Sprach-Bild-Bezüge: Unterschied zwischen den Versionen

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==Größere Zusammenhänge und Kontext==
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==Größere Zusammenhänge und Kon&shy;text==
  
Kommunikation erfolgt, wenn überhaupt, selten ausschließlich mit Hilfe nur eines Zeichensystems. So ist der Gebrauch gesprochener Sprache (Rede) von Mimik, Gestik, Körperhaltung, Prosodie und Intonation wie auch von der geteilten Wahrnehmung von Objekten im Raum und ihrer Manipulation (empraktische Kommunikation) begleitet. Deiktische Verweise binden die Rede an Ort, Zeit, Personen und Raum und aktualisieren sie im Kontext. Geschriebene Sprache (Schrift) hat immer eine typographische Form und ein Layout, die eine visuelle Ausdrucksressource über die Aufzeichnung von Lautsprache hinaus darstellen. Schrift wird zudem auf semiotische Objekte aufgebracht, die dem Text zusätzliche Bedeutung verleihen. Nicht selten ist sie von Bildern oder Graphischem begleitet, das auf die Sprache Bezug nimmt. In audiovisuellen Medien potenziert sich die Möglichkeit des Bezugs zwischen Sprache und anderen semiotischen Ressourcen: Filme koppeln gesprochene Sprache mit bewegtem Bild, Ton (Musik, Geräusch) und Schrift.  
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Kommunikation erfolgt, wenn über&shy;haupt, selten ausschließ&shy;lich mit Hilfe nur eines [[Zeichen, Zeichenträger, Zeichensystem|Zeichensystems]]. So ist der Gebrauch gespro&shy;chener Sprache (Rede) von Mimik, Gestik, Körper&shy;haltung, Proso&shy;die und Into&shy;nation wie auch von der geteil&shy;ten Wahrneh&shy;mung von Objek&shy;ten im Raum und ihrer Mani&shy;pula&shy;tion (emprak&shy;tische Kommu&shy;nika&shy;tion) beglei&shy;tet. Deikti&shy;sche Verwei&shy;se binden die Rede an Ort, Zeit, Perso&shy;nen und Raum und aktu&shy;ali&shy;sieren sie im [[Kontext]] (vgl. auch [[Nomination|Nomi&shy;nation]]). Geschrie&shy;bene Sprache (Schrift) hat immer eine [[Typographie|typo&shy;graphi&shy;sche]] Form und ein Layout, die eine visu&shy;elle Ausdrucks&shy;ressour&shy;ce über die Aufzeich&shy;nung von Lautspra&shy;che hinaus darstel&shy;len. Schrift wird zudem auf semio&shy;tische Objek&shy;te aufge&shy;bracht, die dem Text zusätz&shy;liche Bedeu&shy;tung verlei&shy;hen. Nicht selten ist sie von Bildern oder Graphi&shy;schem beglei&shy;tet, das auf die Sprache Bezug nimmt. In audio&shy;visu&shy;ellen Medien poten&shy;ziert sich die Möglich&shy;keit des Bezugs zwischen Sprache und ande&shy;ren semio&shy;tischen Ressour&shy;cen: [[Film|Filme]] koppeln gespro&shy;chene Sprache mit beweg&shy;tem Bild, Ton (Musik, Geräusch) und Schrift.  
 
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Sprache-Bild-Bezüge sind also nur eine spezifische Art semiotischer und medialer Multimodalität, die daher naturgemäß eine Interdisziplin darstellt und bislang wissenschaftlich wenig erforscht ist. Die in den Einzelwissenschaften vorhandene Tendenz zur Isolierung ihrer Untersuchungsobjekte hat eine Beforschung multisemiotischer Objekte erschwert. So schreibt <bib id='Holly 2009a'></bib>: 389) für die Sprachwissenschaft: „Manche Wissenschaftler haben ihren Gegenstand am liebsten pur. Damit man ihn sorgfältig studieren kann, wird er freigelegt, herauspräpariert, von allem störenden Drumherum befreit, haltbar gemacht, zur besseren Betrachtung aufbereitet und fixiert. Für einen Sprachwissenschaftler, der ungestört vorgehen will, heißt das, er will "Sprache pur". Analog dazu sind auch die Bildwissenschaften (<bib id='Sachs-Hombach 2005a'></bib>, <bib id='Sachs-Hombach 2005b'></bib>) in der Regel am ‚Bild pur’ interessiert. Nur langsam beginnt sich dies im Rahmen einer Multimodalitätsforschung (<bib id='Kress & Leeuwen 2001a'></bib>, <bib id='Leeuwen 2005a'></bib>, <bib id='Jewitt 2009a'></bib>, <bib id='Ventola et al. 2009a'></bib>, <bib id='Kress 2010a'></bib>), und einer dem Bild und anderen semiotischen Ressourcen aufgeschlossenen Text- und Diskurslinguistik (<bib id='Stöckl 2004a'></bib>, <bib id='Diekmannshenke et al. 2010a'></bib>) zu ändern.
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Sprache-Bild-Bezüge sind also nur eine spezi&shy;fische Art semio&shy;tischer und media&shy;ler Multi&shy;moda&shy;lität, die daher natur&shy;gemäß eine Inter&shy;diszi&shy;plin darstellt und bislang wissen&shy;schaftlich wenig erforscht ist. Die in den Einzel&shy;wissen&shy;schaften vorhan&shy;dene Tendenz zur Iso&shy;lierung ihrer Unter&shy;suchungs&shy;objekte hat eine Befor&shy;schung multi&shy;semio&shy;tischer Objek&shy;te erschwert. So schreibt W. Holly für die Sprachwissenschaft:  
 
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Aber auch die Beschäftigung mit entweder Bild oder Sprache allein bringt letztlich die Notwendigkeit einer Berücksichtigung des jeweils anderen Zeichensystems bereits mit sich. Dies liegt am ambivalenten ontologischen Status von Bild und Sprache. So hat Sprache eine elementare und starke bildliche Komponente: Sie verfügt über anschauungsorientierte Wörter und Ausdrücke, evoziert mentale Bilder und konfiguriert mit Metaphern und ähnlichen rhetorischen Techniken Wörter zu übertragenen, nicht-literalen Bedeutungen, denen oft ein bildliches oder bildhaftes Element eigen ist. Bilder wiederum funktionieren in vielerlei Hinsicht wie Sprache: Ihre Elemente sind innerhalb eines Genres konventionalisiert, wir lesen sie als Zeichen mit mehr oder weniger fixen Bedeutungen; vor allem ihr nicht-abbildender, abstrake Sachverhalte ausdrückender Charakter wird so ermöglicht. Zudem sind die Grenzen zwischen Schrift und Bild auch formal fließend. Typopiktoriale Gestaltungen geben Schrift Bildcharakter (<bib id='Stöckl 2004b'></bib>: S. 35ff., <bib id='Stöckl 2005a'></bib>: S. 206ff., <bib id='Stöckl 2008a'></bib>: 15ff.); Piktogramme oder Icons (<bib id='Christian 2009a'></bib>: S. 21-61) rücken Bilder in starke Nähe zum sprachlichen Zeichen.
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:''Manche Wissenschaftler haben ihren Gegen&shy;stand am liebsten pur. Damit man ihn sorgfäl&shy;tig studie&shy;ren kann, wird er freige&shy;legt, heraus&shy;präpa&shy;riert, von allem stören&shy;den Drum&shy;herum befreit, haltbar gemacht, zur besse&shy;ren Betrach&shy;tung aufbe&shy;reitet und fixiert. Für einen Sprach&shy;wissen&shy;schaftler, der unge&shy;stört vorge&shy;hen will, heißt das, er will “Sprache pur”.'' (<bib id='Holly 2009a'></bib>: S. 389).
 
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In historischer Sicht sind die Bezüge zwischen Sprache und Bild ohnehin eng. Beide scheinen aus gestischer Kommunikation entstanden zu sein, piktoriale Entäußerung scheint der schriftsprachlichen vorauszugehen und Aufschreibesysteme mischen von Beginn an bildliche und symbolische Elemente. Zusammenfassend also müssen die Bezüge, die zwischen Sprache und Bild in kommunikativer, semiotisch-ontologischer sowie kognitiver und historischer Perspektive bestehen, als zwingend bzw. notwendig beschrieben werden.
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Analog dazu sind auch die Bildwissen&shy;schaften (<bib id='Sachs-Hombach 2005a'></bib>, <bib id='Sachs-Hombach 2005b'></bib>) in der Regel am “Bild pur” inte&shy;ressiert. Nur langsam beginnt sich dies im Rahmen einer Multi&shy;moda&shy;litäts&shy;forschung (<bib id='Kress & Leeuwen 2001a'></bib>, <bib id='Leeuwen 2005a'></bib>, <bib id='Jewitt 2009a'></bib>, <bib id='Ventola et al. 2009a'>Vento&shy;la et al. 2009a</bib>, <bib id='Kress 2010a'></bib>), und einer dem Bild und ande&shy;ren semio&shy;tischen Ressour&shy;cen aufge&shy;schlosse&shy;nen Text- und Diskurs&shy;lingu&shy;istik (<bib id='Stöckl 2004a'></bib>, <bib id='Diekmannshenke et al. 2010a'>Diekmanns&shy;henke et al. 2010a</bib>) zu ändern.
 
