Darstellung (historisch): Unterschied zwischen den Versionen

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(4) Erfindung vs. Kopieren — Konstruktive Momente der Darstellung)
 
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=====Darstellung des gr. Zusammenhangs=====
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==Die Vieldeutigkeit des Dar&shy;stellungs&shy;begriffs und das Über&shy;setzungs&shy;problem==
 
 
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Der Ausdruck 'Darstellung’ und das zugehörige Verb ‘darstellen’ sind eine Sonderentwicklung im deutschsprachigen Raum. Zwar entspricht ihr Bedeutungsfeld mit einer gewissen Annäherung dem der Ausdrücke ‘Repräsentation’ und ‘Präsentation’ sowie den entsprechenden Ausdrücken in anderen Sprachen, eine eineindeutige fremdsprachige Übersetzung wird sich jedoch nicht finden lassen.<ref>Vgl. hierzu und zum folgenden <bib id='Schlenstedt 2000'>Schlenstedt 2000: 847</bib></ref> Für das Englische schlägt Flusser vor, die Bedeutung des Ausdrucks ‘arstellen’ als “jene Grauzone” zu beschreiben, “in welcher sich die Bedeutungen von 'to represent', 'to expose' und 'to exhibit' überschneiden.”<ref> Flusser 1994: 34. </ref> Die Liste ließe sich sicherlich noch um einige Ausdrücke erweitern.
 
 
 
Das Übersetzungsproblem ergibt sich einerseits aus der Vieldeutigkeit der fremdsprachigen Ausdrücke und ihren jeweiligen Konnotationen, andererseits aber auch aus der Vieldeutigkeit des Darstellungsbegriffs selber. So kann der Ausdruck 'Darstellung' in geeigneten Kontexten durch die Ausdrücke 'Abbildung', 'Verkörperung', 'Wiedergabe' und viele mehr ersetzt werden. Die Vieldeutigkeit des Darstellungsbegriffs ist wiederum Resultat seiner Begriffsgeschichte.
 
 
 
<!--Anmerkung zwischen <ref> und </ref> im laufenden Text-->
 
<!--Literaturverweise im laufenden Text <bib id='Jonas 61a'>Jonas 1961</bib> -->
 
<!--  ... id im Literaturverzeichnis nachsehen, gegebenenfalls neu einfügen -->
 
<!--  ... (siehe Link "Sammlung" in Bibliographie-Box -->
 
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=====Engere Begriffsbestimmungen=====
 
 
 
<!--Hier die entsprechende Textpassage einfügen-->
 
 
 
Für die Begriffsgeschichte von 'Darstellung' und die Ausbildung des heutigen Bedeutungsspektrums sind besonders seine Karriere in der Poetik und Ästhetik und dabei sein wechselhaftes Verhältnis zum Naturnachahmungsbegriff relevant. Denn gerade über ihr Verhältnis zum Naturnachahmungsbegriff wurde Darstellung zu einem zentralen und zugleich verworrenen Begriff der Bild- und Zeichentheorie. Die Entfaltung des heutigen Bedeutungsspektrums möchte anhand von vier Stationen seiner Begriffsgeschichte darstellen, nämlich (1) der ursprünglichen Bedeutung von Hinstellen oder Präsentieren, (2) dem Import in die Ästhetik durch Lessing und Klopstock zur Bezeichnung der Präsentationsweise, (3) sein Bedeutungszuwachs durch die Verdrängung des Naturnachahmungsbegriffs und (4) die Hinzunahme konstruktiver Momente durch die Abgrenzung vom Naturnachahmungsbegriff.
 
 
 
======1) Hinstellen und Verkörpern — Luther und die Schauspieler======
 
 
 
Der Ausdruck 'Darstellung' gilt als Übersetzung der lateinischen Ausdrücke 'repraesentatio' und 'exhibitio'. <bib id='Grimm 1860'>Grimm 1860: 792</bib> Eine der frühesten Verwendungsweisen findet sich in Luthers Bibelübersetzung. "Und Du sollst den Tisch darbringen und ihn zubereiten, und den Leuchter darstellen und die Lampen drauf setzen."<ref> 2. Mose 40,4. Vgl. hierzu und zum folgenden auch die Artikel "darstellen" in <bib id='Trübner 1940'>Trübner 1940: 27</bib>, in <bib id='Adelung 1811'>Adelung 1811: 1402-1403</bib> und in <bib id='Grimm 1860'>Grimm 1860: 791 f.</bib> sowie <bib id='Mülder-Bach 1998'>Mülder-Bach 1998: 78 f.</bib>.</ref> In dieser Verwendung bezeichnet der Ausdruck das physische ''Hinstellen'', die reine Präsentation eines Gegenstandes — ein 'vor die Augen bringen/stellen' —, ohne dass dieser Gegenstand als Zeichen noch auf etwas von sich Verschiedenes verweist.
 
 
 
In seinem frühem Gebrauch besitzt der Ausdruck also keinerlei semiotische Funktion. Mediale Darstellungen (in unserer heutigen Verwendung des Ausdrucks) werden zu dieser Zeit mittels der Ausdrücke 'repraesentatio' und 'imitatio' (bzw. ihrer fremdsprachigen Entsprechungen) beschrieben. Die Adaption des Darstellungsbegriffs in (im weiteren Sinne) ästhetischen Kontexten erfolgt dementsprechend zunächst im Rahmen der Schauspieltheorie und zwar ohne nennenswerte semiotische Implikationen. Der Schauspieler stellt jemanden dar, d.h. er präsentiert oder ''verkörpert'' eine Figur auf der Bühne.
 
 
 
======2) Präsentationsweise und Ausführung======
 
 
 
Diese Bedeutung des Ausdrucks steht noch in den Lexika des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhunderts im Vordergrund. Die zu diesem Zeitpunkt im ästhetischen Kontext bereits weithin übliche Verwendung im Sinne von \emph{sinnlicher Vergegenwärtigung} wird nur am Rande erwähnt. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war diese Verwendungsweise auch eher randständig. Zwar nutzt August Buchner den Ausdruck 'darstellen' schon 1665 zur Wiedergabe der aristotelischen Mimesis, wenn er die Aufgabe des Poeten darin sieht, dass er "ein Thun darstelle / wie es entweder ist / seyn soll / oder mag"<ref>Buchner 1665: 27; vgl. dazu Aristoteles: Poetik, 1460b.</ref> und setzt die Darstellung damit an die Stelle der damals üblichen Übersetzung als Nachahmung. Aber dieser Übersetzungsvorschlag blieb weitestgehend folgenlos.
 
 
 
Erst Lessing führte den Ausdruck folgenreich in einen ästhetischen und semiotischen Zusammenhang ein. Er unterscheidet bei Kunstwerken die 'Erfindung' des Stoffes (des Darstellungsgehalts) von seiner 'Ausführung' als der technischen Realisierung im Medium.  Die Ausführung bezeichnet er in diesem Zusammenhang auch als Darstellung: "Denn der Ausdruck in Marmor ist unendlich schwerer als der Ausdruck in Worten; und wenn wir Erfindung und Darstellung gegen einander abwägen, so sind wir jederzeit geneigt, dem Meister an der einen so wiederum zu erlassen, als wir an der andern zu viel erhalten zu haben meinen." (Lessing 1766: 98.)
 
 
 
Er-Findung und Ausführung/Darstellung gelten ihm als zwei Aspekte oder Momente der Naturnachahmung. Lessings Verwendung von 'Darstellung' ist im Grunde noch sehr nahe an der ursprünglichen Bedeutung von Hinstellen und Vor-Augen-Stellen und obgleich seine Unterscheidung zwischen Erfindung und Darstellung offensichtlich an der rhetorischen Unterscheidung zwischen inventio und elocutio orientiert ist, wertet er die Rolle der Darstellung (elocutio) im Rahmen seiner wirkungsästhetischen Argumentation erheblich auf. Eine geeignete Darstellung soll die Illusion -- und das heißt bei ihm vor allem die Unauffälligkeit der zur Darstellung verwendeten Zeichen -- gewährleisten. Die Zeichenhaftigkeit der verwendeten Zeichen soll in den Hintergrund treten, da sonst "die Intuition des Bezeichneten nicht zugleich mit der Intuition des Zeichens erfolgen kann." (Lessing 1788: 304 f.) Darauf zweckt das sogenannte ''bequeme Verhältnis'' ab.
 
 
 
"Wenn es wahr ist, daß die Malerei zu ihren Nachahmungen ganz andere Mittel, oder Zeichen gebrauchet, als die Poesie; jene nämlich Figuren und Farben in dem Raume, diese aber artikulierte Tönen in der Zeit; wenn unstreitig die Zeichen ein bequemes Verhältnis zu dem Bezeichneten haben müssen: so können nebeneinander geordnete Zeichen auch nur Gegenstände, die nebeneinander, oder deren Teile nebeneinander existieren, aufeinanderfolgende Zeichen, aber auch nur Gegenstände ausdrücken, die aufeinander, oder deren Teile aufeinander folgen." (Lessing Lessing 1766: 116. Vgl. hierzu und zum folgenden den Artikel Mimesis.)
 
 
 
Den Hintergrund bildet Harris' Unterscheidung zwischen den koexistierenden Zeichen der bildenden Künste und den sukzessiven Zeichen der Dichtung und der Musik. Das 'bequeme Verhältnis' soll durch eine Isomorphie zwischen der (räumlichen oder zeitlichen) Struktur der Referenten und der Syntax der verwendeten Zeichen erreicht werden. Die Körper bestehen als räumliche Gebilde aus nebeneinander angeordneten Teilen, weshalb koexistierende Zeichen für ihre Darstellung besonders geeignet sind; Handlungen verlaufen dagegen linear in der Zeit, weshalb sukzessive Zeichen für ihre Darstellung besonders geeignet sind.
 
