Bildzitat: Unterschied zwischen den Versionen
Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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+ | <!--In der kunsthistorischen Forschung liegt eine Fülle an Begrifflichkeiten zur Beschreibung von Bildbeziehungen vor – etwa das Bild im Bild, die Hommage, Paraphrase, Kopie u. ä. Christoph Zuschlag beklagt diese uneinheitliche Begriffsverwendung in der Literatur und verweist auf die Schwierigkeit, die Vielfalt von Bildrelationen zu erfassen und zu systematisieren. Zudem liege weder eine konsensuelle theoretische Bestimmung des Bildzitats sowie eine Abgrenzung zu anderen Formen vor noch ein einheitliches Kategoriensystem zur Beschreibung und Analyse unterschiedlicher visueller Verweistechniken. So wünschenswert ein epochen- und gattungsübergreifender Theoriebau auch wäre, so unklar wäre dabei, ob dieser dem Wandel von Diskursen über die Kunst und von Bildbegriffen im Laufe der Kunstgeschichte gerecht würde (Zuschlag 2006: 95 f.). | ||
+ | Martina Sitt und Attila Horányi beispielsweise verwerfen den Begriff des Zitats, da er – ähnlich wie der Terminus des Einflusses (Baader 2003: 73 ff.) – zu heterogene Phänomene in der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts umfassen muss und damit seine Beschreibungsprägnanz verloren hat (Sitt/Horányi 1993: 20). | ||
+ | Analysen von Bildzitaten finden meist epochenbezogen – etwa zu Zitattechniken im 20. Jahrhundert (Belting 1998; Schmidt 2000; Zuschlag 2002) – oder bezogen auf das Werk einzelner Künstler – z. B. Bildzitate bei Vermeer (Hammer-Tugendhat 2009) – statt. Das Zitat im Medium des Bildes, speziell in der Malerei, reicht historisch von der Nachahmung zur Aneignung eines bestimmten Stiles bis zur distanzierten, thematisierenden Zitatformen in der Kunst des 20. Jahrhunderts (Zuschlag 2002: 172). Hier bieten die Reproduktionstechniken eine neue Verfügbarkeit der Vor-Bilder; gleichzeitig wird eine Lesbarkeit des zitierenden Bezugs für den Bildbetrachter vorausgesetzt oder erhofft und an seine Interpretationsleistung appelliert (Sello 1979). | ||
+ | Bei Zuschlag wird das Bildzitat als Verweis auf konkrete Kunstwerke vom Phänomen der Metakunst ab den 1960er Jahren abgegrenzt. Metakunst referiert nicht auf ein spezifisches Bild, sondern entweder auf einen Topos, die Institution Kunst oder thematisiert auf einer selbstreflexiven Metaebene Kunst an sich (Zuschlag 2002: 176 f.). | ||
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=====optional Beispiele===== | =====optional Beispiele===== |
Version vom 22. Dezember 2010, 14:12 Uhr
Unterpunkt zu: Bildpragmatik
FragestellungKunsthistorische Perspektive: Das Bildzitat im Kontext weiterer Bildbezügeoptional BeispieleAuswirkungen auf andere Begriffe |
Anmerkungen
Seitenbearbeitungen durch: Anna Valentine Ullrich [45], Joerg R.J. Schirra [38] und Dimitri Liebsch [6] — (Hinweis) |