Schriftbildlichkeit
Hauptpunkt zu: Bild und Sprache
Fragestellung1. Was ist Schriftbildlichkeit? Der Begriff Schriftbildlichkeit (engl. notational iconicity) wurde ursprünglich ins Spiel gebracht von Sybille Krämer [Krämer 2003a]Literaturangabe fehlt.
Aufteilung<2. Unterpunkte: Beispiele für schriftbildliche Phänomene Die Gestaltung des Schriftzuges selbst ist immer semantisiert. Die typographische [3] Gestaltung von Druckwerken kann eher standardisiert sein oder einem künstlerischen Anspruch genügen, man kann sie eher in den Vordergrund stellen wie oft in Werbeplakaten oder eher unauffällig gestalten wie in wissenschaftlichen Publikationen; sie impliziert aber in jedem Fall eine ästhetische Entscheidung, die das Leseverhalten beeinflusst und bestimmte Konnotationen mit sich bringt. (Vgl. exemplarisch dazu Mareike Giertlers Analysen zu Kafka-Editionen (Giertler 2011 )). In der Kalligraphie [4] wird in gewisser Weise der meist handschriftliche Schriftzug selbst zum Bild. In alphabetisch geprägten Kulturen ist sie im Vergleich zu anderen Kunstformen eher ein Randphänomen, im Einflussbereich der chinesischen und arabischen Schriftkulturen nimmt sie dagegen einen ungleich höheren Stellenwert ein. Darüber hinaus können ganze Textseiten verwendet werden, um Bildeffekte unterschiedlichster Art zu erzeugen, von den mittelalterlichen Figurengedichten bis hin zur konkreten Poesie [5]. Über die Schriften im umgangssprachlichen Sinn hinaus sind in diesem Zusammenhang auch die Pseudoschriften [6] zu erwähnen, ein Sammelbegriff für schriftähnliche Markierungen, in der bildenden Kunst oder als spezielle Markierungen, von magischen Symbolen bis zu Markensymbolen. Bei den genannten Begriffen handelt es sich natürlich nicht um einander systematisch ausschließende Kategorien, vielmehr weisen sie auf unterschiedliche künstlerische und handwerkliche Traditionen hin. Wo Schriftzeichen erkennbar Bildern von Gegenständen ähneln spricht man traditionell von „Bilderschriften“ [7]. Als Prototyp einer solchen galten die ägyptischen Hieroglyphen [8], und vor ihrer Entzifferung im 19. Jahrhundert entwickelte sich nachgerade ein mystifizierender „Hieroglyphendiskurs“ [9], der die Bedeutung der Hieroglyphen über unterschiedliche Analogiebeziehungen aus dieser Bildlichkeit ableitete. Die moderne Ägyptologie hat diese Vorstellung von Bilderschriften streng in ihre Schranken verwiesen, Hieroglyphen werden als Schriftzeichen gelesen, ohne dass ihre Bildlichkeit dabei eine Rolle spielt; sie kann lediglich in bestimmten Gebrauchskontexten für semantische Effekte „ausgebeutet“ werden (vgl. Seidlmayer 2011 ). Für die Schrifttypologie erhebt sich hier ein grundsätzliches Problem, das über die Frage nach der Funktionsweise der Hieroglyphen weit hinausgeht: die Frage, ob es Schriften gibt, die wie Piktogramme [10] funktionieren, indem sie als Ideogramme [11] Bedeutungen direkt, ohne Bezugnahme auf die gesprochene Sprache wiedergeben (ohne jedoch wie Piktogramme notwendig ikonisch zu sein). Insbesondere am Beispiel der chinesischen Schriftzeichen wurde diskutiert, ob es sich um Ideogramme, Logogramme [12] (Zeichen für Wörter) oder um Zeichen für Morpheme oder Silben handelt. Leibniz sah in den chinesischen „Ideogrammen“ ein Vorbild für eine universale Gedankenschrift, eine characteristica universalis [13], die moderne Sinologie weist diese Charakterisierung zurück (vgl. Erlbaugh 2002 ). Eine offene Frage in der Schrifttypologie bleibt jedoch der Status und die Funktionsweise logographischer Zeichen. Mit den genannten Unterpunkten werden einige Begriffe erläutert, die markante Phänomene bzw. Phänomenbereiche von „Schriftbildlichkeit“ beschreiben, - selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn der Begriff eröffnet ein weites Untersuchungsfeld für zahlreiche Disziplinen. > Sonstiges |
Unterpunkte
Anmerkungen
[Elkins 1999a]:
Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer & Giertler 2011a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer 2003a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer 2005a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer 2009a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Krämer et al. 2011a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Strätling & Witte 2006a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [34], Elisabeth Birk [11] und Klaus Sachs-Hombach [6] — (Hinweis) |