Klopstock schließt offensichtlich an Lessings Ästhetik an. "Die Malerey zeigt ihre Gegenstände auf Einmal; die Dichtkunst zeigt sie in einer gewissen Zeit." (Klopstock 1774: 171 f.) Vor allem arbeitet er die wirkungstheoretische Perspektive Lessings weiter aus und betont noch stärker die Rolle der Präsentationsweise, wobei ihm -- wie Lessing -- die durch die Etymologie des Darstellungsbegriffs ermöglichte Betonung der Performanz in die Hände spielt. Er nutzt den Darstellungsbegriff im Anschluss an Lessing zur Beschreibung der Präsentationsweise und verknüpft diese eng mit der Illusion. "Der Zwek der Darstellung ist Teüschung." (Klopstock 1779: 246.) Die Täuschung oder Illusion führt Klopstock auf die Lebhaftigkeit der Darstellung zurück — ein Gedanke, der sich in Ansätze auch bereits bei Lessing findet.
 
  
"Es gibt wirkliche Dinge, und Forstellungen, di wir uns dafon machen. Di Forstellungen fon gewisen Dingen können so läbhaft wärden, daß dise uns gegenwertig, und beina di Dinge selbst zu sein scheinen. Dise Forstellungen nen ich fastwirkliche Dinge. Es gibt also wirkliche Dinge, fastwirkliche, und blosse Forstellungen."<ref>Klopstock 1779: 244. Die eigenwillige Orthographie ist Ausdruck von Klopstocks Poetik.</ref>
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Bei dem Ausdruck ‘Darstellung’ und dem zuge&shy;höri&shy;gen Verb ‘dar&shy;stellen’ handelt es sich um Sonder&shy;entwick&shy;lungen im deutsch&shy;sprachigen Raum. Zwar entspricht ihr Be&shy;deutungs&shy;feld mit einer gewissen Annä&shy;herung dem der Aus&shy;drücke ‘Reprä&shy;senta&shy;tion’ und ‘Präsen&shy;tation’ sowie den ent&shy;sprechen&shy;den Aus&shy;drücken in anderen Sprachen, eine einein&shy;deutige fremd&shy;sprachige Über&shy;setzung wird sich je&shy;doch nicht finden lassen.<ref>Vgl. hierzu und zum fol&shy;gen&shy;den <bib id='Schlenstedt 2000a'></bib>: S. 847.</ref> Für das Eng&shy;lische schlägt Flusser vor, die Bedeu&shy;tung des Aus&shy;drucks ‘dar&shy;stellen’ als „jene Grau&shy;zone“ zu beschrei&shy;ben, „in welcher sich die Bedeu&shy;tungen von ‘to repre&shy;sent’, ‘to expose’ und ‘to exhi&shy;bit’ über&shy;schneiden.“ (<bib id='Flusser 1994a'></bib>: 34). Die Liste ließe sich sicher&shy;lich noch um einige Aus&shy;drücke erwei&shy;tern.
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Das Übersetzungs&shy;problem ergibt sich einer&shy;seits aus der Viel&shy;deutig&shy;keit der fremd&shy;sprachi&shy;gen Aus&shy;drücke und ihren jewei&shy;ligen Konno&shy;tatio&shy;nen, anderer&shy;seits aber auch aus der Viel&shy;deutig&shy;keit des Dar&shy;stellungs&shy;begriffs selber. So kann der Aus&shy;druck ‘Dar&shy;stellung’ in geeig&shy;neten Kontex&shy;ten durch die Aus&shy;drücke ‘Abbil&shy;dung’, ‘Verkör&shy;perung’, ‘Wieder&shy;gabe’ und viele mehr er&shy;setzt werden. Die Viel&shy;deutig&shy;keit des Dar&shy;stellungs&shy;begriffs ist wiede&shy;rum Resul&shy;tat seiner Begriffs&shy;geschich&shy;te.
  
Während Dinge und Vorstellungen ontologisch unterschieden sind, werden die 'fastwirklichen Dinge' auf der Basis der Wirkung ihrer Präsentation bestimmt. Der Ausdruck 'Darstellung' wird bei Kloptock zum terminus technicus für eine besonders lebhafte Weise der Präsentation. Indem er sein Hauptaugenmerk auf die derart verstandene Darstellung legt, stellt er die Wirkungsfunktionen bestimmter medialer Eigenschaften der Dichtung (wie dem Metrum) in den Mittelpunkt seiner Poetik. Darstellungsgehalte und Referenzen (der Erfindung bei Lessing) spielen demgegenüber bei Klopstock eine marginale Rolle. Eine explizite Bestimmung des Verhältnisses seines Darstellungsbegriffs zum Begriff der Naturnachahmung findet sich bei Klopstock allerdings nicht.
 
  
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==Geschichte des Darstellungs&shy;begriffs==
  
======3) Verquickung von Präsentation und Repräsentation als Erbe der Naturnachahmung======
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Für die Begriffsgeschichte von ‘Dar&shy;stellung’ und die Aus&shy;bildung des heuti&shy;gen Be&shy;deutungs&shy;spektrums sind beson&shy;ders seine Karriere in der Poetik und Ästhe&shy;tik und dabei sein wechsel&shy;haftes Verhält&shy;nis zum Natur&shy;nachah&shy;mungs&shy;begriff relevant. Denn gerade über ihr Verhäl&shy;tnis zum Natur&shy;nachah&shy;mungs&shy;begriff wurde Dar&shy;stellung zu einem zentra&shy;len und zu&shy;gleich verwor&shy;renen Begriff der Bild- und Zeichen&shy;theorie. Die Entfal&shy;tung des heutigen Be&shy;deutungs&shy;spektrums möchte anhand von vier Stati&shy;onen seiner Begriffs&shy;geschich&shy;te dar&shy;stellen, näm&shy;lich (1) der ur&shy;sprüng&shy;lichen Bedeu&shy;tung von Hin&shy;stellen oder Präsen&shy;tieren, (2) dem Import in die Ästhe&shy;tik durch Lessing und Klop&shy;stock zur Bezeich&shy;nung der Präsen&shy;tations&shy;weise, (3) sein Be&shy;deutungs&shy;zuwachs durch die Verdrän&shy;gung des Natur&shy;nachah&shy;mungs&shy;begriffs und (4) die Hinzu&shy;nahme konstruk&shy;tiver Momen&shy;te durch die Abgren&shy;zung vom Natur&shy;nach&shy;ahmungs&shy;begriff.
  
Klopstock selber stellt den Darstellungsbegriff nicht explizit in Bezug zum Naturnachahmungsbegriff und schon gar nicht in ein Konkurrenzverhältnis, wenngleich seine Betonung der Rolle der Darstellung (der 'Form') die Rolle der Nachahmung (als Beschreibung des 'Inhalts' der Dichtung) deutlich marginalisiert. Damit stellt er die beiden Begriffe implizit in ein Konkurrenzverhältnis. August Bürger stellt die beiden Begriffe wenig später in ein explizites Konkurrenzverhältnis. Er fordert die Ersetzung der Naturnachahmungstheorie durch eine Darstellungstheorie.
 
  
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===1) Hinstellen und Verkörpern — Luther und die Schau&shy;spieler===
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Der Ausdruck ‘Darstellung’ gilt als Über&shy;setzung der latei&shy;nischen Aus&shy;drücke ‘reprae&shy;sentatio’ und ‘exhi&shy;bitio’ (<bib id='Grimm 1860a'></bib>: S. 792). Eine der frühesten Ver&shy;wendungs&shy;weisen findet sich in Luthers Bibel&shy;über&shy;setzung: „Und Du sollst den Tisch dar&shy;bringen und ihn zube&shy;reiten, und den Leuchter dar&shy;stellen und die Lampen drauf setzen.“ (2. Mose 40,4).<ref>Vgl. hier&shy;zu und zum fol&shy;gen&shy;den auch die Ar&shy;ti&shy;kel «dar&shy;stel&shy;len» in <bib id='Trübner 1940a'></bib>: S. 27, in <bib id='Adelung 1811a'></bib>: S. 1402-1403 und in <bib id='Grimm 1860a'></bib>: S. 791f. so&shy;wie <bib id='Mülder-Bach 1998a'></bib>: S. 78f.</ref> In dieser Ver&shy;wendung bezeich&shy;net der Aus&shy;druck das physische ''Hin&shy;stellen'', die reine Präsen&shy;tation eines Gegen&shy;standes — ein ‘vor die Augen brin&shy;gen/stel&shy;len’ —, ohne dass dieser Gegen&shy;stand als Zeichen noch auf etwas von sich Ver&shy;schiedenes verweist.
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In seinem frühen Gebrauch besitzt der Aus&shy;druck also keiner&shy;lei semio&shy;tische Funktion. Media&shy;le Dar&shy;stellungen (in unserer heuti&shy;gen Verwen&shy;dung des Aus&shy;drucks) werden zu dieser Zeit mittels der Aus&shy;drücke ‘re&shy;praesen&shy;tatio’ und ‘imi&shy;tatio’ (bzw. ihrer fremd&shy;sprachi&shy;gen Ent&shy;sprechun&shy;gen) be&shy;schrieben. Die Adap&shy;tion des Dar&shy;stellungs&shy;begriffs in (im weite&shy;ren Sinne) ästhe&shy;tischen Kontex&shy;ten erfolgt dement&shy;sprechend zunächst im Rahmen der Schau&shy;spiel&shy;theorie und zwar ohne nennens&shy;werte semio&shy;tische Impli&shy;kationen. Der Schau&shy;spieler stellt jemanden dar, d.h. er präsentiert oder ''ver&shy;körpert'' eine Figur auf der Bühne.
  
