Karte

Aus GIB - Glossar der Bildphilosophie
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Unterpunkt zu: Bildverwendungstypen


Karten und verwandte Bildfor­men

Die Karte ist die zentrale Bildform der Karto­graphie. Neben der Karte gibt es eine Reihe von karto­graphi­schen Bildfor­men, die in der Karto­graphie als karto­graphi­sche Darstel­lungsfor­men bzw. Ausdrucks­formen (z.B. der Globus und der Ana­morph[1]) bezeich­net werden. Es gibt weiter­hin karten­verwand­te Bildfor­men (z.B. Luft­bild, Satel­liten­bild), die nicht zum Gegen­standsbe­reich der Karto­graphie gehö­ren, da sie zwar globa­le räumli­che Struktu­ren wieder­geben, aber nicht mit Verall­gemei­nerung verbun­den sind (vgl. [Pápay 2009a]Literaturangabe fehlt.
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).

Die Karte gehört zu den ältes­ten Bild­typen. Die ersten Karten entstan­den bereits in der Urge­schichte. In der Anti­ke wurde die Karto­graphie, die durch Ptole­mäus ihre erste theore­tische Grund­lage erhielt, als ‘Geo­graphie’ (‹Erd­zeichnung› oder ‹Erdbe­schreibung›) bezeich­net. In dieser Zeit wurde für das Bild und für die Karte dersel­be Ausdruck (‘Pinax’) verwen­det. Noch in der Renais­sance ist der Bildter­minus (‘Pictu­ra’) auch für die Karte im Gebrauch gewe­sen. Am Ende des 16. Jahrhun­derts beginnt jedoch eine Abtren­nung des Karten­begriffs von dem Bildbe­griff. Sie resul­tierte in erster Linie daraus, dass die Male­rei durch die Zentral­perspek­tive eine geome­trische Begrün­dung erhielt, die von der geome­trischen Struktur der Karte diver­gierte. In Folge der zuneh­menden Verwis­senschaft­lichung der Karto­graphie in den nachfol­genden Jahrhun­derten kam es zur Loslö­sung des Karten­begrif­fes von dem Bildbe­griff. Damit sollte die auf wissen­schaftli­chen Grundla­gen basie­rende Karte von den vermeint­lich “trivi­alen” Bildern abge­setzt werden. Durch diese Sezes­sion entstand die heute noch oft verwen­dete Triade ‘Bild’ – ‘Karte’ – ‘Text’, obwohl eine solche termi­nolo­gische Gegen­über­stellung nicht haltbar ist.

Die Karte ist ein Bild, das meist auch Textein­träge enthält. Texte in der Karte dienen zur Bilder­klärung. Sie sind entwe­der extern expli­kativ, wie z.B. der Legen­dentext (verba­le Erklä­rung zu den durch die Verall­gemei­nerung entstan­denen Klassen), oder intern expli­kativ, wie z.B. die Ortsna­men, die eine indi­vidu­ali­sieren­de Zeichen­erklä­rung inner­halb einer Klasse be­zwecken. Die Bild- und Textbe­ziehung der Karte ist jedoch wesent­lich kompli­zierter, denn sie ist auch mit bild­syntak­tischen Beson­derhei­ten verbun­den. Mit diesen Beson­derhei­ten lässt sich erklä­ren, dass die Karten­semio­tik lange Zeit primär eine sprach­orien­tierte Ausrich­tung annahm. Die Auffas­sung der Karte als Zeichen­system rückte die Karte in die enge Nähe des Mediums Sprache und rückte sie gleich­zeitig von den ande­ren Bild­typen ab. Demzu­folge galt die Thema­tisie­rung der Gemein­samkei­ten und der Unter­schiede zwischen der Karte und ande­ren Bild­typen für die theore­tische Karto­graphie als irre­levant.

