Vexierbild

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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Unterpunkt zu: Bildverwendungstypen


Zwei Bedeutungen als Basis eines Bild­rätsels

Ab­bildung 1: Rät­sel­bild «Pin­tos» von Bev Doo­litt­le, 1979

Der Aus­druck ‘Ve­xier­bild’ wird für Rät­sel- oder Such­bil­der ver­wen­det, in de­nen der Be­trach­ter über den ers­ten Au­gen­schein hi­naus ei­nen oder meh­re­re zu­sätz­li­che Bild­in­hal­te er­ken­nen kann. Die Re­la­ti­o­nen zwi­schen den al­ter­na­ti­ven Bild­in­hal­ten va­ri­ie­ren von ver­steckt (wie in Abb. 1) zu weit­ge­hend of­fen­sicht­lich (et­wa den ma­nie­ris­ti­schen as­so­zi­a­ti­ven Ge­mäl­den Ar­cim­bol­dos, et­wa «Ver­tum­nus», bei de­nen nur ex­tre­me Dis­tanz oder Nä­he zur Bild­flä­che zu ei­ner deut­li­chen Be­vor­zu­gung ei­ner In­ter­pre­ta­ti­on vor der an­de­ren füh­ren). Da­bei schlie­ßen sich die ver­schie­de­nen Be­deu­tungs­ebe­nen zwar prin­zi­pi­ell wech­sel­sei­tig aus: We­der be­steht ein Ge­sicht wirk­lich aus Früch­ten noch bil­det ei­ne be­stimm­te An­ord­nung von Früch­ten trotz al­ler Ähn­lich­keit tat­säch­lich ein Ge­sicht. Gleichwohl ist die eine Lesart bei diesen Bildern auf das Vorhan­densein der ande­ren begrün­det: Ohne “Felsen und Schnee” gäbe es in Abbil­dung 1 auch keine “Mustangs” zu sehen und umge­kehrt.

Ab­bil­dung 2: Dru­del «Ein Me­xi­ka­ner mit Som­bre­ro brät sich zwei Spie­gel­ei­er»

Son­der­for­men der Ve­xier­bil­der sind die so ge­nann­ten un­mög­li­chen Bil­der (z.B. Pen­rose-​Drei­eck[1]), die Ana­mor­pho­sen, die ei­nen Bild­in­halt nur un­ter ei­ner be­son­de­rer Be­trach­ter­per­spek­ti­ve zei­gen,[2] das Um­kehr­bild, bei dem sich die zwei­te Be­deu­tung (bei gleich­zei­ti­gem Ver­schwin­den der ers­ten In­ter­pre­ta­tion) erst of­fen­bart, wenn man den Bild­trä­ger auf den Kopf ge­stellt be­trach­tet, so­wie das Dru­del, ein stark ab­stra­hier­tes Rät­sel­bild, bei dem sich die zwei­te Les­art als Sicht aus für die – meist sehr cli­chee­haft – dar­ge­stell­ten Ob­jek­te un­ge­wöhn­li­chem Blick­win­kel er­gibt (Abb. 2).


Vexierbild und Kipp­bild

Ab­bil­dung 3: Die­se Kipp­figur («Va­se und Ge­sich­ter») wird dem dä­ni­schen Psy­cho­lo­gen Ed­gar J. Ru­bin zu­ge­schrie­ben

Mit den Ve­xier­bil­dern ver­wandt sind die Kipp­fi­gu­ren oder Kipp­bil­der, die nicht als Rät­sel­bil­der an­ge­legt sind, aber eben­falls mehr oder we­ni­ger deut­lich zwei In­hal­te re­la­tiv zur Fi­gur-​Grund-​Dif­fe­ren­zie­rung er­ken­nen las­sen. Sie wer­den in der Wahr­neh­mungs­psy­cho­lo­gie un­ter op­ti­sche Täu­schun­gen oder Wahr­neh­mungs­täu­schun­gen ge­führt und in der Re­gel im Zu­sam­men­hang mit den Ge­stalt­ge­set­zen ver­han­delt ([Kalk­ofen 2006a]Literaturangabe fehlt.
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). Das so ge­nann­te​ «Ha­sen-​En­ten-​Bild»​ hat als Kipp­bild im Rah­men der Über­le­gun­gen von Witt­gen­stein als Bei­spiel für das As­pekt­se­hen phi­lo­so­phi­sche Be­rühmt­heit er­langt.

Anmerkungen
  1. Vgl. et­wa Wi­ki­pe­dia: Pen­rose-​Drei­eck.
  2. Be­rühm­tes­tes Bei­spiel für ei­ne Ana­mor­pho­se ist das Ge­mäl­de​ «Die Ge­sand­ten»​ von Hans Hol­bein dem Jün­ge­ren: Aus ei­nem fla­chen Win­kel von links be­trach­tet, kann in der merk­wür­dig er­schei­nen­den Form am un­te­ren Bild­rand ein To­ten­kopf er­kannt wer­den.
Literatur                             [Sammlung]

[Kalk­ofen 2006a]:
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Ausgabe 1: 2013

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Zitierhinweis:

[Sachs-Hombach 2013g-d]Literaturangabe fehlt.
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[Kalk­ofen 2006a]:
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[Sachs-Hombach 2013g-d]:
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