"Man merkt schon, dass ich Darstellung an den Platz setze, wo sonst das erbärmliche Wort Nachahmung in den Poetiken stand. Nachahmung ist ein Bild, kümmerlich zurück geworfen von trüber Fläche; Darstellung aber leibt und lebt zurück vom blanken Spiegel." <bib id='Bürger 1784'>Bürger 1784: 727</bib>
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===2) Präsentationsweise und Aus&shy;führung===
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Diese Bedeutung des Ausdrucks steht noch in den Lexi&shy;ka des aus&shy;gehenden 18. und des 19. Jahr&shy;hunderts im Vorder&shy;grund. Die zu diesem Zeit&shy;punkt im ästhe&shy;tischen Kontext bereits weit&shy;hin üb&shy;liche Verwen&shy;dung im Sinne von ''sinn&shy;licher Ver&shy;gegenwär&shy;tigung'' wird nur am Rande er&shy;wähnt. Bis zur Mitte des 18. Jahr&shy;hunderts war diese Ver&shy;wendungs&shy;weise auch eher rand&shy;ständig. Zwar nutzt August Buchner den Aus&shy;druck ‘dar&shy;stellen’ schon 1665 zur Wieder&shy;gabe der aristo&shy;telischen Mime&shy;sis, wenn er die Auf&shy;gabe des Poeten darin sieht, dass er „ein Thun dar&shy;stelle / wie es ent&shy;weder ist / seyn soll / oder mag“ (<bib id='Buchner 1665a'></bib>: 27; vgl. dazu <bib id='Aristoteles 1997a'></bib>: 1460b), und setzt die Dar&shy;stellung damit an die Stelle der damals üb&shy;lichen Über&shy;setzung als ‘Nach&shy;ahmung’. Aber dieser Über&shy;setzungs&shy;vorschlag blieb weitest&shy;gehend folgen&shy;los.
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Erst Lessing führte den Ausdruck folgen&shy;reich in einen ästhe&shy;tischen und semio&shy;tischen Zusammen&shy;hang ein. Er unter&shy;scheidet bei Kunst&shy;werken die „Erfin&shy;dung“ des Stoffes (des Dar&shy;stellungs&shy;gehalts) von seiner „Aus&shy;führung“ als der techni&shy;schen Reali&shy;sierung im Medium. Die Aus&shy;führung bezeich&shy;net er in diesem Zusammen&shy;hang auch als ‘Dar&shy;stellung’:
  
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:''Denn der Ausdruck in Marmor ist unend&shy;lich schwerer als der Aus&shy;druck in Worten; und wenn wir Erfin&shy;dung und Dar&shy;stellung gegen einan&shy;der abwägen, so sind wir jeder&shy;zeit geneigt, dem Meister an der einen so wiede&shy;rum zu erlassen, als wir an der andern zu viel erhalten zu haben meinen.'' (<bib id='Lessing 1766a'></bib>: S. 98.)
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Er-Findung und Ausführung/Darstellung gelten ihm als zwei Aspekte oder Momente der Natur&shy;nachah&shy;mung. Lessings Verwen&shy;dung von ‘Dar&shy;stellung’ ist im Grunde noch sehr nahe an der ur&shy;sprüng&shy;lichen Bedeu&shy;tung von Hin&shy;stellen und Vor-Augen-Stellen, und ob&shy;gleich seine Unter&shy;scheidung zwischen Erfin&shy;dung und Dar&shy;stellung offen&shy;sicht&shy;lich an der rheto&shy;rischen Unter&shy;scheidung zwischen inven&shy;tio und elo&shy;cutio orien&shy;tiert ist, wertet er die Rolle der Dar&shy;stellung (elo&shy;cutio) im Rahmen seiner wirkungs&shy;ästheti&shy;schen Argu&shy;menta&shy;tion erheb&shy;lich auf. Eine geeig&shy;nete Dar&shy;stellung soll die Illu&shy;sion – und das heißt bei ihm vor allem die Unauf&shy;fällig&shy;keit der zur Dar&shy;stellung verwen&shy;deten Zeichen – gewähr&shy;leisten. Die Zeichen&shy;haftig&shy;keit der verwen&shy;deten Zeichen soll in den Hinter&shy;grund treten, da sonst „die Intui&shy;tion des Bezeich&shy;neten nicht zu&shy;gleich mit der Intui&shy;tion des Zeichens erfol&shy;gen kann.“ (<bib id='Lessing 1788a'></bib>: S. 304f.) Darauf zweckt das soge&shy;nannte ''bequeme Verhäl&shy;tnis'' ab.
  
Die Darstellung zeichnet sich gegenüber der Nachahmung durch eine größere Anschaulichkeit aus, insofern die Darstellung stärker die Sinne und die Einbildungskraft anspricht.<bib id='Bürger 1784'>Bürger 1784: 728</bib> Auf ähnliche Weise favorisiert auch Herder die Übersetzung von 'Mimesis' mit 'Darstellung', weil er die Darstellung anders als die bis dahin übliche Übersetzung 'Nachahmung' mit einer größeren Lebendigkeit assoziiert. <bib id='Herder 1800'>Herder 1800: 147</bib>
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:''Wenn es wahr ist, daß die Malerei zu ihren Nach&shy;ahmun&shy;gen ganz andere Mittel, oder Zeichen ge&shy;brauchet, als die Poesie; jene näm&shy;lich Figuren und Farben in dem Raume, diese aber arti&shy;kulierte Tönen in der Zeit; wenn un&shy;streitig die Zeichen ein beque&shy;mes Verhält&shy;nis zu dem Bezeich&shy;neten haben müssen: so können neben&shy;einander geord&shy;nete Zeichen auch nur Gegen&shy;stände, die neben&shy;einander, oder deren Teile neben&shy;einander existie&shy;ren, aufein&shy;anderfol&shy;gende Zeichen, aber auch nur Gegen&shy;stände aus&shy;drücken, die auf&shy;einander, oder deren Teile auf&shy;einander folgen.'' (<bib id='Lessing 1766a'></bib>: S. 116)<ref>Vgl. hierzu und zum fol&shy;gen&shy;den den Ar&shy;ti&shy;kel [[Mimesis|Mi&shy;me&shy;sis]].</ref>
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Den Hintergrund bildet James Harris’ Unter&shy;scheidung zwischen den ko&shy;exis&shy;tieren&shy;den Zeichen der bilden&shy;den Künste und den suk&shy;zessi&shy;ven Zeichen der Dich&shy;tung und der Musik (<bib id='Harris 1783a'></bib>: S. 29 ff.; erste Auf&shy;lage 1744). Das „bequeme Ver&shy;hältnis“ soll durch eine [[Isomorphie|Iso&shy;morphie]] zwischen der (räum&shy;lichen oder zeit&shy;lichen) Struktur der Refe&shy;renten und der Syntax der verwen&shy;deten Zeichen erreicht werden. Die Körper bestehen als räum&shy;liche Gebilde aus neben&shy;einander ange&shy;ordneten Teilen, weshalb ko&shy;existie&shy;rende Zeichen für ihre Dar&shy;stellung beson&shy;ders geeig&shy;net sind; Hand&shy;lungen verlau&shy;fen dage&shy;gen linear in der Zeit, wes&shy;halb suk&shy;zessive Zeichen für ihre Dar&shy;stellung beson&shy;ders geeig&shy;net sind.
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Klopstock schließt offensicht&shy;lich an Lessings Ästhe&shy;tik an: „Die Male&shy;rey zeigt ihre Gegen&shy;stände auf Einmal; die Dicht&shy;kunst zeigt sie in einer gewis&shy;sen Zeit.“ (<bib id='Klopstock 1774a'></bib>: S. 171f.). Vor allem arbei&shy;tet er die wirkungs&shy;theore&shy;tische Perspek&shy;tive Lessings weiter aus und betont noch stärker die Rolle der Präsen&shy;tations&shy;weise, wobei ihm — wie Lessing — die durch die Ety&shy;mologie des Dar&shy;stellungs&shy;begriffs ermög&shy;lichte Betonung der [[Performanz|Perfor&shy;manz]] in die Hände spielt. Er nutzt den Dar&shy;stellungs&shy;begriff im An&shy;schluss an Lessing zur Beschrei&shy;bung der Präsen&shy;tations&shy;weise und verknüpft diese eng mit der Illu&shy;sion: „Der Zwek der Dar&shy;stellung ist Teü&shy;schung“ (<bib id='Klopstock 1779a'></bib>: S. 246). Die Täu&shy;schung oder Illu&shy;sion führt Klop&shy;stock auf die Leb&shy;haftig&shy;keit der Dar&shy;stellung zurück — ein Gedanke, der sich in An&shy;sätze auch bereits bei Lessing findet.
  
Die Ersetzung des Nachahmungs- durch den Darstellungsbegriff verläuft also über den Gedanken der Lebendigkeit durch eine bestimmte Präsentationsweise.Indem aber der Naturnachahmungsbegriff durch den Darstellungsbegriff ersetzt wird, kauft man sich zugleich unter der Hand Aufgaben und Funktionen des Natunachahmungsbegriffs ein. Der Darstellungsbegriff hat demnach auch Referenzen und Darstellungsgehalte zu beschreiben. Das, was Lessing mit den Ausdrücken 'Erfindung' und 'Darstellung' terminologisch getrennt hält, fällt nun in einem Begriff zusammen und zwar in dem der Darstellung. Präsentation(sweise) und Repräsentation werden miteinander verquickt. Der Ausdruck 'Darstellung' kann sich sowohl auf Qualitäten der Darstellungsweise (Wie wird etwas dargestellt?) als auch auf den Gehalt der Darstellung bzw. ihre Referenz (Was wird dargestellt?) beziehen.
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:''Es gibt wirkliche Dinge, und For&shy;stellun&shy;gen, di wir uns dafon machen. Di For&shy;stellun&shy;gen fon gewisen Dingen können so läb&shy;haft wärden, daß dise uns gegen&shy;wertig, und beina di Dinge selbst zu sein scheinen. Dise For&shy;stellun&shy;gen nen ich fast&shy;wirk&shy;liche Dinge. Es gibt also wirk&shy;liche Dinge, fast&shy;wirk&shy;liche, und blosse For&shy;stellun&shy;gen.'' (<bib id='Klopstock 1779a'></bib>: S. 244).<ref>Die ei&shy;gen&shy;wil&shy;li&shy;ge Or&shy;tho&shy;gra&shy;phie ist Aus&shy;druck von Klop&shy;stocks Poe&shy;tik.</ref>
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Während Dinge und Vorstellungen onto&shy;logisch unter&shy;schieden sind, werden die „fast&shy;wirk&shy;lichen Dinge“ auf der Basis der Wir&shy;kung ihrer Präsen&shy;tation bestimmt. Der Aus&shy;druck ‘Dar&shy;stellung’ wird bei Kloptock zum termi&shy;nus techni&shy;cus für eine beson&shy;ders lebhaf&shy;te Weise der Präsen&shy;tation. Indem er sein Haupt&shy;augen&shy;merk auf die der&shy;art verstan&shy;dene Darstel&shy;lung legt, stellt er die Wir&shy;kungs&shy;funktio&shy;nen bestimm&shy;ter media&shy;ler Eigen&shy;schaften der Dich&shy;tung (wie dem Metrum) in den Mittel&shy;punkt seiner Poetik. Dar&shy;stellungs&shy;gehalte und Refe&shy;renzen (der Erfin&shy;dung bei Lessing) spielen dem&shy;gegen&shy;über bei Klop&shy;stock eine margi&shy;nale Rolle. Eine expli&shy;zite Bestim&shy;mung des Verhält&shy;nisses seines Dar&shy;stellungs&shy;begriffs zum Begriff der Natur&shy;nachahmung findet sich bei Klop&shy;stock aller&shy;dings nicht.
  