Als ein weiteres Gebiet der moder­nen Karto­graphie entfal­tete sich die karto­graphi­sche Kommu­nika­tionsthe­orie mit starker infor­mations­theore­tischer Ausprä­gung, bei der die Karte als Medium der Infor­mations­über­tragung im Mittel­punkt stand. Dadurch verschwan­den aus den Defi­nitio­nen der Karte auch dieje­nigen Aus­drücke, die eine Verbin­dung der Karte zum Bild zumin­dest andeu­teten, wie z.B. ‘Grundriss­bild’ oder ‘Darstel­lung’. Sie wurden durch infor­mations­theore­tische Termi­ni ersetzt, wie z.B. ‘Träger von Infor­matio­nen’, ‘Reprä­senta­tion von geo­räumli­chen Daten’ und ‘Träger von Geo­daten’. Die techni­schen Wandlun­gen in der prakti­schen Karto­graphie wirkten eben­falls in diese Richtung. Die digi­talen Karten als zentra­le Bestand­teile von GIS (Geo­graphi­schen Infor­mations­syste­men) weisen nicht nur verän­derba­re Maß­stäbe und Inter­akti­vität, sondern auch eine enge Verbin­dung von Daten­banken auf. Somit wird die Karte Bestand­teil von digi­talen Daten­model­len.

Mit den oben angedeute­ten Entwick­lungsten­denzen in der Karto­graphie lässt sich, zumin­dest partiell, die bedau­ernswer­te Igno­ranz der Karto­graphie gegen­über dem iconic turn erklä­ren, als deren Folge die umfas­sende theore­tische Refle­xion des Bild­charak­ters der Karte immer noch aussteht. In letzter Zeit erfuhr die Karto­graphie in den Kultur- und Sozial­wissen­schaften eine beson­dere Beach­tung durch die Hinwen­dung zur Raum­proble­matik, die mit ‘spatial turn’, ‘topo­graphical turn’, ‘topo­logical turn’ und auch mit ‘geo­graphi­cal turn’ bezeich­net wird. Diese turns ließen ein weite­res Desi­derat der theore­tischen Karto­graphie erken­nen, nämlich: dass trotz eini­ger Ansät­ze zum karto­graphi­schen Raum­konzept keine syste­mati­sche karto­graphi­sche Raum­theorie vorhan­den ist. Bei der Erfas­sung der Beson­derhei­ten der Karte als Bild ist die Charak­teris­tik der Bezie­hung der Karte zum Raum von großer Bedeu­tung.


Engere Begriffsbestim­mung

Die Karte ist ein bildliches Struktur­modell, dessen Zeichen­system[2] globa­le räumli­che Struktu­ren räumlich ähnlich (trans­forma­tiv) wieder­gibt. Die nachfol­genden Ausfüh­rungen enthal­ten Erläu­terungen zu den einzel­nen Aspek­ten dieser Begriffs­bestim­mung.

