Virtualität: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Bergson, Henri (1948): Das Mögliche und das Wirkliche. In: ders., Denken und Schöpferisches Werden. Aufsätze und Vorträge. Meisenheim am Glan: Hain. S. 110-125. <br> | + | *Bergson, Henri (1948): Das Mögliche und das Wirkliche. In: ders., Denken und Schöpferisches Werden. Aufsätze und Vorträge. Meisenheim am Glan: Hain. S. 110-125. <br> |
− | Böhme, Gernot (2004): Der Raum leiblicher Anwesenheit und der Raum als Medium von Darstellung, in: Krämer, Sybille (Hrsg.): Performativität und Medialität, München: Wilhelm Fink, S.129-140. <br> | + | *Böhme, Gernot (2004): Der Raum leiblicher Anwesenheit und der Raum als Medium von Darstellung, in: Krämer, Sybille (Hrsg.): Performativität und Medialität, München: Wilhelm Fink, S.129-140. <br> |
− | Deleuze, Gilles (1992): Differenz und Wiederholung. München: Wilhelm Fink. <br> | + | *Deleuze, Gilles (1992): Differenz und Wiederholung. München: Wilhelm Fink. <br> |
− | Duden (1999): Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in zehn Bänden, Mannheim, S.4331. <br> | + | *Duden (1999): Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in zehn Bänden, Mannheim, S.4331. <br> |
− | Heider, Don (Hrsg.): (2009): Living Virtually. Researching New Worlds, (Digital formations vol. 47), New York: Peter Lang Publishing. <br> | + | *Heider, Don (Hrsg.): (2009): Living Virtually. Researching New Worlds, (Digital formations vol. 47), New York: Peter Lang Publishing. <br> |
− | Luhmann, Niklas (1993): Die Form der Schrift. In: Schrift, herausgegeben von Hans Ulrich Gumbrecht und K. Ludwig Pfeiffer. München: Fink. S. 349-366. <br> | + | *Luhmann, Niklas (1993): Die Form der Schrift. In: Schrift, herausgegeben von Hans Ulrich Gumbrecht und K. Ludwig Pfeiffer. München: Fink. S. 349-366. <br> |
− | Metzinger, Thomas (1999): Subjekt und Selbstmodell. Die Perspektivität phänomenalen Bewusstseins vor dem Hintergrund einer naturalistischen Theorie mentaler Repräsentation, Paderborn: mentis. <br> | + | *Metzinger, Thomas (1999): Subjekt und Selbstmodell. Die Perspektivität phänomenalen Bewusstseins vor dem Hintergrund einer naturalistischen Theorie mentaler Repräsentation, Paderborn: mentis. <br> |
− | Metzinger, Thomas (2000): Philosophische Perspektiven auf das Selbstbewusstsein: Die Selbstmodell-Theorie der Subjektivität. In W. Greve (Hrsg.), Psychologie des Selbst. Psychologie Verlagsunion. Zitiert aus der überarbeiteten Version. Veröffentlicht in: http://www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/publikationen/, S. 1-25. <br> | + | *Metzinger, Thomas (2000): Philosophische Perspektiven auf das Selbstbewusstsein: Die Selbstmodell-Theorie der Subjektivität. In W. Greve (Hrsg.), Psychologie des Selbst. Psychologie Verlagsunion. Zitiert aus der überarbeiteten Version. Veröffentlicht in: http://www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/publikationen/, S. 1-25. <br> |
− | Okolowitz, Herbert (2006): Virtualität bei G.W. Leibniz. Eine Retrospektive, (Diss. Universität Augsburg). Veröffentlicht in: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=98278726X, S. 1-197. <br> | + | *Okolowitz, Herbert (2006): Virtualität bei G.W. Leibniz. Eine Retrospektive, (Diss. Universität Augsburg). Veröffentlicht in: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=98278726X, S. 1-197. <br> |
− | Roth, Peter (2000): Virtualis als Sprachschöpfung mittelalterlicher Theologen, in: Die Anwesenheit des Abwesenden. Theologische Annäherungen an Begriff und Phänomene von Virtualität, Roth, Peter; Schreiber, Stefan; Siemons, Stefan (Hrsg.), Augsburg: Wißner, S.33-42. <br> | + | *Roth, Peter (2000): Virtualis als Sprachschöpfung mittelalterlicher Theologen, in: Die Anwesenheit des Abwesenden. Theologische Annäherungen an Begriff und Phänomene von Virtualität, Roth, Peter; Schreiber, Stefan; Siemons, Stefan (Hrsg.), Augsburg: Wißner, S.33-42. <br> |
− | Schwingeler, Stephan (2008): Die Raummaschine. Raum und Perspektive im Computerspiel (Reihe Game Studies), Boizenburg: Werner Hülsbusch. <br> | + | *Schwingeler, Stephan (2008): Die Raummaschine. Raum und Perspektive im Computerspiel (Reihe Game Studies), Boizenburg: Werner Hülsbusch. <br> |
− | Vaihinger, Dirk (1997): Virtualität und Realität – Die Fiktionalisierung der Wirklichkeit und die unendliche Information. In: Künstliche Paradiese, Virtuelle Realitäten. Künstliche Räume in Literatur-, Sozial-, und Naturwissenschaften. Herausgegeben von Holger Krapp und Thomas Wägenbaur. München: Wilhelm Fink, S. 19-43. <br> | + | *Vaihinger, Dirk (1997): Virtualität und Realität – Die Fiktionalisierung der Wirklichkeit und die unendliche Information. In: Künstliche Paradiese, Virtuelle Realitäten. Künstliche Räume in Literatur-, Sozial-, und Naturwissenschaften. Herausgegeben von Holger Krapp und Thomas Wägenbaur. München: Wilhelm Fink, S. 19-43. <br> |
− | Völker, Clara (2010): Mobile Medien. Zur Genealogie des Mobilfunks und zur Ideengeschichte von Virtualität. Bielefeld: Transcript. | + | *Völker, Clara (2010): Mobile Medien. Zur Genealogie des Mobilfunks und zur Ideengeschichte von Virtualität. Bielefeld: Transcript. |
Version vom 10. September 2010, 17:53 Uhr
Unterpunkt zu: Medientheorien: Übersicht
BegriffsstrukturDer Begriff Virtualität leitet sich aus dem lateinischen virtus ab. Virtus gibt auf Basis der lateinischen Bibelübersetzung die griechischen Wörter dynamis (δύναμις) bzw. dynaton (δυνατόν) wieder und fügt den Grundbedeutungen Tugend, Mannheit, Tüchtigkeit und Tapferkeit den Aspekt der Kraft, des Vermögens, hinzu (vgl. Okolowitz 2006: 35f./ vgl. Roth 2000: 33f.).