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Aber auch die Beschäftigung mit entwe&shy;der Bild oder Sprache allein bringt letztlich die Notwen&shy;digkeit einer Berück&shy;sichti&shy;gung des jeweils ande&shy;ren Zeichen&shy;systems bereits mit sich. Dies liegt am ambi&shy;valen&shy;ten onto&shy;logi&shy;schen Status von Bild und Sprache. So hat Sprache eine ele&shy;men&shy;tare und starke bildli&shy;che Kompo&shy;nente: Sie verfügt über an&shy;schauungs&shy;orien&shy;tierte Wörter und Aus&shy;drücke, evo&shy;ziert [[Logische Kontextbildung und mentale Bilder|menta&shy;le Bilder]] und konfi&shy;guriert mit [[Sprachliche Metaphern und allgemeine Metaphorologie|Meta&shy;phern]] und ähnli&shy;chen rheto&shy;rischen Techni&shy;ken Wörter zu über&shy;trage&shy;nen, nicht-lite&shy;ralen Bedeu&shy;tungen, denen oft ein bildli&shy;ches oder [[Uneigentliche Bilder|bildhaf&shy;tes]] Ele&shy;ment eigen ist. Bilder wiede&shy;rum funktio&shy;nieren in vieler&shy;lei Hinsicht wie Sprache: Ihre Ele&shy;mente sind inner&shy;halb eines Genres konven&shy;tiona&shy;lisiert, wir lesen sie als Zeichen mit mehr oder weni&shy;ger fixen Bedeu&shy;tungen; vor allem ihr nicht-abbil&shy;dender, abstrak&shy;te [[Proposition|Sachver&shy;halte]] aus&shy;drücken&shy;der Charak&shy;ter wird so ermög&shy;licht. Zudem sind die Grenzen zwischen Schrift und Bild auch formal fließend. Typo&shy;pikto&shy;riale Gestal&shy;tungen geben Schrift Bildcha&shy;rakter (<bib id='Stöckl 2004b'></bib>: S. 35ff., <bib id='Stöckl 2005a'></bib>: S. 206ff., <bib id='Stöckl 2008a'></bib>: 15ff.; ⊳ [[Schriftbildlichkeit|Schrift&shy;bildlich&shy;keit]]); [[Bilderschrift und Piktogramm|Pikto&shy;gramme]] oder Icons (<bib id='Christian 2009a'></bib>: S. 21-61) rücken Bilder in starke Nähe zum sprachli&shy;chen Zeichen.
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In historischer Sicht sind die Bezüge zwischen Sprache und Bild ohnehin eng. Beide scheinen aus gesti&shy;scher [[Interaktion und Kommunikation|Kommu&shy;nika&shy;tion]] entstan&shy;den zu sein, pikto&shy;riale Ent&shy;äuße&shy;rung scheint der schrift&shy;sprachli&shy;chen voraus&shy;zuge&shy;hen und [[Notation|Auf&shy;schreibe&shy;syste&shy;me]] mischen von Beginn an [[Symbol, Index, Ikon|bildli&shy;che und symbo&shy;lische]] Ele&shy;mente. Zusam&shy;menfas&shy;send also müssen die Bezü&shy;ge, die zwischen Sprache und Bild in kommu&shy;nika&shy;tiver, semio&shy;tisch-on&shy;tolo&shy;gischer sowie kogni&shy;tiver und histo&shy;rischer Perspek&shy;tive beste&shy;hen, als zwingend bzw. notwen&shy;dig beschrie&shy;ben werden.
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==Begriffsbestimmung und Teilaspekte==
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==Begriffsbestimmung und Teil&shy;aspek&shy;te==
  
Sprache-Bild-Bezüge sind alle in der Produktion von semiotischen Objekten angelegten/konstruierten und in ihrer Rezeption interpretierbaren Zusammenhänge semantischer, formaler und funktionaler Art, die zwischen sprachlichen Zeichen (Wörtern, Sätzen, Texten) und visuellen Elementen von Bildern jedweder Art in medial geprägten Gesamttexten ent- bzw. bestehen und funktionieren. Sprache-Bild-Bezüge markieren eine prominente Art der „intermodalen Kohärenz“ (<bib id='Stöckl 2011a'></bib>). Ihre Beschreibung stößt vor allem deswegen auf Schwierigkeiten, weil – im Unterschied zur Sprache – die distinkten formalen Elemente oder Aussageeinheiten in Bildern nicht klar definiert sind. Verweist eine sprachliche Aussage auf eine visuelle Gestalt, eine einzelne Form, Farben, im Bild dargestellte Sachverhalte, Aussageinhalte oder den Herstellungs- oder Verwendungskontext eines Bildes? In einer Sprache-Bild-Kombination begegnen sich also zwei in semiotisch-semantischer, perzeptueller und pragmatischer Hinsicht ungleiche Partner: arbiträre Zeichendistinktheit, linear-kombinatorische Grammatik, langsame, sukzessive und impaktschwache Perzeption sowie eine semantische und illokutive Flexibilität der Sprache stehen ikonischem, wahrnehmungsnahem Zeichenfluss, einer integrativ-räumlichen Grammatik, ganzheitlicher und gedächtniseffektiver Wahrnehmung sowie einer semantischen Unterdeterminiertheit/Vagheit und illokutiven Schwäche des Bildes gegenüber (<bib id='Stöckl 2009a'></bib>: S. 6ff.).
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Sprache-Bild-Bezüge sind alle in der Produk&shy;tion von semio&shy;tischen Objek&shy;ten ange&shy;legten/&#8203;konstru&shy;ierten und in ihrer Rezep&shy;tion inter&shy;pretier&shy;baren Zusam&shy;menhän&shy;ge seman&shy;tischer, forma&shy;ler und funktio&shy;naler Art, die zwischen sprachli&shy;chen Zeichen (Wörtern, Sätzen, Texten) und visu&shy;ellen Ele&shy;menten von Bildern jedwe&shy;der Art in medial gepräg&shy;ten Gesamt&shy;texten ent- bzw. beste&shy;hen und funktio&shy;nieren. Sprache-Bild-Bezü&shy;ge markie&shy;ren eine promi&shy;nente Art der „inter&shy;moda&shy;len Kohä&shy;renz“ (<bib id='Stöckl 2012a'></bib>). Ihre Beschrei&shy;bung stößt vor allem deswe&shy;gen auf Schwierig&shy;keiten, weil – im Unter&shy;schied zur Sprache – die distink&shy;ten forma&shy;len Ele&shy;mente oder Aussa&shy;geein&shy;heiten in Bildern nicht klar defi&shy;niert sind. Verweist eine sprachli&shy;che Aussa&shy;ge auf eine visu&shy;elle [[Gestalt]], eine einzel&shy;ne [[Raum und Geometrie|Form]], [[Farbe als bildsyntaktische Kategorie|Farben]], im Bild darge&shy;stellte [[Proposition|Sachver&shy;halte]], Aussa&shy;gein&shy;halte oder den [[Kontext|Herstel&shy;lungs- oder Verwen&shy;dungskon&shy;text]] eines Bildes? In einer Sprache-Bild-Kombi&shy;nation begeg&shy;nen sich also zwei in semio&shy;tisch-[[Pragmatik, Semantik, Syntax|seman&shy;tischer]], perzep&shy;tueller und pragma&shy;tischer Hinsicht unglei&shy;che Partner: arbi&shy;träre Zeichen&shy;distinkt&shy;heit, linear-kombi&shy;nato&shy;rische Gram&shy;ma&shy;tik, langsa&shy;me, sukzes&shy;sive und impakt&shy;schwache Perzep&shy;tion sowie eine seman&shy;tische und [[Illokution|illo&shy;kuti&shy;ve]] Flexi&shy;bili&shy;tät der Sprache stehen [[Symbol, Index, Ikon|iko&shy;nischem]], [[Ähnlichkeit und wahrnehmungsnahe Zeichen|wahrneh&shy;mungsna&shy;hem Zeichen&shy;fluss]], einer [[Bildmorphologie|inte&shy;grativ-räumli&shy;chen Gramma&shy;tik]], ganzheit&shy;licher und gedächt&shy;nisef&shy;fekti&shy;ver Wahrneh&shy;mung sowie einer seman&shy;tischen Unter&shy;deter&shy;miniert&shy;heit/&#8203;Vagheit und illo&shy;kuti&shy;ven Schwäche des Bildes gegen&shy;über (<bib id='Stöckl 2009a'></bib>: S. 6ff.).
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Die Bezüge zwischen Sprache und Bild sind in unterschiedlicher Weise konzeptualisiert worden. Die Metapher ‚Wort-Bild-Reißverschluss’ (<bib id='Holly 2009a'></bib>) betont das komplementäre Ineinandergreifen der beiden semiotischen Ressourcen (vgl. ‚inter-semiotic complementarity’, <bib id='Royce 1998a'></bib>). Wechselseitige ‚Überschreibung’ (<bib id='Holly 2010a'></bib>), ‚Relektüre’ und ‚Transkription’ (<bib id='Jäger 2002a'></bib>, <bib id='Jäger 2008a'></bib>; <bib id='Holly & Jäger 2011a'></bib>) fokussieren die aktive  Sinnstiftung des interpretierenden Rezipienten, der das Bild nur „lesen“ kann, indem er den sprachlichen Text zur Hilfe nimmt und umgekehrt. Mit ‚Kontaktstelle’ (<bib id='Stöckl 1992a'></bib>) oder ‚edit point’ (<bib id='Leeuwen 2005a'></bib>) wird die Tatsache benannt, dass sich die Bezüge auf bestimmte Teile einer multimodalen Textur konzentrieren, an denen Sprache und Bild in intendierter Weise zusammenführend montiert werden, um semantisch-pragmatische Brücken und rhetorische Effekte herzustellen.
 