Damit sind Verwendungen des Darstellungsbegriffs wie Kants möglich geworden. "Wenn der Begriff von einem Gegenstande gegeben ist, so besteht das Geschäft der Urteilskraft im Gebrauche desselben zum Erkenntnis in der Darstellung (exhibitio), d.i. darin, dem Begriffe eine korrespondierende Anschauung zur Seite zu stellen […]." <bib id='Kant: KdU'>Kant: KdU, A XLVII und B XLIX</bib> Die Darstellung bezeichnet hier die Veranschaulichung oder Versinnlichung eines Begriffs, als einer abstrakten Erkenntnis. Der Sache nach ist dieser Gedanke nicht völlig neu, findet sich doch Ähnliches bereits bei Mendelssohn und Lessing, wenn sie Dichtung als Transformation einer symbolischen in eine intuitive Erkenntnis beschreiben, also Dichtung als Veranschaulichung von etwas Abstraktem begreifen. Der Unterschied zu Kants Konzeption ist vor allem darin zu sehen, dass für Kant Begriff und Anschauung zwei getrennte Stämme der Erkenntnis sind, wohingegen  für Mendelssohn und Lessing symbolische und intuitive Erkenntnis im Anschluss an Wolff zwei Pole eines Kontinuums darstellen. Aber Mendelssohn und Lessing bezeichnen diesen Vorgang der Veranschaulichung nicht als Darstellung und können das im Rahmen ihrer Terminologie nicht.
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===3) Verquickung von Prä&shy;senta&shy;tion und Re&shy;präsen&shy;tation als Erbe der Natur&shy;nach&shy;ahmung ===
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Klopstock selber stellt den Dar&shy;stellungs&shy;begriff nicht expli&shy;zit in Bezug zum Natur&shy;nach&shy;ahmungs&shy;begriff und schon gar nicht in ein Kon&shy;kurrenz&shy;verhält&shy;nis, wenn&shy;gleich seine Be&shy;tonung der Rolle der Dar&shy;stellung (der „Form“) die Rolle der Nach&shy;ahmung (als Be&shy;schreibung des „Inhalts“ der Dich&shy;tung) deut&shy;lich margi&shy;nali&shy;siert. Damit stellt er die beiden Begriffe impli&shy;zit in ein Kon&shy;kurrenz&shy;verhält&shy;nis. August Bürger stellt die beiden Begriffe wenig später in ein expli&shy;zites Kon&shy;kurrenz&shy;verhält&shy;nis. Er fordert die Erset&shy;zung der Natur&shy;nach&shy;ahmungs&shy;theorie durch eine Dar&shy;stellungs&shy;theorie.
  
======4) Erfindung vs. Kopieren — Konstruktive Momente der Darstellung======
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:''Man merkt schon, dass ich Dar&shy;stellung an den Platz setze, wo sonst das erbärm&shy;liche Wort Nach&shy;ahmung in den Poeti&shy;ken stand. Nach&shy;ahmung ist ein Bild, kümmer&shy;lich zurück gewor&shy;fen von trüber Fläche; Dar&shy;stellung aber leibt und lebt zurück vom blanken Spiegel.'' (<bib id='Bürger 1784a'></bib>: S. 727).
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Die Darstellung zeichnet sich gegen&shy;über der Nach&shy;ahmung durch eine größere An&shy;schaulich&shy;keit aus, inso&shy;fern die Dar&shy;stellung stärker die Sinne und die [[Einbildungskraft|Ein&shy;bildungs&shy;kraft]] anspricht(<bib id='Bürger 1784a'></bib>: S. 728). Auf ähnliche Weise favo&shy;risiert auch Herder die Über&shy;setzung von ‘Mime&shy;sis’ mit ‘Dar&shy;stellung’, weil er die Dar&shy;stellung anders als die bis dahin üb&shy;liche Über&shy;setzung ‘Nach&shy;ahmung’ mit einer größe&shy;ren Leben&shy;digkeit asso&shy;ziiert (<bib id='Herder 1800a'></bib>: S. 147).
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Die Ersetzung des Nachahmungs- durch den Dar&shy;stellungs&shy;begriff ver&shy;läuft also über den Gedan&shy;ken der Leben&shy;digkeit durch eine bestimm&shy;te Präsen&shy;tations&shy;weise. Indem aber der Natur&shy;nach&shy;ahmungs&shy;begriff durch den Dar&shy;stellungs&shy;begriff er&shy;setzt wird, kauft man sich zu&shy;gleich unter der Hand Auf&shy;gaben und Funk&shy;tionen des Natur&shy;nach&shy;ahmungs&shy;begriffs ein. Der Dar&shy;stellungs&shy;begriff hat dem&shy;nach auch Refe&shy;renzen und Dar&shy;stellungs&shy;gehalte zu beschrei&shy;ben. Das, was Lessing mit den Aus&shy;drücken ‘Erfin&shy;dung’ und ‘Dar&shy;stellung’ termi&shy;nolo&shy;gisch getrennt hält, fällt nun in einem Begriff zusam&shy;men und zwar in dem der Dar&shy;stellung. Präsen&shy;tation(sweise) und Re&shy;präsenta&shy;tion werden mit&shy;einan&shy;der verquickt. Der Ausdruck ‘Dar&shy;stellung’ kann sich sowohl auf Quali&shy;täten der Dar&shy;stellungs&shy;weise (Wie wird etwas darge&shy;stellt?) als auch auf den Gehalt der Dar&shy;stellung bzw. ihre [[Referenz]] (Was wird darge&shy;stellt?) beziehen.
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Damit sind Verwendungen des Dar&shy;stellungs&shy;begriffs wie die Kants mög&shy;lich geworden. „Wenn der Begriff von einem Gegen&shy;stande gege&shy;ben ist, so besteht das Geschäft der Urteils&shy;kraft im Ge&shy;brauche dessel&shy;ben zum Erkennt&shy;nis in der Dar&shy;stellung (exhi&shy;bitio), d.i. darin, dem Begrif&shy;fe eine kor&shy;respon&shy;dierende An&shy;schauung zur Seite zu stellen […]“ (<bib id='Kant 1974a'></bib>: A XLVII und B XLIX). Die Dar&shy;stellung bezeichnet hier die Veran&shy;schau&shy;lichung oder Versinn&shy;lichung eines Begriffs, als einer abstrak&shy;ten Erkennt&shy;nis. Der Sache nach ist dieser Gedanke nicht völlig neu, findet sich doch Ähn&shy;liches bereits bei Mendels&shy;sohn und Lessing, wenn sie Dichtung als Trans&shy;formation einer symbo&shy;lischen in eine intui&shy;tive Erkennt&shy;nis beschreiben, also Dichtung als Ver&shy;anschau&shy;lichung von etwas Abstrak&shy;tem begreifen. Der Unter&shy;schied zu Kants Konzep&shy;tion ist vor allem darin zu sehen, dass für Kant [[Anschauung und Begriff|Begriff und An&shy;schauung]] zwei getrennte Stämme der Er&shy;kenntnis sind, wohin&shy;gegen für Mendels&shy;sohn und Lessing symbo&shy;lische und intui&shy;tive Erkenntnis im An&shy;schluss an Wolff zwei Pole eines Konti&shy;nuums darstellen. Aber Mendels&shy;sohn und Lessing bezeic&shy;hnen diesen Vor&shy;gang der Veran&shy;schauli&shy;chung nicht als Dar&shy;stellung und können das im Rahmen ihrer Termi&shy;nologie nicht.
  
