Bildhermeneutik: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das Verstehen von Bildern im Gespräch)
 
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=====Das Verstehen von Bildern im Gespräch=====
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==Das Verstehen von Bildern im Gespräch==
Im Sprechen über Bilder müssen kommunikative Plattformen des Austauschs entwickelt werden, die als Prozess des Verstehens zu validen Übereinkünften zwischen den Beteiligten führen. Diese Plattformen bestehen aus Zeichenkomplexen, auf die man sich insoweit einigen kann, als aus ihnen Metaebenen generiert werden können, die sich mit anderen Formen des Verstehens verknüpfen lassen – wer über Kunstwerke spricht, wird literarische Assoziationen ebenso schätzen wie musikalische Bezüge etwa in der Metapher eines malerischen Rhythmus. Analog bedürfen alle anderen Bilder transformativer Hilfsmittel in der sprachlichen Übersetzung – im medizinischen Bereich sind feste Sprachkonventionen über visuelle Erscheinungen für Patienten von existenzieller Bedeutung. Wie weit derartige Transformationen in den individuellen Wahrnehmungsapparat eingreifen, mag an der Debatte über die Vor- und Nachteile farbiger Darstellungen in medizinischen Bildgebungsverfahren ersehen werden (vgl. <bib id='Hennig 2006a'></bib>).  
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Im Sprechen über Bilder müssen kommunikative Platt&shy;formen des Aus&shy;tauschs ent&shy;wickelt werden, die als Prozess des Ver&shy;stehens zu validen Über&shy;ein&shy;künften zwischen den Betei&shy;ligten führen. Diese Platt&shy;formen bestehen aus Zeichen&shy;komplexen, auf die man sich inso&shy;weit einigen kann, als aus ihnen Meta&shy;ebenen gene&shy;riert werden können, die sich mit anderen Formen des Ver&shy;stehens ver&shy;knüpfen lassen – wer über Kunst&shy;werke spricht, wird lite&shy;rari&shy;sche Asso&shy;zia&shy;tionen eben&shy;so schätzen wie musi&shy;kalische Bezüge etwa in der [[sprachliche Metaphern und allgemeine Metaphorologie|Meta&shy;pher]] eines male&shy;rischen Rhyth&shy;mus. Ana&shy;log bedür&shy;fen alle anderen Bilder trans&shy;forma&shy;tiver Hilfs&shy;mittel in der sprach&shy;lichen Über&shy;set&shy;zung – im medi&shy;zini&shy;schen Bereich sind feste Sprach&shy;konven&shy;tionen über visu&shy;elle Er&shy;scheinun&shy;gen für Patien&shy;ten von existen&shy;zieller Bedeu&shy;tung. Wie weit der&shy;artige Trans&shy;forma&shy;tionen in den indi&shy;vidu&shy;ellen Wahr&shy;nehmungs&shy;apparat ein&shy;greifen, mag an der De&shy;batte über die Vor- und Nach&shy;teile farbiger Dar&shy;stellungen in medi&shy;zinischen Bild&shy;gebungs&shy;verfahren ersehen werden (vgl. <bib id='Hennig 2006a'></bib>).  
 