 
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Sowohl in historischer Perspektive als auch mit Blick auf gegenwärtige Praktiken des Sprache-Bild-Bezugs fällt eine strukturelle Dreiteilung auf. Sie ist wohl zuerst im Zusammenhang mit dem klassischen Emblem beschrieben worden, das aus Lemma, Icon und Epigramm besteht (<bib id='Büttner & Gottdank 2009a'></bib>, <bib id='Eddiks 2004a'></bib>). Moderne Werbeanzeigen und andere Gebrauchstextsorten (z.B. Zeitungsartikel oder Infographiken) weisen die gleiche Trias auf, indem sie ein Bild mit einer Überschrift/Unterschrift und einem eigentlichen Text versehen. Das Rätselhafte eines Emblems entspricht in gewisser Weise dem unterdeterminiert Kryptischem manch moderner Anzeige. Das Bild unterhält also einen zweifachen Bezug zur Sprache: Zum einen benennt eine Art Titel oder Kernbegriff (Lemma) den Bildinhalt und stellt ihn so in einen semantischen Kontext, zum anderen ermöglicht ein längerer, erklärender Begleittext (Epigramm) vielfache und komplexere Verknüpfungen bzw. Zusammenhänge zwischen Teilen des Bildes und Aussagen des Sprachtexts. Dieses konventionalisierte strukturelle Muster hat offenbar große kommunikationspragmatische Vorzüge; es sichert das Verständnis eines inhärent mehrdeutigen und polyvalenten Bildes durch sprachliche Kommentierung und Kontextualisierung. Sprache und Bild ergänzen sich wechselseitig bzw. machen sich gegenseitig „lesbar“.
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Die Bezüge zwischen Sprache und Bild sind in unter&shy;schiedli&shy;cher Weise konzep&shy;tuali&shy;siert worden. Die Meta&shy;pher ‘Wort-Bild-Reißver&shy;schluss’ (<bib id='Holly 2009a'></bib>) betont das komple&shy;mentä&shy;re Inein&shy;ander&shy;greifen der beiden semio&shy;tischen Ressour&shy;cen (vgl. ‘inter-semi&shy;otic comple&shy;mentar&shy;ity’, <bib id='Royce 1998a'></bib>). Wechsel&shy;seiti&shy;ge „Über&shy;schrei&shy;bung“ (<bib id='Holly 2010a'></bib>), „Re&shy;lektü&shy;re“ und „Tran&shy;skrip&shy;tion“ (<bib id='Jäger 2002a'></bib>, <bib id='Jäger 2008a'></bib>; <bib id='Holly & Jäger 2011a'></bib>) fokus&shy;sieren die akti&shy;ve  Sinnstif&shy;tung des inter&shy;pretie&shy;renden Rezi&shy;pienten, der das Bild nur “lesen” kann, indem er den sprachli&shy;chen Text zur Hilfe nimmt und umge&shy;kehrt. Mit „Kontakt&shy;stelle“ (<bib id='Stöckl 1992a'></bib>) oder „edit point“ (<bib id='Leeuwen 2005a'></bib>) wird die Tatsa&shy;che benannt, dass sich die Bezü&shy;ge auf bestimm&shy;te Teile einer multi&shy;moda&shy;len Textur konzen&shy;trieren, an denen Sprache und Bild in inten&shy;dierter Weise zusam&shy;menfüh&shy;rend montiert werden, um seman&shy;tisch-pragma&shy;tische Brücken und rheto&shy;rische Effek&shy;te herzu&shy;stellen.
 
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Für die Entwicklung einer Methodik der Analyse und Beschreibung von Sprache-Bild-Bezügen ist Barthes’ (1977) Arbeit ‚Die Rhetorik des Bildes’ (orig. 1964) maßgeblich gewesen. Hier gilt Sprache als Mittel der Disambiguierung des Bildes, das Barthes als „series of discontinuous signs“ (<bib id='Barthes 1977a'></bib>: S. 34) oder als „floating chain of signifieds“ (ibid.: S. 39) betrachtet und dem er inhärente Polysemie bescheinigt. Sprachtexten kommt die Funktion zu, die Signifikate der Bildzeichen festzulegen und wichtige Denotate des Bildes zu nennen (‚anchorage’). Bildbegleittexte fixieren also letztlich die denotativen (literale) und konnotativen (‚cultural’, ‚coded’, ‚symbolic’) Bedeutungen des Bildes. Ebenso vermag das Bild in komplementärer Weise zur Gesamtbedeutung des Sprache-Bild-Bezugs beizutragen (‚relay’); hier entsteht die Botschaft auf einer übersummativen, „höheren“ Ebene eines Sprache-Bild-Syntagmas.
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Sowohl in historischer Perspektive als auch mit Blick auf gegen&shy;wärti&shy;ge Prakti&shy;ken des Sprache-Bild-Bezugs fällt eine struktu&shy;relle Dreitei&shy;lung auf. Sie ist wohl zuerst im Zusam&shy;menhang mit dem klassi&shy;schen [[Emblem]] beschrie&shy;ben worden, das aus&#8203; »Lemma«,&#8203; »Icon«&#8203; und&#8203; »Epi&shy;gramm«&#8203; besteht (<bib id='Büttner & Gottdank 2009a'></bib>, <bib id='Eddiks 2004a'></bib>). Moder&shy;ne [[Werbung|Werbe&shy;anzei&shy;gen]] und ande&shy;re Gebrauchs&shy;textsor&shy;ten (z.B. Zeitungs&shy;arti&shy;kel oder Info&shy;graphi&shy;ken) weisen die gleiche Trias auf, indem sie ein Bild mit einer Über&shy;schrift/&#8203;Unter&shy;schrift und einem eigent&shy;lichen Text verse&shy;hen. Das Rätsel&shy;hafte eines Emblems entspricht in gewis&shy;ser Weise dem unter&shy;deter&shy;miniert Krypti&shy;schen manch moder&shy;ner Anzei&shy;ge. Das Bild unter&shy;hält also einen zweifa&shy;chen Bezug zur Sprache: Zum einen benennt eine Art Titel oder Kernbe&shy;griff (Lemma) den [[Bildinhalt|Bildin&shy;halt]] und stellt ihn so in einen seman&shy;tischen Kontext, zum ande&shy;ren ermög&shy;licht ein länge&shy;rer, erklä&shy;render Begleit&shy;text (Epi&shy;gramm) vielfa&shy;che und komple&shy;xere Verknüp&shy;fungen bzw. Zusam&shy;menhän&shy;ge zwischen Teilen des Bildes und Aussa&shy;gen des Sprachtexts. Dieses konven&shy;tiona&shy;lisier&shy;te struktu&shy;relle Muster hat offen&shy;bar große kommu&shy;nika&shy;tionsprag&shy;mati&shy;sche Vorzü&shy;ge; es sichert das Verständ&shy;nis eines inhä&shy;rent mehrdeu&shy;tigen und poly&shy;valen&shy;ten Bildes durch sprachli&shy;che Kommen&shy;tierung und Kontex&shy;tuali&shy;sierung. Sprache und Bild ergän&shy;zen sich wechsel&shy;seitig bzw. machen sich gegen&shy;seitig “lesbar”.
 
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Seitdem haben sich verschiedene methodische Zugänge zu Sprache-Bild-Bezügen entwickelt (s. <bib id='Stöckl 2009a'></bib>: S. 11f.). Einige, wie die frühen, auf rhetorischen Operationen aufbauenden Ansätze (<bib id='Bonsiepe 1968a'></bib>, <bib id='Durand 1987a'></bib>, <bib id='Gaede 1981a'></bib>, <bib id='Doelker 2007a'></bib>) verlieren sich in Benennungsdetails und zu feinen Unterschieden von kognitiv letztlich gleichartigen Verknüpfungsleistungen. Andere generalisieren zu stark und beschäftigen sich vordergründig damit, in welchen allgemeinen Verhältnissen die Informationen aus Bild und Sprache zueinander stehen können (<bib id='Spillner 1982a'></bib>, <bib id='Nöth 2000a'></bib>). Balancierter sind methodische Zugriffe, die auf mehreren Verknüpfungsebenen operieren (<bib id='Geiger & Henn-Memmesheimer 1998a'></bib>, <bib id='Leeuwen 2005a'></bib>, <bib id='Martinec & Salway 2005a'></bib>, <bib id='Stöckl 2009b'></bib>). Zumindest drei Ebenen, auf denen Sprache-Bild-Bezüge Musterhaftigkeit zeigen, sind: räumlich-syntaktische Muster, d.h. positionale und sequentielle Verhältnisse zwischen Sprache und Bild im Gesamttext; inhaltsbezogene Muster, die modellieren, wie sich sprachliche und bildliche Inhalte zueinander verhalten – also z.B. Extension und Elaboration; und schließlich rhetorisch-logische Muster, denen daran gelegen ist, die funktional-pragmatische und kognitive Verknüpftheit von Sprache und Bild dingfest zu machen (<bib id='Stöckl 2009b'></bib>: S. 213ff.).
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Für die Entwicklung einer Methodik der Ana&shy;lyse und Beschrei&shy;bung von Sprache-Bild-Bezü&shy;gen ist Barthes’ (1977) Arbeit «Die Rheto&shy;rik des Bildes» (orig. <bib id='Barthes 1964b'></bib>) maßgeb&shy;lich gewe&shy;sen. Hier gilt Sprache als Mittel der Disam&shy;bigu&shy;ierung des Bildes, das Barthes als „series of discon&shy;tinu&shy;ous signs“ (<bib id='Barthes 1977a'></bib>: S. 34) oder als „floating chain of signi&shy;fieds“ (ibid.: S. 39) betrach&shy;tet und dem er inhä&shy;rente Poly&shy;semie beschei&shy;nigt. Sprachtex&shy;ten kommt die Funktion zu, die Signi&shy;fika&shy;te der Bildzei&shy;chen festzu&shy;legen und wichti&shy;ge [[Referenz, Denotation, Exemplifikation|Deno&shy;tate]] des Bildes zu nennen (‘anchor&shy;age’). Bildbe&shy;gleittex&shy;te fixie&shy;ren also letztlich die deno&shy;tati&shy;ven (lite&shy;ralen) und konno&shy;tati&shy;ven (‘cul&shy;tural’, ‘coded’, ‘sym&shy;bolic’) Bedeu&shy;tungen des Bildes. Eben&shy;so vermag das Bild in komple&shy;mentä&shy;rer Weise zur Gesamt&shy;bedeu&shy;tung des Sprache-Bild-Bezugs beizu&shy;tragen (‘relay’); hier entsteht die Botschaft auf einer über&shy;summa&shy;tiven, “höhe&shy;ren” Ebe&shy;ne eines Sprache-Bild-Syntag&shy;mas.
 
