Wahrnehmungsillusion

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Als Wahrnehmungsillusionen oder Wahr­nehmungs­täuschun­gen im weiten Sinn gelten neben den opti­schen Täuschun­gen Hal­lu­zi­na­tionen, Luft­spiege­lungen, durch Drogen­einwir­kung verän­derte Wahr­nehmungen oder auch ganz all­gemein die kontext­sensi­tive Be­schaffen­heit der Sinnes­empfin­dung. Wahr­neh­mungs­täu­schun­gen im engen Sinne liegen vor, wenn eine Ab­weichung von der übli­chen (physi­kali­schen) Beschrei­bung des Wahr­genom­menen (⊳ Gegen­stand der visu­ellen Wahrneh­mung) sowie eine Diskre­panz zwischen den unter­schiedli­chen Sinnes­modali­täten auf­treten. Während Descar­tes mit Hinweis auf die klassi­schen Sinnes­täuschun­gen die Erkenn­tnis­leistung der Sinne kriti­sierte, schrieb Kant der­arti­ge Täuschun­gen prinzi­piell dem Verstand zu.

Einen thematischen Schwerpunkt inner­halb der experi­mentel­len Wahr­nehmungs­forschung bilden nur die dem Wahr­nehmungs­system imma­nenten Täuschun­gen, also nicht die durch physi­kali­sche Rand­bedin­gungen verur­sachten (z.B. der im Wasser ge­knickt er­schei­nende Stab). In der zweiten Hälfte des 19. Jh.s sind insbe­sonde­re die Raum­täuschun­gen (etwa der am Hori­zont ver­größert erschei­nende Mond) und die geo­metrisch-​opti­schen (auch haptisch nach­weis­baren) Täuschun­gen (etwa die Figu­ren von Müller-​Lyer, Ponzo oder Lipps) unter­sucht worden. Für die übri­gen Sinnes­modali­täten lassen sich teil­weise ver­gleich­bare Täuschun­gen fest­stellen ([Campen­hausen 1993a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 116ff. und 229ff.).[1]

Eine befriedigende Erklärung der Wahr­nehmungs­täuschun­gen ist bisher nicht gelun­gen. Als gesi­chert gilt, dass sie unab­hängig vom Denken, von der Augen­bewe­gung und von den Netz­haut­prozes­sen sind. Vermut­lich hängen sie von den Kon­stanz­leistun­gen ab, die im engen Zu­sammen­hang mit der Tiefen- und Ent­fer­nungs­wahr­neh­mung stehen und für den Aus­gleich der stand­ort­beding­ten Verzer­rungen verant­wortlich gemacht werden ([Goldstein 1997a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 237ff.). So ließe sich für die geo­metrisch-​opti­schen Täuschun­gen an­nehmen, dass ein geo­metri­sches Gebil­de un­will­kür­lich als Dar­stellung einer drei­dimen­siona­le Szenen gese­hen wird, auch wenn der ent­sprechen­de Dar­stellungs­kontext fehlt ([Gillam 1987a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 109ff.).

Innerhalb der Bildtheorie ist die Wahr­nehmungs­täuschung in der so genann­ten illu­sio­nisti­schen Bild­theorie bedeut­sam, der zufol­ge sich ein Bild dadurch aus­zeichnet, dass es die Illu­sion der Anwe­senheit eines nur dar­gestell­ten Gegen­standes erweckt. Wird dieser Anspruch als eine notwen­dige Bedin­gung des Bild­seins (bzw. der Ab­bildungs­bezie­hung) formu­liert, dann wäre ein Gegen­stand nur dann ein Bild (bzw. nur dann das Bild eines bestimm­ten Objekts), wenn es im Betrach­ter den irr­tüm­lichen Ein­druck erzeugt, dass er nicht ein Bild, sondern den dar­gestell­ten Gegenstand selbst an­schaut. Da eine der­art über­trieben formu­lierte Theorie höchstens auf die Trompe-​l’œil-​Male­rei zutrifft, wird sie nicht ernst­haft vertei­digt. Sicher­lich hat sie Ernst Gombrich ([Gombrich 1962a]Literaturangabe fehlt.
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), der zuwei­len als ihr promi­nentes­ter Vertre­ter gilt, ledig­lich in sehr abge­schwächter Form inten­diert, nach der die Bild­wahr­nehmung auf Pro­zessen beruht, die der Gegen­stands­wahrnehmung vergleich­bar sind (⊳ Bildwahr­nehmung vs. Objekt­wahrneh­mung). Der Illu­sions­charak­ter bezieht sich danach (vor allem) auf den Ein­druck einer imagi­nären Räum­lich­keit, die den Bild­status aber keines­wegs fraglich werden lässt (⊳ Dezep­tiver und immer­siver Modus).

Anmerkungen
  1. Ei­ne gan­ze Rei­he von Bei­spie­len wird et­wa auch in den über Wi­ki­pedia: Wahr­neh­mungs­täu­schung ver­link­ten Sei­ten kon­kret be­schrie­ben.
Literatur                             [Sammlung]

[Campen­hausen 1993a]:
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[Gillam 1987a]:
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[Goldstein 1997a]:
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[Gombrich 1962a]:
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Ausgabe 1: 2013

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Lektorat:

Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [19] und Stefan Kahl [2] — (Hinweis)

Zitierhinweis:

[Sachs-Hombach 2013g-e]Literaturangabe fehlt.
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[Campen­hausen 1993a]:
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