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Philosophiegeschichtlich ist die Bildhermeneutik mit der Ontologie des Kunstwerks interdependent; von ihrem Ursprung in der Mimesis (vgl. <bib id='Gebauer & Wulf 1992a'></bib>) bis zu Hans-Georg Gadamers Bestimmung in ''Wahrheit und Methode'' (vgl. <bib id='Gadamer 1960a'></bib>; <bib id='Sallis 2007a'></bib>), die hauptsächlich seiner Auseinandersetzung mit Martin Heideggers ''Ursprung des Kunstwerks'' geschuldet war (vgl.<bib id='Heidegger 1986a'></bib>), schwebt die Bildhermeneutik begrifflich zwischen dem Anspruch auf umfassende Erklärung von Werken und der Erkenntnis eigener Begrenztheit in der Sprachbindung, eben dem „hermeneutischen Zirkel“. Erst nach der Lösung des Bildbegriffs von der Bindung an die Kunst konnte sich die Bildhermeneutik durch neue Kontextualisierungen aus der Diskussion um ihre eigenen Grenzen befreien und auf anwendbare Elemente konzentrieren. Insbesondere die Pädagogik hat die Bildhermeneutik als Instrument der Kommunikation über unterschiedliche Wissens- und Lernvoraussetzungen erkannt und entsprechend thematisiert (vgl. <bib id='Sowa & Uhlig 2006a'></bib>). Möglich wurde diese Anwendung auch durch die Fragen der Betrachtung großer Mengen medialer Bilder, wie sie sich seit Erfindung der Fotografie und seit deren Digitalisierung noch einmal in einem Quantensprung der Mengenbildung ergeben haben. Erst durch die algorithmische Generierung von Bildern hat sich die Bildhermeneutik von narrativen Elementen und der damit verbundenen Diskussion ihrer eigenen Zeitgebundenheit befreien können (vgl. <bib id='Moser 2011a'></bib>).
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Philosophiegeschichtlich ist die Bild&shy;herme&shy;neutik mit der Onto&shy;logie des Kunst&shy;werks inter&shy;depen&shy;dent; von ihrem Ur&shy;sprung in der [[Mimesis|Mime&shy;sis]] (vgl. <bib id='Gebauer & Wulf 1992a'></bib>) bis zu Hans-Georg Gadamers Bestim&shy;mung in «Wahr&shy;heit und Methode» (vgl. <bib id='Gadamer 1960a'></bib>; <bib id='Sallis 2007a'></bib>), die haupt&shy;säch&shy;lich seiner Aus&shy;ein&shy;ander&shy;setzung mit Martin Heideg&shy;gers «Ur&shy;sprung des Kunst&shy;werks» ge&shy;schuldet war (vgl. <bib id='Heidegger 1986a'></bib>), schwebt die Bild&shy;herme&shy;neutik begriff&shy;lich zwischen dem An&shy;spruch auf um&shy;fassende Er&shy;klärung von Werken und der Er&shy;kenntnis eigener Begrenzt&shy;heit in der Sprach&shy;bindung, eben dem ''herme&shy;neutischen Zirkel''. Erst nach der Lösung des Bild&shy;begriffs von der Bindung an die Kunst konnte sich die Bild&shy;herme&shy;neutik durch neue Kontex&shy;tuali&shy;sierungen aus der Diskus&shy;sion um ihre eigenen Grenzen be&shy;freien und auf anwend&shy;bare Ele&shy;mente konzen&shy;trieren. Insbe&shy;sondere die Päda&shy;gogik hat die Bild&shy;herme&shy;neutik als Instru&shy;ment der [[Kommunikation|Kommu&shy;nika&shy;tion]] über unter&shy;schied&shy;liche Wissens- und Lern&shy;voraus&shy;setzungen erkannt und ent&shy;sprechend thema&shy;tisiert (vgl. <bib id='Sowa & Uhlig 2006a'></bib>). Mög&shy;lich wurde diese An&shy;wendung auch durch die Fragen der Betrach&shy;tung großer Mengen medialer Bilder, wie sie sich seit Erfindung der [[Fotografie|Foto&shy;grafie]] und seit deren Digi&shy;tali&shy;sierung noch einmal in einem Quanten&shy;sprung der Mengen&shy;bildung ergeben haben. Erst durch die [[Computergraphik|algo&shy;rithmi&shy;sche Gene&shy;rierung]] von Bildern hat sich die Bild&shy;herme&shy;neutik von narra&shy;tiven Ele&shy;menten und der damit ver&shy;bundenen Diskus&shy;sion ihrer eigenen Zeit&shy;gebunden&shy;heit be&shy;freien können (vgl. <bib id='Moser 2011a'></bib>).
 