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Zentral für die Beschreibung der Bezüge zwischen Sprache und Bild sind semantische Relationen (auch paradigmatische Bedeutungsbeziehungen genannt) wie Synonymie, Antonymie, Meronymie oder Hyperonymie etc. (<bib id='Löbner 2003a'></bib>: 116ff.). Sie eignen sich dazu, an den ‚Kontaktstellen’ oder ‚edit points’ angelegte Bedeutungsbeziehungen zwischen sprachlichen Ausdrücken und Bildelementen zu klassifizieren. Diese Methode ist insbesondere in den von der Funktionalen Grammatik (<bib id='Halliday 1996a'></bib>) beeinflussten Arbeiten zum Bild (<bib id='Kress & Leeuwen 1996a'></bib>) und zu Sprache-Bild-Bezügen (<bib id='Royce 1998a'></bib>) verwendet worden. Hier liegt die Vorstellung zugrunde, dass – so wie sprachliche Strukturen sozio-pragmatischen Zwecken gehorchen – auch Bildstrukturen funktional bedingt sind. Verglichen wird dann, welche Funktionen Sprache und Bild mit welchen Mitteln bewerkstelligen und wie sie sich diese Aufgaben in Sprache-Bild-Texten teilen.
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Seitdem haben sich verschiedene metho&shy;dische Zugän&shy;ge zu Sprache-Bild-Bezü&shy;gen ent&shy;wickelt (s. <bib id='Stöckl 2009a'></bib>: S. 11f.). Eini&shy;ge, wie die frühen, auf rheto&shy;rischen Ope&shy;ratio&shy;nen aufbau&shy;enden Ansät&shy;ze (<bib id='Bonsiepe 1968a'>Bonsie&shy;pe 1968a</bib>, <bib id='Durand 1987a'></bib>, <bib id='Gaede 1981a'></bib>, <bib id='Doelker 2007a'></bib>) verlie&shy;ren sich in Benen&shy;nungsde&shy;tails und zu feinen Unter&shy;schieden von kogni&shy;tiv letztlich gleichar&shy;tigen Verknüp&shy;fungsleis&shy;tungen. Ande&shy;re gene&shy;rali&shy;sieren zu stark und beschäf&shy;tigen sich vorder&shy;gründig damit, in welchen allge&shy;meinen Verhält&shy;nissen die Infor&shy;matio&shy;nen aus Bild und Sprache zuein&shy;ander stehen können (<bib id='Spillner 1982a'></bib>, <bib id='Nöth 2000a'></bib>). Balan&shy;cierter sind metho&shy;dische Zugrif&shy;fe, die auf mehre&shy;ren Verknüp&shy;fungsebe&shy;nen ope&shy;rieren (<bib id='Geiger & Henn-Memmesheimer 1998a'>Geiger & Henn-Memmes&shy;heimer 1998a</bib>, <bib id='Leeuwen 2005a'></bib>, <bib id='Martinec & Salway 2005a'>Marti&shy;nec & Salway 2005a</bib>, <bib id='Stöckl 2009b'></bib>). Zumin&shy;dest drei Ebe&shy;nen, auf denen Sprache-Bild-Bezü&shy;ge Muster&shy;haftig&shy;keit zeigen, sind: räumlich-syntak&shy;tische Muster, d.h. posi&shy;tiona&shy;le und sequen&shy;tielle Verhält&shy;nisse zwischen Sprache und Bild im Gesamt&shy;text; inhalts&shy;bezo&shy;gene Muster, die model&shy;lieren, wie sich sprachli&shy;che und bildli&shy;che Inhal&shy;te zuein&shy;ander verhal&shy;ten – also z.B. Exten&shy;sion und Ela&shy;bora&shy;tion; und schließlich rheto&shy;risch-logi&shy;sche Muster, denen daran gele&shy;gen ist, die funkti&shy;onal-pragma&shy;tische und kogni&shy;tive Verknüpft&shy;heit von Sprache und Bild dingfest zu machen (<bib id='Stöckl 2009b'></bib>: S. 213ff.).
 
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Bucher (<bib id='Bucher2010a'></bib>: 123-138) kritisiert in seinem Überblick über verfügbare Ansätze zur Multimodalität deren überwiegend repräsentationale Auffassung von der Semantik der Zeichen und ihre statisch-normative Ausrichtung. Sprache-Bild-Bezüge also an der fixen Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken und Bildelementen oder an den strukturellen Ressourcen ihrer Verknüpfung zu „messen“ wäre demnach unzureichend. Er reklamiert die aktive Rolle des Rezipienten, der in einer Interaktion mit dem Kommunikationsangebot Sinn aus Sprache und Bild in Kontext und Situation generiert. Wichtig für eine Beschreibung von Sprache-Bild-Bezügen wäre es demnach, die wechselseitige Kontextualisierung von Sprache und Bild im Rahmen größerer kommunikativer Handlungsmuster zu erfassen. Wie dies allerdings jenseits hermeneutischer Hypothesen aufgrund der Textprodukte empirisch geschehen kann, ist auch in der Rezpetionsforschung noch nicht ganz klar (s. dazu <bib id='Bucher 2011a'></bib>). In jedem Falle scheint die Untersuchung von stark konventionalisierten Sprache-Bild-Texten (<bib id='Stöckl 2004a'></bib>: 111ff.) sinnvoll, denn hier können Handlungsmuster beschrieben werden, die sprachlich wie bildlich konstituiert sind und rekurrente intersemiotische Strukturen aufweisen. Ansätze für z.B. Nachrichten- und Werbefilme finden sich u.a. in <bib id='Holly 2007a'></bib>, 2010, 2011; <bib id='Stöckl 2003a'></bib>, 2011 und <bib id='Schneider & Stöckl 2011a'></bib>.
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Zentral für die Beschreibung der Bezüge zwischen Sprache und Bild sind seman&shy;tische Rela&shy;tionen (auch ‘para&shy;digma&shy;tische Bedeu&shy;tungsbe&shy;ziehun&shy;gen’ genannt) wie Syno&shy;nymie, Anto&shy;nymie, Mero&shy;nymie oder Hype&shy;rony&shy;mie etc. (<bib id='Löbner 2003a'></bib>: S. 116ff.). Sie eignen sich dazu, an den “Kontakt&shy;stellen” oder “edit points” ange&shy;legte Bedeu&shy;tungsbe&shy;ziehun&shy;gen zwischen sprachli&shy;chen Aus&shy;drücken und Bild&shy;ele&shy;menten zu klassi&shy;fizie&shy;ren. Diese Metho&shy;de ist insbe&shy;sonde&shy;re in den von der Funktio&shy;nalen Gramma&shy;tik (<bib id='Halliday 1996a'>Halli&shy;day 1996a</bib>) beein&shy;flussten Arbei&shy;ten zum Bild (<bib id='Kress & Leeuwen 1996a'></bib>) und zu Sprache-Bild-Bezü&shy;gen (<bib id='Royce 1998a'></bib>) verwen&shy;det worden. Hier liegt die Vorstel&shy;lung zugrun&shy;de, dass – so wie sprachli&shy;che Struktu&shy;ren sozio-pragma&shy;tischen Zwecken gehor&shy;chen – auch Bildstruk&shy;turen funktio&shy;nal bedingt sind. Vergli&shy;chen wird dann, welche Funktio&shy;nen Sprache und Bild mit welchen Mitteln bewerk&shy;stelli&shy;gen und wie sie sich diese Aufga&shy;ben in Sprache-Bild-Texten teilen.
 
