Syntaktische Dichte: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Oktober 2009, 15:39 Uhr
Unterpunkt zu: Bildsyntax
Darstellung des gr. ZusammenhangsDer Begriff »Syntaktische Dichte« geht zurück auf Nelson Goodmans semiotische Betrachtungen beim Vergleich von Bild und Sprache.[1] Während verschiedene sprachliche Zeichen — Wörter, Sätze, Texte — sich in der Regel sehr deutlich voneinander unterscheiden, können sich — gemäß unseres Alltagsverständnisses — zwei verschiedene Bilder zumindest im Prinzip unendlich ähnlich, d.h. unendlich wenig verschieden voneinander sein, ohne doch bereits zum selben Bildzeichen zu werden. Diese syntaktische Besonderheit der Bilder[2] führt zu einer starken Fokussierung auf Originale, da jede Kopie, wie ähnlich sie auch gestaltet sein mag, letztlich doch ein anderes Bild ergibt. Engere BegriffsbestimmungDer Ausdruck 'syntaktische Dichte' bezeichnet eine Eigenschaft, die einem Zeichensystem (nicht einem einzelnen Zeichen) zukommt. Wie der Name andeutet, bezieht sie sich auf Eigenheiten der physischen Zeichenträger oder genauer auf Relationen zwischen Zeichenträgern. Zeichensysteme, die nicht syntaktisch dicht sind, werden als syntaktisch diskunkt bezeichnet. Der Name 'Dichte' leitet sich ab vom mathematischen Begriff Dichte: Die rationalen Zahlen[3] sind im Gegensatz zu den ganzen Zahlen[4] dicht, denn für zwei beliebige rationale Zahlen a und b (wobei a kleiner als b: a < b) gibt es stets mindestens eine weitere rationale Zahl c, für die gilt: a kleiner c kleiner b (a < c < b). Mit anderen Worten: c befindet sich zwischen a und b. So liegt etwa das arithmetische Mittel (a + b / 2 ) von a und b stets auf diese Weise zwischen a und b. Das gilt für ganze Zahlen nicht, denn wenn b = a + 1 gibt es keine ganze Zahl zwischen a und b. Übertragen auf die Zeichenträger eines Zeichensystems bedeutet das: Wenn Dichte vorliegt, gibt es eine Eigenschaft dieser Zeichenträger derart, dass eine "zwischen"-Relation auf dieser Eigenschaft definiert ist, so dass es für zwei beliebige ungleiche Zeichen A und B dieses Zeichensystems stets ein weiteres, nicht mit jenen beiden identisches Zeichen C gibt, das in dieser syntaktischen Eigenschaft zwischen A und B liegt. Es ist wichtig, hierbei die Zeichen und nicht nur die Zeichenträger zu betrachten, denn Ungleichheit der Zeichenträger bedeutet nicht notwendig, dass auch die Zeichen selbst ungleich sein müßten: Ein in verschiedenen Schriftarten gedrucktes Wort hat zwar ungleiche Zeichenträger — genau das unterscheidet die verschiedenen Schriftarten voneinander —. Doch werden diese verschiedenen Zeichenträger jeweils als dasselbe Wort (Zeichen) verwendet. Sie bilden hinsichtlich dieses Zeichens eine Äquivalenzklasse.
Beispiele... Verkehrsschilder als Bilder und als Verkehrszeichen ... Auswirkungen auf andere BegriffeDie in der Informatik häufig als Bilder verstandenen Bitmaps stellen eine Menge von Zeichenträgern bereit, die nicht syntaktisch dicht, sondern diskunkt sind.
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Anmerkungen
Verantwortlich: Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [60], Dimitri Liebsch [4] und Emilia Didier [1] — (Hinweis) |