Aus dem Modellcharakter der Karte folgt, dass die Karte zu jenen Bild­typen gehört, die einen engen Objekt­bezug aufwei­sen. Die Ähnlich­keit bei der Karte ist ein wesent­liches, bild­konsti­tuieren­des Merkmal. Diese Eigen­schaft trennt die Karte von bestimm­ten Bildern der Male­rei, insbe­sonde­re von denen der nicht­gegen­ständli­chen Male­rei (⊳ Seman­tik unge­genständ­licher Bilder). Ande­rerseits verbin­det diese Eigen­schaft die Karte mit solchen Bild­typen, zu denen z.B. die photo­graphi­schen Aufnah­men gehö­ren. Die Karte gehört jedoch zu den bildli­chen Model­len, bei denen der Gegen­standbe­zug auf die Struktur begrenzt ist. Dadurch liegt eine erheb­liche Diver­genz zu den Luft­bildern und Satel­liten­bildern vor. Die Ähnlich­keit zu dem Objekt begrenzt sich bei der Karte entspre­chend auf die struktu­relle Ähnlich­keit. Daraus folgt, dass die Karte stets mit Abstrak­tion verbun­den ist, zumin­dest mit Verein­fachung, Idea­lisie­rung und Typi­sierung (vgl. [Schmauks & Nöth 1998a]Literaturangabe fehlt.
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Eine weitere besondere Bildeigen­schaft der Karte ist, dass sie aus einem System von Zeichen besteht. Das bedeu­tet, dass die Karte aus disjunk­ten Zeichen zusam­menge­setzt ist, aus punkt­haften Zeichen (z.B. Orts­signa­turen), linien­haften Zeichen (z.B. Straßen­signa­turen) und flächen­haften Zeichen (z.B. Waldsig­natu­ren). Die karto­graphi­schen Zeichen resul­tieren aus Verall­gemei­nerun­gen, daher weisen sie stets eine eindeu­tige Seman­tik auf, im Gegen­satz zu Bild­typen ohne eindeu­tige Seman­tik. Zu solchen Bild­typen gehö­ren u.a. Kunst­werke und teil­weise auch photo­graphi­sche Aufnah­men. Auch die karten­verwand­ten Luft­bilder gehö­ren hierher. Aus diesem Grund ist der Einsatz von Luft­bild­inter­preta­tion zur Über­führung der räumli­chen Infor­matio­nen aus dem Luftbild in die Karte erfor­derlich. Die aus disjunk­ten Zeichen beste­henden Bild­typen, wie z.B. die Karte und das Diagramm, weisen eine echte Syntax auf, im Gegen­satz zu den Bild­typen, die keine eindeu­tige syntak­tisch Gliede­rung aufwei­sen, d.h. eigent­lich aus einem einzi­gen Zeichen beste­hen, wie insbe­sonde­re künstle­rische Bilder. Dies trifft auch auf Foto­grafien zu, der man nur eine Pseudo­syntax oder eine diffu­se Syntax zuspre­chen kann, da sie ledig­lich eine Zeichen­element-Zeichen­element-Bezie­hung aufwei­sen (vgl. [Keates 1982a]Literaturangabe fehlt.
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Aus dem Zeichensystem­charak­ter der Karte folgt, dass die Karte stets auch mit Symbo­lizi­tät verbun­den ist. Bei der karto­graphi­schen Symbo­lizi­tät kann man zwischen iko­nischer und nicht­iko­nischer Symbo­lizi­tät unter­scheiden. Bei der karto­graphi­schen Iko­nizi­tät kann man raum­struktu­relle und physio­gnomi­sche Iko­nizi­tät unter­scheiden. Die raum­struktu­relle Iko­nizi­tät ist mit idea­lisie­renden und typi­sieren­den Abstrak­tionen verbun­den. Da die Karte ein räumli­ches Struktur­modell ist, gehört diese Form der Iko­nizi­tät (räumli­che Struktur­ähnlich­keit, iko­nische Syntax) zu den Wesens­eigen­schaften der Karte (⊳ Struktur­bild).

Die physiognomische Ikonizität resul­tiert aus der Ähnlich­keit zu der äuße­ren Erschei­nung der Refe­renzob­jekte (⊳ Refe­renz, Deno­tation, Exem­plifi­kation, ⊳ Mime­sis). Eine solche Iko­nizi­tät weist z.B. die realis­tische Darstel­lung von Wasser­flächen oder die Darstel­lung der dritten Dimen­sion durch Schumme­rung auf. In semio­tischer Hinsicht ist die iko­nische Symbo­lizi­tät, bei der ein Ikon ein ande­res Objekt vertritt, etwas merkwür­dig, da sie sowohl iko­nisch als auch arbi­trär ist. Bei dieser Form der Iko­nizi­tät wird eine Objekt­klasse gebil­det, die mit einem Ikon wieder­gege­ben wird. Es handelt sich hier nicht um eine indi­vidu­elle Darstel­lung, die iko­nische Symbo­lizi­tät ist vielmehr als eine Verall­gemei­nerung zu verste­hen, bei der das Ikon als Symbol fungiert. Das iko­nische Symbol kann auch einen Bezug auf die Physio­gnomie eines ganz ande­ren Objek­tes haben, so z.B. oft bei Pikto­grammen. Zu dieser nicht­iko­nischen symbo­lischen Pikto­riali­tät gehö­ren u.a. arbi­träre geome­trische Karten­signa­turen und Karten­diagram­me.