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Bucher (<bib id='Bucher 2010a'></bib>: S. 123-138) kriti&shy;siert in seinem Über&shy;blick über verfüg&shy;bare Ansät&shy;ze zur Multi&shy;moda&shy;lität deren über&shy;wiegend reprä&shy;senta&shy;tiona&shy;le Auffas&shy;sung von der [[Pragmatik, Semantik, Syntax|Seman&shy;tik]] der Zeichen und ihre statisch-norma&shy;tive Ausrich&shy;tung. Sprache-Bild-Bezü&shy;ge also an der fixen Bedeu&shy;tung von sprachli&shy;chen Aus&shy;drücken und Bild&shy;ele&shy;menten oder an den struktu&shy;rellen Ressour&shy;cen ihrer Verknüp&shy;fung zu “messen” wäre demnach unzu&shy;reichend. Er rekla&shy;miert die [[Bildrezeption als Kommunikationsprozess|akti&shy;ve Rolle des Rezi&shy;pienten]], der in einer Inter&shy;aktion mit dem Kommu&shy;nika&shy;tionsan&shy;gebot Sinn aus Sprache und Bild in Kontext und Situ&shy;ation gene&shy;riert. Wichtig für eine Beschrei&shy;bung von Sprache-Bild-Bezü&shy;gen wäre es demnach, die wechsel&shy;seiti&shy;ge Kontex&shy;tuali&shy;sierung von Sprache und Bild im Rahmen größe&shy;rer kommu&shy;nika&shy;tiver Handlungs&shy;muster zu erfas&shy;sen. Wie dies aller&shy;dings jenseits herme&shy;neuti&shy;scher Hypo&shy;thesen aufgrund der Textpro&shy;dukte empi&shy;risch gesche&shy;hen kann, ist auch in der Rezeptions&shy;forschung noch nicht ganz klar (s. dazu <bib id='Bucher 2011a'></bib>). In jedem Falle scheint die Unter&shy;suchung von stark konven&shy;tiona&shy;lisier&shy;ten Sprache-Bild-Texten (<bib id='Stöckl 2004a'></bib>: S. 111ff.) sinnvoll, denn hier können Handlungs&shy;muster beschrie&shy;ben werden, die sprachlich wie bildlich konsti&shy;tuiert sind und rekur&shy;rente inter&shy;semio&shy;tische Struktu&shy;ren aufwei&shy;sen. Ansät&shy;ze für z.B. Nachric&shy;hten- und Werbe&shy;filme finden sich u.a. in <bib id='Holly 2007a'></bib>, <bib id='Holly 2010a'></bib>, <bib id='Stöckl 2003a'></bib>, <bib id='Stöckl 2012a'></bib> und <bib id='Schneider & Stöckl 2011a'></bib>.
  
==Bezüge zu anderen Begrifflichkeiten==
 
Sprache-Bild-Bezüge werfen eine Reihe von grundlegenden Fragestellungen auf, die anderswo im Glossar behandelt werden. Aufgrund der Überlappungen von Sprache und Bild verweisen Sprache-Bild-Bezüge auf Typographie (⊳ [[Schriftbildlichkeit]]) aber auch auf sprachnahe Bildtypen (⊳ [[Bildverwendungstypen]]) wie z.B. Piktogramme. Zur Bildlichkeit von Sprache gehören Metaphern; und Sprache-Bild-Bezüge involvieren eine Reihe von rhetorischen Operationen (⊳ [[Bild und rhetorische Figur]]). Da die Theoretisierung von Sprache-Bild-Bezügen vor allem von zentralen Auffassungen zur Bildbedeutung oder zum Bildinhalt abhängt, gibt es auch Querverweise zu generellen Fragen der Zeichentheorie des Bildes (⊳ [[Bilder als Zeichen]], ⊳ [[Zeichentheorien: Übersicht]]). Noch genereller ist der Zusammenhang von Sprache-Bild-Bezügen und Medien (⊳ [[Bilder als Medien]]), der zum Tragen kommt, weil einige Autoren Sprache-Bild-Bezüge als intermediale Transkriptionen sehen (⊳ [[Medientheorien: Übersicht]]) und diese in Medientexten vorkommen.
 
  
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==Bezüge zu anderen Begriff&shy;lichkei&shy;ten==
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Sprache-Bild-Bezüge werfen eine Reihe von grundle&shy;genden Frage&shy;stellun&shy;gen auf, die anders&shy;wo im Glossar behan&shy;delt werden. Aufgrund der Über&shy;lappun&shy;gen von Sprache und Bild verwei&shy;sen Sprache-Bild-Bezü&shy;ge auf Typo&shy;graphie (⊳ [[Schriftbildlichkeit|Schrift&shy;bildlich&shy;keit]]) aber auch auf sprach&shy;nahe Bild&shy;typen (⊳ [[Bildverwendungstypen|Bildver&shy;wendungs&shy;typen]]) wie z.B. [[Bilderschrift und Piktogramm|Pikto&shy;gramme]]. Zur Bildlich&shy;keit von Sprache gehören [[Sprachliche Metaphern und allgemeine Metaphorologie|Meta&shy;phern]]; und Sprache-Bild-Bezü&shy;ge invol&shy;vieren eine Reihe von rheto&shy;rischen Ope&shy;ratio&shy;nen (⊳ [[Bild und rhetorische Figur|Bild und rheto&shy;rische Figur]]). Da die Theore&shy;tisie&shy;rung von Sprache-Bild-Bezü&shy;gen vor allem von zentra&shy;len Auffas&shy;sungen zur Bildbe&shy;deutung oder zum [[Bildinhalt|Bildin&shy;halt]] abhängt, gibt es auch Querver&shy;weise zu gene&shy;rellen Fragen der Zeichen&shy;theorie des Bildes (⊳ [[Bilder als Zeichen|Bilder als Zeichen]], ⊳ [[Zeichentheorien: Übersicht|Zeichen&shy;theorien: Über&shy;sicht]]). Noch gene&shy;reller ist der Zusam&shy;menhang von Sprache-Bild-Bezü&shy;gen und Medien (⊳ [[Bilder als Medien|Bilder als Medien]]), der zum Tragen kommt, weil eini&shy;ge Auto&shy;ren Sprache-Bild-Bezü&shy;ge als inter&shy;media&shy;le Transkrip&shy;tionen sehen (⊳ [[Medientheorien: Übersicht|Medien&shy;theori&shy;en: Über&shy;sicht]]) und diese in Medien&shy;texten vorko&shy;mmen.
  
 
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* [[Benutzer:Klaus Sachs-Hombach|Sachs-Hombach, Klaus]]
 
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2014, 18:02 Uhr

Hauptpunkt zu: Bild und Sprache


Größere Zusammenhänge und Kon­text

Kommunikation erfolgt, wenn über­haupt, selten ausschließ­lich mit Hilfe nur eines Zeichensystems. So ist der Gebrauch gespro­chener Sprache (Rede) von Mimik, Gestik, Körper­haltung, Proso­die und Into­nation wie auch von der geteil­ten Wahrneh­mung von Objek­ten im Raum und ihrer Mani­pula­tion (emprak­tische Kommu­nika­tion) beglei­tet. Deikti­sche Verwei­se binden die Rede an Ort, Zeit, Perso­nen und Raum und aktu­ali­sieren sie im Kontext (vgl. auch Nomi­nation). Geschrie­bene Sprache (Schrift) hat immer eine typo­graphi­sche Form und ein Layout, die eine visu­elle Ausdrucks­ressour­ce über die Aufzeich­nung von Lautspra­che hinaus darstel­len. Schrift wird zudem auf semio­tische Objek­te aufge­bracht, die dem Text zusätz­liche Bedeu­tung verlei­hen. Nicht selten ist sie von Bildern oder Graphi­schem beglei­tet, das auf die Sprache Bezug nimmt. In audio­visu­ellen Medien poten­ziert sich die Möglich­keit des Bezugs zwischen Sprache und ande­ren semio­tischen Ressour­cen: Filme koppeln gespro­chene Sprache mit beweg­tem Bild, Ton (Musik, Geräusch) und Schrift.

Sprache-Bild-Bezüge sind also nur eine spezi­fische Art semio­tischer und media­ler Multi­moda­lität, die daher natur­gemäß eine Inter­diszi­plin darstellt und bislang wissen­schaftlich wenig erforscht ist. Die in den Einzel­wissen­schaften vorhan­dene Tendenz zur Iso­lierung ihrer Unter­suchungs­objekte hat eine Befor­schung multi­semio­tischer Objek­te erschwert. So schreibt W. Holly für die Sprachwissenschaft:

Manche Wissenschaftler haben ihren Gegen­stand am liebsten pur. Damit man ihn sorgfäl­tig studie­ren kann, wird er freige­legt, heraus­präpa­riert, von allem stören­den Drum­herum befreit, haltbar gemacht, zur besse­ren Betrach­tung aufbe­reitet und fixiert. Für einen Sprach­wissen­schaftler, der unge­stört vorge­hen will, heißt das, er will “Sprache pur”. ([Holly 2009a]Holly, Werner (2009).
Der Wort-Bild-Reißverschluss. Über die performative Dynamik audiovisueller Transkriptivität.
In Oberfläche und Performanz. Untersuchungen zur Sprache als dynamischer Gestalt, 389-406.

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: S. 389).
Analog dazu sind auch die Bildwissen­schaften ([Sachs-Hombach 2005a]Sachs-Hombach, Klaus (2005).
Bildwissenschaft. Disziplinen, Themen, Methoden. Frankfurt/Main: Suhrkamp.

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, [Sachs-Hombach 2005b]Sachs-Hombach, Klaus (2005).
Bildwissenschaft. Zwischen Reflexion und Anwendung. Köln: Halem.