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=====Geschichte und Perspektiven der Bildhermeneutik=====
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Bildhermeneutik ist das Sprechen über Bilder mit der Intention eines Verständnisses, das von den Polen der Erkenntnis und des Interesses geleitet wird (vgl. <bib id='Habermas 1973a'></bib>: S. 178-203). Dieses Verständnis setzt, wie Gottfried Boehm gezeigt hat, implizit die Übersetzbarkeit von Bildern in Sprache voraus (vgl. <bib id='Boehm 2005a'></bib>); damit wird die hermeneutische Arbeit automatisch zu einer sprachlich fixierten Interpretation jeden gegebenen Bildes. Während Boehm diese Übersetzbarkeit – die ja epistemische Voraussetzung für Wissenschaftszweige wie die Kunstgeschichte war – allein aus der Entwicklung einer sich selbst als autonom bestimmenden Kunst heraus als nicht mehr gegeben erklärt, wird die interpretative Leistung der Bildhermeneutik auch vom Bildbegriff selbst bedroht: Millionen von Selbstinszenierungen in den sozialen Netzwerken des Internets sind kaum noch durch Einzelanalysen begrifflich zu fassen, sondern formen sich zu Clustern der Ähnlichkeit, die als Konventionalisierungen mit anderen Ontologien als der Allegorese oder Einfühlung zu bestimmen sind. Insofern wird Bildhermeneutik auch zu einem Element der Bestimmung der Semiosphäre (vgl. <bib id='Lotman 1990a'></bib>).
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==Geschichte und Perspektiven der Bild&shy;herme&shy;neutik==
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Bildhermeneutik ist das Sprechen über Bilder mit der Inten&shy;tion eines Ver&shy;ständ&shy;nisses, das von den Polen der Er&shy;kenntnis und des Inte&shy;resses geleitet wird (vgl. <bib id='Habermas 1973a'></bib>: S. 178-203). Dieses Ver&shy;ständnis setzt, wie Gottfried Boehm gezeigt hat, impli&shy;zit die Über&shy;setz&shy;bar&shy;keit von Bildern in Sprache voraus (vgl. <bib id='Boehm 2005a'></bib>); damit wird die herme&shy;neuti&shy;sche Arbeit auto&shy;matisch zu einer sprachlich fixierten Inter&shy;preta&shy;tion jeden gege&shy;benen Bildes. Während Boehm diese Über&shy;setz&shy;bar&shy;keit – die ja episte&shy;mische Voraus&shy;setzung für Wissen&shy;schafts&shy;zweige wie die Kunst&shy;geschichte war – allein aus der Ent&shy;wicklung einer sich selbst als auto&shy;nom bestim&shy;menden Kunst heraus als nicht mehr gegeben erklärt, wird die inter&shy;pretative Leistung der Bild&shy;herme&shy;neutik auch vom Bild&shy;begriff selbst bedroht: Mil&shy;lionen von Selbst&shy;insze&shy;nierun&shy;gen in den sozialen Netz&shy;werken des Inter&shy;nets sind kaum noch durch Einzel&shy;analysen begriff&shy;lich zu fassen, sondern formen sich zu Clustern der [[Ähnlichkeit|Ähn&shy;lich&shy;keit]], die als Kon&shy;ven&shy;tio&shy;na&shy;li&shy;sie&shy;rungen mit anderen Onto&shy;logien als der [[Allegorie|Alle&shy;gorese]] oder Ein&shy;fühlung zu bestim&shy;men sind. Inso&shy;fern wird Bild&shy;herme&shy;neutik auch zu einem Ele&shy;ment der Bestim&shy;mung der Semio&shy;sphäre (vgl. <bib id='Lotman 1990a'></bib>).
 
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In Europa ist der Beginn einer Bildhermeneutik auf die Zeit nach der Renaissance anzusetzen, während die antike Hermeneutik als ikonoklastisch anzusehen ist. Allegorese und Ikonographie kennzeichnen die Bildhermeneutik dahingehend, dass Mittel und Methoden gesucht werden, gültige Werturteile aus ikonischen Zeichen zu extrahieren und als sprachliche Metaphern zum Vorverständnis späterer Bildrezipienten festzulegen. Nicht-europäische Formen der Bildhermeneutik beschränken sich im selben Zeitraum auf deskriptive Übertragungen narrativer Bildelemente, etwa im persischen Firdausi-Epos oder im chinesischen Roman der Ming-Zeit sowie deren Übertragung in Buchillustrationen oder Textilien; derartige Formen müssen auch heute bei der Betrachtung von medialen Bildern etwa aus asiatischen Kulturkreisen noch beachtet werden (vgl. <bib id='Sachsse 2006a'></bib>).  
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In Europa ist der Beginn einer Bild&shy;herme&shy;neutik auf die Zeit nach der Re&shy;nais&shy;sance anzu&shy;setzen, während die antike Herme&shy;neutik als [[Idolatrie und Ikonoklasmus|ikono&shy;klastisch]] anzu&shy;sehen ist. Alle&shy;gorese und [[Ikonografie, Ikonologie, Ikonik|Ikono&shy;graphie]] kenn&shy;zeichnen die Bild&shy;herme&shy;neutik dahin&shy;gehend, dass Mittel und Metho&shy;den gesucht werden, gültige Wert&shy;urteile aus iko&shy;nischen Zeichen zu extra&shy;hieren und als sprach&shy;liche Meta&shy;phern zum Vor&shy;ver&shy;ständnis späterer Bild&shy;rezi&shy;pienten fest&shy;zulegen. Nicht-euro&shy;päische Formen der Bild&shy;herme&shy;neutik beschränken sich im selben Zeit&shy;raum auf deskrip&shy;tive Über&shy;tragungen narra&shy;tiver Bild&shy;ele&shy;mente, etwa im persi&shy;schen Fir&shy;dausi-Epos oder im chine&shy;sischen Roman der Ming-Zeit sowie deren Über&shy;tragung in Buch&shy;illustra&shy;tionen oder Texti&shy;lien; der&shy;artige Formen müssen auch heute bei der Betrach&shy;tung von medialen Bildern etwa aus asia&shy;tischen Kultur&shy;kreisen noch beachtet werden (vgl. <bib id='Sachsse 2006a'></bib>).  
 
