Video

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
Wechseln zu: Navigation, Suche


Unterpunkt zu: Bildmedien


Darstellung des gr. Zusammenhangs

Der Begriff Video leitet sich aus dem lateinischen Begriff videre (sehen) ab und bedeutet in einer wörtlichen Übersetzung „ich sehe“ (lat. video).

Die präzise Begriffsverwendung von Video impliziert das technische Verfahren der magnetischen Aufnahme, Wiedergabe, Übertragung und Bearbeitung von Bewegungs-Bildern in Verbindung mit Tonelementen (Sprache, Sound etc.). In dieser technischen Orientierung beschreibt Video demgemäß die unterschiedlichen Formen und Entwicklungen der Video-Technik.


Engere Begriffsbestimmung

Um das Medium Video beschreiben zu können, müssen die Variablen der Produktion, der Speicherung und der Rezeption miteinander verknüpft werden. Auf Seiten der Produktion ist Video als mediales Phänomen nicht allein an die Videokamera gebunden, sondern zudem mit dem Medium Fernsehen (siehe auch Fernsehen) verbunden. Einerseits bezieht sich Video auf eine Form des Filmes (siehe auch Film), der mit einem Camcorder oder Videorekorder auf Magnetband gespeichert wird. Besonders durch ersteres wird Video als mediales Gedächtnis des Produzenten – und damit verbunden auch des Rezipienten – interpretierbar. Durch das Zweite wird Video zum medialen Gedächtnis des Mediums Fernsehen, da hier die Möglichkeit gegeben wird, aus dem zeitlich fließenden und durch den Rezipienten nicht wiederholbaren Strom von Fernsehbildern, Teile bzw. Sendungen auf Magnetband zu speichern und diese somit teilweise vom Medium Fernsehen zu Entkoppeln.

Diese Veränderung des Mediums und Bildes verrät sich allerdings erst in der Bildstörung. Deutlich wird dies vor allem durch die Aktivierung der Pausentaste während des Abspielens eines Videos: „[das] Videobild steht nicht still, ist im Unterschied zum filmischen still ein Bild, das permanent refreshed werden muss, um überhaupt für menschliche Augen sichtbar zu sein. Es ist keine Fotographie, sondern ein Zeitbild – das Proprium des Video“ ([Ernst 2002a]Ernst, Wolfgang (2002).
Gibt es eine spezi­fische Video­zität?.
In REC – Video als medi­ales Phäno­men, 14-29.

  Eintrag in Sammlung zeigen
S. 16). Damit hängt auf der Ebene der Rezeption dem Videobild immer etwas geschichtliches an – sei es als privates Video oder als Aufzeichnung einer Fernsehsehndung. Die Videozität (vgl. [Ernst 2002a]Ernst, Wolfgang (2002).
Gibt es eine spezi­fische Video­zität?.
In REC – Video als medi­ales Phäno­men, 14-29.

  Eintrag in Sammlung zeigen
S. 14ff.) eines bewegten Bildes – auch in Bezug auf Video als Vorläufer der DVD, das den Kinofilm auf den Fernseher brachte – scheint hier vor allem in der Form der Speicherung des Bildmaterials zu liegen und in der Möglichkeit, den zeitlichen Ablauf des Filmes zu kontrollieren. Auch in dieser Perspektive zeigt sich die spezifische Bildstruktur die durch das Video und die Videotechnik erzielt wird als ein informationelles elektronisches Bild (vgl. Paesch 2006: 105).
Auswirkungen auf andere Begriffe


Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[Ernst 2002a]: Ernst, Wolfgang (2002). Gibt es eine spezi­fische Video­zität?. In: Adel­mann, R.; Hoff­mann, H. & Nohr, R. F. (Hg.): REC – Video als medi­ales Phäno­men. Weimar: VDG, S. 14-29.


Hilfe: Nicht angezeigte Literaturangaben

Seitenbearbeitungen durch: Lars Grabbe [18], Joerg R.J. Schirra [14], Dimitri Liebsch [9], Patrick Kruse [3] und Franziska Kurz [2] — (Hinweis)