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) in der Regel am “Bild pur” inte­ressiert. Nur langsam beginnt sich dies im Rahmen einer Multi­moda­litäts­forschung ([Kress & Leeuwen 2001a]Kress, Gunther & Leeuwen, Theo van (2001).
Multimodal Discourse. The Modes and Media of Contemporary Communication. London: Arnold.

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, [Leeuwen 2005a]Leeuwen, Theo van (2005).
Introducing Social Semiotics. London: Routledge.

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, [Jewitt 2009a]Jewitt, Carey (2009).
The Routledge Handbook of Multimodal Analysis. London: Routledge.

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, [Vento­la et al. 2009a]Ventola, Eija & Guijarro, Moya & Arsenio, Jesús (2009).
The World Told and the World Shown. Multisemiotic Issues. Basingstoke: Palgrave Macmillan.

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, [Kress 2010a]Kress, Gunther (2010).
Multimodality. A Social-Semiotic Approach to Contemporary Communication. London: Routledge.

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), und einer dem Bild und ande­ren semio­tischen Ressour­cen aufge­schlosse­nen Text- und Diskurs­lingu­istik ([Stöckl 2004a]Stöckl, Hartmut (2004).
Die Sprache im Bild – Das Bild in der Sprache. Zur Verknüpfung von Sprache und Bild im massenmedialen Text. Berlin: de Gruyter.

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, [Diekmanns­henke et al. 2010a]Diekmannshenke, Hajo & Klemm, Michael & Stöckl, Hartmut (2010).
Bildlinguistik. Berlin: Erich Schmidt, erscheint Ende 2010.

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) zu ändern.
Aber auch die Beschäftigung mit entwe­der Bild oder Sprache allein bringt letztlich die Notwen­digkeit einer Berück­sichti­gung des jeweils ande­ren Zeichen­systems bereits mit sich. Dies liegt am ambi­valen­ten onto­logi­schen Status von Bild und Sprache. So hat Sprache eine ele­men­tare und starke bildli­che Kompo­nente: Sie verfügt über an­schauungs­orien­tierte Wörter und Aus­drücke, evo­ziert menta­le Bilder und konfi­guriert mit Meta­phern und ähnli­chen rheto­rischen Techni­ken Wörter zu über­trage­nen, nicht-lite­ralen Bedeu­tungen, denen oft ein bildli­ches oder bildhaf­tes Ele­ment eigen ist. Bilder wiede­rum funktio­nieren in vieler­lei Hinsicht wie Sprache: Ihre Ele­mente sind inner­halb eines Genres konven­tiona­lisiert, wir lesen sie als Zeichen mit mehr oder weni­ger fixen Bedeu­tungen; vor allem ihr nicht-abbil­dender, abstrak­te Sachver­halte aus­drücken­der Charak­ter wird so ermög­licht. Zudem sind die Grenzen zwischen Schrift und Bild auch formal fließend. Typo­pikto­riale Gestal­tungen geben Schrift Bildcha­rakter ([Stöckl 2004b]Stöckl, Hartmut (2004).
Typographie: Körper und Gewand des Textes. Linguistische Überlegungen zu typographischer Gestaltung. In Zeitschrift für Angewandte Linguistik, 41, 5-48.

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: S. 35ff., [Stöckl 2005a]Stöckl, Hartmut (2005).
Typography: Body and Dress of a Text – A Signing Mode between Language and Image. In Visual Communication, 4, 2, 204-214, Special Issue “The New Typography”.

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: S. 206ff., [Stöckl 2008a]Stöckl, Hartmut (2008).
Werbetypographie. Formen und Funktionen.
In Werbung – grenzenlos. Multimodale Werbetexte im interkulturellen Vergleich, 13–36.

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: 15ff.; ⊳ Schrift­bildlich­keit); Pikto­gramme oder Icons ([Christian 2009a]Christian, Alexander (2009).
Piktogramme, Kritischer Beitrag zu einer Begriffsbestimmung. Aachen: Shaker.

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: S. 21-61) rücken Bilder in starke Nähe zum sprachli­chen Zeichen.

In historischer Sicht sind die Bezüge zwischen Sprache und Bild ohnehin eng. Beide scheinen aus gesti­scher Kommu­nika­tion entstan­den zu sein, pikto­riale Ent­äuße­rung scheint der schrift­sprachli­chen voraus­zuge­hen und Auf­schreibe­syste­me mischen von Beginn an bildli­che und symbo­lische Ele­mente. Zusam­menfas­send also müssen die Bezü­ge, die zwischen Sprache und Bild in kommu­nika­tiver, semio­tisch-on­tolo­gischer sowie kogni­tiver und histo­rischer Perspek­tive beste­hen, als zwingend bzw. notwen­dig beschrie­ben werden.


Begriffsbestimmung und Teil­aspek­te

Sprache-Bild-Bezüge sind alle in der Produk­tion von semio­tischen Objek­ten ange­legten/​konstru­ierten und in ihrer Rezep­tion inter­pretier­baren Zusam­menhän­ge seman­tischer, forma­ler und funktio­naler Art, die zwischen sprachli­chen Zeichen (Wörtern, Sätzen, Texten) und visu­ellen Ele­menten von Bildern jedwe­der Art in medial gepräg­ten Gesamt­texten ent- bzw. beste­hen und funktio­nieren. Sprache-Bild-Bezü­ge markie­ren eine promi­nente Art der „inter­moda­len Kohä­renz“ ([Stöckl 2012a]Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
). Ihre Beschrei­bung stößt vor allem deswe­gen auf Schwierig­keiten, weil – im Unter­schied zur Sprache – die distink­ten forma­len Ele­mente oder Aussa­geein­heiten in Bildern nicht klar defi­niert sind. Verweist eine sprachli­che Aussa­ge auf eine visu­elle Gestalt, eine einzel­ne Form, Farben, im Bild darge­stellte Sachver­halte, Aussa­gein­halte oder den Herstel­lungs- oder Verwen­dungskon­text eines Bildes? In einer Sprache-Bild-Kombi­nation begeg­nen sich also zwei in semio­tisch-seman­tischer, perzep­tueller und pragma­tischer Hinsicht unglei­che Partner: arbi­träre Zeichen­distinkt­heit, linear-kombi­nato­rische Gram­ma­tik, langsa­me, sukzes­sive und impakt­schwache Perzep­tion sowie eine seman­tische und illo­kuti­ve Flexi­bili­tät der Sprache stehen iko­nischem, wahrneh­mungsna­hem Zeichen­fluss, einer inte­grativ-räumli­chen Gramma­tik, ganzheit­licher und gedächt­nisef­fekti­ver Wahrneh­mung sowie einer seman­tischen Unter­deter­miniert­heit/​Vagheit und illo­kuti­ven Schwäche des Bildes gegen­über ([Stöckl 2009a]Stöckl, Hartmut (2009).
Beyond Depicting. Language-Image-Links in the Service of Advertising. In AAA Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik, 34, 1, 3-28.

  Eintrag in Sammlung zeigen
: S. 6ff.).
Die Bezüge zwischen Sprache und Bild sind in unter­schiedli­cher Weise konzep­tuali­siert worden. Die Meta­pher ‘Wort-Bild-Reißver­schluss’ ([Holly 2009a]Holly, Werner (2009).
Der Wort-Bild-Reißverschluss. Über die performative Dynamik audiovisueller Transkriptivität.
In Oberfläche und Performanz. Untersuchungen zur Sprache als dynamischer Gestalt, 389-406.

  Eintrag in Sammlung zeigen
) betont das komple­mentä­re Inein­ander­greifen der beiden semio­tischen Ressour­cen (vgl. ‘inter-semi­otic comple­mentar­ity’, [Royce 1998a]Royce, Terry (1998).
Synergy on the Page: Exploring Intersemiotic Complementarity in Page-based Multimodal Text. In JASFL Occasional Papers, 1, 1, 25-48.

  Eintrag in Sammlung zeigen
). Wechsel­seiti­ge „Über­schrei­bung“ ([Holly 2010a]Holly, Werner (2010).
Bildüberschreibungen. Wie Sprechtexte Nachrichtenfilme lesbar machen (und umgekehrt).
In Bildlinguistik, 231-254, erscheint Ende 2010.

  Eintrag in Sammlung zeigen
), „Re­lektü­re“ und „Tran­skrip­tion“ ([Jäger 2002a]Jäger, Ludwig (2002).
Transkriptivität. Zur medialen Logik der kulturellen Semantik.
In Transkribieren - Medien/Lektüre, 19-41.

  Eintrag in Sammlung zeigen
, [Jäger 2008a]Jäger, Ludwig (2008).
Transkriptive Verhältnisse. Zur Logik intra- und intermedialer Bezugnahmen in ästhetischen Diskursen.
In Transkription und Fassung in der Musik des 20. Jahrhunderts. Beiträge des Kolloquiums in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, vom 5. bis 6. März 2004, 103-134.

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; [Holly & Jäger 2011a]Holly, Werner & Jäger, Ludwig (2011).
Transkriptionstheoretische Medienanalyse. Vom Anders-lesbar-Machen durch intermediale Bezugnahmepraktiken.
In Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze, ???, erscheint Frühjahr 2011.

