Wahrnehmungsillusion
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Als Wahrnehmungsillusionen oder Wahrnehmungstäuschungen im weiten Sinn gelten neben den optischen Täuschungen Halluzinationen, Luftspiegelungen, durch Drogeneinwirkung veränderte Wahrnehmungen oder auch ganz allgemein die kontextsensitive Beschaffenheit der Sinnesempfindung. Wahrnehmungstäuschungen im engen Sinne liegen vor, wenn eine Abweichung von der üblichen (physikalischen) Beschreibung des Wahrgenommenen (⊳ Gegenstand der visuellen Wahrnehmung) sowie eine Diskrepanz zwischen den unterschiedlichen Sinnesmodalitäten auftreten. Während Descartes mit Hinweis auf die klassischen Sinnestäuschungen die Erkenntnisleistung der Sinne kritisierte, schrieb Kant derartige Täuschungen prinzipiell dem Verstand zu. Einen thematischen Schwerpunkt innerhalb der experimentellen Wahrnehmungsforschung bilden nur die dem Wahrnehmungssystem immanenten Täuschungen, also nicht die durch physikalische Randbedingungen verursachten (z.B. der im Wasser geknickt erscheinende Stab). In der zweiten Hälfte des 19. Jh.s sind insbesondere die Raumtäuschungen (etwa der am Horizont vergrößert erscheinende Mond) und die geometrisch-optischen (auch haptisch nachweisbaren) Täuschungen (etwa die Figuren von Müller-Lyer, Ponzo oder Lipps) untersucht worden. Für die übrigen Sinnesmodalitäten lassen sich teilweise vergleichbare Täuschungen feststellen ([Campenhausen 1993a]Literaturangabe fehlt. Eine befriedigende Erklärung der Wahrnehmungstäuschungen ist bisher nicht gelungen. Als gesichert gilt, dass sie unabhängig vom Denken, von der Augenbewegung und von den Netzhautprozessen sind. Vermutlich hängen sie von den Konstanzleistungen ab, die im engen Zusammenhang mit der Tiefen- und Entfernungswahrnehmung stehen und für den Ausgleich der standortbedingten Verzerrungen verantwortlich gemacht werden ([Goldstein 1997a]Literaturangabe fehlt. Innerhalb der Bildtheorie ist die Wahrnehmungstäuschung in der so genannten illusionistischen Bildtheorie bedeutsam, der zufolge sich ein Bild dadurch auszeichnet, dass es die Illusion der Anwesenheit eines nur dargestellten Gegenstandes erweckt. Wird dieser Anspruch als eine notwendige Bedingung des Bildseins (bzw. der Abbildungsbeziehung) formuliert, dann wäre ein Gegenstand nur dann ein Bild (bzw. nur dann das Bild eines bestimmten Objekts), wenn es im Betrachter den irrtümlichen Eindruck erzeugt, dass er nicht ein Bild, sondern den dargestellten Gegenstand selbst anschaut. Da eine derart übertrieben formulierte Theorie höchstens auf die Trompe-l’œil-Malerei zutrifft, wird sie nicht ernsthaft verteidigt. Sicherlich hat sie Ernst Gombrich ([Gombrich 1962a]Literaturangabe fehlt. |
Anmerkungen
[Campenhausen 1993a]:
Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Gillam 1987a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Goldstein 1997a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. [Gombrich 1962a]: Literaturangabe fehlt. Bitte in der Bibliographie-Sammlung einfügen als: - Buch, - Artikel in Zeitschrift, - Beitrag in Sammelband, - Sammelband, - andere Publikation, - Glossarlemma. Ausgabe 1: 2013 Verantwortlich: Lektorat: Seitenbearbeitungen durch: Joerg R.J. Schirra [19] und Stefan Kahl [2] — (Hinweis) Zitierhinweis:
[Campenhausen 1993a]: |