Kommunikologie: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff der Kommunikologie geht auf Vilém Flusser zurück. (1) Flusser bezeichnet die Lehre von der menschlichen Kommunikation als Kommunikologie. Menschliche Kommunikation ist ihm ein kultureller Vorgang, der sich auf die Erfindung von zu Codes organisierten Symbolen gründet. Diese Codes verhüllen die Natur, und diese Hülle ist für Flusser die Kultur. Und da die Welt der Symbole gedeutet und nicht erklärt werden muss, sie also interpretativ anzugehen ist, verortet er die menschliche Kommunikation in den Bereich der Geisteswissenschaft und verzichtet darauf, „in der Symbolisierung ein ‚biologisches‘ Phänomen zu sehen.“ (Flusser 2003: 74) Flusser beschaut und untersucht, wie über den kommunikativen Prozess Informationen gespeichert, verändert und weiterverteilt werden, und kommt darüber zu einer Sichtweise und Bewertung von (Medien)Technologie, durch die er einen Wandel im zwischenmenschlichen Verhältnis konstatiert. Die Codes, mit denen und durch die sich die Menschen verständigen und der Welt einen Sinn zu geben vermögen, wandeln sich. Er sieht sogar einen „Umsturz der Codes“ durch TV, Video und Computer, den er in seiner Heftigkeit mit der industriellen Revolution und ihrer Auswirkung auf die Arbeitswelt gleichsetzt. Ausgehend vom Menschen, seinen Codes, der Sprache, seinen Gesten, weitergehend in Richtung Bilder und Technobilder hin zu technischen Apparaturen wie TV, Video oder Computer wirft Flusser einen Blick auf die damit einhergehenden Veränderungen in der menschlichen Kommunikation und den Auswirkungen auf die Gesellschaft.
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Der Begriff der Kommunikologie geht auf Vilém Flusser zurück.(1) Flusser bezeichnet die Lehre von der menschlichen Kommunikation als Kommunikologie. Menschliche Kommunikation ist ihm ein kultureller Vorgang, der sich auf die Erfindung von zu Codes organisierten Symbolen gründet. Diese Codes verhüllen die Natur, und diese Hülle ist für Flusser die Kultur. Und da die Welt der Symbole gedeutet und nicht erklärt werden muss, sie also interpretativ anzugehen ist, verortet er die menschliche Kommunikation in den Bereich der Geisteswissenschaft und verzichtet darauf, „in der Symbolisierung ein ‚biologisches‘ Phänomen zu sehen.“ (Flusser 2003: 74) Flusser beschaut und untersucht, wie über den kommunikativen Prozess Informationen gespeichert, verändert und weiterverteilt werden, und kommt darüber zu einer Sichtweise und Bewertung von (Medien)Technologie, durch die er einen Wandel im zwischenmenschlichen Verhältnis konstatiert. Die Codes, mit denen und durch die sich die Menschen verständigen und der Welt einen Sinn zu geben vermögen, wandeln sich. Er sieht sogar einen „Umsturz der Codes“ durch TV, Video und Computer, den er in seiner Heftigkeit mit der industriellen Revolution und ihrer Auswirkung auf die Arbeitswelt gleichsetzt. Ausgehend vom Menschen, seinen Codes, der Sprache, seinen Gesten, weitergehend in Richtung Bilder und Technobilder hin zu technischen Apparaturen wie TV, Video oder Computer wirft Flusser einen Blick auf die damit einhergehenden Veränderungen in der menschlichen Kommunikation und den Auswirkungen auf die Gesellschaft.
 
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Version vom 5. Oktober 2011, 13:59 Uhr


Unterpunkt zu: Bildtheoretische Ansätze


Darstellung des gr. Zusammenhangs

Der Begriff der Kommunikologie geht auf Vilém Flusser zurück.(1) Flusser bezeichnet die Lehre von der menschlichen Kommunikation als Kommunikologie. Menschliche Kommunikation ist ihm ein kultureller Vorgang, der sich auf die Erfindung von zu Codes organisierten Symbolen gründet. Diese Codes verhüllen die Natur, und diese Hülle ist für Flusser die Kultur. Und da die Welt der Symbole gedeutet und nicht erklärt werden muss, sie also interpretativ anzugehen ist, verortet er die menschliche Kommunikation in den Bereich der Geisteswissenschaft und verzichtet darauf, „in der Symbolisierung ein ‚biologisches‘ Phänomen zu sehen.“ (Flusser 2003: 74) Flusser beschaut und untersucht, wie über den kommunikativen Prozess Informationen gespeichert, verändert und weiterverteilt werden, und kommt darüber zu einer Sichtweise und Bewertung von (Medien)Technologie, durch die er einen Wandel im zwischenmenschlichen Verhältnis konstatiert. Die Codes, mit denen und durch die sich die Menschen verständigen und der Welt einen Sinn zu geben vermögen, wandeln sich. Er sieht sogar einen „Umsturz der Codes“ durch TV, Video und Computer, den er in seiner Heftigkeit mit der industriellen Revolution und ihrer Auswirkung auf die Arbeitswelt gleichsetzt. Ausgehend vom Menschen, seinen Codes, der Sprache, seinen Gesten, weitergehend in Richtung Bilder und Technobilder hin zu technischen Apparaturen wie TV, Video oder Computer wirft Flusser einen Blick auf die damit einhergehenden Veränderungen in der menschlichen Kommunikation und den Auswirkungen auf die Gesellschaft.

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Literatur                            [Sammlung]

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Bidlo, Oliver

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [12], Mark A. Halawa [3] und Oliver Bidlo [3] — (Hinweis)