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Erst im Gefolge von Aufklärung und Romantik bildet sich in Europa die Bildhermeneutik dahingehend aus, dass sie den Anspruch erhebt, in ihrer Interpretationsleistung über die Arbeit des schaffenden Genies hinauszugehen. Nach Wilhelm Dilthey begründet die Hermeneutik als Verfahren überhaupt die Geisteswissenschaften (vgl. <bib id='Kühne-Bertram/Rodi 2008a'></bib>), doch bahnt sich hier bereits die Erfahrung der Sprachgrenzen an, die zum Gadamerschen Schlagwort vom ‚hermeneutischen Zirkel’ führten: Jenseits der Sprache scheint keine Hermeneutik möglich zu sein, gerade auch nicht bei der Betrachtung von Kunstwerken oder beim Hören von Musik. Diesem Problem scheinen kommunikationswissenschaftlich begründete Ansätze wie die von Karl-Otto Apel (vgl. <bib id='Apel 2002a'></bib>), Ulrich Oevermann (vgl. <bib id='Oevermann et al. 1979a'></bib>) und Paul Ricœur (vgl. <bib id='Ricœur 1973a'></bib>) entgehen zu können, indem sie kontextuelle Elemente in die Arbeit des Verstehens einfließen lassen, von existentialphilosophischen über soziale bis zu zeitlichen Bindungen, die die hermeneutische Leistung des Einzelnen im Angesichts des Bildes beeinflussen. Doch „die stumme Bildkritik des Entwurfs“ (<bib id='Renner 2011a'></bib>) – eine Neuauflage des alten ''disegno''-Prinzips unter hermeneutischem Blickwinkel – bleibt auch hier bestehen: Alle Übersetzungsleistungen aus dem Bild in die Sprache bleiben begrenzt.  
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Erst im Gefolge von Aufklärung und Romantik bildet sich in Europa die Bild&shy;herme&shy;neutik dahin&shy;gehend aus, dass sie den An&shy;spruch erhebt, in ihrer Inter&shy;preta&shy;tions&shy;leistung über die Arbeit des schaf&shy;fenden Genies hinaus&shy;zugehen. Nach Wilhelm Dilthey begründet die Her&shy;meneu&shy;tik als Ver&shy;fahren über&shy;haupt die Geistes&shy;wissen&shy;schaften (vgl. <bib id='Kühne-Bertram & Rodi 2008a'></bib>), doch bahnt sich hier be&shy;reits die Erfah&shy;rung der Sprach&shy;grenzen an, die zum Gada&shy;merschen Schlag&shy;wort vom ‘her&shy;meneu&shy;tischen Zirkel’ führten: Jen&shy;seits der Sprache scheint keine Her&shy;meneu&shy;tik mögl&shy;ich zu sein, gerade auch nicht bei der Betrach&shy;tung von Kunst&shy;werken oder beim Hören von Musik. Diesem Problem scheinen kommu&shy;nika&shy;tions&shy;wissen&shy;schaft&shy;lich begrün&shy;dete An&shy;sätze wie die von Karl-Otto Apel (vgl. <bib id='Apel 2002a'></bib>), Ulrich Oever&shy;mann (vgl. <bib id='Oevermann et al. 1979a'></bib>) und Paul Ricœur (vgl. <bib id='Ricœur 1973a'></bib>) ent&shy;gehen zu können, indem sie [[Kontext|kontex&shy;tuelle Ele&shy;mente]] in die Arbeit des Ver&shy;stehens ein&shy;fließen lassen, von existen&shy;tialphilo&shy;sophischen über soziale bis zu zeit&shy;lichen Bin&shy;dungen, die die her&shy;meneu&shy;tische Leistung des Ein&shy;zelnen im Ange&shy;sichts des Bildes beein&shy;flussen. Doch „die stumme Bild&shy;kritik des Ent&shy;wurfs“ (<bib id='Renner 2011a'></bib>) – eine Neu&shy;auflage des alten ''disegno''-Prinzips unter herme&shy;neuti&shy;schem Blick&shy;winkel – bleibt auch hier be&shy;stehen: Alle Über&shy;setzungs&shy;leistun&shy;gen aus dem Bild in die Sprache bleiben begrenzt.  
 