Die wichtigste ikonische Eigen­schaft der Karte besteht darin, dass sie Räume abbil­det. Raum­abbil­dung ist jedoch kein inva­riantes Merkmal von Bildern. Es gibt Bilder ohne Objekt­raumbe­ziehung, wie z.B. abstrak­te Bilder und Diagram­me. Eine wesent­liche Karten­eigen­schaft ist, noch etwas genau­er gesagt, der auf Makro­räume gerich­tete Objekt­raumbe­zug. Die Karte bezieht sich auf globa­le räumli­che Struktu­ren, auf die Ober­fläche eines Himmels­körpers (Erde, Mond, Mars usw.) oder auf die räumli­che Bezie­hung von mehre­ren Himmels­körpern (Stern­karte). Großmaß­stäbi­ge räumli­che Struktur­model­le, die nur einen kleinen Ausschnitt der Erdober­fläche wieder­geben, werden nicht als ‘Karten’, sondern als ‘Pläne’ bezeich­net.[3]

Die raumstrukturelle Transfor­mation weist bei den Karten zwei wesent­liche Aspek­te auf: den Maßstab und die Verwen­dung von Karten­netzent­würfen. Die letzte­ren ermög­lichen eine geome­trisch richti­ge Abbil­dung der sphäri­schen Raum­struktur in die zweidi­mensio­nale Ebe­ne, wobei die topo­logi­schen Eigen­schaften erhal­ten bleiben, aber die metri­schen Struktu­ren (z.B. Abstän­de, Winkel, Fläche) modi­fiziert werden. Nur in großen Maßstä­ben können die metri­schen Eigen­schaften ohne Defor­matio­nen wieder­gege­ben werden. Für Karten von kleine­ren Maßstä­ben gibt es Karten­netzent­würfe, die nur bestimm­te metri­sche Eigen­schaften ohne Defor­mation wieder­geben können (Abstand­treue, Winkel­treue oder Flächen­treue).


Kartentypen

Die Karten können nach verschie­denen Merkma­len klassi­fiziert werden. Nach dem Maßstab werden beispiels­weise klein- und großmaß­stäbige Karten unter­schieden. Nach der Thema­tik werden zunächst zwei Karten­gruppen ausge­wiesen. Bei der ersten Karten­gruppe wird eine komple­xe Abbil­dung der Erd­ober­fläche ange­strebt, ohne bestimm­te Ele­mente der Erd­ober­fläche hervor­zuhe­ben. Im Vorder­grund steht hier die Wieder­gabe von sichtba­ren Objek­ten der Erd­ober­fläche. Die primä­re Pikto­riali­tät dieser Karten ist daher die Präsen­tation. Die Visua­lisie­rung (wie z.B. das Sicht­bar­machen der Grenzen oder die Wieder­gabe des Reliefs durch Höhen­linien) spielt hier nur eine sekun­däre Rolle. Die weite­re Unter­teilung dieser Karten­gruppe erfolgt nach dem Maßstab. Die großmaß­stäbi­gen Karten dieser Gruppe werden als topo­graphi­sche Karten, die kleinmaß­stäbi­gen Karten hinge­gen als allge­mein-geo­graphi­sche oder choro­graphi­sche Karten bezeich­net. Bei den letzte­ren nimmt die Visua­lisierung einen größe­ren Umfang ein.

