Bild und rhetorische Figur

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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Hauptpunkt zu: Bild und Sprache


Bildrhetorik

Im übergeordneten Gliederungspunkt «Bild und Sprache» kommt der Rhetorik eine wichtige Rolle zu, weil Bild und Sprache in ähnlicher Weise eine rhetorische Verwendung erlauben. Traditionell hat sich die Rhetorik seit ihrer Entstehung in der Antike zwar bevorzugt um die sprachlichen Prozesse der Persuasion gekümmert. Spätestens mit dem massiven Einsatz von Bildern vor allem in der Werbung ist aber unstrittig, dass sowohl ganz allgemein die Verwendung von Bildern als auch sehr viel spezifischer die konkrete Gestaltung der Bilder mit rhetorischen Kategorien beschrieben werden können. Entsprechend ist mittlerweile eine Bildrhetorik im Aufbau begriffen (vgl. [Bonsiepe 1996a]Bonsiepe, Gui (1996).
Visu­ell-verba­le Rheto­rik. Über eini­ge Techni­ken der persu­asi­ven Kommu­nika­tion.
In Inter­face. Design neu begrei­fen, 85-103.

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, [Knape 2005a]Knape, Joachim (2005).
Rheto­rik.
In Bild­wis­sen­schaft. Diszi­plinen, Themen, Metho­den, 134-148.

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und [Knape 2007b]Knape, Joachim (2007).
Bild­rheto­rik. Baden-​Baden: Koerner.

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), bei der zum einen versucht wird, die Verwendung von Bildern als ein kommunikatives Instrument zu beschreiben, zum anderen geht es darum, sehr spezielle rhetorische Figuren im Bildbereich auszumachen (vgl. [Durand 1987a]Durand, Jacques (1987).
Rhetor­ical Fig­ures in the Adver­tising Im­age.
In Market­ing and Semi­otics, 295–318.

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, [Forceville 1996a]Forceville, Charles (1996).
Picto­rial Meta­phor in Adver­tising. London: Rout­ledge.

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, [Doelker 2007a]Doelker, Christian (2007).
Figu­ren der visu­ellen Rheto­rik in werbli­chen Gesamt­texten.
In Bild­rheto­rik, 71–112.

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oder [Friedrich & Schweppenhäuser 2010a]Friedrich, Thomas & Schweppen­häuser, Gerhard (2010).
Bild­semio­tik. Grundla­gen und exem­plari­sche Ana­lysen visu­eller Kommu­nika­tion. Basel, Boston, Berlin: Birkäu­ser.

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).


Rhetorische Figuren in Bildern

Die früher zuweilen vertretene Auffassung, dass rhetorische Figuren als eine Art Schmuck zu verstehen sind, die den Texten oder Bildern hinzugegeben werden, ist eine sicherlich unzutreffende Ansicht. Seit den von Lakoff & Johnson inspirierten Arbeiten im Zusammenhang der kognitiven Metapherntheorie (vgl. [Lakoff & Johnson 1980a]Lakoff, George & Johnson, Mark (1980).
Meta­phors We Live By. Chica­go & London: Uni­versity of Chica­go Press.

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, [Forceville & Urios-Aparisi 2009a]Forceville, Charles & Urios-Apa­risi, Eduar­do (2009).
Multi­modal Meta­phor. Berlin: de Gruyter.

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) wird eher im Gegenteil angenommen, dass den rhetorischen Figuren, insbesondere natürlich der Metapher, ganz grundsätzliche Funktionen zukommen, vor allem die Funktion der kognitiven Orientierung, den die Metapher erlaubt, sinnlich nicht unmittelbar erfahrbare Bereiche in sinnlicher Form zu strukturieren. Insofern besitzen die rhetorischen Figuren eine kognitive Basis, die es uns erlaubt, rhetorische Figuren in den verschiedenen Zeichensystemen zur Anwendung zu bringen.


Zur Aufteilung

Die hier enthaltenen Texte unternehmen zum einen den Versuch – insbesondere in Sprachliche Metaphern und allgemeine Metaphorologie –, rhetorische Figuren im Vergleich von Sprache und Bild zu betrachten. Zum andern behandeln sie in exemplarischer Form die für den Bildbereich besonders wichtigen speziellen rhetorischen Figuren, nämlich Metapher, Metonymie und Allegorie.

Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[Bonsiepe 1996a]: Bonsiepe, Gui (1996). Visu­ell-verba­le Rheto­rik. Über eini­ge Techni­ken der persu­asi­ven Kommu­nika­tion. In: Bon­siepe, G. (Hg.): Inter­face. Design neu begrei­fen. Mann­heim: Boll­mann, S. 85-103.

[Doelker 2007a]: Doelker, Christian (2007). Figu­ren der visu­ellen Rheto­rik in werbli­chen Gesamt­texten. In: Knape, J. (Hg.): Bild­rheto­rik. Baden-Baden: Koer­ner, S. 71–112. [Durand 1987a]: Durand, Jacques (1987). Rhetor­ical Fig­ures in the Adver­tising Im­age. In: Umiker-Sebeok, J. (Hg.): Market­ing and Semi­otics. Berlin: de Gruyter, S. 295–318. [Forceville & Urios-Aparisi 2009a]: Forceville, Charles & Urios-Apa­risi, Eduar­do (2009). Multi­modal Meta­phor. Berlin: de Gruyter. [Forceville 1996a]: Forceville, Charles (1996). Picto­rial Meta­phor in Adver­tising. London: Rout­ledge. [Friedrich & Schweppenhäuser 2010a]: Friedrich, Thomas & Schweppen­häuser, Gerhard (2010). Bild­semio­tik. Grundla­gen und exem­plari­sche Ana­lysen visu­eller Kommu­nika­tion. Basel, Boston, Berlin: Birkäu­ser. [Knape 2005a]: Knape, Joachim (2005). Rheto­rik. In: Sachs-​Hom­bach, K. (Hg.): Bild­wis­sen­schaft. Diszi­plinen, Themen, Metho­den. Frank­furt/M.: Suhr­kamp, S. 134-148. [Knape 2007b]: Knape, Joachim (Hg.) (2007). Bild­rheto­rik. Baden-​Baden: Koerner. [Lakoff & Johnson 1980a]: Lakoff, George & Johnson, Mark (1980). Meta­phors We Live By. Chica­go & London: Uni­versity of Chica­go Press.


Hilfe: Nicht angezeigte Literaturangaben

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [25] und Elisabeth Birk [6] — (Hinweis)