Den Unterschied zwischen Nachahmung und Darstellung sieht Bürger offenbar nicht darin, dass die eine an der Natur orientiert sei und die andere nicht. Beide gelten ihm als 'Nachbildnerei'. <bib id='Bürger 1784'>Bürger 1784: 725</bib> Von der Mitte des 18. Jahrhunderts an wird aber die Ablehnung des Naturnachahmungsbegriffs zur Beschreibung der Kunst zunehmend damit begründet, dass die Nachahmung die Erfindung ausschlösse und sich in einem Kopieren der empirischen Wirklichkeit erschöpfe. "[…] die Nachahmung der Natur ist noch keine Dichtung, weil die Kopie nicht mehr enthalten kann als das Urbild."<ref> <bib id='Jean Paul 1795'>Jean Paul 1795: 261</bib>. Ähnliche Argumente finden sich bei <bib id='Meier 1757'>Meier 1757: 38 (§ 18)</bib> und <bib id=Hegel 1835'>Hegel 1835: 67 ff.</bib>, <bib id=Hegel 1826'>Hegel 1826: 55</bib> sowie <bib id=Hegel 1830'>Hegel 1830: § 558</bib>. Im späten 20. Jahrhundert wird dieser Einwand besonders von <bib id='Petersen 2000'>Petersen 2000</bib> immer wieder betont.</ref>  
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===4) Erfindung vs. Kopieren — Kon&shy;struk&shy;tive Momen&shy;te der Dar&shy;stellung===
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Den Unterschied zwischen Nach&shy;ahmung und Dar&shy;stellung sieht Bürger offen&shy;bar nicht darin, dass die eine an der Natur orien&shy;tiert sei und die andere nicht. Beide gelten ihm als „Nach&shy;bildne&shy;rei“ (<bib id='Bürger 1784a'></bib>: S. 725). Von der Mitte des 18. Jahr&shy;hunderts an wird aber die Ab&shy;lehnung des Natur&shy;nach&shy;ahmungs&shy;begriffs zur Be&shy;schreibung der Kunst zuneh&shy;mend damit begrün&shy;det, dass die Nach&shy;ahmung die Erfin&shy;dung aus&shy;schlösse und sich in einem Kopie&shy;ren der empi&shy;rischen Wirk&shy;lich&shy;keit erschöpfe: „[…] die Nach&shy;ahmung der Natur ist noch keine Dich&shy;tung, weil die Kopie nicht mehr ent&shy;halten kann als das Urbild.“ (<bib id='Jean Paul 1795a'></bib>: S. 261).<ref>Ähn&shy;liche Ar&shy;gu&shy;men&shy;te fin&shy;den sich bei <bib id='Meier 1757a'></bib>: S. 38 (§ 18) und <bib id='Hegel 1835a'></bib>: S. 67ff., <bib id='Hegel 1826a'></bib>: S. 55 so&shy;wie <bib id='Hegel 1830a'></bib>: § 558. Im spä&shy;ten 20. Jahr&shy;hun&shy;dert wird die&shy;ser Ein&shy;wand be&shy;son&shy;ders von <bib id='Petersen 2000a'></bib> im&shy;mer wie&shy;der be&shy;tont.</ref>
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Wenn im Zuge der Lösung von der Natur&shy;nach&shy;ahmungs&shy;formel der Natur&shy;nach&shy;ahmungs&shy;begriff auf ein Kopie&shy;ren einge&shy;schränkt wird — entge&shy;gen seiner bis dahin übli&shy;chen Bedeu&shy;tung(en) — und zu&shy;gleich der Dar&shy;stellungs&shy;begriff (wie auch der Re&shy;präsen&shy;tations&shy;begriff) als Alter&shy;native aufge&shy;baut wird, wird letzte&shy;rem zu&shy;gleich ein erfin&shy;dendes oder konstruk&shy;tives Moment zuge&shy;sprochen. Be&shy;günstigt wird eine solche Auf&shy;fassung von »Dar&shy;stellung« durch die Ent&shy;wicklung anti&shy;realisti&shy;scher Seman&shy;tiken. An&shy;sätze einer solchen Seman&shy;tik finden sich bereits bei Humboldt, wenn er — anders als Kant — die Sprache nicht mehr als Null&shy;medium betrach&shy;tet.<ref>Vgl. hier&shy;zu und zum fol&shy;gen&shy;den <bib id='Humboldt 1820a'></bib>: S. 21 und 27 so&shy;wie <bib id='Humboldt 1830-1835a'></bib>: S. 60 und 190.</ref> Die An&shy;nahme, dass Zeichen, Wörter usw. ledig&shy;lich eine bereits unab&shy;hängig von dem jewei&shy;ligen Symbol&shy;system vor&shy;liegen&shy;den Welt nach&shy;zeichnet, weicht der An&shy;nahme, dass das Symbol&shy;system aller&shy;erst eine glie&shy;dernde Funktion inne&shy;hat. In der Umkeh&shy;rung können derar&shy;tige Seman&shy;tiken zu einer Sprach&shy;skepsis führen, inso&shy;fern ein solches Sprach&shy;verständ&shy;nis keine neutrale, objek&shy;tive Dar&shy;stellung der Welt mehr ver&shy;sprechen kann (<bib id='Nietzsche 1870-1873a'></bib>). Diese Konse&shy;quenz tritt gerade in struktu&shy;ralisti&shy;schen Seman&shy;tiken des 20. Jahr&shy;hunderts zutage, inso&shy;fern diese auf einen Anti&shy;reprä&shy;senta&shy;tiona&shy;lismus der Sprache (und anderer Symbol&shy;systeme) hinaus&shy;laufen (<bib id='Bertram et al. 2008a'></bib>).
  
Wenn im Zuge der Lösung von der Naturnachahmungsformel der Naturnachahmungsbegriff auf ein Kopieren eingeschränkt wird — entgegen seiner bis dahin üblichen Bedeutung(en) — und zugleich der Darstellungsbegriff (wie auch der Repräsentationsbegriff) als Alternative aufgebaut wird, wird letzterem zugleich ein erfindendes oder konstruktives Moment zugesprochen. Begünstigt wird eine solche Auffassung von Darstellung durch die Entwicklung antirealistischer Semantiken. Ansätze einer solchen Semantik finden sich bereits bei Humboldt, wenn er — anders als Kant — die Sprache nicht mehr als Nullmedium betrachtet. <ref>Vgl. hierzu und zum folgenden <bib id='Humboldt 1820'>Humboldt 1820: 21 und 27</bib> sowie <bib id='Humboldt 1830-1835'>Humboldt 1830-1835: 60 und 190</bib>.</ref> Die Annahme, dass Zeichen, Wörter usw. lediglich eine bereits unabhängig von dem jeweiligen Symbolsystem vorliegenden Welt nachzeichnet, weicht der Annahme, dass das Symbolsystem allererst eine gliedernde Funktion innehat. In der Umkehrung können derartige Semantiken zu einer Sprachskepsis führen, insofern ein solches Sprachverständnis keine neutrale, objektive Darstellung der Welt mehr versprechen kann. <bib id='Nietzsche 1870-1873'>Nietzsche 1870-1873</bib>  Diese Konsequenz tritt gerade in strukturalistischen Semantiken des 20. Jahrhunderts zutage, insofern diese auf einen Antirepräsentationalismus der Sprache (und anderer Symbolsysteme) hinauslaufen. <bib id='Bertram, Lauer, Liptow und Seel 2008'>Bertram, Lauer, Liptow und Seel 2008a</bib>
 
  
=====Auswirkungen auf andere Begriffe=====
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==Das Spektrum der Bedeutungen von ‘Dar&shy;stel&shy;lung’ in neue&shy;ren Dis&shy;kus&shy;sio&shy;nen==
  
<!--Hier die entsprechende Textpassage einfügen-->
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Die Begriffsgeschichte des Dar&shy;stellungs&shy;begriffs ist als eine Geschic&shy;hte der ''Erwei&shy;terung'' des Be&shy;deutungs&shy;spektrums zu lesen. Die frühe&shy;ren Bedeu&shy;tungen werden nicht durch die später hinzu&shy;kommen&shy;den Bedeu&shy;tungen verdrängt. Daraus speist sich die Viel&shy;deutig&shy;keit des Aus&shy;drucks ‘Dar&shy;stellung’ – von dem bloßen Hin&shy;stellen bzw. Präsen&shy;tieren über die Präsen&shy;tations- oder Dar&shy;stellungs&shy;weise bis hin zum Dar&shy;stellungs&shy;gehalt, der sich aus der Refe&shy;renz speisen kann, aber auch konstruk&shy;tive Momen&shy;te ein&shy;schließen kann. Die aktu&shy;ellen Verwen&shy;dungen des Aus&shy;drucks unter&shy;scheiden sich durch die je eigene ''Gewich&shy;tung'' dieser Be&shy;deutungs&shy;dimen&shy;sionen sowie durch die jeweils vorge&shy;nommenen ''Binnen&shy;differen&shy;zierungen'' (wie z.B. Bühlers Diffe&shy;renzie&shy;rung der Funktionen eines Sprech&shy;aktes in »Dar&shy;stellung«, »Aus&shy;druck« und »Appell«; <bib id='Bühler 1934a'></bib>: bes. S. 28 ff.).
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Die Konsequenzen der Begriffs&shy;geschichte von ‘Dar&shy;stellung’ für den Bild&shy;begriff ergeben sich daraus, dass Aus&shy;drücke wie ‘repre&shy;sentation’ und ‘depic&shy;tion’ in der Regel mit dem Ausdruck ‘Dar&shy;stellung’ über&shy;setzt werden, oft&shy;mals durch Attri&shy;bute wie ‘bild&shy;lich’ oder ‘bild&shy;haft’ spezi&shy;fiziert. Für die Beschrei&shy;bung von Bil&shy;dern ist ‘Dar&shy;stellung’ gerade wegen der Be&shy;deutungs&shy;dimen&shy;sion des Hin&shy;stellens bzw. Präsen&shy;tierens geeig&shy;net. Durch die Be&shy;deutungs&shy;dimen&shy;sion der Präsen&shy;tations&shy;weise eignet sich der Aus&shy;druck auch für die Diskus&shy;sion der Unter&shy;schiede zwischen bild&shy;licher und sprach&shy;licher Dar&shy;stellung. Zuge&shy;geben: Diese beiden Aspek&shy;te (‹Aus&shy;stellung› und ‹Präsent&shy;ations&shy;weise› bzw. ‹[[Stil]]›) stehen in den aktuel&shy;len Diskus&shy;sion eher im Hinter&shy;grund. Im Vorder&shy;grund stehen die Fragen nach dem Bezug und dem Gehalt der Dar&shy;stellung, insbe&shy;sondere in Gestalt der Konsti&shy;tutions&shy;frage (<bib id='Scholz 2004a'></bib> und <bib id='Seja 2009a'></bib>: bes. S. 23-66). Was konsti&shy;tuiert die bild&shy;liche Dar&shy;stellung? Ist es eine [[Ähnlichkeit|Ähn&shy;lich&shy;keits&shy;rela&shy;tion]] zum Darge&shy;stellten oder eine Kausal&shy;beziehung? Oder wird die Darstellung durch die Zuge&shy;hörig&shy;keit zu einem [[Zeichensystem|Symbol&shy;system]] konsti&shy;tuiert oder durch den Gebrauch eines Dings als Bild? Wenn&shy;gleich diese Fragen die Diskus&shy;sionen dominieren, spielen die mit den anderen Be&shy;deutungs&shy;dimen&shy;sionen assozi&shy;ierten Fragen immer auch eine Rolle.
  