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Mit dieser Begrenzung gut leben können diverse Anwendungen der Bildhermeneutik, die sich auf Teilaspekte der Rezeption wie in der Pädagogik oder auf anthropologische, ethnologische oder theologische Fragestellungen konzentrieren. Sie alle bedürfen keiner letzten Klärung der Sprachbindung der Bildhermeneutik, da sie in ihren Teilbereichen ohnehin mit begrenzten Reichweiten ihrer Erörterungen arbeiten. Epistemologisch interessanter wird die Bildhermeneutik heute eher in einem Mittlerbereich zwischen zwei nicht-sprachlichen Bildverfahren und ihrer Rezeption, überall dort, wo die Erkennung von Bildern als programmierte Leistung in einen weiteren Prozess der Kommunikation Überwachung, Wiedererkennung, Bereitstellung und Auswahl größerer Bildmengen einfließt (vgl. <bib id='Cipolla et al. 2010a'></bib>). Die Computervisualistik ist in sich selbst durchaus als Zirkel der Bildhermeneutik zu begreifen, indem sie algorithmische Instrumente bereitstellt, erkannte Bilder in zuvor programmierte Kontexte einzubinden und daraus ein bildhaftes Handeln zu steuern, dessen intrinsische Logik sprachlich gebundener Rationalität mindestens ansatzweise zu entsprechen vermag (vgl. <bib id='Sachs-Hombach 1999b'></bib>).
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Mit dieser Begrenzung gut leben können diverse An&shy;wen&shy;dungen der Bild&shy;herme&shy;neutik, die sich auf Teil&shy;aspekte der Rezep&shy;tion wie in der Päda&shy;gogik oder auf anthro&shy;polo&shy;gische, ethno&shy;logische oder theo&shy;logische Frage&shy;stellun&shy;gen konzen&shy;trieren. Sie alle bedür&shy;fen keiner letzten Klä&shy;rung der Sprach&shy;bindung der Bild&shy;herme&shy;neutik, da sie in ihren Teil&shy;berei&shy;chen ohne&shy;hin mit begrenz&shy;ten Reich&shy;weiten ihrer Er&shy;örte&shy;rungen arbeiten. Episte&shy;mologisch interes&shy;santer wird die Bild&shy;herme&shy;neutik heute eher in einem Mittler&shy;bereich zwischen zwei nicht-sprach&shy;lichen Bild&shy;verfa&shy;hren und ihrer Rezep&shy;tion, über&shy;all dort, wo die Erken&shy;nung von Bildern als program&shy;mierte Leistung in einen weiteren Prozess der Kommu&shy;nika&shy;tion Über&shy;wachung, Wieder&shy;erken&shy;nung, Bereit&shy;stellung und Aus&shy;wahl größerer Bild&shy;mengen ein&shy;fließt (vgl. <bib id='Cipolla et al. 2010a'></bib>). Die Computer&shy;visua&shy;listik ist in sich selbst durchaus als Zirkel der Bild&shy;herme&shy;neutik zu begreifen, indem sie algo&shy;rithmi&shy;sche Instru&shy;mente bereit&shy;stellt, erkannte Bilder in zuvor program&shy;mierte Kontexte einzu&shy;binden und daraus ein bild&shy;haftes Handeln zu steuern, dessen intrin&shy;sische Logik sprach&shy;lich gebundener Ratio&shy;nalität mindestens ansatz&shy;weise zu entsprechen vermag (vgl. <bib id='Sachs-Hombach 1999b'></bib> und <bib id='Schirra 2005a'></bib>).
 