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) fokus­sieren die akti­ve Sinnstif­tung des inter­pretie­renden Rezi­pienten, der das Bild nur “lesen” kann, indem er den sprachli­chen Text zur Hilfe nimmt und umge­kehrt. Mit „Kontakt­stelle“ ([Stöckl 1992a]Stöckl, Hartmut (1992).
Der ‚picture relation type’ – Ein praktischer Analysemodus zur Beschreibung der vielfältigen Einbettungs- und Verknüpfungsbeziehungen von Bild und Text. In Papiere zur Linguistik, 46, 11, 49-61.

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) oder „edit point“ ([Leeuwen 2005a]Leeuwen, Theo van (2005).
Introducing Social Semiotics. London: Routledge.

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) wird die Tatsa­che benannt, dass sich die Bezü­ge auf bestimm­te Teile einer multi­moda­len Textur konzen­trieren, an denen Sprache und Bild in inten­dierter Weise zusam­menfüh­rend montiert werden, um seman­tisch-pragma­tische Brücken und rheto­rische Effek­te herzu­stellen.
Sowohl in historischer Perspektive als auch mit Blick auf gegen­wärti­ge Prakti­ken des Sprache-Bild-Bezugs fällt eine struktu­relle Dreitei­lung auf. Sie ist wohl zuerst im Zusam­menhang mit dem klassi­schen Emblem beschrie­ben worden, das aus​ »Lemma«,​ »Icon«​ und​ »Epi­gramm«​ besteht ([Büttner & Gottdank 2009a]Büttner, Frank & Gottdank, Andrea (2009).
Einführung in die Ikonographie. Wege zur Deutung von Bildinhalten. München: Beck.

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, [Eddiks 2004a]Eddiks, Christina (2004).
Dem Emblem auf der Spur., Diplomarbeit.

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). Moder­ne Werbe­anzei­gen und ande­re Gebrauchs­textsor­ten (z.B. Zeitungs­arti­kel oder Info­graphi­ken) weisen die gleiche Trias auf, indem sie ein Bild mit einer Über­schrift/​Unter­schrift und einem eigent­lichen Text verse­hen. Das Rätsel­hafte eines Emblems entspricht in gewis­ser Weise dem unter­deter­miniert Krypti­schen manch moder­ner Anzei­ge. Das Bild unter­hält also einen zweifa­chen Bezug zur Sprache: Zum einen benennt eine Art Titel oder Kernbe­griff (Lemma) den Bildin­halt und stellt ihn so in einen seman­tischen Kontext, zum ande­ren ermög­licht ein länge­rer, erklä­render Begleit­text (Epi­gramm) vielfa­che und komple­xere Verknüp­fungen bzw. Zusam­menhän­ge zwischen Teilen des Bildes und Aussa­gen des Sprachtexts. Dieses konven­tiona­lisier­te struktu­relle Muster hat offen­bar große kommu­nika­tionsprag­mati­sche Vorzü­ge; es sichert das Verständ­nis eines inhä­rent mehrdeu­tigen und poly­valen­ten Bildes durch sprachli­che Kommen­tierung und Kontex­tuali­sierung. Sprache und Bild ergän­zen sich wechsel­seitig bzw. machen sich gegen­seitig “lesbar”.
Für die Entwicklung einer Methodik der Ana­lyse und Beschrei­bung von Sprache-Bild-Bezü­gen ist Barthes’ (1977) Arbeit «Die Rheto­rik des Bildes» (orig. [Barthes 1964b]Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
) maßgeb­lich gewe­sen. Hier gilt Sprache als Mittel der Disam­bigu­ierung des Bildes, das Barthes als „series of discon­tinu­ous signs“ ([Barthes 1977a]Barthes, Roland (1977).
Rhetoric of the Image.
In Image, Music, Text, 32–51, orig. 1964 in Communications.

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: S. 34) oder als „floating chain of signi­fieds“ (ibid.: S. 39) betrach­tet und dem er inhä­rente Poly­semie beschei­nigt. Sprachtex­ten kommt die Funktion zu, die Signi­fika­te der Bildzei­chen festzu­legen und wichti­ge Deno­tate des Bildes zu nennen (‘anchor­age’). Bildbe­gleittex­te fixie­ren also letztlich die deno­tati­ven (lite­ralen) und konno­tati­ven (‘cul­tural’, ‘coded’, ‘sym­bolic’) Bedeu­tungen des Bildes. Eben­so vermag das Bild in komple­mentä­rer Weise zur Gesamt­bedeu­tung des Sprache-Bild-Bezugs beizu­tragen (‘relay’); hier entsteht die Botschaft auf einer über­summa­tiven, “höhe­ren” Ebe­ne eines Sprache-Bild-Syntag­mas.
Seitdem haben sich verschiedene metho­dische Zugän­ge zu Sprache-Bild-Bezü­gen ent­wickelt (s. [Stöckl 2009a]Stöckl, Hartmut (2009).
Beyond Depicting. Language-Image-Links in the Service of Advertising. In AAA Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik, 34, 1, 3-28.

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: S. 11f.). Eini­ge, wie die frühen, auf rheto­rischen Ope­ratio­nen aufbau­enden Ansät­ze ([Bonsie­pe 1968a]Bonsiepe, Gui (1968).
Visuell/Verbale Rhetorik. In Format: Zeitschrift für visuelle Kommunikation, 17, 11–18.

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, [Durand 1987a]Durand, Jacques (1987).
Rhetorical Figures in the Advertising Image.
In Marketing and Semiotics, 295–318.

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, [Gaede 1981a]Gaede, Werner (1981).
Vom Wort zum Bild: Kreativ-Methoden der Visualisierung. München: Langen Müller/Herbig.

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, [Doelker 2007a]Doelker, Christian (2007).
Figuren der visuellen Rhetorik in werblichen Gesamttexten.
In Bildrhetorik, 71–112.

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) verlie­ren sich in Benen­nungsde­tails und zu feinen Unter­schieden von kogni­tiv letztlich gleichar­tigen Verknüp­fungsleis­tungen. Ande­re gene­rali­sieren zu stark und beschäf­tigen sich vorder­gründig damit, in welchen allge­meinen Verhält­nissen die Infor­matio­nen aus Bild und Sprache zuein­ander stehen können ([Spillner 1982a]Spillner, Bernd (1982).
Stilanalyse semiotisch komplexer Texte: Zum Verhältnis von sprachlicher und bil¬dicher Information in Werbeanzeigen. In Kodikas/Code – Ars Semeiotica, 4/5, 91–106.

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, [Nöth 2000a]Nöth, Winfried (2000).
Der Zusammenhang von Text und Bild.
In Text- und Gesprächslinguistik. Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 16, 489–496.

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). Balan­cierter sind metho­dische Zugrif­fe, die auf mehre­ren Verknüp­fungsebe­nen ope­rieren ([Geiger & Henn-Memmes­heimer 1998a]Geiger, Susi & Henn-Memmesheimer, Beate (1998).
Visuell-verbale Textgestaltung von Werbeanzeigen. In Kodikas/Code – Ars Semeiotica, 21, 1/2, 55–74.

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, [Leeuwen 2005a]Leeuwen, Theo van (2005).
Introducing Social Semiotics. London: Routledge.

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, [Marti­nec & Salway 2005a]Martinec, Radan & Salway, Andrew (2005).
A System for Image-Text-Relations in New (and Old) Media. In Visual Communication, 4, 3, 337–371.

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, [Stöckl 2009b]Stöckl, Hartmut (2009).
The Language-Image-Text. Theoretical and Analytical Inroads into Semiotic Complexity. In AAA Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik, 34, 2, 202-226.

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). Zumin­dest drei Ebe­nen, auf denen Sprache-Bild-Bezü­ge Muster­haftig­keit zeigen, sind: räumlich-syntak­tische Muster, d.h. posi­tiona­le und sequen­tielle Verhält­nisse zwischen Sprache und Bild im Gesamt­text; inhalts­bezo­gene Muster, die model­lieren, wie sich sprachli­che und bildli­che Inhal­te zuein­ander verhal­ten – also z.B. Exten­sion und Ela­bora­tion; und schließlich rheto­risch-logi­sche Muster, denen daran gele­gen ist, die funkti­onal-pragma­tische und kogni­tive Verknüpft­heit von Sprache und Bild dingfest zu machen ([Stöckl 2009b]Stöckl, Hartmut (2009).
The Language-Image-Text. Theoretical and Analytical Inroads into Semiotic Complexity. In AAA Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik, 34, 2, 202-226.

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: S. 213ff.).
Zentral für die Beschreibung der Bezüge zwischen Sprache und Bild sind seman­tische Rela­tionen (auch ‘para­digma­tische Bedeu­tungsbe­ziehun­gen’ genannt) wie Syno­nymie, Anto­nymie, Mero­nymie oder Hype­rony­mie etc. ([Löbner 2003a]Löbner, Sebastian (2003).
Semantik. Eine Einführung. Berlin: de Gruyter.

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: S. 116ff.). Sie eignen sich dazu, an den “Kontakt­stellen” oder “edit points” ange­legte Bedeu­tungsbe­ziehun­gen zwischen sprachli­chen Aus­drücken und Bild­ele­menten zu klassi­fizie­ren. Diese Metho­de ist insbe­sonde­re in den von der Funktio­nalen Gramma­tik ([Halli­day 1996a]Halliday, Michael A.K. (1996).
Language as a Social Semiotic.
In The Communication Theory Reader, 359-383.

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) beein­flussten Arbei­ten zum Bild ([Kress & Leeuwen 1996a]Kress, Gunther & Leeuwen, Theo van (1996).
Reading Images. The Grammar of Visual Design. London: Routledge.