Die Begriffsgeschichte des Darstellungsbegriffs ist als eine Geschichte der ''Erweiterung'' des Bedeutungsspektrums zu lesen. Die früheren Bedeutungen werden nicht durch die später hinzukommenden Bedeutungen verdrängt. Daraus speist sich die Vieldeutigkeit des Ausdrucks 'Darstellung' – von dem bloßen Hinstellen bzw. Präsentieren über die Präsentations- oder Darstellungsweise bis hin zum Darstellungsgehalt, der sich aus der Referenz speisen kann, aber auch konstruktive Momente einschließen kann. Die aktuellen Verwendungen des Ausdrucks unterscheiden sich durch die je eigene ''Gewichtung'' dieser Bedeutungsdimensionen sowie aus den jeweils vorgenommenen ''Binnendifferenzierungen'' (wie z.B. Bühlers Differenzierung der Funktionen eine Sprechaktes in Darstellung, Ausdruck und Appell). <bib id='Bühler 1934'>Bühler 1934: bes. 28  ff.</bib>
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* [[Ähnlichkeit]]
Die Konsequenzen der Begriffsgeschichte von 'Darstellung' für den Bildbegriff ergeben sich daraus, dass Ausdrücke wie 'representation' und 'depiction' in der Regel mit dem Ausdruck 'Darstellung' übersetzt werden, oftmals durch Attribute wie 'bildlich' oder 'bildhaft' spezifiziert. Für die Beschreibung von Bildern ist 'Darstellung' gerade wegen der Bedeutungsdimension des Hinstellens bzw. Präsentierens geeignet. Durch die Bedeutungsdimension der Präsentationsweise eignet sich der Ausdruck auch für die Diskussion der Unterschiede zwischen bildlicher und sprachlicher Darstellung. Zugegeben: Diese beiden Aspekte (Ausstellung und Präsentationsweise bzw. Stil) stehen in den aktuellen Diskussion eher im Hintergrund. Im Vordergrund stehen die Fragen nach dem Bezug und dem Gehalt der Darstellung, insbesondere in Gestalt der Konstitutionsfrage.<bib id='Scholz 2004'>Scholz 2004</bib> und <bib id='Seja 2009'>Seja 2009: bes. 23-66</bib> Was konstituiert die bildliche Darstellung? Ist es eine Ähnlichkeitsrelation zum Dargestelltem oder eine Kausalbeziehung? Oder wird die Darstellung durch die Zugehörigkeit zu einem Symbolsystem konstituiert oder durch den Gebrauch eines Dings als Bild? Wenngleich diese Fragen die Diskussionen dominieren, spielen die mit den anderen Bedeutungsdimensionen assoziierten Fragen immer auch eine Rolle.
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* [[Anschauung und Begriff]]
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* [[Bedeutung und Referenz]]
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* [[Darstellung und Repräsentation]]
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* [[Darstellung und Vorstellung]]
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* [[Einbildungskraft]]
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* [[Gesichtsdarstellung]]
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* [[Isomorphie]]
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* [[Mimesis]]
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* [[Performanz]]
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* [[Referenz]]
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* [[Stil]]
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* [[Zeichensystem]]
  
 
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* [[Benutzer:Eva Schürmann|Schürmann, Eva]]
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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2019, 14:20 Uhr

Unterpunkt zu: Historische Bildbegriffe


Die Vieldeutigkeit des Dar­stellungs­begriffs und das Über­setzungs­problem

Bei dem Ausdruck ‘Darstellung’ und dem zuge­höri­gen Verb ‘dar­stellen’ handelt es sich um Sonder­entwick­lungen im deutsch­sprachigen Raum. Zwar entspricht ihr Be­deutungs­feld mit einer gewissen Annä­herung dem der Aus­drücke ‘Reprä­senta­tion’ und ‘Präsen­tation’ sowie den ent­sprechen­den Aus­drücken in anderen Sprachen, eine einein­deutige fremd­sprachige Über­setzung wird sich je­doch nicht finden lassen.[1] Für das Eng­lische schlägt Flusser vor, die Bedeu­tung des Aus­drucks ‘dar­stellen’ als „jene Grau­zone“ zu beschrei­ben, „in welcher sich die Bedeu­tungen von ‘to repre­sent’, ‘to expose’ und ‘to exhi­bit’ über­schneiden.“ ([Flusser 1994a]Literaturangabe fehlt.
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: 34). Die Liste ließe sich sicher­lich noch um einige Aus­drücke erwei­tern.

Das Übersetzungs­problem ergibt sich einer­seits aus der Viel­deutig­keit der fremd­sprachi­gen Aus­drücke und ihren jewei­ligen Konno­tatio­nen, anderer­seits aber auch aus der Viel­deutig­keit des Dar­stellungs­begriffs selber. So kann der Aus­druck ‘Dar­stellung’ in geeig­neten Kontex­ten durch die Aus­drücke ‘Abbil­dung’, ‘Verkör­perung’, ‘Wieder­gabe’ und viele mehr er­setzt werden. Die Viel­deutig­keit des Dar­stellungs­begriffs ist wiede­rum Resul­tat seiner Begriffs­geschich­te.


Geschichte des Darstellungs­begriffs

Für die Begriffsgeschichte von ‘Dar­stellung’ und die Aus­bildung des heuti­gen Be­deutungs­spektrums sind beson­ders seine Karriere in der Poetik und Ästhe­tik und dabei sein wechsel­haftes Verhält­nis zum Natur­nachah­mungs­begriff relevant. Denn gerade über ihr Verhäl­tnis zum Natur­nachah­mungs­begriff wurde Dar­stellung zu einem zentra­len und zu­gleich verwor­renen Begriff der Bild- und Zeichen­theorie. Die Entfal­tung des heutigen Be­deutungs­spektrums möchte anhand von vier Stati­onen seiner Begriffs­geschich­te dar­stellen, näm­lich (1) der ur­sprüng­lichen Bedeu­tung von Hin­stellen oder Präsen­tieren, (2) dem Import in die Ästhe­tik durch Lessing und Klop­stock zur Bezeich­nung der Präsen­tations­weise, (3) sein Be­deutungs­zuwachs durch die Verdrän­gung des Natur­nachah­mungs­begriffs und (4) die Hinzu­nahme konstruk­tiver Momen­te durch die Abgren­zung vom Natur­nach­ahmungs­begriff.


1) Hinstellen und Verkörpern — Luther und die Schau­spieler

Der Ausdruck ‘Darstellung’ gilt als Über­setzung der latei­nischen Aus­drücke ‘reprae­sentatio’ und ‘exhi­bitio’ ([Grimm 1860a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 792). Eine der frühesten Ver­wendungs­weisen findet sich in Luthers Bibel­über­setzung: „Und Du sollst den Tisch dar­bringen und ihn zube­reiten, und den Leuchter dar­stellen und die Lampen drauf setzen.“ (2. Mose 40,4).[2] In dieser Ver­wendung bezeich­net der Aus­druck das physische Hin­stellen, die reine Präsen­tation eines Gegen­standes — ein ‘vor die Augen brin­gen/stel­len’ —, ohne dass dieser Gegen­stand als Zeichen noch auf etwas von sich Ver­schiedenes verweist.

In seinem frühen Gebrauch besitzt der Aus­druck also keiner­lei semio­tische Funktion. Media­le Dar­stellungen (in unserer heuti­gen Verwen­dung des Aus­drucks) werden zu dieser Zeit mittels der Aus­drücke ‘re­praesen­tatio’ und ‘imi­tatio’ (bzw. ihrer fremd­sprachi­gen Ent­sprechun­gen) be­schrieben. Die Adap­tion des Dar­stellungs­begriffs in (im weite­ren Sinne) ästhe­tischen Kontex­ten erfolgt dement­sprechend zunächst im Rahmen der Schau­spiel­theorie und zwar ohne nennens­werte semio­tische Impli­kationen. Der Schau­spieler stellt jemanden dar, d.h. er präsentiert oder ver­körpert eine Figur auf der Bühne.

2) Präsentationsweise und Aus­führung

Diese Bedeutung des Ausdrucks steht noch in den Lexi­ka des aus­gehenden 18. und des 19. Jahr­hunderts im Vorder­grund. Die zu diesem Zeit­punkt im ästhe­tischen Kontext bereits weit­hin üb­liche Verwen­dung im Sinne von sinn­licher Ver­gegenwär­tigung wird nur am Rande er­wähnt. Bis zur Mitte des 18. Jahr­hunderts war diese Ver­wendungs­weise auch eher rand­ständig. Zwar nutzt August Buchner den Aus­druck ‘dar­stellen’ schon 1665 zur Wieder­gabe der aristo­telischen Mime­sis, wenn er die Auf­gabe des Poeten darin sieht, dass er „ein Thun dar­stelle / wie es ent­weder ist / seyn soll / oder mag“ ([Buchner 1665a]Literaturangabe fehlt.
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: 27; vgl. dazu [Aristoteles 1997a]Literaturangabe fehlt.
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- Glossarlemma.
: 1460b), und setzt die Dar­stellung damit an die Stelle der damals üb­lichen Über­setzung als ‘Nach­ahmung’. Aber dieser Über­setzungs­vorschlag blieb weitest­gehend folgen­los.

Erst Lessing führte den Ausdruck folgen­reich in einen ästhe­tischen und semio­tischen Zusammen­hang ein. Er unter­scheidet bei Kunst­werken die „Erfin­dung“ des Stoffes (des Dar­stellungs­gehalts) von seiner „Aus­führung“ als der techni­schen Reali­sierung im Medium. Die Aus­führung bezeich­net er in diesem Zusammen­hang auch als ‘Dar­stellung’:

Denn der Ausdruck in Marmor ist unend­lich schwerer als der Aus­druck in Worten; und wenn wir Erfin­dung und Dar­stellung gegen einan­der abwägen, so sind wir jeder­zeit geneigt, dem Meister an der einen so wiede­rum zu erlassen, als wir an der andern zu viel erhalten zu haben meinen. ([Lessing 1766a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 98.)