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Gerade die Computervisualistik mag es der Bildhermeneutik ermöglichen, sich zum zentralen Forschungsgebiet einer nicht- oder vorsprachlichen Rationalität zu entwickeln; sie könnte damit einem romantischen Einfühlungsvermögen, das die Bildhermeneutik wissenschaftlich insbesondere in ihrer Anwendung in der Kunst- als Stilgeschichte – über mehr als ein Jahrhundert gelähmt hat, im Rahmen neuer Kontextualisierungen von Bildern, auch denen der Kunst, große Dienste erweisen.
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Gerade die Computervisualistik mag es der Bild&shy;herme&shy;neutik ermög&shy;lichen, sich zum zentra&shy;len For&shy;schungs&shy;gebiet einer nicht- oder vor&shy;sprach&shy;lichen Ratio&shy;nalität zu ent&shy;wickeln; sie könnte damit einem roman&shy;tischen Ein&shy;fühlungs&shy;vermögen, das die Bild&shy;herme&shy;neutik wissen&shy;schaftlich insbe&shy;sondere in ihrer An&shy;wendung in der Kunst- als Stil&shy;geschichte – über mehr als ein Jahr&shy;hundert gelähmt hat, im Rahmen neuer Kontex&shy;tuali&shy;sierungen von Bildern, auch denen der Kunst, große Dienste erweisen.
 
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* [[Bildsemantik]]
 
* [[Bildsemantik]]
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* [[Computergraphik]]
 
* [[Ekphrasis]]
 
* [[Ekphrasis]]
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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2019, 00:59 Uhr

Unterpunkt zu: Sprechen über Bilder


Das Verstehen von Bildern im Gespräch

Im Sprechen über Bilder müssen kommunikative Platt­formen des Aus­tauschs ent­wickelt werden, die als Prozess des Ver­stehens zu validen Über­ein­künften zwischen den Betei­ligten führen. Diese Platt­formen bestehen aus Zeichen­komplexen, auf die man sich inso­weit einigen kann, als aus ihnen Meta­ebenen gene­riert werden können, die sich mit anderen Formen des Ver­stehens ver­knüpfen lassen – wer über Kunst­werke spricht, wird lite­rari­sche Asso­zia­tionen eben­so schätzen wie musi­kalische Bezüge etwa in der Meta­pher eines male­rischen Rhyth­mus. Ana­log bedür­fen alle anderen Bilder trans­forma­tiver Hilfs­mittel in der sprach­lichen Über­set­zung – im medi­zini­schen Bereich sind feste Sprach­konven­tionen über visu­elle Er­scheinun­gen für Patien­ten von existen­zieller Bedeu­tung. Wie weit der­artige Trans­forma­tionen in den indi­vidu­ellen Wahr­nehmungs­apparat ein­greifen, mag an der De­batte über die Vor- und Nach­teile farbiger Dar­stellungen in medi­zinischen Bild­gebungs­verfahren ersehen werden (vgl. [Hennig 2006a]Literaturangabe fehlt.
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- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
).

Philosophiegeschichtlich ist die Bild­herme­neutik mit der Onto­logie des Kunst­werks inter­depen­dent; von ihrem Ur­sprung in der Mime­sis (vgl. [Gebauer & Wulf 1992a]Literaturangabe fehlt.
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- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
) bis zu Hans-Georg Gadamers Bestim­mung in «Wahr­heit und Methode» (vgl. [Gadamer 1960a]Literaturangabe fehlt.
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- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
; [Sallis 2007a]Literaturangabe fehlt.
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- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
), die haupt­säch­lich seiner Aus­ein­ander­setzung mit Martin Heideg­gers «Ur­sprung des Kunst­werks» ge­schuldet war (vgl. [Heidegger 1986a]Literaturangabe fehlt.
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- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
), schwebt die Bild­herme­neutik begriff­lich zwischen dem An­spruch auf um­fassende Er­klärung von Werken und der Er­kenntnis eigener Begrenzt­heit in der Sprach­bindung, eben dem herme­neutischen Zirkel. Erst nach der Lösung des Bild­begriffs von der Bindung an die Kunst konnte sich die Bild­herme­neutik durch neue Kontex­tuali­sierungen aus der Diskus­sion um ihre eigenen Grenzen be­freien und auf anwend­bare Ele­mente konzen­trieren. Insbe­sondere die Päda­gogik hat die Bild­herme­neutik als Instru­ment der Kommu­nika­tion über unter­schied­liche Wissens- und Lern­voraus­setzungen erkannt und ent­sprechend thema­tisiert (vgl. [Sowa & Uhlig 2006a]Literaturangabe fehlt.
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- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
). Mög­lich wurde diese An­wendung auch durch die Fragen der Betrach­tung großer Mengen medialer Bilder, wie sie sich seit Erfindung der Foto­grafie und seit deren Digi­tali­sierung noch einmal in einem Quanten­sprung der Mengen­bildung ergeben haben. Erst durch die algo­rithmi­sche Gene­rierung von Bildern hat sich die Bild­herme­neutik von narra­tiven Ele­menten und der damit ver­bundenen Diskus­sion ihrer eigenen Zeit­gebunden­heit be­freien können (vgl. [Moser 2011a]Literaturangabe fehlt.
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- andere Publikation,
- Glossarlemma.
).