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) und zu Sprache-Bild-Bezü­gen ([Royce 1998a]Royce, Terry (1998).
Synergy on the Page: Exploring Intersemiotic Complementarity in Page-based Multimodal Text. In JASFL Occasional Papers, 1, 1, 25-48.

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) verwen­det worden. Hier liegt die Vorstel­lung zugrun­de, dass – so wie sprachli­che Struktu­ren sozio-pragma­tischen Zwecken gehor­chen – auch Bildstruk­turen funktio­nal bedingt sind. Vergli­chen wird dann, welche Funktio­nen Sprache und Bild mit welchen Mitteln bewerk­stelli­gen und wie sie sich diese Aufga­ben in Sprache-Bild-Texten teilen.
Bucher ([Bucher 2010a]Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
: S. 123-138) kriti­siert in seinem Über­blick über verfüg­bare Ansät­ze zur Multi­moda­lität deren über­wiegend reprä­senta­tiona­le Auffas­sung von der Seman­tik der Zeichen und ihre statisch-norma­tive Ausrich­tung. Sprache-Bild-Bezü­ge also an der fixen Bedeu­tung von sprachli­chen Aus­drücken und Bild­ele­menten oder an den struktu­rellen Ressour­cen ihrer Verknüp­fung zu “messen” wäre demnach unzu­reichend. Er rekla­miert die akti­ve Rolle des Rezi­pienten, der in einer Inter­aktion mit dem Kommu­nika­tionsan­gebot Sinn aus Sprache und Bild in Kontext und Situ­ation gene­riert. Wichtig für eine Beschrei­bung von Sprache-Bild-Bezü­gen wäre es demnach, die wechsel­seiti­ge Kontex­tuali­sierung von Sprache und Bild im Rahmen größe­rer kommu­nika­tiver Handlungs­muster zu erfas­sen. Wie dies aller­dings jenseits herme­neuti­scher Hypo­thesen aufgrund der Textpro­dukte empi­risch gesche­hen kann, ist auch in der Rezeptions­forschung noch nicht ganz klar (s. dazu [Bucher 2011a]Bucher, Hans-Jürgen (2011).
“Man sieht, was man hört“. Multimodales Verstehen als interaktionale Aneignung. Handlungstheoretische Medienanalyse..
In Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze, im Druck.

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). In jedem Falle scheint die Unter­suchung von stark konven­tiona­lisier­ten Sprache-Bild-Texten ([Stöckl 2004a]Stöckl, Hartmut (2004).
Die Sprache im Bild – Das Bild in der Sprache. Zur Verknüpfung von Sprache und Bild im massenmedialen Text. Berlin: de Gruyter.

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: S. 111ff.) sinnvoll, denn hier können Handlungs­muster beschrie­ben werden, die sprachlich wie bildlich konsti­tuiert sind und rekur­rente inter­semio­tische Struktu­ren aufwei­sen. Ansät­ze für z.B. Nachric­hten- und Werbe­filme finden sich u.a. in [Holly 2007a]Holly, Werner (2007).
Audiovisuelle Hermeneutik: Am Beispiel des TV-Spots der Kampagne ‚Du bist Deutschland’.
In Linguistische Hermeneutik, 389–428.

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, [Holly 2010a]Holly, Werner (2010).
Bildüberschreibungen. Wie Sprechtexte Nachrichtenfilme lesbar machen (und umgekehrt).
In Bildlinguistik, 231-254, erscheint Ende 2010.

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, [Stöckl 2003a]Stöckl, Hartmut (2003).
„Imagine“: Stilanalyse multimodal. Am Beispiel des TV-Werbespots.
In Sprachstil – Zugänge und Anwendungen. Ulla Fix zum 60. Geburtstag, 305-323.

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, [Stöckl 2012a]Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
und [Schneider & Stöckl 2011a]Schneider, Jan Georg & Stöckl, Hartmut (2011).
Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze. Köln: Halem, erscheint Frühjahr 2011.

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.


Bezüge zu anderen Begriff­lichkei­ten

Sprache-Bild-Bezüge werfen eine Reihe von grundle­genden Frage­stellun­gen auf, die anders­wo im Glossar behan­delt werden. Aufgrund der Über­lappun­gen von Sprache und Bild verwei­sen Sprache-Bild-Bezü­ge auf Typo­graphie (⊳ Schrift­bildlich­keit) aber auch auf sprach­nahe Bild­typen (⊳ Bildver­wendungs­typen) wie z.B. Pikto­gramme. Zur Bildlich­keit von Sprache gehören Meta­phern; und Sprache-Bild-Bezü­ge invol­vieren eine Reihe von rheto­rischen Ope­ratio­nen (⊳ Bild und rheto­rische Figur). Da die Theore­tisie­rung von Sprache-Bild-Bezü­gen vor allem von zentra­len Auffas­sungen zur Bildbe­deutung oder zum Bildin­halt abhängt, gibt es auch Querver­weise zu gene­rellen Fragen der Zeichen­theorie des Bildes (⊳ Bilder als Zeichen, ⊳ Zeichen­theorien: Über­sicht). Noch gene­reller ist der Zusam­menhang von Sprache-Bild-Bezü­gen und Medien (⊳ Bilder als Medien), der zum Tragen kommt, weil eini­ge Auto­ren Sprache-Bild-Bezü­ge als inter­media­le Transkrip­tionen sehen (⊳ Medien­theori­en: Über­sicht) und diese in Medien­texten vorko­mmen.

Anmerkungen
Literatur                             [Sammlung]

[Barthes 1964b]:
Literaturangabe fehlt.
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- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[Barthes 1977a]: Barthes, Roland (1977). Rhetoric of the Image. In: Stephen Heath (Hg.): Image, Music, Text. London: Fontana, S. 32–51, orig. 1964 in Communications.

[Bonsie­pe 1968a]: Bonsiepe, Gui (1968). Visuell/Verbale Rhetorik. Format: Zeitschrift für visuelle Kommunikation, Nummer: 17, S. 11–18. [Bucher 2010a]:
Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[Bucher 2011a]: Bucher, Hans-Jürgen (2011). “Man sieht, was man hört“. Multimodales Verstehen als interaktionale Aneignung. Handlungstheoretische Medienanalyse.. In: Jan Georg Schneider & Hartmut Stöckl (Hg.): Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze. Köln: Halem, im Druck. [Büttner & Gottdank 2009a]: Büttner, Frank & Gottdank, Andrea (2009). Einführung in die Ikonographie. Wege zur Deutung von Bildinhalten. München: Beck. [Christian 2009a]: Christian, Alexander (2009). Piktogramme, Kritischer Beitrag zu einer Begriffsbestimmung. Aachen: Shaker. [Diekmanns­henke et al. 2010a]: Diekmannshenke, Hajo & Klemm, Michael & Stöckl, Hartmut (2010). Bildlinguistik. Berlin: Erich Schmidt, erscheint Ende 2010. [Doelker 2007a]: Doelker, Christian (2007). Figuren der visuellen Rhetorik in werblichen Gesamttexten. In: Knape, J. (Hg.): Bildrhetorik. Baden-Baden: Koerner, S. 71–112. [Durand 1987a]: Durand, Jacques (1987). Rhetorical Figures in the Advertising Image. In: Sebeok, J.U. (Hg.): Marketing and Semiotics. Berlin: de Gruyter, S. 295–318. [Eddiks 2004a]: Eddiks, Christina (2004). Dem Emblem auf der Spur.
link: kisd.de/~tom/diplom/christina_emblematik.pdf, Diplomarbeit.
[Gaede 1981a]: Gaede, Werner (1981). Vom Wort zum Bild: Kreativ-Methoden der Visualisierung. München: Langen Müller/Herbig. [Geiger & Henn-Memmes­heimer 1998a]: Geiger, Susi & Henn-Memmesheimer, Beate (1998). Visuell-verbale Textgestaltung von Werbeanzeigen. Kodikas/Code – Ars Semeiotica, Band: 21, Nummer: 1/2, S. 55–74. [Halli­day 1996a]: Halliday, Michael A.K. (1996). Language as a Social Semiotic. In: Cobley, Paul (Hg.): The Communication Theory Reader. London: Routledge, S. 359-383. [Holly & Jäger 2011a]: Holly, Werner & Jäger, Ludwig (2011). Transkriptionstheoretische Medienanalyse. Vom Anders-lesbar-Machen durch intermediale Bezugnahmepraktiken. In: Schneider, Jan Georg & Stöckl, Hartmut (Hg.): Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze. Köln: Halem, S. ???, erscheint Frühjahr 2011. [Holly 2007a]: Holly, Werner (2007). Audiovisuelle Hermeneutik: Am Beispiel des TV-Spots der Kampagne ‚Du bist Deutschland’. 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AAA Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik, Band: 34, Nummer: 2, S. 202-226. [Stöckl 2012a]:
Literaturangabe fehlt.
Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als:
- Buch,
- Artikel in Zeitschrift,
- Beitrag in Sammelband,
- Sammelband,
- andere Publikation,
- Glossarlemma.
[Vento­la et al. 2009a]: Ventola, Eija & Guijarro, Moya & Arsenio, Jesús (2009). The World Told and the World Shown. Multisemiotic Issues. Basingstoke: Palgrave Macmillan.


Hilfe: Nicht angezeigte Literaturangaben

Ausgabe 1: 2013

Verantwortlich:

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [42], Hartmut Stöckl [14] und Klaus Sachs-Hombach [2] — (Hinweis)