Er-Findung und Ausführung/Darstellung gelten ihm als zwei Aspekte oder Momente der Natur­nachah­mung. Lessings Verwen­dung von ‘Dar­stellung’ ist im Grunde noch sehr nahe an der ur­sprüng­lichen Bedeu­tung von Hin­stellen und Vor-Augen-Stellen, und ob­gleich seine Unter­scheidung zwischen Erfin­dung und Dar­stellung offen­sicht­lich an der rheto­rischen Unter­scheidung zwischen inven­tio und elo­cutio orien­tiert ist, wertet er die Rolle der Dar­stellung (elo­cutio) im Rahmen seiner wirkungs­ästheti­schen Argu­menta­tion erheb­lich auf. Eine geeig­nete Dar­stellung soll die Illu­sion – und das heißt bei ihm vor allem die Unauf­fällig­keit der zur Dar­stellung verwen­deten Zeichen – gewähr­leisten. Die Zeichen­haftig­keit der verwen­deten Zeichen soll in den Hinter­grund treten, da sonst „die Intui­tion des Bezeich­neten nicht zu­gleich mit der Intui­tion des Zeichens erfol­gen kann.“ ([Lessing 1788a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 304f.) Darauf zweckt das soge­nannte bequeme Verhäl­tnis ab.

Wenn es wahr ist, daß die Malerei zu ihren Nach­ahmun­gen ganz andere Mittel, oder Zeichen ge­brauchet, als die Poesie; jene näm­lich Figuren und Farben in dem Raume, diese aber arti­kulierte Tönen in der Zeit; wenn un­streitig die Zeichen ein beque­mes Verhält­nis zu dem Bezeich­neten haben müssen: so können neben­einander geord­nete Zeichen auch nur Gegen­stände, die neben­einander, oder deren Teile neben­einander existie­ren, aufein­anderfol­gende Zeichen, aber auch nur Gegen­stände aus­drücken, die auf­einander, oder deren Teile auf­einander folgen. ([Lessing 1766a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 116)[3]

Den Hintergrund bildet James Harris’ Unter­scheidung zwischen den ko­exis­tieren­den Zeichen der bilden­den Künste und den suk­zessi­ven Zeichen der Dich­tung und der Musik ([Harris 1783a]Literaturangabe fehlt.
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- andere Publikation,
- Glossarlemma.
: S. 29 ff.; erste Auf­lage 1744). Das „bequeme Ver­hältnis“ soll durch eine Iso­morphie zwischen der (räum­lichen oder zeit­lichen) Struktur der Refe­renten und der Syntax der verwen­deten Zeichen erreicht werden. Die Körper bestehen als räum­liche Gebilde aus neben­einander ange­ordneten Teilen, weshalb ko­existie­rende Zeichen für ihre Dar­stellung beson­ders geeig­net sind; Hand­lungen verlau­fen dage­gen linear in der Zeit, wes­halb suk­zessive Zeichen für ihre Dar­stellung beson­ders geeig­net sind.

Klopstock schließt offensicht­lich an Lessings Ästhe­tik an: „Die Male­rey zeigt ihre Gegen­stände auf Einmal; die Dicht­kunst zeigt sie in einer gewis­sen Zeit.“ ([Klopstock 1774a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 171f.). Vor allem arbei­tet er die wirkungs­theore­tische Perspek­tive Lessings weiter aus und betont noch stärker die Rolle der Präsen­tations­weise, wobei ihm — wie Lessing — die durch die Ety­mologie des Dar­stellungs­begriffs ermög­lichte Betonung der Perfor­manz in die Hände spielt. Er nutzt den Dar­stellungs­begriff im An­schluss an Lessing zur Beschrei­bung der Präsen­tations­weise und verknüpft diese eng mit der Illu­sion: „Der Zwek der Dar­stellung ist Teü­schung“ ([Klopstock 1779a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 246). Die Täu­schung oder Illu­sion führt Klop­stock auf die Leb­haftig­keit der Dar­stellung zurück — ein Gedanke, der sich in An­sätze auch bereits bei Lessing findet.

Es gibt wirkliche Dinge, und For­stellun­gen, di wir uns dafon machen. Di For­stellun­gen fon gewisen Dingen können so läb­haft wärden, daß dise uns gegen­wertig, und beina di Dinge selbst zu sein scheinen. Dise For­stellun­gen nen ich fast­wirk­liche Dinge. Es gibt also wirk­liche Dinge, fast­wirk­liche, und blosse For­stellun­gen. ([Klopstock 1779a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 244).[4]

Während Dinge und Vorstellungen onto­logisch unter­schieden sind, werden die „fast­wirk­lichen Dinge“ auf der Basis der Wir­kung ihrer Präsen­tation bestimmt. Der Aus­druck ‘Dar­stellung’ wird bei Kloptock zum termi­nus techni­cus für eine beson­ders lebhaf­te Weise der Präsen­tation. Indem er sein Haupt­augen­merk auf die der­art verstan­dene Darstel­lung legt, stellt er die Wir­kungs­funktio­nen bestimm­ter media­ler Eigen­schaften der Dich­tung (wie dem Metrum) in den Mittel­punkt seiner Poetik. Dar­stellungs­gehalte und Refe­renzen (der Erfin­dung bei Lessing) spielen dem­gegen­über bei Klop­stock eine margi­nale Rolle. Eine expli­zite Bestim­mung des Verhält­nisses seines Dar­stellungs­begriffs zum Begriff der Natur­nachahmung findet sich bei Klop­stock aller­dings nicht.

3) Verquickung von Prä­senta­tion und Re­präsen­tation als Erbe der Natur­nach­ahmung

Klopstock selber stellt den Dar­stellungs­begriff nicht expli­zit in Bezug zum Natur­nach­ahmungs­begriff und schon gar nicht in ein Kon­kurrenz­verhält­nis, wenn­gleich seine Be­tonung der Rolle der Dar­stellung (der „Form“) die Rolle der Nach­ahmung (als Be­schreibung des „Inhalts“ der Dich­tung) deut­lich margi­nali­siert. Damit stellt er die beiden Begriffe impli­zit in ein Kon­kurrenz­verhält­nis. August Bürger stellt die beiden Begriffe wenig später in ein expli­zites Kon­kurrenz­verhält­nis. Er fordert die Erset­zung der Natur­nach­ahmungs­theorie durch eine Dar­stellungs­theorie.

Man merkt schon, dass ich Dar­stellung an den Platz setze, wo sonst das erbärm­liche Wort Nach­ahmung in den Poeti­ken stand. Nach­ahmung ist ein Bild, kümmer­lich zurück gewor­fen von trüber Fläche; Dar­stellung aber leibt und lebt zurück vom blanken Spiegel. ([Bürger 1784a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 727).

Die Darstellung zeichnet sich gegen­über der Nach­ahmung durch eine größere An­schaulich­keit aus, inso­fern die Dar­stellung stärker die Sinne und die Ein­bildungs­kraft anspricht([Bürger 1784a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 728). Auf ähnliche Weise favo­risiert auch Herder die Über­setzung von ‘Mime­sis’ mit ‘Dar­stellung’, weil er die Dar­stellung anders als die bis dahin üb­liche Über­setzung ‘Nach­ahmung’ mit einer größe­ren Leben­digkeit asso­ziiert ([Herder 1800a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 147).

Die Ersetzung des Nachahmungs- durch den Dar­stellungs­begriff ver­läuft also über den Gedan­ken der Leben­digkeit durch eine bestimm­te Präsen­tations­weise. Indem aber der Natur­nach­ahmungs­begriff durch den Dar­stellungs­begriff er­setzt wird, kauft man sich zu­gleich unter der Hand Auf­gaben und Funk­tionen des Natur­nach­ahmungs­begriffs ein. Der Dar­stellungs­begriff hat dem­nach auch Refe­renzen und Dar­stellungs­gehalte zu beschrei­ben. Das, was Lessing mit den Aus­drücken ‘Erfin­dung’ und ‘Dar­stellung’ termi­nolo­gisch getrennt hält, fällt nun in einem Begriff zusam­men und zwar in dem der Dar­stellung. Präsen­tation(sweise) und Re­präsenta­tion werden mit­einan­der verquickt. Der Ausdruck ‘Dar­stellung’ kann sich sowohl auf Quali­täten der Dar­stellungs­weise (Wie wird etwas darge­stellt?) als auch auf den Gehalt der Dar­stellung bzw. ihre Referenz (Was wird darge­stellt?) beziehen.

Damit sind Verwendungen des Dar­stellungs­begriffs wie die Kants mög­lich geworden. „Wenn der Begriff von einem Gegen­stande gege­ben ist, so besteht das Geschäft der Urteils­kraft im Ge­brauche dessel­ben zum Erkennt­nis in der Dar­stellung (exhi­bitio), d.i. darin, dem Begrif­fe eine kor­respon­dierende An­schauung zur Seite zu stellen […]“ ([Kant 1974a]Kant, I. (1974).
Kritik der Urteilskraft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

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: A XLVII und B XLIX). Die Dar­stellung bezeichnet hier die Veran­schau­lichung oder Versinn­lichung eines Begriffs, als einer abstrak­ten Erkennt­nis. Der Sache nach ist dieser Gedanke nicht völlig neu, findet sich doch Ähn­liches bereits bei Mendels­sohn und Lessing, wenn sie Dichtung als Trans­formation einer symbo­lischen in eine intui­tive Erkennt­nis beschreiben, also Dichtung als Ver­anschau­lichung von etwas Abstrak­tem begreifen. Der Unter­schied zu Kants Konzep­tion ist vor allem darin zu sehen, dass für Kant Begriff und An­schauung zwei getrennte Stämme der Er­kenntnis sind, wohin­gegen für Mendels­sohn und Lessing symbo­lische und intui­tive Erkenntnis im An­schluss an Wolff zwei Pole eines Konti­nuums darstellen. Aber Mendels­sohn und Lessing bezeic­hnen diesen Vor­gang der Veran­schauli­chung nicht als Dar­stellung und können das im Rahmen ihrer Termi­nologie nicht.