Geschichte und Perspektiven der Bild­herme­neutik

Bildhermeneutik ist das Sprechen über Bilder mit der Inten­tion eines Ver­ständ­nisses, das von den Polen der Er­kenntnis und des Inte­resses geleitet wird (vgl. [Habermas 1973a]Literaturangabe fehlt.
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- andere Publikation,
- Glossarlemma.
: S. 178-203). Dieses Ver­ständnis setzt, wie Gottfried Boehm gezeigt hat, impli­zit die Über­setz­bar­keit von Bildern in Sprache voraus (vgl. [Boehm 2005a]Literaturangabe fehlt.
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- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
); damit wird die herme­neuti­sche Arbeit auto­matisch zu einer sprachlich fixierten Inter­preta­tion jeden gege­benen Bildes. Während Boehm diese Über­setz­bar­keit – die ja episte­mische Voraus­setzung für Wissen­schafts­zweige wie die Kunst­geschichte war – allein aus der Ent­wicklung einer sich selbst als auto­nom bestim­menden Kunst heraus als nicht mehr gegeben erklärt, wird die inter­pretative Leistung der Bild­herme­neutik auch vom Bild­begriff selbst bedroht: Mil­lionen von Selbst­insze­nierun­gen in den sozialen Netz­werken des Inter­nets sind kaum noch durch Einzel­analysen begriff­lich zu fassen, sondern formen sich zu Clustern der Ähn­lich­keit, die als Kon­ven­tio­na­li­sie­rungen mit anderen Onto­logien als der Alle­gorese oder Ein­fühlung zu bestim­men sind. Inso­fern wird Bild­herme­neutik auch zu einem Ele­ment der Bestim­mung der Semio­sphäre (vgl. [Lotman 1990a]Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
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).

In Europa ist der Beginn einer Bild­herme­neutik auf die Zeit nach der Re­nais­sance anzu­setzen, während die antike Herme­neutik als ikono­klastisch anzu­sehen ist. Alle­gorese und Ikono­graphie kenn­zeichnen die Bild­herme­neutik dahin­gehend, dass Mittel und Metho­den gesucht werden, gültige Wert­urteile aus iko­nischen Zeichen zu extra­hieren und als sprach­liche Meta­phern zum Vor­ver­ständnis späterer Bild­rezi­pienten fest­zulegen. Nicht-euro­päische Formen der Bild­herme­neutik beschränken sich im selben Zeit­raum auf deskrip­tive Über­tragungen narra­tiver Bild­ele­mente, etwa im persi­schen Fir­dausi-Epos oder im chine­sischen Roman der Ming-Zeit sowie deren Über­tragung in Buch­illustra­tionen oder Texti­lien; der­artige Formen müssen auch heute bei der Betrach­tung von medialen Bildern etwa aus asia­tischen Kultur­kreisen noch beachtet werden (vgl. [Sachsse 2006a]Literaturangabe fehlt.
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).

Erst im Gefolge von Aufklärung und Romantik bildet sich in Europa die Bild­herme­neutik dahin­gehend aus, dass sie den An­spruch erhebt, in ihrer Inter­preta­tions­leistung über die Arbeit des schaf­fenden Genies hinaus­zugehen. Nach Wilhelm Dilthey begründet die Her­meneu­tik als Ver­fahren über­haupt die Geistes­wissen­schaften (vgl. [Kühne-Bertram & Rodi 2008a]Literaturangabe fehlt.
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), doch bahnt sich hier be­reits die Erfah­rung der Sprach­grenzen an, die zum Gada­merschen Schlag­wort vom ‘her­meneu­tischen Zirkel’ führten: Jen­seits der Sprache scheint keine Her­meneu­tik mögl­ich zu sein, gerade auch nicht bei der Betrach­tung von Kunst­werken oder beim Hören von Musik. Diesem Problem scheinen kommu­nika­tions­wissen­schaft­lich begrün­dete An­sätze wie die von Karl-Otto Apel (vgl. [Apel 2002a]Literaturangabe fehlt.
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), Ulrich Oever­mann (vgl. [Oevermann et al. 1979a]Literaturangabe fehlt.
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) und Paul Ricœur (vgl. [Ricœur 1973a]Literaturangabe fehlt.
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) ent­gehen zu können, indem sie kontex­tuelle Ele­mente in die Arbeit des Ver­stehens ein­fließen lassen, von existen­tialphilo­sophischen über soziale bis zu zeit­lichen Bin­dungen, die die her­meneu­tische Leistung des Ein­zelnen im Ange­sichts des Bildes beein­flussen. Doch „die stumme Bild­kritik des Ent­wurfs“ ([Renner 2011a]Literaturangabe fehlt.
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) – eine Neu­auflage des alten disegno-Prinzips unter herme­neuti­schem Blick­winkel – bleibt auch hier be­stehen: Alle Über­setzungs­leistun­gen aus dem Bild in die Sprache bleiben begrenzt.

