roland (1964). Rhéto­rique de l'image. In: Marty, É. (Hg.): Ro­land Barthes. Oeuvres Com­plètes, Band I (1993). Paris: Édi­tions du Seuil, S. 1417-​1429.

[Barthes 1977a]: Barthes, Roland (1977). Rhetoric of the Im­age. In: Heath, S. (Hg.): Im­age, Music, Text. London: Fon­ta­na, S. 32–51, orig. 1964 in Commu­nica­tions. [Bonsie­pe 1968a]: Bonsiepe, Gui (1968). Vi­suell/​Verba­le Rheto­rik. Format: Zeit­schrift für visu­elle Kommu­nika­tion, Nummer: 17, S. 11–18. [Bucher 2010a]: Bucher, Hans-Jürgen (2010). Multi­moda­les Verste­hen oder Rezep­tion als Inter­aktion. Theore­tische und empi­rische Grundla­gen einer syste­mati­schen Ana­lyse der Multi­moda­lität. In: Diekmanns­henke, H.; Klemm, M. & Stöckl, H. (Hg.): Bild­lingu­istik. Berlin: Erich Schmidt, S. 121-156. [Bucher 2011a]: Bucher, Hans-Jürgen (2011). “Man sieht, was man hört“. Multi­moda­les Verste­hen als inter­aktio­nale Aneig­nung. Handlungs­theore­tische Medien­ana­lyse. In: Schneider, J.-G. & Stöckl, H. (Hg.): Medien­theori­en und Multi­moda­lität. Ein TV-Werbe­spot – Sieben metho­dische Beschrei­bungsan­sätze. Köln: Halem, S. 109-150. [Büttner & Gottdank 2009a]: Büttner, Frank & Gottdank, Andrea (2009). Ein­führung in die Iko­nogra­phie. Wege zur Deutung von Bild­inhal­ten. München: Beck. [Christian 2009a]: Christian, Alexander (2009). Pikto­gramme, Kriti­scher Beitrag zu einer Begriffs­bestim­mung. Aachen: Shaker. [Diekmanns­henke et al. 2010a]: Diekmanns­henke, Hajo; Klemm, Michael & Stöckl, Hartmut (2010). Bild­lingu­istik. Berlin: Erich Schmidt. [Doelker 2007a]: Doelker, Christian (2007). Figu­ren der visu­ellen Rheto­rik in werbli­chen Gesamt­texten. In: Knape, J. (Hg.): Bild­rheto­rik. Baden-Baden: Koer­ner, S. 71–112. [Durand 1987a]: Durand, Jacques (1987). Rhetor­ical Fig­ures in the Adver­tising Im­age. In: Umiker-Sebeok, J. (Hg.): Market­ing and Semi­otics. Berlin: de Gruyter, S. 295–318. [Eddiks 2004a]: Eddiks, Christina (2004). Dem Emblem auf der Spur.
PDF, online.
link: kisd.de/~tom/diplom/christina_emblematik.pdf, Diplom­arbeit.
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Hilfe: Nicht angezeigte Literaturangaben

Ausgabe 1: 2013

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Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [42], Hartmut Stöckl [14] und Klaus Sachs-Hombach [2] — (Hinweis)