Wahrnehmungsillusion: Unterschied zwischen den Versionen
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 38: | Zeile 38: | ||
''Lektorat:'' | ''Lektorat:'' | ||
* [[Benutzer:Joerg R.J. Schirra|Schirra, J.R.J.]] | * [[Benutzer:Joerg R.J. Schirra|Schirra, J.R.J.]] | ||
+ | {{GlosTab5}}<bib id='Sachs-Hombach 2013g-e'></bib> | ||
<!--den Schluß nicht verändern--> | <!--den Schluß nicht verändern--> | ||
− | {{ | + | {{GlosEndB}} |
<!--Das war's--> | <!--Das war's--> |
Aktuelle Version vom 16. Dezember 2019, 15:27 Uhr
Unterpunkt zu: Wahrnehmungstheorien: Übersicht
Als Wahrnehmungsillusionen oder Wahrnehmungstäuschungen im weiten Sinn gelten neben den optischen Täuschungen Halluzinationen, Luftspiegelungen, durch Drogeneinwirkung veränderte Wahrnehmungen oder auch ganz allgemein die kontextsensitive Beschaffenheit der Sinnesempfindung. Wahrnehmungstäuschungen im engen Sinne liegen vor, wenn eine Abweichung von der üblichen (physikalischen) Beschreibung des Wahrgenommenen (⊳ Gegenstand der visuellen Wahrnehmung) sowie eine Diskrepanz zwischen den unterschiedlichen Sinnesmodalitäten auftreten. Während Descartes mit Hinweis auf die klassischen Sinnestäuschungen die Erkenntnisleistung der Sinne kritisierte, schrieb Kant derartige Täuschungen prinzipiell dem Verstand zu. Die Sinne des Menschen. Einführung in die Psychophysik der Wahrnehmung. New York: Thieme. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 116ff. und 229ff.).[1] Wahrnehmungspsychologie. Eine Einführung. Heidelberg u.a.: Springer. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 237ff.). So ließe sich für die geometrisch-optischen Täuschungen annehmen, dass ein geometrisches Gebilde unwillkürlich als Darstellung einer dreidimensionale Szenen gesehen wird, auch wenn der entsprechende Darstellungskontext fehlt ([Gillam 1987a]Gillam, Barbara (1987). Geometrisch-optische Täuschungen. In Spektrum der Wissenschaft: Wahrnehmung und visuelles System, 104-112. Eintrag in Sammlung zeigen: S. 109ff.). Art and Illusion. A Study in the Psychology of Pictorial Representation. London: Phaidon. Eintrag in Sammlung zeigen), der zuweilen als ihr prominentester Vertreter gilt, lediglich in sehr abgeschwächter Form intendiert, nach der die Bildwahrnehmung auf Prozessen beruht, die der Gegenstandswahrnehmung vergleichbar sind (⊳ Bildwahrnehmung vs. Objektwahrnehmung). Der Illusionscharakter bezieht sich danach (vor allem) auf den Eindruck einer imaginären Räumlichkeit, die den Bildstatus aber keineswegs fraglich werden lässt (⊳ Dezeptiver und immersiver Modus). |
Anmerkungen
[Campenhausen 1993a]: Campenhausen, Christoph (1993). Die Sinne des Menschen. Einführung in die Psychophysik der Wahrnehmung. New York: Thieme.
[Gillam 1987a]: Gillam, Barbara (1987). Geometrisch-optische Täuschungen. Spektrum der Wissenschaft: Wahrnehmung und visuelles System, S. 104-112. [Goldstein 1997a]: Goldstein, E. Bruce (1997). Wahrnehmungspsychologie. Eine Einführung. Heidelberg u.a.: Springer. [Gombrich 1962a]: Gombrich, Ernst H. (1962). Art and Illusion. A Study in the Psychology of Pictorial Representation. London: Phaidon. Ausgabe 1: 2013 Verantwortlich: Lektorat: Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [19] und Stefan Kahl [2] — (Hinweis) Zitierhinweis:
Sachs-Hombach, Klaus (2013). Wahrnehmungsillusion. (Ausg. 1). In: Schirra, J.R.J.; Halawa, M. & Liebsch, D. (Hg.): Glossar der Bildphilosophie. (2012-2024). |