4) Erfindung vs. Kopieren — Kon­struk­tive Momen­te der Dar­stellung

Den Unterschied zwischen Nach­ahmung und Dar­stellung sieht Bürger offen­bar nicht darin, dass die eine an der Natur orien­tiert sei und die andere nicht. Beide gelten ihm als „Nach­bildne­rei“ ([Bürger 1784a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 725). Von der Mitte des 18. Jahr­hunderts an wird aber die Ab­lehnung des Natur­nach­ahmungs­begriffs zur Be­schreibung der Kunst zuneh­mend damit begrün­det, dass die Nach­ahmung die Erfin­dung aus­schlösse und sich in einem Kopie­ren der empi­rischen Wirk­lich­keit erschöpfe: „[…] die Nach­ahmung der Natur ist noch keine Dich­tung, weil die Kopie nicht mehr ent­halten kann als das Urbild.“ ([Jean Paul 1795a]Literaturangabe fehlt.
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: S. 261).[5]

Wenn im Zuge der Lösung von der Natur­nach­ahmungs­formel der Natur­nach­ahmungs­begriff auf ein Kopie­ren einge­schränkt wird — entge­gen seiner bis dahin übli­chen Bedeu­tung(en) — und zu­gleich der Dar­stellungs­begriff (wie auch der Re­präsen­tations­begriff) als Alter­native aufge­baut wird, wird letzte­rem zu­gleich ein erfin­dendes oder konstruk­tives Moment zuge­sprochen. Be­günstigt wird eine solche Auf­fassung von »Dar­stellung« durch die Ent­wicklung anti­realisti­scher Seman­tiken. An­sätze einer solchen Seman­tik finden sich bereits bei Humboldt, wenn er — anders als Kant — die Sprache nicht mehr als Null­medium betrach­tet.[6] Die An­nahme, dass Zeichen, Wörter usw. ledig­lich eine bereits unab­hängig von dem jewei­ligen Symbol­system vor­liegen­den Welt nach­zeichnet, weicht der An­nahme, dass das Symbol­system aller­erst eine glie­dernde Funktion inne­hat. In der Umkeh­rung können derar­tige Seman­tiken zu einer Sprach­skepsis führen, inso­fern ein solches Sprach­verständ­nis keine neutrale, objek­tive Dar­stellung der Welt mehr ver­sprechen kann ([Nietzsche 1870-1873a]Literaturangabe fehlt.
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). Diese Konse­quenz tritt gerade in struktu­ralisti­schen Seman­tiken des 20. Jahr­hunderts zutage, inso­fern diese auf einen Anti­reprä­senta­tiona­lismus der Sprache (und anderer Symbol­systeme) hinaus­laufen ([Bertram et al. 2008a]Bertram, Georg W.; Lauer, David; Liptow, Jasper; & Seel, Martin (2008).
In der Welt der Sprache: Konsequenzen des semantischen Holismus. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

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).


Das Spektrum der Bedeutungen von ‘Dar­stel­lung’ in neue­ren Dis­kus­sio­nen

Die Begriffsgeschichte des Dar­stellungs­begriffs ist als eine Geschic­hte der Erwei­terung des Be­deutungs­spektrums zu lesen. Die frühe­ren Bedeu­tungen werden nicht durch die später hinzu­kommen­den Bedeu­tungen verdrängt. Daraus speist sich die Viel­deutig­keit des Aus­drucks ‘Dar­stellung’ – von dem bloßen Hin­stellen bzw. Präsen­tieren über die Präsen­tations- oder Dar­stellungs­weise bis hin zum Dar­stellungs­gehalt, der sich aus der Refe­renz speisen kann, aber auch konstruk­tive Momen­te ein­schließen kann. Die aktu­ellen Verwen­dungen des Aus­drucks unter­scheiden sich durch die je eigene Gewich­tung dieser Be­deutungs­dimen­sionen sowie durch die jeweils vorge­nommenen Binnen­differen­zierungen (wie z.B. Bühlers Diffe­renzie­rung der Funktionen eines Sprech­aktes in »Dar­stellung«, »Aus­druck« und »Appell«; [Bühler 1934a]Bühler, Karl (21965).
Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Stuttgart: Fischer.

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: bes. S. 28 ff.).
Die Konsequenzen der Begriffs­geschichte von ‘Dar­stellung’ für den Bild­begriff ergeben sich daraus, dass Aus­drücke wie ‘repre­sentation’ und ‘depic­tion’ in der Regel mit dem Ausdruck ‘Dar­stellung’ über­setzt werden, oft­mals durch Attri­bute wie ‘bild­lich’ oder ‘bild­haft’ spezi­fiziert. Für die Beschrei­bung von Bil­dern ist ‘Dar­stellung’ gerade wegen der Be­deutungs­dimen­sion des Hin­stellens bzw. Präsen­tierens geeig­net. Durch die Be­deutungs­dimen­sion der Präsen­tations­weise eignet sich der Aus­druck auch für die Diskus­sion der Unter­schiede zwischen bild­licher und sprach­licher Dar­stellung. Zuge­geben: Diese beiden Aspek­te (‹Aus­stellung› und ‹Präsent­ations­weise› bzw. ‹Stil›) stehen in den aktuel­len Diskus­sion eher im Hinter­grund. Im Vorder­grund stehen die Fragen nach dem Bezug und dem Gehalt der Dar­stellung, insbe­sondere in Gestalt der Konsti­tutions­frage ([Scholz 2004a]Scholz, Oliver R. (2004).
Bild, Darstellung, Zeichen. Philosophische Theorien bildhafter Darstellungen. Frankfurt a. M.: Klostermann, 2., vollständig überarbeitete Aufl..

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und [Seja 2009a]Seja, Silvia (2009).
Handlungstheorien des Bildes. Köln: Halem.

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: bes. S. 23-66). Was konsti­tuiert die bild­liche Dar­stellung? Ist es eine Ähn­lich­keits­rela­tion zum Darge­stellten oder eine Kausal­beziehung? Oder wird die Darstellung durch die Zuge­hörig­keit zu einem Symbol­system konsti­tuiert oder durch den Gebrauch eines Dings als Bild? Wenn­gleich diese Fragen die Diskus­sionen dominieren, spielen die mit den anderen Be­deutungs­dimen­sionen assozi­ierten Fragen immer auch eine Rolle.
Anmerkungen
  1. Vgl. hierzu und zum fol­gen­den [Schlenstedt 2000a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 847.
  2. Vgl. hier­zu und zum fol­gen­den auch die Ar­ti­kel «dar­stel­len» in [Trübner 1940a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 27, in [Adelung 1811a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 1402-1403 und in [Grimm 1860a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 791f. so­wie [Mülder-Bach 1998a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 78f.
  3. Vgl. hierzu und zum fol­gen­den den Ar­ti­kel Mi­me­sis.
  4. Die ei­gen­wil­li­ge Or­tho­gra­phie ist Aus­druck von Klop­stocks Poe­tik.
  5. Ähn­liche Ar­gu­men­te fin­den sich bei [Meier 1757a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 38 (§ 18) und [Hegel 1835a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 67ff., [Hegel 1826a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 55 so­wie [Hegel 1830a]Literaturangabe fehlt.
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    : § 558. Im spä­ten 20. Jahr­hun­dert wird die­ser Ein­wand be­son­ders von [Petersen 2000a]Literaturangabe fehlt.
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    im­mer wie­der be­tont.
  6. Vgl. hier­zu und zum fol­gen­den [Humboldt 1820a]Humboldt, Wilhelm (1905).
    Über das vergleichende Sprachstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwicklung [1820].
    In Werke. Bd. 4: 1820-1822, 1-34.

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    : S. 21 und 27 so­wie [Humboldt 1830-1835a]Literaturangabe fehlt.
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    : S. 60 und 190.
Literatur                             [Sammlung]

[Adelung 1811a]:
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[Aristoteles 1997a]:
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[Bertram et al. 2008a]: Bertram, Georg W.; Lauer, David; Liptow, Jasper; & Seel, Martin (2008). In der Welt der Sprache: Konsequenzen des semantischen Holismus. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

[Buchner 1665a]:
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[Bühler 1934a]: Bühler, Karl (21965). Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Stuttgart: Fischer. [Bürger 1784a]:
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[Flusser 1994a]:
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[Grimm 1860a]:
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[Harris 1783a]:
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[Hegel 1826a]:
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[Hegel 1830a]:
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[Hegel 1835a]:
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[Herder 1800a]:
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[Humboldt 1820a]: Humboldt, Wilhelm (1905). Über das vergleichende Sprachstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwicklung [1820]. In: Albert Leitzmann (Hg.): Werke. Bd. 4: 1820-1822. Berlin: Behr, S. 1-34. [Humboldt 1830-1835a]:
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[Jean Paul 1795a]:
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[Kant 1974a]: Kant, I. (1974). Kritik der Urteilskraft. Frankfurt am Main: Suhrkamp. [Klopstock 1774a]:
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[Klopstock 1779a]:
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[Lessing 1766a]:
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[Lessing 1788a]:
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[Meier 1757a]:
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[Mülder-Bach 1998a]:
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[Nietzsche 1870-1873a]:
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[Petersen 2000a]:
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[Scholz 2004a]: Scholz, Oliver R. (2004). Bild, Darstellung, Zeichen. Philosophische Theorien bildhafter Darstellungen. Frankfurt a. M.: Klostermann, 2., vollständig überarbeitete Aufl.. [Seja 2009a]: Seja, Silvia (2009). Handlungstheorien des Bildes. Köln: Halem. [Trübner 1940a]:
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Ausgabe 1: 2013

Verantwortlich:

Lektorat:

Seitenbearbeitungen durch: Tobias Schöttler [58], Joerg R.J. Schirra [23] und Eva Schürmann [1] — (Hinweis)

Zitierhinweis:

[Schöttler 2013g-b]Literaturangabe fehlt.
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[Aristoteles 1997a]:
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[Buchner 1665a]:
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[Harris 1783a]:
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[Humboldt 1830-1835a]:
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[Klopstock 1779a]:
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[Lessing 1766a]:
Literaturangabe fehlt.
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[Lessing 1788a]:
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[Meier 1757a]:
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[Mülder-Bach 1998a]:
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[Nietzsche 1870-1873a]:
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[Petersen 2000a]:
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[Schlenstedt 2000a]:
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[Trübner 1940a]:
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[Schöttler 2013g-b]:
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