Sprechen über Bilder: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Wenn wir etwas über Bilder zum Ausdruck bringen wollen, tun wir dies in der Regel im Medium der Sprache. Die zentrale Frage innerhalb einer sprachanalytischen Betrachtung des Bildphänomens lautet dann: Welche sprachlichen Formen gibt es überhaupt, die uns erlauben, über Bilder zu sprechen? Ebenso wichtig ist die sich hieran anschließende Frage: Wie unterscheidet sich unsere Rede über Bilder von unserer Rede über die Gegenstände selbst? Sprachanalytische Betrachtungen gehen davon aus, dass eine solche Analyse der sprachlichen Mittel, mit denen wir über ein bestimmtes Phänomen sprechen, zum Verständnis | + | Wenn wir etwas über Bilder zum Ausdruck bringen wollen, tun wir dies in der Regel im Medium der Sprache. Die zentrale Frage innerhalb einer sprachanalytischen Betrachtung des Bildphänomens lautet dann: Welche sprachlichen Formen gibt es überhaupt, die uns erlauben, über Bilder zu sprechen? Ebenso wichtig ist die sich hieran anschließende Frage: Wie unterscheidet sich unsere Rede über Bilder von unserer Rede über die Gegenstände selbst? Sprachanalytische Betrachtungen gehen davon aus, dass eine solche Analyse der sprachlichen Mittel, mit denen wir über ein bestimmtes Phänomen sprechen, zum Verständnis dieses Phänomens beiträgt, weil die Art und Weise des (alltäglichen) Sprechens von den Phänomenen beeinflusst wird, über die gesprochen wird. |
− | Welche sprachlichen Formen gibt es, die uns erlauben, über Bilder zu sprechen? | + | Welche sprachlichen Formen gibt es, die uns erlauben, über Bilder zu sprechen? |
− | Die These, dass wir in den seltensten Fällen Bilder nur schweigend betrachten, mag als ketzerisch gelten. Ist es nicht gerade die Funktion insbesondere von künstlerischen Bildern, dass wir sprachlos in sie versinken? Ist es nicht gerade das spezifische Merkmal von Bildern, dass wir sie nie mit den Mitteln der Sprache erschöpfend beschreiben können? Selbst wenn wir dies annehmen und Bildern gewissermaßen einen uneinholbaren Gehalt zu schreiben, ändert dies nichts an der Tatsache, dass Bilder häufig Bezugspunkt sprachlicher Handlungen sind, dass der Gebrauch von Bildern Teil komplexerer kommunikativer Akte ist und selbst der kontemplative Bildgenuss Teil einer Kultur sein muss, die notwendigerweise der Sprache bedarf. So kann nur der lernen, sich in ein Bild zu versenken, der der Sprache mächtig ist. Trivialerweise muss es in dieser Sprache möglich sein, über Bilder zu sprechen. | + | Die These, dass wir in den seltensten Fällen Bilder nur schweigend betrachten, mag als ketzerisch gelten. Ist es nicht gerade die Funktion insbesondere von künstlerischen Bildern, dass wir sprachlos in sie versinken? Ist es nicht gerade das spezifische Merkmal von Bildern, dass wir sie nie mit den Mitteln der Sprache erschöpfend beschreiben können? Selbst wenn wir dies annehmen und Bildern gewissermaßen einen uneinholbaren Gehalt zu schreiben, ändert dies nichts an der Tatsache, dass Bilder häufig Bezugspunkt sprachlicher Handlungen sind, dass der Gebrauch von Bildern Teil komplexerer kommunikativer Akte ist und selbst der kontemplative Bildgenuss Teil einer Kultur sein muss, die notwendigerweise der Sprache bedarf. So kann nur der lernen, sich in ein Bild zu versenken, der der Sprache mächtig ist. Trivialerweise muss es in dieser Sprache möglich sein, über Bilder zu sprechen. |
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Version vom 16. September 2013, 12:19 Uhr
Hauptpunkt zu: Bild und Sprache
FragestellungWenn wir etwas über Bilder zum Ausdruck bringen wollen, tun wir dies in der Regel im Medium der Sprache. Die zentrale Frage innerhalb einer sprachanalytischen Betrachtung des Bildphänomens lautet dann: Welche sprachlichen Formen gibt es überhaupt, die uns erlauben, über Bilder zu sprechen? Ebenso wichtig ist die sich hieran anschließende Frage: Wie unterscheidet sich unsere Rede über Bilder von unserer Rede über die Gegenstände selbst? Sprachanalytische Betrachtungen gehen davon aus, dass eine solche Analyse der sprachlichen Mittel, mit denen wir über ein bestimmtes Phänomen sprechen, zum Verständnis dieses Phänomens beiträgt, weil die Art und Weise des (alltäglichen) Sprechens von den Phänomenen beeinflusst wird, über die gesprochen wird. Welche sprachlichen Formen gibt es, die uns erlauben, über Bilder zu sprechen? Die These, dass wir in den seltensten Fällen Bilder nur schweigend betrachten, mag als ketzerisch gelten. Ist es nicht gerade die Funktion insbesondere von künstlerischen Bildern, dass wir sprachlos in sie versinken? Ist es nicht gerade das spezifische Merkmal von Bildern, dass wir sie nie mit den Mitteln der Sprache erschöpfend beschreiben können? Selbst wenn wir dies annehmen und Bildern gewissermaßen einen uneinholbaren Gehalt zu schreiben, ändert dies nichts an der Tatsache, dass Bilder häufig Bezugspunkt sprachlicher Handlungen sind, dass der Gebrauch von Bildern Teil komplexerer kommunikativer Akte ist und selbst der kontemplative Bildgenuss Teil einer Kultur sein muss, die notwendigerweise der Sprache bedarf. So kann nur der lernen, sich in ein Bild zu versenken, der der Sprache mächtig ist. Trivialerweise muss es in dieser Sprache möglich sein, über Bilder zu sprechen. Bezüge zu anderen BegrifflichkeitenGibt es unterschiedliche Formen des über-Bilder-Redens? Ein Bild kann etwa in einer sprachlichen Handlung eingebunden sein, ohne dass wir deshalb über das Bild sprechen. Wenn man beispielsweise ein Bild dazu verwendet, um sein Gegenüber mithilfe des Bildes auf etwas aufmerksam zu machen, spricht man dann überhaupt „über“ das Bild? In einer schwachen Lesart kann man hier sicherlich von einem „über etwas reden“ sprechen (vgl. [Steinbrenner 2004a]Literaturangabe fehlt. Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Eintrag in Sammlung zeigen) und eine relativ ausgearbeitete Theorie bietet Kendall Walton in seinem Werk Mimesis as Make-Believe: On the Foundations of the Representional Arts ([Walton 1990a]Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. ).
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Unterpunkte
Anmerkungen
[Scholz 2004a]:
Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Steinbrenner 2004a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Walton 1990a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Wittgenstein 1971a]: Wittgenstein, Ludwig (1971). Philosophische Untersuchungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Verantwortlich: Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [23], Jakob Steinbrenner [7] und Klaus Sachs-Hombach [5] — (Hinweis) |