Zu der zweiten Karten­gruppe gehö­ren die thema­tischen Karten, bei denen eine bestimm­te Thema­tik in dem Vorder­grund steht. Ihre thema­tische Vielfalt ist außer­ordent­lich vielfäl­tig, da sich alles, was einen rele­vanten räumli­chen Bezug zu der Ober­fläche eines Himmels­körpers besitzt, karto­graphisch visua­lisieren lässt. Hierher gehö­ren u.a. Bevöl­kerungs­karten, poli­tische Karten, geolo­gische Karten, Boden­karten.

Die Karten werden auch nach dem Umfang des in den Karten erfass­ten Raums in diver­gente Typen einge­teilt, so z.B. in Welt­karten, Erdteil­karten und Länder­karten. Nach der Karten­struktur erfolgt eine Diffe­renzie­rung in ana­lyti­sche Karten (Konzen­tration auf eine bestimm­te Thema­tik), synthe­tische Karten (enge graphi­sche Verbin­dung von mehre­ren Attri­buten bei der Visua­lisie­rung) und komple­xe (‘multi­thema­tische’) Karten.

Auf der Grundlage der medialen Klassi­fika­tion werden Papier­karten und digi­tale Karten unter­schieden. Die Vielfalt der letzte­ren reicht von den Raster­datei-Karten bis zu den Vektor­datei-Karten mit Inter­akti­vität und Daten­bankver­bindung.

Eine sehr wichtige Klassi­fika­tionsgrund­lage ist die Funktion der Karten, da die Funktion in entschei­dendem Maße die karto­graphi­sche Darstel­lung beein­flusst, wie z.B. die Thema­tik, den Maßstab und auch die Art der karto­graphi­schen Pikto­riali­tät. Nach der Funktion unter­scheidet man beispiels­weise Verwal­tungskar­ten, See­na­viga­tionskar­ten, Schulkar­ten usw.


Auswirkungen auf andere Begrif­fe

Nachdem die Bildsemio­tik die Ähnlich­keit weder als hinrei­chende noch als notwen­dige Bedin­gung für die pikto­rale Reprä­senta­tion erach­tete, versuch­te Nelson Goodman die Unter­scheidung zwischen dem Bild und dem sprachli­chen Symbol­system durch ihre syntak­tischen Beson­derhei­ten vorzu­nehmen. Danach ist das Bild nicht disjunkt, syntak­tisch dicht und unend­lich diffe­renziert ([Goodman 1968a]Goodman, Nelson (1968, 2. rev. Aufl. 1976).
Languages of Art. Indianapolis: Hackett, dt.: Sprachen der Kunst. Suhrkamp 1998.

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). Das sprachli­che Symbol­schema ist hinge­gen disjunkt, syntak­tisch nicht dicht aber endlich diffe­renziert. Die Karte als disjunk­tes Zeichen­system ist der Kronzeu­ge dafür, dass die von Goodman ange­gebe­nen syntak­tischen Merkma­le keine inva­rianten Merkma­le des Bildes sind. Aus syntak­tischer Sicht wäre es über­legungs­wert, die folgen­den Bild­typen zu unter­scheiden:[4]
  • Typ 1: Bilder, die aus einem einzi­gen Zeichen beste­hen. Zwischen den einzel­nen Zeichen­teilen gibt es keine syntak­tische Disjunkt­heit. Sie sind syntak­tisch dicht. Die Zeichen­teil-Zeichen­teil-Rela­tion bzw. die Zeichen­ele­ment-Zeichen­ele­ment-Rela­tion ist diffus. Zu diesem Bildtyp gehö­ren z.B. Gemäl­de und Fotos.
  • Typ 2: Bilder, die aus Zeichen­komple­xen beste­hen, wobei bei den einzel­nen den Komplex bilden­den Zeichen syntak­tische Disjunkt­heit vorliegt. Sie sind nicht syntak­tisch dicht. Die Zeichen-Zeichen-Rela­tion ist eindeu­tig. Hierher gehö­ren bestimm­te Karten und Diagram­me.
  • Typ 3: Bilder, die primär aus syntak­tisch diskunk­ten Zeichen­komple­xen beste­hen, in die aber auch Bilder vom Typ 1 inte­griert sind, welche die syntak­tische Disjunkt­heit des Gesamt­zeichens unter­graben.