Mit dieser Begrenzung gut leben können diverse An­wen­dungen der Bild­herme­neutik, die sich auf Teil­aspekte der Rezep­tion wie in der Päda­gogik oder auf anthro­polo­gische, ethno­logische oder theo­logische Frage­stellun­gen konzen­trieren. Sie alle bedür­fen keiner letzten Klä­rung der Sprach­bindung der Bild­herme­neutik, da sie in ihren Teil­berei­chen ohne­hin mit begrenz­ten Reich­weiten ihrer Er­örte­rungen arbeiten. Episte­mologisch interes­santer wird die Bild­herme­neutik heute eher in einem Mittler­bereich zwischen zwei nicht-sprach­lichen Bild­verfa­hren und ihrer Rezep­tion, über­all dort, wo die Erken­nung von Bildern als program­mierte Leistung in einen weiteren Prozess der Kommu­nika­tion – Über­wachung, Wieder­erken­nung, Bereit­stellung und Aus­wahl größerer Bild­mengen – ein­fließt (vgl. [Cipolla et al. 2010a]Literaturangabe fehlt.
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). Die Computer­visua­listik ist in sich selbst durchaus als Zirkel der Bild­herme­neutik zu begreifen, indem sie algo­rithmi­sche Instru­mente bereit­stellt, erkannte Bilder in zuvor program­mierte Kontexte einzu­binden und daraus ein bild­haftes Handeln zu steuern, dessen intrin­sische Logik sprach­lich gebundener Ratio­nalität mindestens ansatz­weise zu entsprechen vermag (vgl. [Sachs-Hombach 1999b]Literaturangabe fehlt.
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und [Schirra 2005a]Schirra, Jörg R.J. (2005).
Foundation of Computational Visualistics. Wiesbaden: DUV, ISBN: 3-8350-6015-5 .

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).

Gerade die Computervisualistik mag es der Bild­herme­neutik ermög­lichen, sich zum zentra­len For­schungs­gebiet einer nicht- oder vor­sprach­lichen Ratio­nalität zu ent­wickeln; sie könnte damit einem roman­tischen Ein­fühlungs­vermögen, das die Bild­herme­neutik wissen­schaftlich – insbe­sondere in ihrer An­wendung in der Kunst- als Stil­geschichte – über mehr als ein Jahr­hundert gelähmt hat, im Rahmen neuer Kontex­tuali­sierungen von Bildern, auch denen der Kunst, große Dienste erweisen.

Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[Apel 2002a]:
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[Boehm 2005a]:
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[Cipolla et al. 2010a]:
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[Gadamer 1960a]:
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[Gebauer & Wulf 1992a]:
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[Habermas 1973a]:
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[Heidegger 1986a]:
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[Hennig 2006a]:
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[Kühne-Bertram & Rodi 2008a]:
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[Lotman 1990a]:
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[Moser 2011a]:
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[Oevermann et al. 1979a]:
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[Renner 2011a]:
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[Ricœur 1973a]:
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[Sachs-Hombach 1999b]:
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[Sachsse 2006a]:
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[Sallis 2007a]:
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[Schirra 2005a]: Schirra, Jörg R.J. (2005). Foundation of Computational Visualistics. Wiesbaden: DUV, ISBN: 3-8350-6015-5 .

[Sowa & Uhlig 2006a]:
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Ausgabe 1: 2013

Verantwortlich:

Lektorat:

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [14] und Mark A. Halawa [4] — (Hinweis)

Zitierhinweis:

[Sachsse 2013g-a]Literaturangabe fehlt.
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[Gadamer 1960a]:
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[Hennig 2006a]:
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