Engere Begriffsbestimmung
1. Mentale Virtualität und Theorie der SubjektivitätIm modernen Kontext der Konstitution von Subjektivität und deren Analyse kommt dem Begriff der Virtualität eine komplexe Bedeutungsebene hinzu. Gemäß der Selbstmodell-Theorie der Subjektivität gehört Virtualität zum mentalen Paradigma der Konstitution von Selbstbewusstsein, da „so etwas wie Selbste in der Welt“ (Metzinger 2000: 1) nicht existieren. Es existieren nur das erlebte Ichgefühl und variable Inhalte des Selbstbewusstseins die quasi virtuell in mentalen Modellen organisiert sind. Die ontologische Vorhandenheit des Ich bzw. der alltagspsychologische Zusammenhang des Ich lässt sich als phänomenales >Selbst< klassifizieren, als „der im subjektiven Erleben unmittelbar gegebene Inhalt des Selbstbewusstseins“ (Metzinger 2000: 3). Die Selbstmodelle fungieren als virtuelle Elemente und der Besitz von „immer besseren Selbstmodellen als einer neuen Art von „virtuellen Organen“ ermöglichte – diesen Punkt darf man nicht übersehen – überhaupt erst die Bildung von Gesellschaften“ (Metzinger 2000: 6). Das Selbstmodell ist kein greifbares und wirkliches >Selbst<, sondern eine Repräsentation der Gesamtheit aller Kausalbeziehungen. Somit wird der phänomenale Raum in welchem sich das Subjekt bewegt als ein virtueller Raum verstehbar, da in ihm „eine Möglichkeit – die beste Hypothese, die es im Moment gibt – unhintergehbar als eine Wirklichkeit – eine Aktualität – dargestellt wird“ (Metzinger 2000: 22). In dieser Perspektive zeigt sich Virtualität in mentaler statt technischer Fundierung: „Die Zeitgenössische Begeisterung für das Vordringen des Menschen in künstliche virtuelle Welten übersieht, dass wir uns immer schon in einem biologisch generierten „Phenospace“ befinden: Innerhalb einer durch mentale Simulation erzeugten virtuellen Realität“ (Metzinger 1999: 243).
2. Virtuelle Realität als technisches Konstrukt (Bildansätze)Niklas Luhmann ist es, der Ende des 20. Jahrhunderts Virtualität und moderne Medientechnologien zusammendenkt und das Medium als „reine Virtualität“ (Luhmann 1993: 356) bezeichnet – als pure Potentialität und Möglichkeit. Während Luhmann sein Verständnis von Virtualität noch an jedes beliebige Medium koppelt, weitet sich durch die Entwicklung moderner mobiler Medien eine Sichtweise aus, die Virtualität immer stärker mit den digitalen Medien in Verbindung bringt (diesbezüglich hatte auch schon Heidegger das Technische als das Virtuelle gedacht). Durch Vaihingers Aufsatz Virtualität und Realität – Die Fiktionalisierung der Wirklichkeit und die unendliche Information (1997) kommt es schließlich zu einer Verwechslung bzw. Vermischung der Begrifflichkeiten »Virtualität« mit »Simulation« oder »Virtueller Realität« und somit auf eine Beschränkung des Begriffs auf die digitalen Medien. Aus dieser Perspektive wird Virtualität als eine neue konstruierte Wirklichkeit angesehen, die der Realität entgegensteht.
Auswirkungen auf andere BegriffeSubjektivität
Literatur
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Anmerkungen
Seitenbearbeitungen durch: Patrick Kruse [27], Lars Grabbe [24], Joerg R.J. Schirra [24], Dimitri Liebsch [18] und Franziska Kurz [4] — (Hinweis) |