Der Begriff »Struktur­modell« sollte in die Bild­wissen­schaft als ein zentra­ler Begriff einge­führt werden (⊳ Struktur­bild und Seman­tik logi­scher Bilder).

Aus kartographischer Sicht ist die Ermitt­lung der in­varian­ten Merkma­le des Bildes von sekun­därer Bedeu­tung. Wesent­lich wichti­ger ist die Erar­beitung von theore­tischen Grund­lagen zur Klassi­fizie­rung von Bild­typen. Dazu gehört die umfas­sende Erfas­sung der Pikto­riali­tätsty­pen (z.B. Präsen­tation und Visua­lisie­rung), der Ähnlich­keitsty­pen und der Bildraum­typen.

Anmerkungen
  1. Ana­mor­phen (Ana­mor­pho­ten) sind kar­to­gra­phi­sche Dar­stel­lungs­for­men, bei de­nen sich die räum­lich ähn­li­che Wie­der­ga­be auf die To­po­lo­gie be­grenzt; ⊳ Ana­mor­pho­se. Die me­t­ri­schen Ei­gen­schaf­ten wer­den durch die Vi­su­a­li­sie­run­gen nicht­räum­li­cher At­tri­bu­te er­setzt, wie z.B. die Flä­chen­grö­ße der ein­zel­nen Staa­ten pro­por­ti­o­nal zu der je­wei­li­gen Ein­woh­ner­zahl wie­der­ge­ge­ben wird.
  2. JRJS: Der Aus­druck ‘Zei­chen­sys­tem’ ver­weist hier auf die in­ne­re Struk­tu­rie­rung ei­nes je­den ein­zel­nen un­ter den Be­griff »Kar­te« fal­len­den Ge­samt­zei­chens aus bild­haf­ten, tex­tu­el­len und an­de­ren (Teil-)Zei­chen, nicht, wie an an­de­rer Stel­le im Glos­sar, auf die äu­ße­re Struk­tu­rie­rung al­ler ein­zel­nen Kar­ten zu ei­nem Sys­tem von un­ab­hän­gi­gen aber mit­ein­an­der ver­wand­ten Zei­chen aus der­sel­ben Klas­se »Kar­te«; vgl. Zei­chen, Zei­chen­trä­ger, Zei­chen­sys­tem.
  3. Die Be­zeich­nung ‘Stadt­plan’ ist dem­zu­fol­ge un­glück­lich, da Stadt­plä­ne ei­nen Aus­schnitt der Erd­ober­flä­che wie­der­ge­ben.
  4. Vgl. hier­zu auch die Pas­sa­ge zum Un­ter­schied zwi­schen spach­li­chen und wort/satz-sprach­li­chen Zei­chen­sys­te­men im Ar­ti­kel Zei­chen, Zei­chen­trä­ger, Zei­chen­sys­tem so­wie die Aus­füh­run­gen zu Mor­pho­lo­gie und Syn­tax. Sie­he auch [Pá­pay 2012a]Literaturangabe fehlt.
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    .
Literatur                             [Sammlung]

[Goodman 1968a]: Goodman, Nelson (1968, 2. rev. Aufl. 1976). Languages of Art. Indianapolis: Hackett, dt.: Sprachen der Kunst. Suhrkamp 1998.

[Keates 1982a]:
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Ausgabe 1: 2013

Verantwortlich:

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [52], Gyula Papay [10] und Klaus Sachs-Hombach [4] — (Hinweis)

Zitierhinweis:

[Pápay 2013g-a]Literaturangabe fehlt.
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